119. Zdislav Berka von Dubé (von der Daub), obrister Landrichter in Böhmen, an die Herzoge Wilhelm und Ludwig von Bayern: entschuldiget, dass trotz der Bemühungen der bayrischen Partei die Wahl auf den Erzherzog Ferdinand gefallen ist.

dd. Prag, 20. November 1526. Original im k. geh. Staatsarchiv in München. 50/3 fol. 157.

Durchleuchtige u. s. w. Genedige Fürsten und Herrn! Euer f. G. Schreiben, so mit ferner gnedigen Anzeigung, wie E. G durch Ihrer G. Räthe, so in die Krön Beheim zu den Herrn und Ständen dies Kunigreichs der Wahl halben abgefertiget, genügsamer Erkundung durch diejenigen, wie sichs bei bemelter Wahl gehalten, verstendiget und auch dabei meiner Person, wie dann das selbige beschehen unnachlässlich gegen ihren f. G. erwähnende, zu genadigem Gemuet vorbracht, welch solch ihrer f. G. Schreiben, so mit sich brenget, hab ich ferrers Inhalts lesendes Fleiss sambt eingelegter Copei allenthalben vernommen. Genedige Fürsten, wiewol als derjenige, der Ihren f. G. wol wilsam zu dienen geneigt, ader in diesen Fällen wenig fruchtbars bei gedachter Wahl auch das do vortreglich zu erbten [arbeiten] hab wissen; ader dieser Gnaden, so vermerkt, nach unvordient solle bei Ihrer f. G. derwegen geschepft haben, will ich der nicht klein mich getrost haben. Ader jedetc.h so haben Ihre f. G. dasselbig wol zuermessen und erachten, dass aus Vorsammelung aller Stände nicht unbeweglich nachgelassen, sunder dem Gelangen nach solh beider Ihrer f. G. der Gebrüder dermassen furgenommen, welchs wol richtig auch klar am Tag, dass alle ander umbliegende Kunig und Herrn hintangesatzt und allein auf den durchleuchtigisten Fürsten und Herrn Herrn Ferdinands, Erzherzogen zu Osterreich, und nu erwählter kuniglicher Majestät des Kunigreichs Beheim und auf ihrer f. G. der Gebruder Person sunderlich die Wahl angestalt. Weilend aber die Schickung unzweifelich des einigen Gottes solhs geordinieret und mitbracht und das Los obbemelter kuniglicher Majestät zugefallen, wollen doch ihre f. G. genediges Gefallens unbeschwert erkennen und vermerken die Wolmeinung gleichförmig aller Stände, so bei ehe angezeigter Wahl beschehen und vorgenommen dieser loblichen Krön. Denn wo das Los dits Falles auf ihrer f. G. der Herrn und Fürsten Gebrüder der einen gefallen, sein f. G. unbeschwertes Gemuets auch sunder Befylung (sic) zu Konig und Herrn erdulden auch tragen wol hätten mögen und hiemit Euer f. G. williger Dienst zu erscheinen befind ich mich bereitwillig.

Datum Prag am Dinstag vor Mariae praesentationis. Anno etc. XXVI.

 

Zdislaw Bergka von der Daub und Leipp, Herr auf der Reichstat,

 

obrister Landrichter des Kunigreichs Beheim.


(An Wilhelm und Ludwig, Herzöge von Bayern.)




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