Werbung:

Wolgeboren, gestreng, edl fest, ersam, fursichtig und weiss, gunstig und besonder lieb Herrn und guet Freund. Der durchleuchtigist Fürst und Herr Herr Ferdinand Prinz und Infant in Hispanien, Erzherzog zu Österreich, Herzog zu Burgund etc. Römischer kaiserlicher Majestät Statthalter im heiligen Reich, mein gnedigisier Herr, dergleichen die durchleuclitigist Fürstin und Frau Frau Anna geborne Kunigin zu Hungarn und Böheim, Seiner fürstl. Durch!. Gemahel, meine gnädigste Frau etc. Die beide ir fürstl. Durchl. sein erindert und bericht worden, wie ein ersame Landschaft dieser löblichen Coron Beheim auf einen gemeinen Tag hieher gen Prag berueft und erfordert worden, derhalb dann Ir fürstl. D. verursacht und bewegt, Ire Gesandten auf solchen Tag zu schicken und zur solchen Irer fürstl. D. Potschaften verordnet nemblich die wolgebornen Herrn auch gestreng edeln und festen Herrn Jörgen von Puechaim. Freiherrn zu Rabbs und Krumpach, Erbtruchsassen und Landmarschalch in Österreich, Herrn Sigmunden von Dietrichstein, Freiherrn zu Hollenburgk, Finckenstein und Talberg, Landshaubtmann in Steier und Erbschenken in Kerndten, Herrn Slgmund Ludwigen Herrn zu Polhaim, mich Hansen Herrn von Starhemberg, Herrn Jan Mrakschy von Naskaw, Pfleger zu Drosendorf und Niclassen Rabmhaubt von Sucher, Cammer Secretari und Pfleger zu Wechsenberg, Irer f. D. Räte. Und haben Ir. f. D. uns befolhen, den nechsten sich alher gen Prag zu verfügen.

Nun ist aber der Herr von Dietrichstein noch nit ankumben, aber wir sein noch täglich allstund gewartund. Nicht minder haben, wir als die so entgegen beret und beslossen, mit den jenen, so wir von I. D, unserm gnedigsten Herrn und gnedigsten Frauen an Eure Freuntschaft und Gunst zu werben in Bereich haben, nit lenger zu verziehen, sonder Euer Freuntschaft und Gunst dasselb anzuzeigen, hierauf pittend, die Credenz von unserm gnedigsten Herrn und gnedigsten Frauen ausgehend und an Euer F. und G. lautend von uns annemben. verhören und nachfolgend weiter uns mit unser Werbung vernemen.

Der durchleuchtigist Fürst unser gnediger Herr Erzherzog Ferdinand etc. dergleichen die durchleuchtigist Fürstin unser gnedige Frau, ein geborne Kunigin zu Hungarn und Böheimb, Seiner f. D. Gemahel, haben uns befolhen, euer Freundschaft und Gunst einer ersamen Landschaft von allen Stenden dieser löblichen Coron Beheim Irer f. D. Gruess, Gunst, gneigten gnädigen Willen und alles Guets zu sagen. Weiter nachdem E. F. und G. guet Wissen tragen, welcher Massen unsers heiligen christlichen Glaubens Erbfeind und Wietrich der Turk verschiener Zeit mit Gewalt in die 0Oron Hungern gezogen, da entgegen dann die Kunigliche Majestät zu Hungern mit eins Theils Irer Majestät Landleuten und Kriegsvolk sich zu Feld gelegt in Hoffnung Seiner Kuniglichen Majestät Kunigreich, Land und Leut vor des Türken gewaltigen Furnemben zu entschitten, und aber sich zuetragen und begeben, dass zwischen Kon. Mtt. und dem Turken ein Schlacht ergangen, in welcher Schlacht dann der Turk seiner Kön. Mtt. leider obgesiegt und nit allein dieselb erobert, sonder wie unser gnedigister Herr und gnedigiste Frau durch mer Anzeigen erindert, dass die Kön. Mtt. zu Hungarn und Beheim leider aus diesem Jammerthal verschieden und mit Tod abgangen, das dann Ir. f. D. aus bruederlicher und swagerlicher Verwandtnus, Lieb und Tren, darin Ir. Mt. und f. D. gegen einander zu beiden Theilen gestanden und gehabt, darzue von wegen der Niderlag soviel redlicher frumber Christenmänner und der Sorgfeltigkeiten, darein soviel Kunigreich, Land und Leut auch fast die ganz Christenheit gesetzt, nit klein Erschrecken und Betrübnuss, sonder hoch schmerzlich Leid und herzlich Bekumbernuss empfangen. Dieweil aber Seiner Kön. Mtt. leidiger unversehener Tod nit zuwiderpringen, sonder Gott dem Herrn, in des Macht und Gewalt all Sachen stehen, heimzusetzen sein, so wollen Ir f. D. unser gnediger Herr und gned. Frau Seiner Kön. Mtt. Seel sampt der verloffen Handlung der göttlichen Allmächtigkeit befolhen haben der Hoffnung, Sie werd die Christenheit nit verlassen, sonder in Schutz und Gnaden halten und kunftiglich den Sieg wider den Wietrich den Turcken verleihen.

Hierauf so tragen euer Freuntschaft und Gunst als die Hochverstendigen und der Sach erfahrnen guet wissen, dass nach Absterben Königl. Mtt. zu Hungarn und Böheim hochlöblichsten Gedächtnus zu seiner Königl. Mtt. verlassen Kunigreich, Fürstentumb, Herrschaften und Gepiet nit nehenter noch nächster Freund auch Erben vorhanden, dann der Erzherzog zu Österreich, unser gnediger Herr, dergleichen Seiner f. D. Gemahel unser gn. Frau in Ansehung der Vertrag, Swagerschaft, auch der nächsten Sipschaft des Geblüets, damit unser gn. Frau Königl. Mtt. zu Hungarn verwandt gewest, die dann weiland Kunig Wladislaus ehleibliche Tochter und jetzt Kunig Ludwigs einige Swester gewest, Derhalben Ir f. D. verhoffen, pillich vor andern Zuetritt zu diesem löblichen Kunigreich zu haben.

Der durchleuchtigist Fürst unser gnediger Herr ist der genzlichen Zuversicht, wo der allmächtig Gott die Sach nit dermassen geordnet, dass Sein f. D. den nechsten Freund des Geblüets zu Gemahel erobert, euer Freuntschaft und Gunst eine ersame Landschaft werden erwegen die sonder Lieb und gneigten gnädigen Willen, so weiland Kaiser Maximilian hochlöblichster Gedächtnuss und numals Sein f. D. zu dieser Coron getragen, gehabt und nach hat, Darzue dass f. D. dieser Coron nahet gesessen und Seiner f. D. Erbland zum Theil daran stossen und die Inwohner dieser Coron, auch Seiner f. D. Land mit Freundschaft, Handtirung und Nachperschaft hoch an einander verwandt: ferner bedenken, dass Sein f. D. von Kuniglichen Namen und Stammen herkumben, auch betrachten, das Ir f. D. mit Rom. Kais. Mtt. Irer D. Herrn und Bruedern, unserm allergnädigsten Herrn, dermassen in Freundschaft, Vereinigung und Verwandtnuss, wo dieser Coron, so dann von dem heiligen Rom. Reich zu Lehen und ein Glied desselben ist, einich Noth und Obliegen zuestünd, dass Ir f. D. solcher stattlicher Hilf und nutzlichen Beistand thuen möcht, dann ander sunst niemand jetz in Leben.

Hierauf so ist fürstl. D. unsers gnedigen Herrn dergleichen Seiner f. D. Gemahel unser gnedigen Frauen an eure Freundschaft und Gunst, ein ganze Landschaft dieser löblichen Coron Beheim sonder fleissig Ansinnen, Pitt und Beger, Euer Freundschaft und Gunst wollen Inen beide Ir f. D. zu derselben angehenden rechten Herrn, Kunig und Kunigin gefallen lassen und annemben. Da entgegen und hinwider seind Ir f. D. des gnedigen Erpieten, sich in die Coron zu thuen und die Regierung und Regiment dermassen zu füeren, damit meniglich Reich und Ann bei Gericht und Recht, auch diese Coron bei Eren, Würden und bestantlichen Wesen erhalten werdt. Darzue nit allein gemeine Stend dieser Coron, sondern die Communen, auch sonder Personen zuesamb bei iren Freiheiten, Recht und Gerechtigkeiten, löblichen Herkumben beleiben zu lassen, auch dabei gnediglich schützen, schirmen und handhaben, auch dieselben der Gelegenheit und Pilligkeit nach zu meren.

Und nachdem die f. D. anlangt, wie diese Coron mit einer namhaften Summa Schulden, die auf Schuldbriefen stehen und verzinst werden müssen, beladen, dieselben Schulden soviel der das Land an einem gemeinen Landtag zu bezahlen an sich genommen hat, Ire f. D. ohn der Landschaft Beschwerung mit Euer Freuntschaft und Gunst Rat zu bezahlen auch urpietig ist.

Und ob auch einicher Mangel oder Abgang in dieser Coron wäre, so wollen Ir f. D. nach Rat Euer F. und G. einer ersamen Landschaft solch abzuthuen und zu wenden kein Fleiss noch Mühe sparen, sonder allzeit geflissen und gnädigst bedacht sein zu handlen, was dieser Coron zuesampt den anstossenden Landen zu Ehr, Nutz, Wohlfart und allem Gueten gereichen müeg.

Ire f. D. versehen sich auch einer guetwilligen und förderlichen Antwurt dermassen, dass Irer f. D. Ansinnen, Pitt und Beger Willfarung beschehe.

Solches erpietten sich unser gnediger Herr auch gn. Frau ums ganze Landschaft alle Stend samment und sonderlich mit gneigten gnedigen Willen und allen Gnaden erkennen, bedenken und beschulden, in guetem nimmer zu vergessen, darzue allzeit Euer Freuntschaft und Gunst Gnedigister Herr und Frau zu sein.

Nachfolgents am neunten Tag Octobris ist uns ein Post von fürstl. Durchl. zuekumben, wie nachfolgt:

Ferdinand von Gottes Gnaden Prinz und Infant in Hispanien etc. Den Edlen Unsern Lieben Getreuen Jörgen von Puechaim etc....

Edlen und Lieben Getreuen! Uns wirdet von sondern treffenlichen Personen geraten, dass wir uns jetzo alsbald des Tittels Kunig zu Hungern und Beheim annemben und den in unsere Schriften geprauchen sollen. Und wiewol wir solches zur Erhaltung unser und unser freundlichen lieben Gemahel Erbgerechtigkeit wol fueg hetten, so tragen wir doch Fuersorg, dass sich vielleicht die Stende in der Cron Hungern und Beheim solches, wo wir es furnemben sollten, ehe wir von ihnen zu Kunig angenommen, beschweren und uns in unser Handlung Verhinderung pringen würde.

Demnach empfehlen wir euch mit sondern Fleiss, dass ihr itzo in Beheim als für Euch selbs deshalben mit den namhaftigisten Herrn redet und handlet und Sie darinnen verneinet. Und wie Ir sie in solchem vermerket sambt Euern selbs Rat und Guetbedunken uns dasselbig berichtet. Darum thuet ihr unser Meinung und Gefallen.

Geben zu Linz den dritten Tag Octobris Ao. im 26.

 

Ferenberger.


An demselben Tag haben wir E. D. ein Schreiben gethan laut der hernachfolgenden Copei:

Durchleuchtigister, Grossmächtigister Fürst!

E. f. D. sein unser unterthenigist gehorsam willig und schuldig Dienst allezeit zu voran bereit. Gnedigister Herr!

E. f. D. haben wir am dritten Tag ditz Monats durch unser Schreiben unser Ankunft hieher, dergleichen Gelegenheit aller Sachen so viel uns furkumben und wir dazumal vernemben haben mügen, bericht und darauf sonderlich in etlichen Artikeln von E. f. D. gnediges und fürderliches Bescheids begert, derselben E. f. D. Willen und Gemüet, ehe wir die Werbung an die Stend dieser Coron thuen, in solchen Artikeln zu eröffnen: uns ist aber vielleicht Kurz halben der Zeit netc.h auf diese Stund von E. f. D. kein Antwurt zukumben, also dass wir angestern Montag den achtenden ditz Monats auf der Stend Ersuechen ausserhalb E. f. D. Bescheids die Werbung oder Anbringen thuen haben müessen, die da geret und gestellt ist aller Meinung und Wort, wie E. f. D. ab hiebei gelegter Abschrift gnediglich sehen und vernemben mag. Und wiewol dieselb Werbung unser Instruction, so uns E. f. D. herein gefertigst und zuegestellt, in allen Worten, auch vielleicht Meinungen nit ganz gemäss: So ist doch solche Enderung durch uns aus beweglichen notwendigen Ursachen, so uns furkumben, auch mit Rat derer, die E. f. D. in diesem Kunigreich Ehren und Guets gönnen, und zu dieser Coron gern helfen und befürdern wollten, ganz untertheniger getreuer gueter Meinung und unsers Achtens der Notturft nach beschehen, in welcher Werbung unsers Versehens E. f. D. dennoch nichts vergeben worden ist.

Genedigister Herr! Als E. f. D. in berüerter Abschrift unserer Werbung unter andern ein Artikel finden wird, darin wir uns in Namen und von wegen E. f. D. gegen den Stenden erpoten haben, die Schulden, so auf Briefen sein und verzinst werden müessen, so viel der die Landschaft verschiener Zeit auf einem Landtag zu bezahlen angenommen, werde E. f. D. ohn des Lands Beschwerung mit Irem Rat bezahlen, möcht vielleicht E. f. D. solch unser Erpieten frembd sein, in Ansehung, dass dasselb unser Instruction etwas zuwider. Darauf geben wir E. f. D. untertheniglich zu erkennen, dass obberüert unser Erpietten nit ohn merklich Ursach, sondern mit notdürftiger Bewegung beschehen; dann wie E. f. D aus unserm vorigen Schreiben gnediglich verstanden, dass viel Parteien sein, die auch umb ditz Kunigreich practiciren, der etlich lassen sich von Irer Herrn wegen vernemben, nit allein die Schulden zu bezahlen, sondern auch viel ein merers zu thuen: sollten wir dann der Schulden halben das Erpieten nit gethan haben, würde E. f. D. in dieser Handlung on allen Zweifel grosse Verhinderung begegnen, zusambt dem, das uns etwo anlangt, dass die Stend on das des Willens und Furnembens sein, dem angehenden Kunig, wer der sein würde, aufzulegen, dieselben Schulden an sich zu nemben und zu bezalen.

Dieweil wir dann das obbemelt Erpieten, Bezahlung der Schulden, deren sich, wie uns glaublich angezeigt wirt, bis auf anderthalbhundert Tausent Schock Meissner Groschen ungeferlich laufen, wie obsiehet, nit ohn merklich Ursach, sondern aus Notturft und im pesien gethan, darzue nach Vermüegen unser Instruction in der Werbung gegen den Stenden ander Erpieten mehr beschehen, als nemblich, wo E. f. D. zu dem Königreich kemb, dass sie die Stend, Communen und sonder Personen bei iren Rechten, Freiheiten und gueten Gewohnheiten beleiben lassen wollt, tragen wir Füersorg, wie uns dann zum Theil anlangt, die Stend mechten in irer Antwurt, die sie uns auf die Werbung geben werden, wollen wissen, ob wir obberuertes Erpietens auch sunst unserer Handlung halben, so wir mit inen gethan oder noch thuen möchten, von E. f. D. ein Gewalt haben und denselben wollen sehen. Wo sie uns nun dermassen umb unsern Gewalt ersuechten und wir kein hetten, mag E. f. D. in ihrem hohen Verstand leichtlich ermessen, dass nit allein E. f. D. und uns als E. f. D. gesandten Pottschaften solches schimpflich, sondern auch E. f. D. in dieser Handlung grosse Verhinderung und Nachtheil pringen würd. Dieweil dann ich, Jan Mrakschy, E. f. D. die solches on Zweifel gnediglich ingedenk ist, zu Linz angezeigt, dass uns eines Gewalts von Nötten und E. f. D. dazumal bewilligt und sich soviel vernemben lassen, dass sie uns ein verfertigten Gewalt geben wollt, aus was Ursachen aber solches unterlassen mir unwissund: demnach ist unser untertheniger Rat und Guetbedunken, dass E. f. D. zu Verhüetung Ires und unsers Spots und wunderlich E. f. D. Nachtheils uns furderlich und ohn allen Verzueg ein verfertigten gnuegsamen vollmechtigen Gewalt hereinschik auf die ungeferliche Meinung, dass wir von E. f. D. wegen alles dasjenige handeln, furnemben, bewilligen und zuesagen, auch ob von Nötten verbriefen mügen und sollen, so uns zu Erlangung dieser Coron am dienstlichsten, furdersam und furtreglich ansehen und wir für notturftig erkennen würden. E. f. D. soll ohn Zweifel sein, dass wir unangesehen des Gewalts, so uns E. f. D. auf unser Begern zuesenden wird, uns dennoch nicht destminder befleissen wöllen, wo uns beswerlich Sachen in dieser Handlung fürfielen, dass wir die, so viel deren Gelegenheit, Pit und Verzug erleiden möchten, zuvor an E. f. D. allzeit gelangen lassen wollen.

Und so sich dann gewiss Handlungen zuetragen werden, dass von Nötten sein wirdet, E. f. D. derselben zu berichten, dergleichen von E. f. D. darüber Bescheit zu nemben, erfordert die Notturft grösslich, dass E. f. D. ein Post oder zwo zwischen hie und Linz legen lass, die ohn Unterlass hin und wieder postiren, damit wir in allen Dingen dest freier und stattlicher zu handlen wissen.

Ferrer gnedigisier Herr hat uns anheut dato Herzog Karl von Münsterberg diese Schrift, so Herr Albrecht von Sternberg seinen Gnaden gethan, zugestellt, Dieweil er sich dann darin feind- oder befechdlich vernemben lest, dergleichen in berüerten seinem Schreiben E. f. D. mit etlichen ungepurlichen Worten antast, senden wir desselben seines Schreibens E. f. D. hiemit ein Abschrift, sich darnach haben zu richten. Dabei wollen wir aber E. f. D. nit verhalten, dass ungeferlich vor vier Tagen, ehe solche sein Antwurt kumben, die Stend und Ambtleut dits Kunigreichs Herrn Wilhelm von Swihau zu ihme geschickt und dabei geschrieben haben, damit er gegen E. f. D. Landen und Leuten nichts tätlichs fürnembt, sonder wo er einich Spruch zu haben vermein, dieselben suech sunst friedenlichen Weiss, wie sich gepurt, oder sich auf ein Gleit her gen Prag verflieg und daselbst sein Gerechtigkeit anzeig, werde darinnen der Billigkeit nach gehandlet. Was bemelter Herr Wilhelm von Swihau bei ime dem von Sternberg ausrichten oder die gethanen Schreiben wirken werden, wann die Antwurt kumbt, wollen wir E. f. D. auch berichten.

Gnedigister Herr! Grad in Verfertigung ditz unseres Briefs ist uns von E. f. D. ein Schreiben bei einem Fuessboten zuekumben, darin E. f. D. anzeigt, wie E. f. D. von sondern treffenlichen Personen geraten werde, dass E. f. D. sich jetzo alsbald des Tittels Kunig zu Hungern und Beheim annemben und den in Iren Schriften geprauchen soll, mit Vermeidung, wiewol E. f. D. solches zu Erhaltung E. f. D. und derselben Gemahel, unser gnedigen Frauen, Erbgerechtigkeit wol Fueg hetten. so trag doch E. f. D. Fuersorg, dass sich vielleicht die Stend in Hungern und Beheim desselben, wo E. f. D. es furnemben soll, ehe E. f. D. von ihnen zum Kunig angenommen, beschweren und in der Handlung Verhinderung bringen ward, deshalben uns E. f. D. befilcht, dass wir jetz in Beheim als für uns selbst deshelben mit den namhaftigisten Herrn reden, handlen und sie darin vernemben und wie wir sie vernemben, alsdann sambt Iren Rat und Guetbedunken E. f. D. desselben berichten sollen. Gnedigisier Herr! Wiewol wir uns E. f. D. beleihen zu geleben schuldig erkennen, solches auch wo wir verstünden, dass es mit E. f. D. Nutz wer gehorsamblich thuen wollten, es hat uns aber keineswegs rätlich noch thuenlich angesehen, dass wir mit Jemants davon reden sollten, dann E. f. D. hat aus unserm vorigen Schreiben vernomben, das wir hie im Land nit änderst erfahren noch verstehen mügen, dann dass die Stend E. f. D. und derselben Gemahel Erbgerechtigkeit in ein Zweifel setzen und sich nit änderst vernemben lassen, dann dass sie jetz ein frei Wahl thuen mügen, des entlichen Furnembens sie auch auf heutigen Tag sein. So dann E. f. D. Sachen noch also zweiflig und als wir darfür achten die Guetwilligkeit und ander Ursachen vielleicht soviel oder mer als die Erbgerechtigkeit oder Vertrag wirken werden; darzue anheult der Herzogen von Baiern Gesanter N. Weissenfelder durch die Stend gehört ist worden und sich hoch erpotten und unter andern vernemben lassen, wie seine Herrn ire treffenliche Pottschaft mit allem und vollmechtigen Gewalt zu handlen, zu bewilligen und au die Stat zu besliesen von iren Herrn abgefertiget und in Kurz hernach kumben werden, mag E. f. D. gnediglich erwegen, dass bei einem solchen Zweifel mit den Herrn und Inwonern des Tittels halben zu reden sich nit fliegen will, dann solch Reden nit verschwiegen beliben und E. f. D. daraus nicht anderst dann Schimpf entstehen möcht. Darumben ist unser getreu Bedenken, E. f. D. wolle zu Verhüetung Spott, Nachtheils und Unwillens, so E. f. D. on Mittel in dieser Handlung bringen wird, sich des Tittels sunderlich Kunig zu Beheim noch ditzmals nit annemben noch geprauchen, dann wir nit verstehen, dass E. f. D. der ploss Tittel einich Gerechtigkeit oder Furderung dieser Handlung geben, sonder wie obvermelt vielmer in viel Weg nachtheilig sein möcht. Und dieweil dann, gnedigisier Herr, E. f. D. hie oben vernommen, dass die Herzogen von Baiern ire Potschaften mit gnuegsamen und vollmechtigen Gewalt alher abgefertiget, hat E. f. D. abermals zu ermessen, wo wir von E. f. D. mit dem förderlichsten mit gnuegsamen Gewalt tut versehen würden und solcher Gewalt, als gewiss besehenen wirdet, an uns begert, dass solches E. f. D. hoch nachtheilig, spöttlich und uns schimpflich sein würde.

Dann als E. f. D. mir Jan Mrakschy befolhen hat, mich bei Markgraf Jörgen zu erkundigen, ob sein Gnaden von E. f. D. Schwester, meiner gnedigisten Frauen der Kunigin zu Hungarn und Beheim befelch hab von E. f. D. wegen, damit sie zu dieser Coron kumben möcht, ze handeln: füeg ich E. f. D. zu wissen, dass mich bemelter mein gn. Herr Markgraf seiner Gnaden Instruction hat lesen lassen, darin ich gar kein Meldung find in dem wenigisten, so E. f. D. betreffen mecht.

Wollten wir E. f. D., der wir uns untertheniglich thuen beleihen, getreuer untertheniger Meinung nit verhalten.

Geben Prag am 9. Tag Octobris Ao. im 26ten.

Item mer ein Schreiben Gewalts halben wie hernach folgt:

"Durchleuchtigister, grossmechtiger Fürst! E. f. D. seind unser unterthenigist, gehorsam, willig und schuldig Dienst zuvoran bereit. Gnedigister Herr!

E. f. D. haben wir hievor den zehendten Tag diz Monats bei einem eigenen Poten geschrieben und mit furgewenden Ursachen Anzeigung gethan und in Sonderheit, dieweil der Herrn von Baiern Potschaften allen vollmechtigen Gewalt haben mit den Stenden zu handlen, zu bewilligen und zu beschliessen und sich dieselben ires Gewalts hoch beruemen, dass wir dann auch eines vollmechtigen Gewalts, alles das zu handlen, zu bewilligen, zuzuesagen und zu beschliessen, so wir zu Erlangung dieser Coron für notturftig und dienstlich erkennen wurden, hoch notturftig sein. Demnach ist abermals wie vor unser untertheniger Kat und Guetbedunken, E. f. D. wolle uns ein gnuegsamen vollmechtigen Gewalt mit dem furderlichsien bei Tag und Nacht zuesenden und damit nit verziehen, angesehen, dass wir nit allein Beisorg tragen, sondern auch etwo nunmals ein Verstand haben, dass wir umb unsern Gewalt, ob wir einichen mit inen von E. f. D. wegen zu handeln haben, gewiss angelangt und ersuecht werden. Sollten wir dann mit Gewalt nit gefasst sein, wurd solches, wie wir in obberuerten unserm vorigen Schreiben auch vermeld haben, nit allein uns zu Schimpf, sondern zuvorderist E. f. D. zu Spott und mit kleinen Nachtheil und Verhinderung dieser Sachen dienen. Des erinnern wir E. f. D. abermals getreuer und untertheniger Meinung, damit irer Notturft nach hierin nit zu verziehen. Der wir uns thuen befelchen.

Geben zu Prag am 12. Tag Octobris Ao. im 26ten."

Und nachdem wir hie Geld zu Zehrung in beheimischer Münz aufpracht, das aussen wieder erlegt werden soll, haben wir am ersten dem Herrn Canzler von Harrach umb anderhalb hundert Gulden Reinisch, nachmals fürstl. Durchl. und bemelten Herrn Canzler umb funf hundert Gulden Remiseli geschrieben, alles laut der dreien hernach folgenden Abschriften:

Das Schreiben an Herrn Canzler der anderthalb hundert Gulden halb:

"Unser freundlich und guetwillig Dienst zuvor. Edler strenger besonder lieber Herr Canzler!

Wir fuegen euch zu wissen, dass Zeiger uns zu Gefallen an beheimischer Münz hundert und acht und dreissig Schock, welches an Geld rheinischer Münz hundert ein und sechzig Pfund Pfenning bringt, erlegt hat, der Meinung, dass ime dieselben hundert ein und sechzig Pfund Pf. von uns aussen wieder erstatt werden sollen. Und wiewol wir ime dieselbe von dem, so wir bei uns haben, wol selbst erstatten möchten; jedoch in Ansehung, dass wir an Geld etwas zuviel verlieren müssien, auch dieweil wir nit wissen, wie lang wir hie bleiben und uns an Geld nit zu gar emplössen, haben wir ine zu euch gewiesen mit fieissigem Beger, darob und daran zu sein, damit ime furbemelte hundert acht und dreissig Schock mit obgedachten hundert ein und sechzig Pfund Pf. Erstattung gescheh. Das wollen wir uns zu Erhaltung unsers Glaubens und Zuesagung zu euch versehen.

Datum zu Prag am 6. Tag Octobris Ao. im 26ten."

Folgt nun das Schreiben an f. D. der funf hundert Gulden halben:

"Durchleuchtigisier grossmechtiger Fürst! E. f. D. sein unser unterthenig etc. Dienst alle Zeit zuvor. Gnedigisier Herr!

E. f. D. ist in gueter Gedechtnuss, dass sie uns zu unserer Abfertigung in dieses Land vier hundert Gulden in Geld zuestellen lassen, davon wir dann unterwegen herein gen Prag gezert: als wir aber befunden den Verlust, so wir an dem rheinischen und hungrischen Geld in diesem Land, sonderlich hie zu Prag leiden muessten, haben wir uns hievor bei den Kaufleuten, die in E. f. D. Landen Hantierung treiben, umb anderthalb hundert Gulden rheinisch, so sie uns hie in beheimisch Münz erlegt, beworben, der Meinung, dass inen solch Geld zu Linz wiederumben erlegt werden sollt, in Zuversicht solch Geld sei auf unser Schreiben E. f. D. Hofcanzler Herrn Lienharten von Harrach deshalben gethan, numals bemelten Kaufleuten zu Linz erlegt worden. Nachdem wir aber numals nahent vierzehn Tag hie zu Prag liegen und Ursach der grossen Theurung. so hie fast in allen Dingen für ander Ort in theutscher Nacion, sonderlich an diesem gegenwärtigen Landtag ist, so mügen und kunnen wir doch, wie gemach wir thuen und ausserhalb Herrn Jürgen Puechaim und Herrn Jan Mrakschy kein Wochen mit anderhalb hundert Gulden rheinisch auskumben, wie dann solches in der Raitung befunden wirdet. Darumben kann E. f. D. gnädiglich ermessen, dass uns die Not dringt, uns mer beheimisch Geld aufzubringen. So dann Smaltz Andre, Burger zu Slabnitz, hie ein beheimisch Geld gehabt, das er hinaus füeren wollen, haben wir mit ime soviel gehandelt, dass er uns funf hundert Gulden rheinisch in Münz hie überantwurt dergestalt, dass ime solch funf hundert Gulden rheinisch auf Sant Simons Tag schirist zu Krembs gwiss wiederumben erlegt werden sollen, das wir ime entlieh zuegesagt haben. Dieweil dann gn. Herr wir nit wissen, wie lang wir noch hie beleiben und deshalben hie Geld zu Zerung, die wie obstehet gross ist, auch zu der Widerreis haben müssen, darzue bemelter Smaltz Andre obberüert Geld uns E. f. D. zu unterthenigen und uns dienstlichen Willen und Gefallen auf unser Ansinnen hie uberantwurt, pitten wir E. f. D. demüetigs Fleiss, die wolle gnediglich bedacht sein und Orderung geben, damit dem Kaufmann das Geld auf Simons und Judä nechstkunftig bei dem Slussel Ambtmann zu Krembs on Verhinderung gewiss niederlegt und ime zu Erhaltung unsers Zuesagens und seines Glaubens und Trauens, auch Verhüetung seines merklichen Nachteils darin kein Verzueg beschehe. Des wollen wir uns zu E. f. D. diemütiglich getrösten und wiederumben untertheniglich verdienen, der wir uns hiemit thuen befelchen.

Geben zu Prag am 12. Tag Octobris Ao. im 26ten."

Das Schreiben an Herrn Canzler der fünf hundert Gulden halben [Gleicht ganz dem frühern an ihn gerichteten schreiben].

Und als wir bald darnach verstanden, dass die Stend dieser Coron unter ihnen entlieh beslossen. ein frei Wal zu thuen, haben wir in Bedenkung, dass wir auf obberüerte unsre Werbung von inen noch kein Antwurt empfangen, mit Rat und nach genuegsamer Erwegung diese hernach folgend Schrift in teutsch und beheimisch den Stenden fuertragen und in unser Sigmund Ludwigs Herrn zu Polheim, Jan Mrakschy Gegenwart durch mich Melassen Rabmhaubt verlesen und nachmals dieselbige Schrift in beiden Zungen den Stenden auf ir Ersuchen überantwurt worden:

"Wolgeboren, gestrengen, edlen, festen, ersamen, fursichtig, weisen, gunstig und besonder lieb Herrn und Freund!

Wir haben vernommen, dass euer Freundschaft und Gunst angestern von eines angehenden Kunigs dieser löblichen Coron Beheim in Handlungen gewest sein und in solcher Handlung die Sachen doch des durchleuchtigisten Fürsten und Herrn Herrn Ferdinanden Prinzen und Infanten in Hispanien. Erzherzogen zu Österreich, Rom. Kais. Mtt. Statthalter im heiligen Reich, und der durchlauchtigisten Fürstin und Frauen Frauen Anna, gepornen Kunigin zu Hungarn und Beheim, Erzherzogin zu Österreich, Seiner f. D. Gemahel, unserer gn. Herrn und Frauen Gerechtigkeit unbenommen, auf ein frei Wahl gestellt haben sollet, Nun zweiflet uns nit, euer Freuntschaft und Gunst haben in frischer Gedechtnuss, dass wir in unser nechsten und ersten Werbung in Namen bemelter unsers gu. Herrn und unser gn. Frauen an euch gethan vermeid haben, dass nach Absterben weiland Kunig Wladislaus und folgends Kunig Ludwigs, beider hochlöblicher Gedechtnuss, zu seiner Kunigl. Mtt. verlassen Kunigreichen und Landen nit neheter noch nechster Freund und Erben vorhanden, dann hochgedachte unser gn. Frau und von irer f. D. wegen unser gn. Herr. Und in Betrachtung desselben, auch ander beweglichen treffenlichen Ursachen, die daneben vermeid worden sein, an euch in Namen und von wegen beider f. D. unser gn. Herrn und Frauen an euer Freuntschaft und Gunst begert auch gebeten, dass E. f. und G. wellten Ir beid f. D. inen zu derselben angehenden rechten Herrn Kunig und Kunigin gefallen lassen und annemben. Hetten wir uns versehen, dass darüber keiner freien Wahl weiter von nötten wer, sonderlich dieweil wir dafür achten, dass beider f. D. durch uns gethane Ersuchung pillich und unsers Verstands dieses löblichen Kunigreichs Rechte auch Privilegien und Freiheiten nit widerwertig, sonder gemess ist. Und deshalben wir in keinen Zweifel gesetzt, dass euer Freundschaft und Gunst hetten auf solch unser Ersuechen und Begeren ir beide fürstl. Durchl. für Kunig und Kunigin dieser Coron für all ander on Mittel angenommen. So es aber noch bisher nit beschehen und ir vielleicht Eurem gestrigen Furnemben noch verfahren woltet: so wöllen wir uns doch in allweg unsers gnedigen Herrn und unser gn. Frauen Gerechtigkeit unvergriffen getrösien, ir werdet dennoch nochmals in solcher Euer Handlung unser vorgethane Werbung vor Augen nemben und bedenken die sonder Lieb und gneigten gnedigen Willen, so weiland Kaiser Maximilian hochlöblichsier Gedechtnus je und allweg gehabt und numals die f. D. zu dieser Coron hat. Darzu das sein f. D. dieser Coron auch andern zugehörigen Landen mit seinem Fürsienthumb nahent gesessen und seiner f. D. Erbland.zum Theil daran stossen und die Inwoner dieser Coron auch mit S. f. D. Landen mit Freundschaft, Hantirung und Nochberschaft hoch an einander verwandt. Darzue das Sein f. D. von Kuniglichen Namen und Stammen herkumben und Ir f. D. mit Röm. Kais. Mt. ihrer D. Herrn und Brueder unserm allergnedigsien Herrn dermassen in Freundschaft, Vereinigung und Verwandtnuss sieht, wo dieser Coron, so dann vom heiligen Reich zu Lehen und desselben Glied ist, einich Not und Obliegen zuestünd, dass Ir f. D. solchen statlichen Hilf und nutzlichen Beistand thuen möcht, dann kein ander, der jetzt umb dieses Kunigreich siehet, auch jetzt in Leben sein möcht. Dabei auch Irer f. D. gnedig Erpietten in unserm vorigen Furtrag vermelt ansehen und erwegen und demnach aus der Lieb und Neigung, so Euer Freundschaft und Gunst ohn Zweifel zu f. D. und derselben Gemahel tragen, angesehen, dass sunst auch niemands anders kein pessern Zugang darzue hat noch haben mag, Ir. f. D. zu dieser Coron vor meniglich kumben lassen und hierin dermassen furnemben, euch halten und beweisen, damit beiden Iren f. D. etlicher ander streng Übung und Anhalten an irer Gerechtigkeit nichts benommen, sonder Ir. f. D. bei euch also bedacht und angesehen werden, wie Ir genedige Zuversicht zu Euer Freundschaft und Gunst siehet. Dess wöllen wir uns anstatt Irer beider Durchl, zu euch der Pilligkeit noch versehen und ohn Zweifel beed Ir f. D. gegen Euer Freundschaft und Gunst allen Sienden sament und sunderlich in Gnaden erkennen und zu guetem nit vergessen und unserthalben freundlich und guetwillig zu verdienen geflissen sein.

Und nachdem uns anlangt, wie bei etlichen aus Eurem Mittel in den vor furgetragen und hernach begriffen dreien Artikeln ein Missverstand sein soll, darauf wollen wir Euer F. und G. derselben Artikel dermassen erinnern:

Erstlich auf den Artikel die Schulden betreffend ist in der Werbung geret worden, wie dann in den uberantwurten Schriften auch begriffen ist, nemlich dass Ir f. D. wolle annemben die Schulden zu bezahlen on des Lands Beschwerung und mit oder noch Euer F. und G. Rat, Das Wort Rat soll nit verstanden werden für ein Hilf, das Euer F. und G. helfen müst, dieselben Schulden zu bezahlen, sonder nachdem viel unrichtiger Schulden vor Augen sein möchten, so ist Ir f. D. gewillt die Schulden noch Rat der Landschaft, das ist die Euer F. und G. für aufrichtig erkennen werden, zu bezahlen.




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