86. Břetislav von Riesenberg und Schwihau an die Herzöge Wilhelm und Ludwig von Bayern: über seine und seines Bruders Bemühungen hei den böhm. Ständen, um die Königswahl in Böhmen auf einen der genannten Horzöge zu lenken.

dd. Prag 9. Okt. 1526. Orig. im k. geh. Staatsarch. in München 50/3 fol. 34.

Durchleuchtigen und hochgebornen f. G. Herrn. Wie ich Eur G. zugesagt, bin ich mit sambt dem Weysefelner [Weissenfelder.] kumen gen Prag auf den Montag, und sind ganz zu rechter Zeit kumen, wann denselbigen Montag sind die Reth Ferdinandisen gehört worden und erpieten sich ful. Aber heut haben wir unser Werbung auch gethan, wie das alles der Wesenfelner Eur f. G. zuschreibt, wann wir ful Wort haben verendern müssen in dem Brief. Auch handel ich mit sambt Herrn Heinrichen meinem Bruder ganz fleissig bei den allen, die uns für gut ansehen. Herrn Lewen hab ich den Brief geben und selbs zu deusch (sic) gemacht, den Eur f. G. mit eigner Hand geschrieben, den Herr Lew sunderlich angenumen und gern gesehen, auch sich wie vor ganz gutwillig erzeigt mit sambt den andern Herren. P. (sic). Ich hab auch etlichen ful zugesagt von Eur f. G. wegen, an Zweifel, Euer G. werde das halten, wo das Königreich Euer f. G. einem würde zugesagt, wann sunst weilen keinem nichts geben, wann das nicht gescheh. Ich hoff aber zu Gott dem Allmechtigen, es würde als wol ausgericht, wann es sich wol angelassen hat und am unserm Fleiss scholt nichts abgehn, das wird Eur f. G. also finden.

Kunig von Polen hat ful Herrn geschrieben und mir auch, den Brief ich Eur G. hie zuschick.

Und was der Weysenfelner schreibt, Eur G. welle damit nicht säumen. Dann Eur G. zu dienen bin ich ganz willig.

Geben eilend zu Prag am Eritag post Francisci anno etc. XXVI.

 

Brzetislaws etc. m. p.


(An Herzog Wilhelm und Herzog Ludwig von Bayern.)




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