111. Die bayrischen Gesandten an die Herzöge von Bayern: die böhmische Königswahl sei nicht, wie sie auf Grund sicherer Vertröstung berichtet hatten, auf einen der bayrischen Fürsten, sondern auf den Erzherzog von Österreich gefallen.

dd. Prag, 24. Okt. 1526. Orig. im k. geh. Staatsarchiv in München, 50/3 fol. 117.

Genedig Fürsten und Herrn! Wiewol wir an gestern E. f. G. geschrieben und endlich vertrost gewesen sind, E. f. G. einem sei die Wahl zugestanden, so haben wir doch an heut, als die Verördenten XXIIII die Sach erofnet, gnugsamlich gehört und ist nun endlich also, dass der Erzherzog zu Kunig erwölt ist und kunnen nit änderst gedenken, dann wie wir hievor von denen vertrost worden, die in Sachen gehandelt und ob es gleich unser Leben het antroffen, dass wir uns nit änderst versehen, dann es sollt guter Gelauben sein, also sind wir auch in dem Anzeigen verfürt. In Summa den Glauben, der uns von Anfang bisher angezeigt worden, haben wir nit befunden und ist nun an dem, dass wir unsern Abschied nehmen sollen. Das müssen wir E. f. G. mit betrübtem Gemüt anzeigen und sollen E. f. G. warlich glauben, dass durch uns nichts versaumbt ist, wie wir E. f. G. zu unser Wiederkunft gnugsamlich berichten wollen, dieweil die Untreu so ubermässlich gross ist, so wollen E. f. G. auch in allen Sachen dest besser Fürsehung thain. Wir haben vorher auch noch necht (sic) so viel Vertröstung gahabt, dass wir uns in viel Weg eins bessern netten versehen. Thun uns E. f. G. hiemit unterthenig befelhen.

Datum Prag Mitwochs nach Ursule in der dritten Stund nach Mittag anno XXVI.

E. f. G.

 

v.

 

Rät jetzt allhie.


(An die Herzog Wilhelm und Ludwig von Bayern.)




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