9

7. Anton Škuliga Kč 55. -

8. Štefan Judak Kč 155. -

9. Jozef Subiak Kč 1878. -

10. Anton Vľčák Jozefov Kč 419. 90

11. Seraf. Kaprálčík Kč 1107. 40

12. Florián Fafalák Kč 33. 70

13. Gabriel Kormaňák Kč 36. 90

14. Jozef Jakubiak Kč 658. 80

15. Štefan Jakubiak Kč 380. 20

Spomenutí 15, furmani majú pohľadávku u sta-
viteľa Dvořáka spolu až 10. 594. 60 Kč, slovom de-
saťtisícpäťstodevädesiatštyri Kč 60 hal.

Celá suma mzdy robotníkov i furmanov, kto-
rá čaká na vyplatenie, dosahuje výšky až Kč
20. 820. 90.

Obec Novoť je z najchudobnejších obcí kraja
a pri stavbe spomenutých bytov finančnej stráže
boli zamestnaní tí najchudobnejší, preto nevypla-
tenie uvedenej sumy by bolo nie len nespravodli-
vé, ale i nehumánne.

Pýtame sa pp. ministrov financií a verejných
prác:

1. či sú ochotní v uvedenej veci pokračovať
tak, aby úpadkom staviteľa Fr. Dvořáka neboli
poškodení tí najchudobnejší, t. j. robotníci a po-
vozníci (furmani) v Novoti?

2. či sú ochotní pamätať na to, aby zo zálohy
staviteľa Dvořáka, uloženej na Krajinskom úrade,
boly vyrovnané v prvom rade zaslúžené mzdy
novoťských občanov?

V Prahe, dňa 10. júna 1936.

Florek.

Hlinka, Dembovský, Sidor, Sivák, Rázus, Drobný,

dr Wolf, dr Pružinský, Slušný, dr Sokol, Haščík,

Longa, Čavojský, Danihel, Kendra, Onderčo, Su-

roviak, Šalát, dr Tiso, Turček.

497/ XIV.

Interpelácia

poslanca Pavla Floreka
ministrovi vnútra

o neporiadkoch v hospodaření obecného
představenstva obce Polhory (okres Ná-
mestovo) na Slovensku a vypísaní obec-
ných volieb v tejže obci.

Obecné zastupitelstvo v obci Polhora (okres
Námestovo) na Slovensku, zvolené bolo roku 1931.
Od toho času obecné účty sú v neporiadku a ne-
boly nikým kontrolované. Podľa zaručených zpráv
doteraz obecné pasíva dosiahly výšku cca. 67. 000

Kč. Príčinou toho je, že - podľa tvrdenia 500
podpísaných občanov - obecné rozpočty a záve-
rečné účty neboly každý rok pravidelne sostavo-
vané a vyúčtované.

O veľkých nedostatkoch svedčí i tá okolnosť,
že tamojší obvodný notár (sídlom v Rabči) Fodor
bol suspendovaný a zavedené bolo proti nemu ú-
radné vyšetrovanie.

Podpísaný k svojej interpelácii pripojuje pá-
nu ministrovi podpisy 500 polhorských občanov,
ktorí žiadajú, aby sa tomuto hospodáreniu v obci
urobil koniec vypísaním nových volieb do obec-
ného zastupiteľstva obce Polhory.

Pýtam sa p. ministra vnútra:

1. či vie o spomenutých neporiadkoch obec-
ného hospodárenia v obci Polhore, okres Námes-
tovo?

2. či je ochotný s urýchlením vypísať nové
voľby do obecného zastupiteľstva obce Polhory a
tak urobiť koniec doterajšiemu hospodáreniu v
obci?

V Prahe, dňa 10. júna 1936.

Florek,

Hlinka, Sidor, Sivák, Rázus, Dembovský, dr Sokol,

Kendra, Drobný, dr Pružinský, Čavojský, Onder-

čo, Slušný, Danihel, Suroviak, Haščík, Longa, dr

Wolf, Šalát, dr Tiso, Turček.

Původní znění ad 497/V.

Interpellation

des Abgeordneten Georg Wollner
an den Finanzminister

betreuend das unrechtmässige Vorgehen
des Steueramtes in Neudek.

Der Steuerträger Arnold Lindner, Kaufmann
in Aberlham Nr. 393, hatte seine Steuern für 1935
und die vorhergegangenen Jahre voll bezahlt und
leistete am 28. II. 1936 und am 30. IV. 1936 die
quartalsmässigen Vorauszahlungen für 1936. Dem-
zufolge erhielt er von dem zuständigen Steuer-
amte in Neudek im Sinne der Regierungsverord-
nung vom 30. I. 1936 Z. 28 Slg. d. O. u. V. eine
5% ige Gutschrift auf die am 28. II. 1936 geleiste-
te Vorauszahlung für die Umsatzsteuer, für die
am 30. IV. 1936 geleisteten Vorauszahlungen auf
die direkten Steuern und auf die Umsatzsteuer
je 4% Gutschriften. Diese Gutschriften wurden
ihm vom Steueramte bestätigt; sie enthalten den
amtlichen Vormerk, dass die Gutschriftbuchungen
auf sein Steuerkonto 323 unter Art. 278. 516 und
517 erfolgten.

Trotzdem der genannte Steuerträger somit
sämtliche Steuern pünktlich bezahlt und keinerlei


10

Rückstände hatte, wofür er durch eine Gutschrift
auf seinem Steuerkonto belohnt und als pünktli-
cher Steuerzahler anerkannt wurde, enhielt er
einige Tage später, nämlich am 12. Mai 1936 von
demselben Steueramte in Neudek ein Zahlungsver-
bot zugestellt, mittels welchem angeordnet wird,
dass die dem Steuerträger Arnold Lindner zuste-
hende Geldforderung gegen die Bezirksbehörde
in Neudek in der Höhe von Kč 610. - auf Grund
von Steuerschulden gepfändet wird. Dem Dritt-
schuldner, d. i. die Bezirksbehörde in Neudek, wird
verboten, die dem Arnold Lindner zustehende For-
derung auszuzahlen. Die Forderung des Arnold
Lindner gegen die Bezirksbehörde in Neudek ent-
stand aus der Einlösung von Lebensmittelkarten
für Arbeitslose.

Obwohl durch die Zuerkennung der Gutschrif-
ten und durch den Wortlaut der amtlichen Be-
stätigungsformularien der Beweis erbracht ist,
dass der Steuerträger Arnold Lindner keine
Steuerschulden hat, wurde ihm seine Forderung
gegen die Bezirksbehörde in Neudek in der für
einen Kleinkaufmann beachtlichen Höhe von Kč
610. - gepfändet. Zu dieser meritorischen Unge-
rechtigkeit und Härte, die auf die existenzielle
Gefährdung eines kleinen Gewerbetreibenden kei-
ne Rücksicht nimmt, kommt als besorgniserregen-
des und sypmtomatisches Moment noch die Be-
denkenlosigkeit, mit der sich das Steueramt in
Neudek über die gesetzlichen Pflichten und Bin-
dungen hinwegsetzt. Da der Pfändung keine Mah-
nung vorausging, wurden die Absätze 2, 3 und 6
des § 344 des Steuergesetzes vom 15. Juni 1927,
Slg. d. G. u. V. Nr. 76, krass verletzt. Die Pfän-
dung steht aber auch in Widerspruch zu Absatz
1 des § 344 und zu den Absätzen 1 und 2 des
§ 383 desselben Gesetzes, da eine Steuerschuld
effektiv nicht bestand. Geradezu peinlich wirkt es.
dass in dem Zahlungsverbot auch auf den § 390
des zitierten Gesetzes Bezug genommen wird.

Ein weiterer Verstoss gegen das Gesetz bezw.
gegen die Durchführungsverordnung liegt noch
darin, dass in dem Zahlungsverbot weder das
Steuerkonto, noch die Steuerschuldsumme ange-
führt sind.

Der vorstellend geschilderte Fall trug sich in
gleicher Weise bereits im Vorjahre (1935) einmal
zu. Der vom Steuerträger Arnold Lindner gegen
die gesetzwidrige Pfändung im Vorjahre einge-
brachte Rekurs wurde bis heute nicht erledigt.
Nun beginnt die gesetzwidrige Pfändung heuer
aufs neue. Dadurch werden, allgemein gesprochen,
die Steuerträger direkt in Verbitterung und Re-
signation getrieben und sie sagen: »Rekurse ha-
ben kein Wert. Die Ungesetzlichkeiten werden
von oben sanktioniert. «

Der geschilderte Fall lässt ausserdem erken-
nen, dass die Anregung zur Erlassung des Zah-
hlungsverbotes anscheinend von der Bezirksbe-
hörde in Neudek ausgegangen sein dürfte, die sich
auf diese Weise ihrer Zahlungsverpflichtung ent-
ledigt. Ob der Steuerträger dabei zugrunde geht.
ob ihm die Möglichkeit der Bezahlung seiner Lie-
ferantenschulden genommen wird, ob dadurch die
Wirtschaftskrise immer schärfere Formen anneh-

men und zur Versiegung der Steuerquellen und
zur Vernichtung der Wirtschaft und der Bevölke-
rung führen muss, kümmert die amtliche Büro-
kratie anscheinend nicht. Unter solchen Umstän-
den kann tatsächlich das beste Gesetz nichts
nützen, weil die Menschen, denen von amtswegen
die Einhaltung und Ueberwachung der Gesetze
anvertraut ist, wider das Gesetz handeln!

Die Gefertigten stellen daher an den Herrn
Finanzminister die nachstehenden Anfragen:

1. Ist er bereit, sofort eine strenge Untersu-
chung des geschilderten Falles einzuleiten?

2. Ist er bereit, die gesetzwidrigen Verfü-
gungen der Steuerämter - und dies im ganzen
Staatsgebiet - raschestens aufzuheben?

3. Ist er bereit, die Schuldigen zu diszipli-
nieren?

4. Ist er bereit, sofort Vorsorge zum Schütze
der ordentlichen Steuerzahler zu treffen?

Prag, am 26. Mai 1936.

Wollner,

Rösler, Ing. Karmasin, Dr Kellner, Ing. Peschka, Dr
Zippelius, Jäkel, Jobst, Sandner, G. Böhm, Sogl,
Franz Němec. E. Köhler, Illlng, Fischer, Nickerl,
Wagner, Klieber, Hollube, Axmann, Dr Rosche.

Původní znění ad 497 VI.

Interpellation

des Abgeordneten Franz Němec
an den Minister des Innern,

wegen unbegründeter Gendarmeriemass-
nahmen gegen Kirchenbesucher.

Die evangelische Einwohnerschaft in Herms-
dorf im Bezirke Friedland besucht schon seit Jahr-
hunderten die Kirche in Reichenau in Sachsen, da
es für sie die nächstgelegene deutsche evangeli-
sche Kirche ist. Dort finden auch alle kirchlichen
Handlungen wie Taufen, Trauungen und die Kon-
firmation für die deutsch-evangelischen Einwoh-
ner von Hermsdorf statt. Die beiden Orte sind nur
dreiviertel Stunden voneinander entfernt und mit
der Bahn und zu FUSS leicht zu erreichen. Die
nächstgelegene evangelische Kirche in Friedland
dagegen ist von Hermsdorf aus viel schwerer er-
reichbar.

Zum Ueberschreiten der reichsdeutschen
Grenze benützen die Einwohner von Hermsdorf
seit jeher einen Grenzübertrittschein, der bisher
immer ohne Anstand ausgefolgt wurde. Nun ver-
weigerte vor kurzem der Gendarmeriepostenkom-
mandant in Kunnersdorf. Fähnrich (praporčík)


11

Sláma, dem Einwohner Rudolf Ebermann, Herms-
dorf 12, der für seinen Sohn Edwin Ebermann um
den Grenzübertrittschein vorstellig wurde, densel-
ben mit der Begründung, dass in Zukunft solche
Grenzübertrittscheine zum Kirchenbesuche nicht
mehr ausgestellt würden und zwar auch dann
nicht, wenn der Betreffende (wie es bei Ebermann
der Fall ist) Verwandte in Deutschland hat.

Die Einvohnerschaft von Hermsdorf sieht in
diesem Vorgehen der Gendarmerie eine völlig
überflüssige Härte und ist mit Recht darüber be-
unruhigt, dass man ihr auf diese Weise sogar den
Kirchenbesuch unmöglich macht oder doch we-
sentlich erschwert.

Wir fragen daher den Herrn Minister des
Innern:

1. Auf Grund welcher Weisung handelt der
Gendarmeriepostenkommandant in Kunnersdorf
wenn er erklärt, dass in Zukunft für Kirchenbe-
sucher keine Grenzübertrittscheine nach Deutsch-
land mehr ausgestellt würden?

2. Ist der Herr Minister bereit, zu erklären,
dass hiefür im Allgemeinen keine politischen Grün-
de vorliegen und dass im Besonderen im Falle
Ebermann dessen Zugehörigkeit zur Sudetendeut-
schen Partei nicht die Ursache der Verweigerung
des Grenzübertrittscheines war?

3. Ist der Herr Minister bereit, zu veranlassen,
dass diese einschneidenden Massnahmen zurück-
gezogen werden und es den Bewohnern von
Hermsdorf auch in Zukunft ermöglicht wird, die
Kirche in Reichenau zu besuchen?

Prag, am 26. Mai 1936.

Franz Nßmec,

Rbsler, Ine. Karmasln, Dr Kellner, Illing, Jäkel,
a Böhm, Wollner, Dr Jilly, Dr Zippelius, Obrlík,
Sog), Hollube, E. Köhler, Nickerl, Wagner, Klleber,
Dr Elchholz, Axtnann, Jobsi, Sandner, Fischer.

Puvodni znaní ad 497/VH.

Interpellation

des Abgeordneten Erwin Zaiicek
an die Gesamtregierung,

betreffend die tieferen Ursachen des Er-

trinkungstodes von 31 Schulkindern in der

Thaya.

Am 26. Mai sind bei Neumühl 31 Schulkinder
ertrunken. Kommissionen werden die Ursache des
Unglücks untersuchen. Wahrscheinlich wird fest-

gestellt werden, dass die Fähre nicht in Ordnung
war und dass man sie ausserdem überlastet hatte.

Die Interpellanten sind der Ansicht, dass die
Nichtregulierung des Unterlaufs der Thaya der
tiefste Grund des gestrigen Unglücksfalles ist.

Durch die Frainer Talsperre werden die an
der Thaya liegenden Gemeinden vor Hochwässern
geschützt. Die am Unterlauf der Thaya liegenden
Gemeinden (zwischen Pollau und Lundenburg)
hatten an der Frainer Talsperre kein sonderliches
Interesse. Für diese Gemeinden war die Regulie-
rung der unteren Thaya und die Regulierung der
March immer wichtiger als die Frainer Talsperre.

Trotz der Frainer Talsperre hat sich durch
die Regulierung von Nebenflüssen der Thaya die
Lage der am Unterlauf der Thaya liegenden Ge-
meinden sehr verschlechtert. Durch die teilweise
Regulierung (zwischen Fröllersdorf und Böhm. -
Grillowitz) des Jaispitzbaches, der bei Fröllers-
dorf in die Thaya mündet, fliesst das Wasser
dieses Baches nunmehr sehr rasch in die Thaya.
Etwa 7 Kilometer flussabwärts (bei Muschau). wo
sich die zum Teil regulierte Schwarza und Zwitta
in die Thaya ergiesst, werden die Wassertnengen
der Thava sehr vergrössert. Wieder ein paar Ki-
lometer flussabwärts (von Pollau beginnend) kann
das Wasser nur sehr langsam abfliessen, weil dort
der nichtregulierte Teil der Thaya beginnt.

Schon seit vielen Jahren wird die Regulierung
der Thaya zwischen Pollau und Lundenburg g_e-
fordert. Dass es bis heute nicht dazu kam. ist
nicht nur auf d'e Geldknappheit und auf das Ver-
halten einzelner Interessenten, sondern auch
darauf zurückzuführen, dass der Mühlenbesitzer
Veverka, dessen Name in dem Bericht über den
gestrigen Unfall immer wieder genannt wird, für
die Ablöse des Wehrs eine riesige Summe ver-
langte.

Nachdem mit einer normalen Staatssuhven-
tion mindestens 80% und unter dem Titel produk-
tive Arbeitslosenfürsorge auch mit einer ange-
messenen Subvention durch das Ministerium für
soziale Fürsorge gerechnet werden kann, ver-
bleiben für die Interessenten keine allzugrossen
Beträge.

Die Unterzeichneten fragen Sie. Herr Mini-
sterpräsident:

Sind Sie bereit, den Auftrag zu geben, dass
mit der Regulierung der Thaya zwischen Pollaii
und Lundenburg baldigst begonnen werde?

Prä?, am 27. Mai 1936.

Zaiicek,

Dr Mayr-Harting, Dr Ing. Lokscha, Dr Luschka,
Schütz, Schlusche, Bayer, R. Böhm. Kunz, Dr Jos.
Dolansky, Viereckl, Kosek, Bnikner, Světlik. Ja-
nalik, Bezděk, Stašek, Samalik, Dr Micura, Ričář.
Dr Novák, Stanislav, Knotek, Petr, Otáhal.


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