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Licht auf uns Deutsche, oft als Volk der Dichter
und Denker bezeichnet, solange noch Deutschheit
im Sinne unserer Klassiker gepflegt worden ist.
Die Richtung aber, die jetzt in unserer Nation
zur Macht gelangte, läßt es in der gesamten Kul-
turwelt unbeliebt werden, sodaß jeder, der sein
Volk liebt, der Klage Peter Roseggers beipflich-
tet:, Welch ein Unglück, dieser Nationalitäten-
krieg, den wir erleben, der unser Leben so ver-
roht, so würdelos macht! Nachdem wir längst
darüber einig waren, daß die Menschen an sich
gleich sind, ist jetzt diese schreckliche Zeit ge-
kommen. Die Rasse! Das Blut! Wer von uns kann
sagen:, Mein Blut ist rein germanisch oder:
, Mein Blut ist rein slawisch´ oder:, Es ist rein
romanisch´. Was ist das für ein Nationalismus,
der immer darauf aus ist, dem eigenen Volke un-
ter fremden Völkern Feinde zu machen? ´ Von Pe-
ter Rosegger, dem weltbeliebten Steiermarkpoe-
ten, kann niemand behaupten, er sei etwa un-
deutsch. Entstammte doch ihm einst der Gedanke
zur bekannten Schulvereinssammlung, Zweitau-
send Kronen gleich zwei Millionen'. Trotzdem
führt auch er sich berufen, seinem Volke als War-
ner zu dienen. Die Haltung der 48 ersten Verlag-
häuser in der Union beweist, wie recht er hatte. "
Es ist nicht einzusehen, was die Stellungnahme
der 48 ersten amerikanischen Verlaghäuser zum
internationalen Verlegerkongreß in Leipzig mit
der Wehrerziehung und mit der Erziehung der
Soldaten zu guten Staatsbürgern der Republik zu
tun haben soll, noch dazu, wenn in dieser Stel-
lungnahme in der wüstesten Weise gegen den
größten Nachbarstaat der Republik geschmäht
wird. Wie verhält sich wohl die Versicherung des
Herrn Außenministers, daß mit diesem Staate
korrekte Beziehungen bestehen, zu dem charakter-
losen Ausdruck eines Schmähartikels in der zur
Wehrerziehung bestimmten Zeitschrift der čecho-
slovakischen Armee?

Die Interpellanten fragen den Herrn Minister:

1. Ist der Herr Minister bereit, die Schreib-
weise der Zeitschrift "Nase Vojsko" einer Unter-
suchung unterziehen zu lassen?

2. Welche Garantien ist der Herr Minister be-
reit, dafür zu geben, daß sich diese Zeitschrift
wirklich nur mit ihren Zielen befaßt und sich
nicht zum Organ unkontrollierbarer Schmähge-
rüchte hergibt?

Prag, am 12. Mai 1938.

Klieber,

Axmann, Hollube, Jobst, Obrlik, Kundt, F. Nitsch,

Ing. Schreiber, Dr. Hodina, Hirte, Fischer, Rösler,

Kunz, Jäkel, llling, Stangl, Sandner, Knorre,

Sogl, E. Köhler, Birke, Knöchel.

Původní znění ad 1366/III.

Interpellation

des Abgeordneten Adolf Jobst
an den Innenminister

wegen unbegründeter Beschlagnahme der

periodischen Druckschrift "Zeit am

Montag" in Böhm. Budweis.

Am 2. Mai 1938 langte in Budweis um 10. 08
Uhr die Ausgabe der periodischen Druckschrift
"Zeit am Montag" vom 2. Mai 1938, Folge 4, ein.
Auf dem Bahnhofe wurden sämtliche Exemplare
von der Staatspolizei beschlagnahmt, obzwar die
Ausgabe´ die Zensur unbeanstandet passiert hatte
und wurden erst um 16. 30 Uhr dem Zeitungs-
verschleiß der Firma L. C. Hansen, Buchhandlung
in Böhm, Budweis, ausgefolgt.

Durch die am 2. Mai 1938 durch die Staatspolizei-
behörde in Böhm, Budweis ausgesprochene Kon-
fiskation wurde der Bevölkerung die Benachrich-
tigung über die Ereignisse am 1. Mai bewußt
und vollkommen ungesetzlich vorenthalten. Durch
solche Maßnahmen der staatlichen Polizeiorgane,
die nur von einer deplazierten Voreingenommen-
heit gegen deutsche Organe diktiert sein können,
wird außerdem der verfassungsrechtliche Grund-
satz über die Freiheit der Meinungsäußerung ver-
letzt, abgesehen von dem dem Verlage und den
Verschleißstellen zugefügten materiellen Schaden.

Die Interpellanten fragen den Herrn Minister:

1. Ist der Herr Minister bereit, den geschilder-
ten Sachverhalt untersuchen zu lassen?

2. Welche Vorkehrungen hat der Herr Minister
dagegen getroffen, daß nachgeordnete Organe
von sich aus die Bevölkerung interessierende
Nachrichten unter nichtigen Vorwänden unter-
binden?

3. Ist der Herr Minister bereit, die Namen der
intervenierenden Polizeiorgane zu nennen und das
Disziplinarverfahren gegen sie einleiten zu
lassen?

Prag, am 21. Mai 1938.

Jobst,

Axmann, Hollube, Sogl, Kundt, Knöchel, Hirte,
Rösler, Jäkel, llling, Dr. Hodina, Stangl, Sadner,
Kunz, Fischer, Ing. Schreiber, Birke, E. Köhler,
Knorre, F. Nitsch, Obrlik.

Původní znění ad 1366/IV.

Interpellation

des Abgeordneten Ing. Franz Karmasin

an den Minister für Schulwesen und
Volkskultur

betreffend ungesetzliche Zustände in der
II. Knabenbürgerschule in Bratislava.

Die II. Knabenbürgerschule in Bratislava be-
steht aus 5 slowakischen Klassen und 14 deut-
schen Klassen. Der Direktor dieser Schule ist,
trotzdem sich die deutschen Klassen in der Mehr-


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heit befinden, ein Slowake. Die 5 slowakischen
Klassen verfügen außer dein Direktor noch über
7 Lehrkräfte. Die 14 deutschen Klassen verfügen
nur über 14 Lehrkräfte. Von diesen 14 an den
deutschen Klassen beschäftigten Lehrkräften be-
kennen sich 4 und zwar die Lehrerin Dvořak Ma-
rie und die Lehrer Kacetl, Zeleny und Plitzka zur
čechischen Nationalität. Die Lehrkräfte Dvo-
řák, Zeleny und Plitzka unterrichten noch dazu
die deutsche Sprache. Darüber hinaus unterrich-
ten zwei Lehrkräfte der slowakischen Parallel-
klassen 37 Wochenstunden in den deutschen
Klassen.

Trotz mehrmaliger Sprachenbeschwerden ist
der amtliche Stempel, der in der Anstalt verwen-
det wird, einsprachig slowakisch. Ebenso ist die
Aufschrift auf dem Gebäude einsprachig slo-
wakisch.

Der Herr Schulminister hat in einer Interpella-
tions-Beantwortung im Dezember 1936 erklärt,
daß die staatliche Schulverwaltung an der zwei-
ten staatlichen Bürgerschule in Bratislava die
Verselbständigung durchführen wird, wenn die
hiezu gesetzlichen Voraussetzungen gegeben sein
werden. Da sich seit der Interpellations-Beant-
wprtung überhaupt nichts geändert hat, fragen
wir an:

1. Ist der Herr Schulminister bereit, die Ver-
selbständigung der deutschen Parallelklassen be-
schleunigt durchzuführen?

2. Ist der Herr Minister bereit, für eine Ent-
fernung der fremdnationalen Lehrkräfte und für
die Anstellung einer genügenden Anzahl deut-
scher Lehrkräfte Sorge zu tragen?

3. Ist der Herr Minister bereit, weiter zu sor-
gen, daß alle gesetzlichen Voraussetzungen der
deutschen Volksgruppe genau erfüllt werden?

Prag, am 21. Mai 1938.

Ing. Karmasin,

Axmann, Hollube, Sandner, Obrlik, Birke, F. Nitsch,

Hirte, Kundt, Sogl, Jäkel, Illing, Stangl, Jobst,

Rösler, Dr. Hodina, Ing. Schreiber, E. Köhler,

Fischer, Knorre, Kunz, Knöchel.

Původní znění ad 1366/V.

Interpellation

des Abgeordneten Ing. Franz Künzel
an den Justizminister

wegen gesetzwidriger Einflußnahme auf

das Recht der freien Meinungsäußerung

durch den Kreisgerichtspräsidenten

Dr. Reinelt in Troppau.

Am 9. Mai 1938 ließ der Kreisgerichtspräsident
Dr. Reinelt in Troppau den Gerichtskanzleikon-
trollor Bruno Ballek rufen, zeigte ihm die Zeit-
schrift "Svobodná republika" vom 6. Mai 1938,

in welcher auf Seite 4 Bruno Ballek deshulb ge
nannt wurde, weil er sein Haus am 1. Mai 1938
mit der Fahne der Sudetendeutschen Partei be-
flaggt hatte und ersuchte ihn um eine Stellung-
nahme hiezu. Kreisgerichtspräsident Dr. Reinelt
hielt dem Gerichtskanzleikpntrollor unwahre An-
gaben über Konrad Henlein vor und fragte ihn,
wann er der Partei beigetreten sei. Als Bruno
Ballek erklärte, daß er den Beitritt zur Sudeten-
deutschen Partei als selbstverständliche Pflicht
eines jeden Deutschen angesehen habe, erklärte
Dr. Reinelt, so könne er erst reden, wenn er aus
dem Staatsdienste ausgetreten sei.

In der Erklärung des Kreisgerichtspräsidenten
Dr. Reinelt in Troppau liegt eine unzulässige Ein-
flußnahme auf das verfassungsmäßig gewähr-
leistete Recht der freien Meinungsäußerung,
noch dazu, wenn der § 117 der Verfassungsurkun
de im Absatz 3 bestimmt, daß die Ausübung des
Rechtes der freien Meinungsäußerung niemandem
in seinem Dienstverhältnisse zum Schaden gerei-
chen dürfe.

Die Interpellanten fragen den Herrn Minister:

1. Ist der Herr Minister bereit, den geschil-
derten Sachverhalt strengstens untersuchen zu
lassen?

2. Ist der Herr Minister bereit, gegen den
Kreisgerichtspräsidenten Dr. Reinelt das Diszipli-
narverfahren einleiten zu lassen?

3. Hat der Herr Minister bereits Verfügungen
getroffen, daß von Seiten der Gerichtsvorstände
den zugeteilten Richtern und dem Kanzleiperso-
nale in ihrem Dienste in keiner Weise aus der
Zugehörigkeit zur Sudetendeutschen Partei, Vor-
sitzender Konrad Henlein, Schwierigkeiten und
Schikanen bereitet werden?

Prag, am 21. Mai 1938.

Ing. Künzel,

Axmann, Hollube, Jäkel, Illing, Jobst, Stangl.

Knorre, Birke, Hirte, E. Köhler; Sogl, Nickerl,

Ing. Peschka, Dr. Jilly, F. Nitsch, Sandner, May,

Kundt, Ing. Schreiber, Fischer, Obrlik.

Původní znění ad 1366/VI.

Interpellation

des Abgeordneten Josef Illing
an den Eisenbahnminister

wegen Mißachtung der sprachlichen

Zusammensetzung der Bevölkerung

in dem zu 79'5% deutschen

Bezirke Saaz.

In seinen Antworten vom 19. Oktober 1937,
Druck Nr. 1092/II, und vom 20. Oktober 1937,
Druck 1092/V hat der Herr Minister erklärt, daß
die Staatsbahnen in Gegenden mit 20%iger na-
tionaler Minderheit beim Gebrauch der Sprache


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derselben entsprechend Rücksicht nehmen. Die
Stationsbezeichnung der im Gerichtsbezirke Saaz
gelegenen Stationen Milostin, Teschnitz, Sutkau
und Seltsch und sämtliche anderen Aufschriften
der Stationsgebäude und Bahnhofanlagen in die-
sen Stationen und auch in Miecholup, die für das
reisende Publikum bestimmt sind, sind einspra-
chig čechisch. Da es unhaltbar erscheint, daß
die Stationsbezeichnungen und die zur Aufrecht-
erhaltung der Sicherheit des Verkehrs für das,
reisende Publikum bestimmten Aufschriften trotz
überwiegender Mehrheit der deutschen Bevölke-
rung nur in der Staatssprache angebracht sind,
stellen die Interpellanten die Anfrage:

1. Ist der Herr Minister bereit, die genannten
Stationen bezüglich der Einhaltung der von ihm
selbst in Interpellationsbeantwortungen dargeleg-
ten Grundsätze überprüfen zu lassen?

2. Welche konkreten Verfügungen hat der Herr
Minister zur Behebung des gerügten verkehrs-
hindernden Zustandes getroffen?

Prag, am 21. Mai 1938.

Illing,

Rösler, Hollube, Jäkel, Stangl, Kunz, R. Böhm,

Obrlik, Jobst, Ing. Lischka, Franz Němec, Hirte,

Fischer, Sogl, Ing. Schreiber, May, E. Köhler,

F. Nitsch, Kundt, Sandner, Birke.

Původní znění ad 1366/VII.

Interpellation

des Abgeordneten Ing. Ernst Peschka
an den Minister des Innern

wegen Belästigung von Staatsbürgern
durch die Staatspolizei in Troppau.

Am 2. Mai 1938 wurde Herbert Glatzel, der an
seinem Auto M-12. 674 einen SdP-Wimpel befe-
stigt hatte, kurz nach 12 Uhr am Oberring in
Troppau von dem um diese Zeit Dienst tuenden
Verkehrspolizisten an der Ecke Oberring-Töpfer-
gasse-Sperrgasse aufgehalten und wegen des
SdP-Wimpels beanständet. Der Wachmann konnte
sich in der deutschen Sprache nur sehr schwer
verständigen, verlangte von Herbert Glatzel we-
gen dieses Wimpels die Vorlage seines Führer-
scheines und die Angabe aller Personaldaten. We-
gen des Vorfalles hatte sich eine Anzahl Leute
um das Auto angesammelt, die zu zerstreuen dem
Polizisten nicht gelang, denn er konnte außer
den čechischen Worten "Běžte pryč" an die Leute
keine deutschsprachige versländliche Aufforde-
rung richten.

Es entsteht die Frage, zu welchem Zwecke
überhaupt der deutschen Sprache unkundige
Staatspolizeiorgane in überwiegend deutschen
Städten Dienst tuen, wenn sie die deutsche Spra-
che der Bevölkerung nicht beherrschen und außer-
dem noch es als zu ihren Dienstobliegenheiten

gehörig betrachten, deutsche Staatsbürger wegen
Ausübung ihres verfassungsgemäß gewährleiste-
ten Rechtes auf freie Meinungsäußerung zu be-
lästigen und zu schikanieren.

Die Interpellanten richten an den Herrn Mini-
ster die Anfragen:

1. Ist der Herr Minister bereit, den gerügten
Vorfall untersuchen zu lassen?

2. Ist der Herr Minister bereit, gegen das
Staatspolizeiorgan, das am 2. Mai 1938 um 12
Uhr an der Ecke Oberring-Töpfergasse-Sperr-
gasse Dienst tat, das Disziplinarverfahren ein-
leiten zu lassen?

3. Welche Verfügungen hat der Herr Minister
zur Abbestellung solcher unzukömmücher Belästi-
gungen und Schikanen getroffen?

Prag, am 21. Mai 1938.

Ing. Peschka,

Hollube, Jäkel, Stangl, Jobst, Axmann, Sogl,

Obrlik, Sandner, R. Böhm, Ing. Schreiber, Fischer,

Nickerl, Kundt, Knorre, Schütz, May, Viereckl,

Kunz, Dr. Hodina, Rösler.

Původní znění ad 1366/VIII.

Interpellation

des Abgeordneten Richard Knorre
an den Minister des Innern

wegen Mißhandlung des Gerhard Knappe
auf der Gendarmeriestation in Hannsdorf.

Am 4. Mai 1938 begrüßte Gerhard Knappe
seinen Kameraden Bittner, Lehrling bei der Fir-
ma Franz Koseh in Hannsdorf, mit erhobener
Hand und wurde von der Gendarmerie auf den
Gendarmerieposten geführt. Als er ins Zimmer
kam, grüßte er, wurde jedoch scheinbar nicht ver-
standen. Das Gendarmerieorgan Pospiech brüllte
ihn an, ob er nicht grüssen könne und schlug auf
ihn ein und traktierte ihn mit Fußtritten gegen
den rechten Oberschenkel, wodurch Gerhard
Knappe laut ärztlicher Bestätigung des MUDr.
Adolf Tutsch in Mähr. -Altstadt eine Beweglich-
keitseinschränkung der Beugemuskulatur des
rechten Kniees und Oberschenkels erlitt.

Das Vorgehen des Gendarmerieorganes Po-
spiech kann nicht mehr mit dem Worte Übergriff
abgetan werden, sondern verlangt exemplarische
Bestrafung.

Die Interpellanten fragen den Herrn Minister:

1. Ist der Herr Minister bereit, den angeführ-
ten Vorfall strengstens erheben zu lassen?

2. Ist der Herr Minister bereit, gegen das
Gendarmerieorgan Pospiech von Gendarmeriepo-
sten in Hannsdorf das Disziplinarverfahren ein-
leiten zu lassen?


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3. Ist der Herr Minister bereit, den Sachver-
halt der zuständigen Prokuratur mitzuteilen, zum
Zwecke der Prüfung, ob es sich eine von Amts
wegen wahrzunehmende strafbare Tat handelt?

Prag, am 21. Mai 1938.

Knorre,

Hollube, Jäkel, Stangl, Birke, Hirte, Jobst, Obrlik,

Axmann, Fischer, E. Köhler, Ing. Schreiber, Kundt,

Sandner, Ing. Lischka, Sogt, Ing. Peschka, Franz

Němec, Dr. Köllner, Rösler, May.

Původní znění ad 1366/IX.

Interpelláció

az összkormányhoz

vasúti alkalmazottak nyugdijának sürgős
rendezése érdekében.

Benyújtja: Dr Porubszky Géza
nemzetgyűlési képviselő.

Miniszterelnök Űr!

Baliga Gusztáv bratislavai-pozsonyi lakos és
több társa a MÁV személyzetének állományába
tartozott és a zólyombreznói állami vasműben tel-
jesített szolgálatot. Az átalakulás után a vas-
művet a közmunkaügyi minisztérium vette át és
amidőn Baliga és társai nyugdij-ügyük rendezését
kérték, vita támadt a közmunkaügyi miniszté-
rium, a yasutügyi minisztérium és a pénzügy-
minisztérium között, hogy melyik tárcát terhelik
ezek a nyugdijak. Ez a vita már 18 éve tart és a
nyugdijasok nagyrésze, közöttük többen 80 éve-
sek, a legnagyobb nyomorral küzd nyugdijának ki
nem utalása miatt. Jelenleg a nyugdíj-kérvények
a pénzügyminisztériumban Mergl Dr. osztály-
tanácsos előadónál vannak.

Kérdem a Miniszterelnök Urat. hajlandó-e ezt
az ügyet sürgősen a minisztertanács ele vinni
és annak megfelelő határozatát kieszközölni, hogy
ezeket a szerencsétlen régi, öreg nyugdjjasokat
valamely tárca átvegye és nyugdij-ügyüket hala-
dc'ktalanul rendezze. Megjegyzem még, hogy az
illető nyugdijasok még jogorvoslattal sem élhet-
nek, mert egyáltalában semmilyen elintézést nem
kapnak, ami szomorú fényt vet az ügykezelésre
és a sokat hangoztatott humanizmus érvényesü-
lésére.

Prága, 1938 május hó.

Dr. Porubszky,

A. Nitsch, Szentiványi, Dr. Korláth, Esterházy,
Dr. Rosche, Jaross, Dr. Szüllö, Wollner, Jobst,
Jäkel, Petrásek, Dr. Holota, Illing, Dr. Peters,
Ing. Richter, Dr. Kellner, May, Dr. Zippelius,
Birke, Hollube, Ing. Kiinzel.

Původní znění ad 1366/X.

Interpelláció

a nemzetvédelmi miniszter úrhoz

a feledi járásban a fakitermelési
engedélyek sürgős elintézése tárgyában.

Beadja: Dr Porubszky Géza
nemzetgyűlési képviselő.

Miniszter Űr!

A feledi járásban lévő községek legnagyobb
része erdőbirtok felett rendelkezik, amelynek ki-
termeléséből a község anyagi egyensúlyának fenn-
tartásához nélkülözhetetlen jövedelmet szerez.
Minthogy a járás az u. n. határővben fekszik, a
járási hivatal az erdészeti ügyosztályához érkező
fakitermelési kérvényeket jóváhagyás végett meg-
küldi az illetékes katonai hatóságnak. Ezeknek
a kérvényeknek elintézése rendkívül késedelmesen
történik, sőt gyakran egészen elmarad, úgyhogy
sem a községek, sem egyes személyek, akik saját
szükségletükre akarnak erdejükben fát vágni,
nem tehetik ezt meg, amiből rendkívüli káruk tá-
mad.

Kérdem Miniszter Urat, hajlandó-e haladéktala-
nul intézkedni, hogy a már benyújtott fakiterme-
lési kérvényeket a katonai hatóságok azonnal el-
intézzék és hogy a jövőben hasonló késedelem elő
ne forduljon.

Prága, 1938 május 20.

Dr. Porubszky,

A. Nitsch, Dr. Holota, Dr. Szüllö, Petrásek, Jaross,
Szentiványi. Esterházy, Dr. Korláth, Dr. Rosche,
Jobst, dr. Peters, Birke, Jäkel, Hollube, Wollner,
Illing, Ing. Richter, Dr. Kellner, Ing. Künzel,
Dr. Zippelius, May.

Původní znění ad 1366/XI.

Interpelláció

a belügyminiszterhez

Nagyfödémes község határában

önálló községgé átszervezett telepek

ügyében.

Benyújtja: Jaross Andor képviselő.

Nagyfödémes köségben, mely a galántai járás
területén fekszik, a földreform végrehajtása fo-
lyamán 2315 kát. holdat parcelláztak fel cseh és
morva telepesek között, mig a szinmagyar köz-
ség lakosai közül mindössze 50 kát. holdat kap-
<tak a felparcellázott nagybirtok cselédjei. Nagy-


12

födémes község egész határa 7232 kat. holdat tett
ki. A földreform végrehajtása után tehát a hely-
zet ügy alakult, hogy 3309 lélek 4917 kat. hold
földön kereste a mindennapi kenyerét, mig 428
lélek megélhetését a telepeken 2315 kat. hold biz-
tositta. Nagyfödémes község háztartásában is
változást jelentett az új helyzet, mert a község
közterheihez a telepesek már nem járultak hozzá
s igy a községi pótadó kulcsa 160 % -ról csakhamar
350% ra emelkedett.

Nagyfödémes községre azonban ujabb nehéz-
ségek zúdultak. A község határában létesült két
telep, mely egymástól 3 Km. -re fekvő majorok-
ból épült ki, mozgalmat indított, hogy önálló köz-
séggé szervezkedhessek. Ez gyakorlatilag csak
ügy volt lehetséges, ha a két telep között fekvő,
a nagyfödémesi kisgazdák tulajdonát képező 703
kat. hold területet kiszakítják Nagyfödémes ka-
taszteri térképéből és a telepekhez csatolják s igy
biztosítják egyrészt az új község összefüggő ka-
taszteri területét, másrészt 703 kat. holddal nö-
velik az új község pótadóját s igy lényegesen
megkönnyítik az amúgy is kedvezményezett tele-
pesek községi közterheit.

A politikai felfogásra, közszellemünkre, mely
annyiszor hivatkozik igazságra és demokráciára,
jellemző, hogy a belügyminisztérium a telepek
kívánságának immár eleget is tett, mert 88. 680/
1937/9. szám alatt 1938. január 21. -én kelt vég-
zésével kimondta az új község megszervezését
Svehlovó név alatt teljes egészében elfogadva a
telepesek által kifejezésre juttatott kívánságokat.
Az országos hivatal 1938. február 24. -én kelt
168-5/1938. szám alatti leiratával hivatalosan ér-
tesítette Nagyfödémes községet a belügyminiszter
elhatározásáról s annak végrehajtását rendeli el.
Ezen rendelkezés szerint most már Nagyfödé-
mes község 3309 lakosa 4214 kat. hold területtel
viselheti a közterheket, mig Svehlovó község 428
lakosa 3018 kat. hold birtokával rendezheti be
önálló községi háztartását.

Ennek a nagy magyar községnek a példája szo-
morú és kiáltó példája a magyarlakta földön vég-
rehajtott földreformnak. Parcellázták a község
határának egy harmadát, de abból csak 50 hold
jut a falu lakosainak. 428 telepes költözik a köz-
ség határába, ezeké lesz a föld, de a község ter-
heihez nem járulnak hozzá. Új élet indul, 2314
kát. holdon már nem talál többé munkát a nagy
magyar falu proletariátusa, az új birtokosok ma-
guk végzik családtagjaikkal a munkát. Nagy-
födémesen megnő, folyton növekszik a munka-
nélküliek száma, akiket a községnek kell részben
segélyeznie. Jön egy miniszteri rendelet, mely
még 703 kat. holdat szakit el a község határától,
hogy a két telep egyesülhessen, hogy a nagy köz-
ségnek közben ennyivel csökken a belső teljesítő
képessége s igy még nehezebben fogja előterem-
teni a magasra felszökött községi pótadót, hogy
közben nem tudja miképen teremti elő a szociális
szükségleteket, nem fontos. 703 kát. hold ősi tu-
lajdonosa, mindmegannyi földet művelő kisgazda
községi adóját nem saját községének, hanem a
telepes községnek fogja fizetni, csak azért, hogy
azok terhén könnyítsen.

Miniszter Úr! Tegye szivére a kezét! Ki infor-
málta önt? Micsoda megtévesztés áldozata lett
magas hivatali állásában, mert nem tudom felté-
telezni, hogy a helyes tényismeret alapján igy

döntött volna. Mi, magyarok megszoktuk már,
hogy nehezen tudjuk kikaparni a hatóságok előtt
a magunk igazságát, de itt kézenfekvő, kiáltó az
igazságtalanság. Felebbezés pedig a végzés sze-
rint nincs, tehát csak egy orvoslás lehetséges, ha
a Minister Úr belátja, hogy egy rendelkezése
helytelen tényismereten alapult. 428 telepes, akik
magyarlakta területre költöztek, elviselheti a ki-
sebbségi sorsot községi viszonylatban, ha olyan
nagy közületek, mint háromnegyed millió magyar,
el tudja viselni egy állami élet széles síkján. Fon-
tos a nagy közösség érdeke, ebben az esetben
tehát a nagy község érdeke s nem a kis telepes
falu nacionális izü melékérdeke.

Miniszter úr, kell, hogy a tudatában legyen an-
nak, hogy jelenleg egy ilyen intézkedés mennyi
erkölcsi kárt, mennyi gyúanyogot és mélységes
elkeseredést termel, én azt hiszem, hogy ez ma
nem lehet cél, még kevésbé eszköz valamely cél
elérésére.

Miniszter Úr! Kérdem Önt felelősségére, az
igazságra hivatkozva, hajlandó-e a lehető leg-
rövidebb idő alatt:

1. megvizsgáltam a nagyfödémesi határ ketté-
osztás! ügyét,

2. sürgősen elrendelni, hogy az e tárgyban ki-
adott miniszteri végzés felfüggesztessék és

3. felelősségre vonni azokat, akik ebben a
tárgyban politikai tendenciájú információt adtak
a belügyminisztériumnak?

Prága, 1938 május hó 19.

Jaross,

Dr. Korláth, A. Nitsch, Dr. Szüllö, Petrášek, Ester-
házy, Dr. Holota, Dr. Porubszky, Szentiványi,
Jobst, Birke, Ing. Richter, Wollner, Illing, Dr.
Peters, Stangl, Jäkel, Dr. Zippelius, Dr. Rosche,
Franz Němec, Ing. Künzel.

Původní znění ad 1366/XII.

Interpelláció

a postaügyi miniszter úrhoz és vasutügyi
miniszter úrhoz

az államfordulatkor elbocsátott, volt

magyar posta és vasúti alkalmazottak

ügyének rendezése tárgyában,

beadja dr. Holota János képviselő.

Az államfordulatkor elbocsátott magyar posta
és vasúti alkalmazottak ügye még mindig nem
nyert elintézést, pedig ma is több százan vannak,
akik csak máról holnapra tengődnek. Az elbocsá-
tás körülményei ismeretesek. A kormány egy-
szerűen "sztrájkra" mint "közismert tényre" hi-
vatkozik, noha közismert tényről szó se lehet. Az
elbocsátottak egy részét az államfordulat után
visszavették tényleges szolgálatba és nagyszámú


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hivatalnok ügyét elintézték később is, különösen
azokét, akiknek nem voltak személyes ellenségeik
a "véleményező" hivatalokban. Igen sokan van-
nak azonban olyanok, akik rosszindulatú infor-
máció következtében máig se részesültek nyugdí-
jazásban, se végkielégítésben. De ezek ellen fe-
gyelmi eljárást se folytattak le soha. A helyzetre
jellemző, hogy a döntés számos esetben oly ténye-
zők véleménye alapján történt, akik maguk az
őrültek házában fejezték be életüket. Hiábavaló
volt minden kérvényezés, eljárás, a végső elinté-
zés elutasítás volt. Akiknek ügye ma is elintézet-
len, azok kivétel nélkül 50 éven felül levő szemé-
lyek, akik alkalmi keresetükkel már nem sokáig
képesek magukat eltartani s most aztán meg-
rokkantán koldulni lesznek kénytelenek. Egyetlen
bűnük, hogy magyaroknak vallották magukat. Ha
már két évtizede szenvednek, méltányos, hogy
legalább életük hátralevő évei tétessenek elvisel-
hetőbbé gazdaságilag és erkölcsöleg is annyiban,

hogy rehabilitáltassanak és hogy ne tekintsék
őket bolsevikieknek.

Kérdezzük a postaügyi és a vasutügyi minisz-
ter urakat:

Hajlandók-e az államfordulatkor ok nélkül el-
bocsátott volt magyar posta és vasúti alkalmazot-
tak ügyét revízió alá venni s a jubileumi esztendő-
ben valamennyi érdekeltnek vagy az őt megillető
nyugdijat, vagy végkielégítést kiutalni?

Prága, 1938. május 23.

Dr. Holota,

Szentiványi, A. Nitsch, Dr. Szüllö, Jaross, Petrášek,
Esterházy, dr. Porubszky, Dr. Korláth, E. Köhler,
Fischer, Stangl, Jobat, Obrlik, May, Ing. Králíček,
Sandner, Schütz, Sogl, Franz Němec, Knorre,
Jakéi.

Státní tiskárna v Praze. - 3809-38


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