Překlad ad 687/6).
Antwort
des
auf die Interpellation des
Senators
L. Frank
wegen mangelhafter
Beförderung deut-
scher Richter (Druck 459/1).
Die Ergebnisse der Beförderung der Richter bieten kein vollständiges Bild über die tatsächlichen Verhältnisse vom nationalen Gesichtspunkt, denn die Beförderung hat nach den Vorschriften der Verfassung und der Gesetze zur Voraussetzung, daß der Richter vor allem selbst um Verleihung der zu besetzenden Stelle ansucht und auch die für die Beförderung maßgebenden Bedingungen, nämlich neben der fachlichen Qualifikation (§ 19 Geh. Ges. und §§ 14-20 Dienstpragm.) auch die der besonderen Eignung für die angestrebte Ste1le, der Befähigung, Verwendparkeit und Vertrauenswürdigkeit (§ 17, Abs. 2 Geh. Ges.) erfüllt.
Unter diesem Vorbehalte und weil ich der Ansicht bin, daß die Herren Interpellanten vor allem die Verhältnisse in den Sprengeln der Obergerichte in Prag und in Brünl im Sinne haben, teile ich mit, daß im Lande Böhmen und Mähren-Schlesien in den Jahren 1936 und 1937 erannt wurden:
1. zu Richtern der zweiten
Gruppe im Lande Böhmen 110 Čechen und 16 Deutsche, im Lande Mähren-Schlesien
2. Zu Bezirksrichtern bzw. zu Vorstehern bei Bezirksgerichten in der VII. Funktionsgehaltsklasse: Im Lande Böhmen 155 Čechen und 26 Deutsche, im Lande Mähren-Schlesien 97 Čechen und 23 Deutsche. Hiezu bemerke ich jedoch, daß von den zum 1. Jänner 1938 683 besetzten Bezirksrichterstellen im Lande Böhmen 454 Stellen durch Richter čechischer Nationalität (66.4%), 229 Stellen durch Richter deutscher Nationalität (33.5%), 2 Stellen durch Richter anderer Nationalität besetzt waren. Im Lande Mähren-Schlesien waren von 347 besetzten Bezirksrichterstellen zur selben Zeit 257 Stellen durch Richter čechischer Nationalität (71.10%), 86 Stellen durch Richter deutscher Nationalität (24.7%) und 4 Stellen durch Richter anderer Nationalität besetzt.
3. Zu Gerichtsräten in der VI. Funktionsgehaltsklasse im Lahde Böhmen 73 Čechen und 28 Deutsche, im Lände Mähren-Schlesien 28 Čechen und 12 Deutsche. Am 1. Jänner 1938 waren von 418 Gerichtsräten im Lande Böhmen 297 (=71% ) Richter čechischer Nationalität und 121 (=29%) Richter deutscher Nationalität. Im Lande Mähren-Schlesien waren von 206 Gerichtsräten 144 (= 69.9% ) Richter čechischer Nationalität, 58 (= 28.2%) Richter deutscher Nationalität und 4 Richter anderer Nationalität.
4. Zu Obergerichtsräten in der
5. Im Sprengel des Obergerichtes in Brünn wurde im Jahre 1936 nur eine Stelle eines Kreisgerichts-Vizepräsidenten besetzt, und zwar in Brünn, welches einem Bewerber deutscher Nationalität verliehen wurde; im Jahre 1937 wurde im Sprengel dieses Obergerichtes keine Stelle eines Vizepräsidenten erledigt. Im Sprengel des Obergerichtes in Prag kam es im Jahre 1936 zu keiner Besetzung von Stellen der Kreisgerichts-Vizepräsidenten. Im Jahre 1937 wurde eine solche Stelle, und zwar in Königgrätz, durch einen Bewerber čechischer Nationalität besetzt, weil der einzige deutsche Bewerber um dieseibe aus dem Sprengel eines anderen Obergerichtes war und von den zuständigen Personalsenaten nicht vorgeschlagen wurde.
6. Im
7. Zu Staatsanwälten im Lande Böhmen 13 Čechen und ein beutscher, im Lande Mähren-Schlesien 8 Čechen und 2 Deutsche.
8. Zu Prokuratoren im Lande Böhmen 2 Čechen und kein Deutscher, im Lande Mähren-Sclllesien 3 Čechen und kein Deutscher.
9. Zu Stellvertretern des Oberprokurators im Lande Böhmen 1 Čeche und im Lande Mähren-Schlesien 1 Čeche.
9a. Besetzt wurde die Stelle des dritten Vizepräsidenten des Obergerichtes in Prag, wo von 3 Vizepräsidenten einer ein Deutscher ist.
9b. Die Stelle des Präsidenten des Obergerichtes in Prag wurde durch einen Čechen besetzt. Unter den Bewerbern befand sich ein Deutscher, dem Dienstrange nach der jüngste, welcher übrigens vor der Entscheidung um seine Pensionierung angesucht hat.
10. Zu Räten des Obersten Gerichtes 16 Čechen und 3 Deutsche.
11. Zu Senatspräsidenten des Obersten Gerichtes 5 Čechen und 2 Deutsche.
12. Zu Stellvertretern des Generalprokurators 2 Čechen und 1 Deutscher.
Der
Aus dieser Sachlage und aus der Tatsache, daß im ganzen von den zum 1. September 1937 besetzten 1853 Richterstellen im Lande Böhmen und Mähren-Schlesien 1313 Stellen durch Richter čechischer (70%) und 530 Stellen durch Richter deutscher Nationalität (29%) besetzt sind, und daß in der Slovakei und Podkarpatska Rus von 628 besetzten Stellen 54 deutsche Richter (8.5%) sind, ist ersichtlich, daß der Justizverwaltung nicht zum Vorwurf gemacht werden kann, daß sie die verfassungsmäßig garantierte Gleichberechtigung bei der Beförderung der Richter nicht beachten würde.
Prag, am 28. März 1938.
Der Justizminister:
Dr. Dérer m. p.
687/7 (původní znění).
Odpověď
ministra veřejných prací
na interpelaci senátora dra F
. Tischera
o tom, že se na letišti v
Karlových Varech nezaměstnávají dělníci německé národnosti
(tisk 545/4).
Na státním letišti v Karlových Varech byli zaměstnáni u správy letiště 4 zaměstnanci, z nichž 2 české a 2 německé národnosti. Poněvadž 1 zaměstnanec české národnosti byl přeložen, bude v nejbližší době přijat v náhradu za něho zaměstnanec národnosti německé, takže u správy vytčeného letiště bude 1 zaměstnanec národnosti české a 3 zaměstnanci národnosti německé.
Nájemce restaurace jest národnosti české, ježto jiných uchazečů, kteří by vyhovovali podmínkám kladeným na nájemce letištní restaurace v Karlových Varech, nebylo.
V pomocných službách odborných není dosud k disposici zaměstnanců německé národnosti, kteří by byli pro tuto službu vycvičeni a vyhovovali také po stránce jazykové. To platí zejména o službě radiotelegrafické, v níž působili v minulé sezoně na letišti v Karlových Varech vesměs zaměstnanci národnosti české. Při této službě lze zaměstnávati jen takové radiotelegrafisty, kteří ovládají dokonale státní jazyk a kromě znalostí jazyka německého aspoň v dostatečné míře také jazyk francouzský. Pro výkon povětrnostní služby bude přidělen na jmenované letiště v příští letecké sezoně zaměstnanec německé národnosti.
Čsl. státní Aerolinie, které provozují leteckou linku Praha-Karlovy Vary-Mariánské Lázně, přidělují vzhledem k tomu, že jde o provoz sezonní, trvající jen 4-5 měsíců v roce, na letiště do Karlových Varů zaměstnance ze svého ústředí a ze svých hlavních dílen v Praze podle provozních poměrů toho kterého roku.
Při stavebních úpravách, prováděných v poslední době na letišti Karlovy Vary, byly zadány v roce 1936 různé práce v ceně 50.740.50 Kč místní německé firmě. Dále byly také německé firmě z Mariánských Lázní zadány stavební práce na letišti v Karlových Varech za částku 138.619 Kč (stavba nástupiště, nádražní rampy a pod.); tato firma prováděla i v roce 1937 na letišti menší stavební opravy a adaptace. Při všech těchto pracích bylo podle podmínek pro provádění státních staveb firmám předepsáno zaměstnávati v prvé řadě místní dělnictvo, čemuž jmenované firmy vyhověly.
Jak z uvedeného vyplývá, zaměstnává státní správa na letišti v Karlových Varech v náležité míře občany německé národnosti, ovšem s nutným zřetelem k potřebám leteckého provozu.
V Praze dne 17. února 1938.
Ministr veřejných prací:
Ing. Dostálek v. r.
Překlad ad 687/7.
Antwort
des Ministers für
öffentliche Arbeiten
auf die Interpellation des
Senators
Dr. F. Tischer
wegen Nichtbeschäftigung von
Arbeitern
deutscher
bahnhof in Karlsbad (Druck 545/4).
Am staatlichen Flugplatz in Karlsbad waren bei der Flugplatzverwaltung 4 Bedienstete beschäftigt, davon 2 čechischer und 2 deutscher Nationalität. Nachdem ein Bediesteter čechischer Nationalität versetzt wurde, wird in nächster Zeit als Ersatz für denselben ein Bediensteter deutscher Nationalität aufgenomen werden, sodaß bei der Verwaltung des erwähnten Flugplatzes ein Bediensteter čechischer Nationalität und 3 Bedienstete deutscher Nationalität angestellt sein werden.
Der Pächter der Restauration ist čechischer Nationalität, da es keine anderen Bewerber gab, welche den an den Pächter der Flugplatzrestauration in Karlsbad gestellten Bedingungen entsprechend würden.
Für den fachlichen Hilfsdienst stehen bisher keine Bedienstete deutscher Nationalität zur Verfügung, welche für diesen dienst ausgebildet wären und auch in sprachlicher Hinsicht entsprechen würden. Dies gilt namentlich vom radiotelegraphischen Dienste, in welchem in der vorigen Saison am Flugplatz in Karlsbad durchwegs Bedienstete čechischer Nationalität verwendet wurden. In diesem Dienste können nur solche Radiotelegraphisten beschäftigt werden, welche die Staatssprache perfekt beherrschen und neben der Kenntnis der deutschen Sprache wenigstens in genügendem Ausmaße auch die Kenntnis der französischen Sprache ausweisen. Zur Ausübung des
Wetterdienstes wird dem genannten Flugplatze in der nächsten Flugsaison ein Bediensteter deutscher Nationalität zugeteilt werden.
Die Čsl. staatlichen Aerolinien, welche die Fluglinie Prag-Karlsbad-Marienbad betreiben, teilen mit Rücksicht darauf, daß es sich um einen nur 4-5 Monate im Jahre dauernden Saisonbetrieb handelt, dem Flugplatz in Karlbad die Bediensteten aus ihrer Zentrale und aus ihren Hauptwerkstätten in Prag nach Maßgabe der Betriebsverhältnisse des betreffenden Jahres zu.
Bei den in letzter Zeit am Flugplatz in Karlsbad durchgeführten Bauherstellungen wurden im Jahre 1936 verschiedene Arbeiten im Wert von 50.740.50 Kč einer deutschen Firma im Orte selbst vergeben. Weiters wurden einer ebenfalls deutschen Firma aus Marienbad Bauarbeiten am Flugplatz in Karlsbad für den Betrag von 138.619 Kč (Herstellung des Perrons, der Bahnhofsrampe u. dgl.) vergeben; diese Firma nahm auch im Jahre 1937 am Flugplatze kleinere Baureparaturen und Adaptierungen vor. Bei allen diesen Arbeiten war im Sinne der Bedingungen für die Durchführung staatlicher Bauten den Firmen vorgeschrieben, in erster Reihe ortsansässige Arbeiterschaft zu beschäftigen, welcher Vorschrift die genannten Firmen entsprachen.
Wie aus deim Geschilderten hervorgeht, beschäftigt die Staatsverwaltung am Flugplatz in Karlsbad in gebührendem Ausmaße Bürger deutscher Nationalität, allerdings mit der erforderlichen Berücksichtigung der Erfordernisse des Flugbetriebes.
Prag, am 17. Feber 1938.
Der Minister für öffentliche Arbeiten:
Ing. Dostálek m. p.