116. Břetislaw von Hiesenberg und Schwihau an die Herzöge Wilhelm und Ludwig von Bayern: schickt in Abschrift zwei Artikel
[Die betreffenden zwei Artikel sind im nachfolgenden Aktenstück enthalten], die der böhmische Landtag beschlossen, nämlich dass für den Fall, wenn K. Ludwig am Leben wäre oder Ferdinand nach dem Tode seines Bruders in Spanien herrschen sollte, die Böhmen den letzteren nicht mehr für ihren König anerkennen sollten; Salamanka werde in einigen Tagen im Auftrage Ferdinands nach München kommen; dem Erzherzoge sei ein Stück Bart des K. Ludwig und eine Borte von dessen Wams geschickt worden.

dd. Freising, 15. November 1526. Original im k. geh. Staatsarchiv in München, 50/3 fol. 151.

Genedig Fürsten und Herrn! So in der Eil hab ich nicht mugen all genedig Artikel anzeigen, wann der mir viel sind abgefallen. Und ist der einer, daran auch viel gelegen und an dem andern auch etwas, die ich hie E. f. G. auf einem Zettel verschlossen schick. Bitt unterthenig Euer G. wellen die überlesen, darnach zureissen.

Auch ist zu mir ein Niederländer kummen zu Freising in der Herber mit zweien Pferden, der reit zu Frau Margreten in das Niederland von Wien von dem Erzherzogen. Hat mir gesagt, wie der Salamanka in etlichen Tagen soll zu Euer Gnaden gen Münichen kummen und hab mit Euer Gnade etwas zu handeln.

Weiter mir auch angezeigt, wie man dem Erzherzogen sollt geschickt haben von dem Bart Kunigs Ludwigs und ein Nestl oder Porten von dem Womes; aber er hab den Kopf noch den Leichnam nicht gesehen und sei auch zu Presspurg bei der Kunigin von Ungern gewesen und reit erst herauf.

Soliches hab ich nochmals E. f. G. nicht wellen verhalten als meinen gnedigen Herren, dere ich mich allzeit befelhen thue.

Datum Freising am Pfinstag nach Martini anno XXVI.

 

Brzetislaws m. p.

 

(Břetislaw von Riesenberg und Swihau.)





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