49. Erste Antwort des Königs Ferdinand I und der Königin Anna auf die Werbung der mährischen Gesandten.

17. Dez. 1526. Kopie im Archiv des k. k. Ministeriums des Innern in Wien.

Kuniglicher Maiestat zu Beheim und Irer Maiestat Gemahel Antwurt auf das Für bringen und Werbung, so die Gesandten von allen Stenden der Markgrafschaft Merhern an Ir. kun. Maiestaten furbracht und geworben haben.

Erstlich nemen Ir kun. Maiestaten mit genedigem Gemuet an berurter Stende Zuempieten irer Diensie und Wunschens, sich hinwiderumb mit allen Gnaden gegen gemelten Stenden erpietend.

Desgleichen bedanken sich auch Ir kun. Maiestaten gegen denselben Stenden, dass sie Ir kun. Maiestaten zu Erben und zu Herren angenommen haben, wie dann solches den Gesandten mundlich mit mehr Worten angezeigt ist.

Ir kun. Maiesteten sein auch nicht allein genediglich willig, sonder auch beging auf das ehest, als Irer Maiestaten Gelegenheit sein mag, sich gen Brynn zu verfügen und alda der Laudschaft die Pflicht thun und Ir Freiheiten bestetten und alles das zu vollbringen, das Ir Maiestaten schuldig sein und Ir Vorfordern gethan haben, daselbs auch von wegen der andern Artikel, durch die Gesandten furbracht, sich mit den Stenden nach irem Rat dermass genediglich vergleichen, dass Ir Maiestaten verhoffen, dass sie die Stende daran wol ersettiget sein werden. Dann Irer Maiestaten Will, Gemuet nach Meinung ist nich anders, dann die mehrberurten Stende und Landschaft in Merhern bei iren Freiheiten, alten löblichen Gebreuchen und Herkommen genediglich beleiben zu lassen, sie darbei handhaben, schützen und schirmen und nichts nit anzenemen oder zu bewilligen, das wider dieselben ire Freiheiten sein mag.

Aber den Tag Irer Maiestaten Ankunft gen Brynn kennen Ir Maiestaten den Gesandten diesmals hie nicht benennen, Ir Maiestaten wellen aber denselben auf das ehest und zeitlich dem Hauptmann in Merhern schriftlich anzeigen, denselben weiter den Stenden wissen zu verkünden.

Und sein Ir kun. Maiestaten genediglich bewillt, der mehrbestimpten Stende und Landschaft, auch sonder Personen, desgleichen der Gesandten genedigist Kunig und Kunigin zu sein und in Gnaden befolhen zu haben. Actum Wien am sibenzehenden Tag des Monats Decembris anno etc. im XXVIten.




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