9

Počet obsazených míst u veřejných zprostředko-
vatelen práce:

   

Rok

   

Měsíc

1937

1936

1935

1929

Leden

81. 993

45. 261

41. 311

30. 619

Únor

78. 536

39. 942

37. 536

26. 151

Březen

133. 014

77. 185

57. 426

36. 684

Duben

201. 423

90. 006

81. 576

52. 878

Květen

179. 793

99. 263

89. 901

59. 899

Červen

151. 751

81. 366

81. 540

38. 775

Červenec

133. 455

85. 020

81. 632

41. 493

Srpen

107. 419

64. 688

71. 190

36. 610

Září

183. 748

119. 865

104. 129

111. 405

Z přihlášených míst bylo obsazeno procent:

   

Rok

   

Měsíc

1937

1936

1935

1929

Leden

87. 8

92. 0

90. 7

69. 8

Únor

85. 8

91. 2

90. 0

55. 6

Březen

89. 1

93. 3

91. 3

62. 3

Duben

91. 9

93. 7

93. 1

67. 5

Květen

90. 6

92. 8

94. 2

69. 7

Červen

86. 3

88. 4

92. 4

58. 4

Červenec

85. 2

84. 3

90. 1

57. 6

Srpen

82. 8

80. 8

90. 5

51. 7

Záři

89. 0

89. 5

95. 0

77. 8

Podle hlášení veřejných zprostředkovatelen
práce možno míti za to, že asi v 90% přijímají
zaměstnavatelé do práce uchazeče doporučené
jim zprostředkovatelnami.

Vládní nařízení o zprostředkování práce by-
lo předmětem jednání schůze sociálně-politického
výboru v červnu 1937, kde jsem podal o věci
obsáhlé ústní i písemné exposé všem pp. členům
výboru.

V Praze dne 26. listopadu 1937.

Ministr sociální péče:
Inž. J. Nečas, v. r.

Překlad ad 1142/I.

Válasz

a kormánytól
Esterházy képviselő interpellációjára

a rimaszombati kerületi biróság elnöki

székének betöltése tárgyában

(1011/II. nysz. ).

A kormány 1937. február 18. -i határozata az
igazságügyi szolálatban is érvényesül. A bratisla-
vai és košicei főbiróságok területén levő kerületi
biróságok 13 elnöki helye közül egy hely (Nitra)
magyar nemzetiségű biróval van betöltve és két
elnöki szék (Prešov és Berehovo) betöltetlen.
A bratislavai és košisei főbiróságok területén élő
magyar lakosság az összlakosság számának
17. 19%-át teszi. E számarányból világos, hogy
egy megüresedett elnöki helynek magyar nemzeti-
ségű folyamodóval való betöltése által a magyar
nemzetiségű biráknak a kerületi biróságok elnöki
helyein való részesedése a magyar lakosság száza-
lékos számarányát meghaladja.

Rimaszombatra a jelenlegi elnök eme helyre
való különös rátermettsége, kiváló szakminősítése
s a magyar nyelv kellő tudása miatt neveztetett ki.

Praha 1937. november 17.

A kormány elnöke:
Dr Hodža s. k.

Překlad ad 1142/IV.

Antwort

der Regierung

auf die Interpellation des Abgeordneten
Ing. F. Karmasin

wegen Benachteiligung čechoslovakischer
Staatsbürger deutscher Volkszugehörig-
keit bei der Erteilung von Ausreisebewilli-
gungen durch das Arbeitsamt in Žilina
(Druck 982/XV).

Durch die gepflogene Erhebung beim Arbeits-
amte für landwirtschaftliche Arbeiter in Žilina
konnte nicht mit Sicherheit ermittelt werden, ob
Josef Antoni aus Sklenné Nr. 162 und Josef Daub-
ner aus Sklenné Nr. 167 sich bei dem erwähnten


10

Amte um eine Bestätigung für einen Pass in das
Ausland beworben haben, weil sie eine schriftli-
che Eingabe nicht gemacht hatten und das Amt
Namensverzeichnisse über Besuche nicht führt.
Auch wenn ein mündliches oder schriftliches An-
suchen um Ausfolgung der Bestätigung, dass für
sie Arbeit in Deutschland sichergestellt ist, ein-
gebracht worden wäre, hätte diesem nicht will-
fahrt werden können, da zur Zeit, welche die In-
terpellation erwähnt, freie Stellen für die Ver-
mittlung nach Deutschland nicht mehr disponibel
waren.

Sie haben sich jedoch bei der Aufnahme land-
wirtschaftlicher Dauerarbeiter nach Deutschland
angemeldet und sind von dem erwähnten Amte
auch tatsächlich nach Deutschland aufgenommen
und abgefertigt worden; Josef Antoni am 20. Ju-
ni 1937 mit Dienstvertrag Nr. 1918, Josef Daub-
ner am 1. Juli 1937 mit Vertrag Nr. 1829.

Die nach Deutschland aus der Slovakei gedun-
genen landwirtschaftlichen Saison- und Dauerar-
beiter waren bis auf unwesentliche Ausnahmen
deutscher Nationalität und sind wegen ihrer Zu-
gehörigkeit zur deutschen Nationalität in keinem
Falle benachteiligt worden.

Prag, am 20. November 1937.

Der Vorsitzende der Regierung:
Dr M. Hodža, m. p.

Překlad ad 1142/ V.

Antwort

des Ministers des Innern

auf die Interpellation des Abgeordneten
B. Fischer

wegen Bekanntgabe einer Verfügung
(Druck 1011/ X).

In Beantwortung der Interpellation des Abg.
B. Fischer wegen unzulässiger Befragung über
die Parteizugehörigkeit seitens der Gendarmerie
(Druck 672/XV) habe ich unter anderem mitge-
teilt, dass laut Ergebnis der Erhebung die Fra-
gestellung des Gendarmeriewachtmeisters nicht
den in der Interpellation angedeuteten Zweck ver-
folgt hat. Im Hinblicke darauf lag ein hinlängli-
cher Grund zu irgendeiner Disziplinarverfügung
gegen das erwähnte Gendarmerieorgan nicht vor.

Prag, am 9. November 1937.

Der Minister des Innern:
Dr Černý, m. p.

Překlad ad 1142/VI.

Antwort

des Ministers des Innern

auf die Interpellation des Abgeordneten
G. Wollner

wegen willkürlicher Beschränkung kultu-
reller Tätigkeit von Staatsbürgern deut-
scher Volkszugehörigkeit durch die staat-
liche Polizeidirektion in Karlsbad
(Druck 1011/XI).

Die Polizeidirektion in Karlsbad hat dem
»Karlsbader Turnverein 1860« die Festakademie
am 24. April 1937 im Interesse der Wahrung der
öffentlichen Ruhe und Ordnung verboten. Diese
Verfügung war mit Rücksicht auf die vorherge-
gangenen Ereignisse, die der Bescheid der Poli-
zeidirektion erwähnt, begründet. Im übrigen ist
gegen den abweislichen Bescheid keine Berufung
eingebracht worden und haben sich die Veran-
stalter derart selbst des Rechtes begeben, das«
der Bescheid und seine Begründung im Instan-
zenwege überprüft werden.

Was das Verbot der Veranstaltung eines bun-
ten Abendes anbelangt, um deren Bewilligung
Karl Schreiter namens der Ortsgruppe der sude-
tendeutschen Partei in Altrohlau angesucht hat,
wird bemerkt, dass eine politische Organisation
rechtlich nicht fähig ist, um die Bewilligung zur
Veranstaltung einer ähnlichen Unternehmung an-
zusuchen. Das zitierte Hofkanzleidekret v. J.
1836 ist eine gültige Rechtsnorm.

Im Hinblicke auf das Ergebnis der amtlichen
Erhebung liegt kein Grund zu irgendeiner Ver-
fügung vor.

Prag, am 14. November 1937.

Der Minister des Innern:
Dr Černý, m. p.

Překlad ad 1142/ VII.

Antwort

des Ministers für öffentliche Arbeiten

auf die Interpellation des Abgeordneten
Adolf Jobst

wegen ungenügender Beantwortung einer
Interpellation (Druck 1011/ XIX).

Auf Grund einer von der Landesbehörde in
Prag durchgeführten neuerlichen eingehenden


11

Erhebung gestatte ich mir auf die obangeführte
Interpellation folgende Antwort zu erteilen:

Bei Durchführung der Deckenherrichtung der
Strakonitzer Staatsstrasse i. J. 1936 im Abschnit-
te km 139-154 (zwischen Winterberg und Ober-
moldau) waren während des höchsten Arbeiter-
standes 120 Leute beschäftigt; davon waren 100
Arbeiter deutscher Nationalität und 20 Arbeiter
čechischer Nationalität. Von der Gesamtzahl der
120 Arbeiter waren 26 bei solchen Arbeiten be-
schäftigt, die sie zu einem Anspruch auf höhere
Löhne berechtigten, als die üblichen Taglöhner-
löhne sind. Von diesen 26 Arbeitern waren 20
Čechen, und zwar 5 Čechen aus dem politischen
Bezirke Strakonitz, 15 Čechen aus dem politi-
schen Bezirke Prachatitz und weiter 6 Deutsche
aus dem politischen Bezirke Prachatitz. Es
stammten also bloss 5 Čechen aus einem ande-
ren als dem politischen Bezirke Prachatitz, und
nicht alle 20, wie in der Interpellation angeführt
wird.

Während die beim Baue gezahlten Taglöh-
nerstundenlöhne 2. 50 Kč betrugen, wobei sie höher
als die ortsüblichen Löhne waren, wurde den er-
wähnten 26 Arbeitern - also auch den 6 deut-
schen Arbeitern - ein Lohn von 3 bis 3. 50 Kč
für die Stunde ausgezahlt. Dies geschah deshalb,
weil es sich um die Entlohnung von Leistungen
gehandelt hat, die bei Strassenarbeiten mit bitu-
minösen Stoffen entweder als Facharbeiten be-
zeichnet werden müssen, von deren richtiger
Durchführung das Gelingen der kostspieligen Her-
stellungen abhängt (Verflüssigung, Aufspritzung
und Verteilung des Asphalts und Teers), oder als
besonders anstrengende, gefährliche und gesund-
heitsgefährdende Arbeiten zu bezeichnen sind, die
auch Erfahrungen erheischen, welche nur nach
einer längere Zeit dauernden Einarbeitung erwor-
ben werden (z. B. Verteilung und Tragen des
heissen Asphalts und Teers).

Es muss betont werden, dass bei diesen letz-
terwähnten Arbeiten anlässlich ihrer Honorierung
ausser den Kenntnissen und dein Gefährlichkeits-
grade der Arbeiten auch jene Schäden ins Ge-
wicht fallen, die für die arbeitenden Arbeiter
durch Beschädigung der Kleider und des Schuh-
werks entstehen.

Da aus den Reihen der deutschen ortsansäs-
sigen Arbeiter und auch aus den Reihen der če-
chischen Arbeiter aus dem Bezirke Prachatitz
nicht genug fachliche und erprobte Arbeiter vor-
handen waren, mussten auch Arbeiter čechischer
Nationalität aus dem Bezirke Strakonitz beschäf-
tigt werden.

Alle Facharbeiter einschliesslich der 6 Arbei-
ter deutscher Nationalität haben in zwei Schich-
ten gearbeitet, da im Hinblicke auf das notwen-
dige rasche Fortschreiten der Arbeiten und m;
Hinblicke auf den Mangel ortsansässiger Fach-
arbeiter es sonst notwendig gewesen wäre, dass
die Strassenverwaltung weitere eingearbeitete
und erprobte Arbeiter aus anderen Bezirken be-
schäftige; diese wären aber auch schwer heran-
zuziehen gewesen, wenn ihnen nicht die Möglich-
keit einer Überstundenarbeit gegeben worden

wäre, damit sie durch den höheren Gesamtver-
dienst die erhöhten Existenzkosten decken könn-
ten, die bei einer Arbeit weit von der Heimat
entstehen.

Aus dem Angeführten ist ersichtlich, dass bei
der Aufnahme der Arbeiterschaft für die Arbeiten
an der Strakonitzer Staatsstrasse nicht nationale
Gesichtspunkte, sondern bloss sachliche Gesichts-
punkte verfolgt wurden, welche das gedeihliche
Fortschreiten und den Erfolg der durchgeführten
Arbeiten im Auge hatten.

Prag, am 20. November 1937.

Der Minister für öffentliche Arbeiten:
Ing. Dostálek, m. p.

Překlad ad 1142/VIII.

Antwort

des Justizministers

auf die Interpellation des Abgeordneten
Ing. F. Karmasin

wegen eklatanter Verletzung des Spra-
chengesetzes und der Sprachenverord-
nung seitens des Bezirksrichters Dr Vla-
dimír Bartovský in Bratislava (Druck
1039/XIX).

Durch die gepflogene Erhebung habe ich fest-
gestellt, dass bei der mündlichen Verhandlung
am 21. Juni 1937 beim Bezirksgerichte Bratislava
in der Streitsache des Josef Kulčár gegen Paul
Steberl, Aktenzahl C V 527/1937, der beklagte
Paul Steberl nicht als Partei und auch nicht seine
Ehegatin Paula Steberl als Zeugin einvernommen
worden sind.

Der Bezirksrichter Dr Vladimír Bartovský
hat das Vorbringen des beklagten Paul Steberl
im Einvernehmen mit den Bestimmungen des
Sprachenrechtes in deutscher Sprache zugelas-
sen. Er hat jedoch mit Recht das Verlangen des
Beklagten zurückgewiesen, auch dem Kläger, der
Slovake ist, das Vorbringen der Klage in deu-
tscher Sprache aufzutragen. Hiebei hat der Rich-
ter erwähnt, dass eine slovakische Partei das
gesetzliche Recht zur Verhandlung in ihrer Spra-
che besitze, weil sie sich in der Slovakei und
nicht in Deutschland befinde.

Das Sprachenrecht wurde nicht verletzt und
auch der zitierte Ausspruch des Richters ist nicht
solcher Natur, dass er einen Grund zu irgendeiner
Verfügung gegen den Richter bilden könnte.

Prag, am 16. November 1937.

Der Justizminister:
Dr Dérer, m. p.


12

Překlad ad 1142IX.

Válasz

a pénzügyi minisztertől
dr Porubszky képviselő interpellációiéra

a bratislavai sportevezösök zaklatása tár-
gyában (1011/XV. nysz. ).

A bratislavai körzeti vámigazgatásnak a du-
nai evezősportcsónakok bejelentéseinél folytatott
eljárása az illető vámelőírások pontatlan magya-
rázatán alapult. A pénzügyi minisztérium a határ-
menti dunai evezősporthoz használt csónakok be-
jelentéseinek elutasítása ellen felterjesztett pa-
naszoknak helyt adott s a körzeti vámhivatalt
megfelelöleg utasította, hogy hasonló esetekben
miként járjon el.

Praha 1937. november 15. ö

A pénzügyi miniszter:
Dr. Kalfus s. k.

Překlad ad 1142/X.

Válasz

a kormány elnökétől
Esterházy képviselő interpellációjára

az állami statisztikai hivatal nyelvgya-
korlata tárgyában (1062/XIII. nysz. ).

Az ipari termelés statisztikája igen bonyo-
lult vizsgálattal jár s erre ezideig analógia nem
volt. Eme vizsgálat a Csehszlovák köztársaságban
nem valamennyi vállalatnál, hanem csupán repre-
zentative, a válogatottaknál folytattatik le. Ez
okból a vizsgálat lefolytatásához csak aránylag
kevés számú kérdőívre volt szükség. Azt a ma-
gyar iparost, aki a magyar szöveget kifejezetten
megkívánta, a statisztikai hivatal csehül és ma-
gyarul irt rövid levélben felkérte, hogy forduljon
a Jegyzői hivatalhoz s a kérdőivet ennek igény-
bevételével válaszolja meg.

A jegyzői hivatalok eme közvetítő szolgálatát
az állami statisztikai hivatal szakértők meghall-
gatása után vette igénybe egyrészt azért, mert a
kivizsgálandó vállalatok csekély számára való te-
kintettel külön magyar kérdőívek kiadása nem fi-
zetődnek ki, s másrészt azért is, hogy a jegyzők
a komplikált kérdőív tartalmát a feleknek lehető

legérthetőbben megmagyarázhassák s ezáltal a
felek előadói feladata megkönnyítessék. Az állami
statisztikai hivatal a kérdőíveknek jegyzői hiva-
talok közvetítésével történő elintézését hasonsze-
rüen más esetekben is igénybe veszi ott, ahol azt
a tárgyi nehézségek megkövetelik, még ha adott
esetben egyébként nyelvi szempontból semmiféle
nehézségek sem merülnek fel. Az állami statszti-
kai hivatal mindenkor azon van, hogy szolgálata
a szerzett tapasztalatokhoz minél megfelelőbben
alkalmazkodjék.

Praha 1937. november 25.

A kormány elnöke:
Dr Hodža s. k.

Překlad ad 1142XI.

Antwort

des Ministers des Innern

auf die Interpellation des Abgeordneten
F. Hollube

wegen ungebührlichen Verhaltens des

Leiters der staatlichen Polizeiexpositur

in Neustadt a. T., Fiala (Druck

1011/XIII).

Der Marie Steidler (und nicht Heidler) wur-
de die in der Interpellation erwähnte Strafe mit
Recht auferlegt, und zwar wegen ihres ungehö-
rigen Benehmens bei der staatlichen Polizeiexpo-
situr in Neustadt a. T. am 25. Mai 1937; die
Steidler hat gegen die genannte Verwaltungs-
strafe das instanzenmässige Rechtsmittel nicht
überreicht, wodurch sie dieselbe selbst als ge-
rechtfertigt anerkannt hat.

Die Amtshandlung mit der Steidler hat das
mit der Führung der Agenda der Grenzausweise
betraute Organ geführt, während sich der Leiter
der Polizeiexpositur an dieser Verhandlung erst
dann beteiligt hat, als die Steidler im Amtsraume
einen Exzess verursachte; das Vorgehen der
beiden Amtsorgane gegenüber der Steidler war
in jeder Richtung korrekt,

Die Beschuldigung, dass sich in letzter Zeit
die berechtigten Beschwerden gegen eine unge-
hörige Amtsführung bei der staatlichen Poiizei-
expositur in Neustadt a. T. häufen, ist in der
Interpellation nicht belegt und wurde deren Mo-
tiviertheit auch durch die behördliche Erhebung
nicht bestätigt.

Prag, am 22. November 1937.

Der Minister des Innern:
Dr Černý, m. p.


13

Překlad ad 1142/XII.

Antwort

des Ministers des Innern

auf die Interpellation des Abgeordneten
G. Obrlik

wegen verspäteter Zustellung von Be-
scheiden durch die staatliche Polizeibe-
hörde in Reichenberg (Druck
1011/XVII).

Der Bescheid der Polizeidirektion in Reichen-
berg, womit die Veranstaltung einer öffentlichen
Volksversammlung am 21. Mai 1937 um 20. 15 Uhr
in den Räumlichkeiten des Messegebäudes in
Reichenberg zur Kenntnis genommen wurde, ist
dem Einberufer Josef Porsche erst vor Eröffnung
der Versammlung aus dem Grunde zugestellt
worden, weil das den Bescheid zustellende Poli-
zeiorgan den Genannten früher nicht antreffen
konnte, obwohl es dies bereits seit den Morgen-
stunden des 21. Mai 1937 mehrere Male versucht
hatte. Durch diesen Umstand sind jedoch die in
der Interpellation erwähnten Komplikationen nicht
verschuldet worden, denn sowohl Josef Porsche
als auch die weiteren Funktionäre der Ortslei-
tung der sudetendeutschen Partei in Reichenberg
hatten bereits früher davon Kenntnis, dass die
Benützung unerlaubter Uniformen behördlich ver-
folgt wird. Ausserdem ist Josef Porsche auf die-
sen Umstand durch den Polizeidirektor in Rei-
chenberg noch im Laufe der Vormittagsstunden
des 21. Mai 1937 persönlich aufmerksam gemacht
worden.

Gegen die Veranstalter und jene Personen
die öffentlich eine Uniform getragen haben, deren
Verwendung behördlich nicht gestattet worden
war, ist deshalb eingeschritten worden, weil ihre
einheitliche Bekleidung, die aus hohen Stiefeln,
aus dunklen Reithosen, anliegenden Röcken,
bezw. Blusen, aus weissen Hemden mit dunklen
Halsbinden und aus dunkelblauen Mützen mit
schwarzem glänzenden Schilde bestanden hatte,
der Vorschrift des § 17 des Gesetzes vom 21.
Oktober 1936, S. d. G. u. V. Nr. 269. widersprach.

Die Interpellationsbehauptung, dass die er-
wähnten Personen bloss wegen des Tragens ho-
her Stiefel angehalten worden sind, steht also mit
den Tatsachen nicht in Ueberemstimmung.

Im Hinblicke auf den ermittelten Sachverhalt
liegt keine Grundlage zu irgendeiner weiteren
Verfügung vor, und dies umsoweniger, als auf
Grund des Ergebnisses der Erhebung alle Par-
teieneingaben bei der Polizeidirektion in Reichen-
berg innerhalb der gesetzlichen Fristen und in
Uebereinstimmung mit den geltenden Vorschrif-
ten erledigt werden.

Prag, am 22. November 1937.

Der Minister des Innern:
Dr Černý, m. p.

Překlad ad 1142/ XIV.

Antwort

des Justizministers

auf die Interpellation des Abgeordneten
K. H. Frank

wegen der ungesetzlichen und unbegrün-
deten Beschlagnahme der Monatszeit-
schrift »Volk und Führung« (Druck
1062/V).

Die Beschlagnahme der in der Interpellation
angeführten Stellen aus Nummer 5 der Zeitschrift
»Volk und Führung« vom Mai 1937 wurde ge-
richtlich überprüft und im ganzen Umfange be-
stätigt. Rechtsmittel sind nicht eingebracht wor-
den.

Prag, am 23. November 1937.

Der Justizminister
Dr Dérer, m. p.


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