114. Hans Weissenfelder an einen der bayrischen Herzöge (Wilhelm): über die Intriguen, welche einen für die bayrischen Fürsten unerwartet ungünstigen Ausgang der böhm. Königswahl herbeigeführt haben.

28. Okt. 1526. Original im k. geh. Staatsarchiv in München, 50/3 fol. 119.

Genediger Fürst und Herr! Von der unfürsehen eilenden bösen Verenderung, die sich mit der Wahl begeben, kann ich E. f. G. die Notturft nit schreiben, dann wie ich und ander die Sach bedenken, ist ein gar bose verdeckte Verreterei darin kommen. Wir haben bis auf die lezt Stund guten Trost und Hoffnung gehabt und so die Wähler gute Färb hätten gehalten oder dass die Handlung an die ganz Versammlung vor dem Beslus hat langen müssen, war es E. f. G. halben ganz wol gestanden. Aber diejenigen, so E. f. G. Sachen gut gemeint, sind durch die Bewilligung auf die XXIIII Wähler und eim guten Erzeigen betrogen worden, davon ich E. f. G. noch viel zu sagen weiss. E. f. G. wollen uns aufs furderlichist Bescheid wissen lassen, es war meines Bedunkens besser, wir hätten etwo ein Befelh, dann dass wir vegebenst zu Straubing liegen sollen.

 

Weissenfelder.


(Dieser Zettel ist einem Schreiben der aus Prag zurückkehrenden bayrischen Räthe dd. 28. October zu Körsting an die Herzoge beigelegt.)




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