51. Schliessliche Antwort, welche Ferdinand I und seine Gemahlin Anna den mährischen Gesandten ertheilten.

20. Dezember 1526. Concept im. Archiv des k. k. Ministeriums des Innern in Wien. I. A. 1. Mähren.

Kuniglicher Maiestat zu Beheim und Irer Mt. Gemahel Antwurt auf das Fürbringen und Werbung, so die Gesandten von allen Stenden der Markgrafschaft Merhern an Ir Kun. Maiesteten furbracht und geworben haben.

Erstlich nehmen Ir Kun. Maiestaten mit genedigem Gemuet an berurter Stende Zuempieten irer Dienst und Wunschens, sich hinwiderumb mit allen Gnaden gegen gemelten Stenden erpietende.

Desgleichen bedanken sich auch Ir Kun. Maiestaten gegen denselben Stenden, dass sie Ir Kun. Maiestaten zu Erbin und Herrn angenommen haben, wie dann solches den Gesandten mundlich mit mehr Worten angezeigt ist.

Ir kun. Maiesteten sein auch nicht allein genediglich willig, sonder auch begirig auf das ehist als Irer Maiestaten Gelegenheit sein mag, sich gen Brynn zu verfügen und alda der Landschaft die Pflicht thun und ihre Freiheiten bestetten und alles das zu vollbringen, das Ire Maiestaten schuldig sein und Ire Vorfordern gethan haben.

Ir kun. Maiestaten wellen auch die Artikel all, so Iren Kun. Maiestaten durch die Gesandten anbracht und in Geschrift uberantwurt sein, annemen, und so Ir Maiestaten in das Land Merhern kämen, inen dieselben all genediglich und rechtlich unter Ihrer Maiestaten Sigel bestetten.

Was aber antrifft die Artikel, der sich berurt Stend der Markgrafschaft Merhern wider die Stende der Cron Beheim beschweren, darin wellen Ir Maiestaten dermass Fursehung thun, dass beider Iren kun. Maiestaten, noch vorbemelten Stenden nichts unpillichs oder unrechtlichs zugefügt werde; dann Irer Maiestaten Will, Gemuet noch Meinung ist nicht anders, dann die mehrberurten Stende und Landschaft in Merhern bei ihren Freiheiten, alten loblichen Gepreuchen und Herkommen genediglich beleiben zu lassen, sie darbei handhaben, schützen und schirmen und nichts nit anzenemen oder zu bewilligen, dass wider dieselben ihre Freiheiten sein mag.

Hinwider sein Ir kun. Maiestaten der ungezweifelten Zuversicht, dass dieselben Stende und Landschaft Iren kun. Maiestaten nichts, das Iren kun. Maiestaten zu Nachteil reichen, oder dass Irer Maiestaten Vorfordern nicht aufgelegt wer, aufzulegen oder an sie zu begeren Willens sein, wie sich dann die Gesandten des gegen Irer Maiestaten haben hören und vernehmen lassen und verhoffeu Ir Maiestaten sich in allen Sachen mit den mehrbemelten Stenden mit ihrem Rat dermass genediglich zu vergleichen, dass sie die Stende daran pillich wol ersettigt sein werden.

Aber den Tag Irer Maiestet Ankunft gegen Brynn kennen Ir Maiestaten den Gesandten dizmals hie nicht benennen, Ir Maiestaten wellen aber denselben auf das ehist und zeitlich dem Hauptmann in Merhern schriftlich anzeigen, denselbigen weiter den Stenden wissen zu verkünden.

Und sein Ir Kun. Maiestaten genediglich bewillt, der merbestimpten Stende und Landschaft, auch sonder Personen, desgleichen der Gesandten genedigst Kunig und Kunigin zu sein, sie in keinen Nöten zu verlassen und alzeit in Gnaden befolhen zu haben. - Actum Wien am zwenzigsten Tag des Monats Decembris anno etc. vicesimo sexto.




Přihlásit/registrovat se do ISP