Sobota 4. prosince 1937

Příloha k těsnopisecké zprávě

o 122. schůzi poslanecké sněmovny Národního shromáždění republiky Československé v Praze v sobotu dne 4. prosince 1937.

1. Řeč posl. Kundta (viz str. 3 těsnopisecké zprávy):

Meine Damen und Herren! Wenn wir am Abschluß der Aussprache über den Staatsvoranschlag des Jahre 1938 sowohl im Ausschuß als auch hier im Plenum übersehen, in welcher Weise sich die Diskussion entwickelte und vor allem welche Probleme in der Diskussion im Vordergrunde standen, dann ist festzustellen, daß eigentlich bis auf einzelne Redner, aber nicht in der Diskussion zwischen den Rednern, nicht die Sorge über die Frage die Hauptrolle gespielt hat, in welcher Weise die Bevölkerung des Staates überhaupt noch fähig ist, diese großen Lasten zu tragen, die ihnen der Staatsvoranschlag auferlegt, sondern es hat wieder - abgesehen von außenpolitischen Problemen, die allerdings vielfach mehr in den Hintergrund traten - vor allem die Nationalitätenfrage des Staates die Hauptrolle gespielt.

Es hat die Diskussion gezeigt, daß trotz der Bemühungen des Herrn Ministerpräsidenten im Laufe des Jahres die Lösung des Nationalitätenproblems im Grunde keinen Schritt vorwärtsgekommen ist. Wir konnten unsererseits vielmehr beweisen, daß sich die Entwicklung im Einzelnen, in der Praxis wie im Grundsätzlichen eigentlich eher zum Schlechteren als zum Besseren vollzogen hat. Es haben selbst die Redner der Koalition am ersten Tage in diesem Hause das Nationalitätenproblem nicht unberührt lassen können und ich werde mir erlauben, auf einige Äußerungen dieser Herren Redner einzugehen. Es hat sich im Laufe der weniger vornehmen Haltung der späteren Debatte gegenüber dem ersten Tage gezeigt, daß selbst das slovakische Problem eine solche Steigerung erfahren hat, daß sich das Temperament ziemlich stark entwickelt hatte. Wir wollen uns in die slovakischen Familienangelegenheiten mit der čechischen Nation nicht einmischen. (Různé výkřiky. - Místopředseda Košek zvoní.) Ich stelle nur fest, daß das slovakische Problem in dem Staate ebenso wenig gelöst ist, wie die übrigen Nationalitätenprobleme. (Různé výkřiky. - Hluk.)

Místopředseda Košek (zvoní): Prosím o klid.

Posl. Kundt (pokračuje): Für uns ist naturgemäß vor allem das deutsche Problem im Staate von Interesse. Hier liegen verschiedene Äußerungen vor, zu denen wir grundsätzlich nochmals Stellung nehmen müssen.

Ich nehme zuerst die Äußerung des Koll. F. Richter von der čechischen nationalsozialistischen Partei, der sich in einer Weise gegen den Kameraden Dr. Rosche gewendet hat, als wenn wir ein Interesse daran hätten, Zwist und Haß zwischen der Čechoslovakischen Republik und dem deutschen Nachbarreich zu säen. Abg. F. Richter stellt fest, daß er mit aller Entschiedenheit die Annahme ablehne, als ob unsere Außenpolitik auf Haß gegenüber unserem nördlichen Nachbar aufgebaut wäre, und er stellt ergänzend fest (čte): "Wir sind im Gegenteil immer bereit, ein freundnachbarliches Verhältnis zu diesem unseren Nachbar herzustellen unter der Bedingung, daß unsere Verbündeten zustimmen und mit Rücksicht auf unsere internationalen Verpflichtungen". Es freut uns, daß gerade Abg. F. Richter von einer Partei, deren Presse allerdings nicht immer von diesem Gefühl beseelt ist, diese Feststellung macht, daß ein freundnachbarliches Verhältnis angestrebt werden solle und daß Haß nicht die Politik bestimmen könne.

Aber er gerät in einen Widerspruch, wenn er sagt, daß das freundschaftliche Verhältnis zum Nachbarreich nur unter der Bedingung möglich ist, daß unsere Verbündeten zustimmen. Wenn wir das Verhältnis der Verbündeten der Čechoslovakischen Republik, besonders eines Verbündeten, nämlich Rußlands, zu Deutschland und umgekehrt betrachten, so muß es klar sein, daß Rußland in seiner heutigen Einstellung niemals die Zustimmung zu einem freundschaftlichen Verhältnis zum Nachbarstaat geben wird. Es steht dies auch im Widerspruch zu der Feststellung, die immer wieder im Außenausschuß vom Herrn Außenminister erfolgte . . . (Posl. F. Richter: Pane kolego, řekl dr Rosche, že politika Čechů vůči Německu jest založena na nenávisti, či neřekl? O to mně jde, poněvadž je to štvaní našich Němců proti českému obyvatelstvu a Německé říše proti Československé republice! - Posl. dr Rosche: Aber Herr Kollege, Sie haben meine Rede gar nicht gelesen, sonst könnten Sie so etwas gar nicht sagen, bringen Sie die Rede her!)

Hier geht es um die Feststellung, daß auch die offizielle Außenpolitik des Staates immer wieder betont hat, daß die Čechoslovakische Republik eine unabhängige Politik macht. Es kann also die Freundschaft zu einem anderen Staate nicht von dritten Staaten abhängig gemacht werden, wenn die Čechoslovakische Republik eine unabhängige Politik macht. Hier liegt der Punkt, worauf wir Wert legen, daß die Čechoslovakische Republik in Rücksicht auf ihre eigenen Interessen und in Rücksicht auf die Interessen ihrer Bevölkerung versucht, das entsprechende Verhältnis mit Deutschland endlich herzustellen, um aus einer Frontenbildung herauszukommen, die Sie selbst als nicht glücklich bezei chnen. (Potlesk poslanců strany sudetskoněmecké.)

Um dieses Verhältnis zu finden, bei allem Wissen darum, daß souveraine Staaten mit einander sich unterhalten und Dritte bei solchen Unterhaltungen nicht direkt mitspielen können, ist es wesentlich, daß vor allem das nationale Problem im Staate einer Lösung zugeführt wird.

Da hat nun zunächst der Koll. Bergmann, im Hinblick allerdings auf den Staatsvoranschlag, die Notwendigkeit herausgestellt, daß eine psychologische Vorbereitung der čechoslovakischen Öffentlichkeit für den Staatsvoranschlag und die Leistungen, die er für die Staatsverteidigung verlangt, notwendig ist. Er verlangt eine systematisch durchdachte Propaganda. Das ist vollkommen richtig, aber es genügt nicht, nur mit Hilfe einer Propaganda die Bevölkerung opferbereit für alles zu machen, was von ihr verlangt wird. Es ist vielmehr notwendig, daß die psychologische Vorbereitung in der Richtung geschieht, daß die Verhältnisse abgestellt werden, die es unmöglich machen, daß die gesamte Bevölkerung jenes Verhältnis zum Staat gewinnt, das notwendig ist, um Ihre Voraussetzungen sicherzustellen. (Potlesk.) Wenn Sie bloß Propaganda machen, dann werden Sie lediglich die Dinge an der Oberfläche, nach außen hin, als gelöst erscheinen lassen können, obwohl selbst in London, wie Sie gemerkt haben werden, die Dinge nicht mehr geglaubt werden. Sie werden aber niemals die innere Einstellung und psychologische Voraussetzung durch einen Propagandaplan ändern können. Denn Menschen bindet man nicht, indem man propagiert, sondern indem man sie innerlich erfaßt, und das kann man nur, indem man sie nimmt, wie sie sind, und wenn sie Deutsche sind, als deutsche Menschen, und innerlich als deutsche Menschen auch zufriedenstellt. (Posl. B. Köhler: Das machen Ihre Unternehmer nicht mit den Arbeitern! - Posl. dr Neuwirth: Schon wíeder die Fabrikanten!) Laßt ihn, er scheint vom Hauspräsidium als Hauskläffer angestellt zu sein.

Der Koll. Hampl hat die Dinge etwas ruhiger gesehen, indem er darauf verwies, daß das Problem der Zusammenarbeit in der Republik nicht leicht sei, "wenn die Herren allerdings - das ist an unsere Adresse gerichtet - jetzt in der Mehrheit jene Ziele verfolgen werden, die sie heute haben". Es ist richtig, das Problem des Zusammenlebens in unserer Republik ist nicht leicht. Aber solche Probleme lassen sich nicht auf so leichte Art lösen und ich betrachte es als eine etwas leichte Art, nur zu verlangen, daß die andern, mit denen man zusammenleben will, ihre Ziele aufgeben. Ich nehme nicht an, daß uns Koll. Hampl nach dem Muster des Herrn Koll. Stránský Irredentaziele damit unterschieben wollte, sondern ich nehme an, daß er nur unsere innerpolitischen Ziele damit gemeint hat; diese innerpolitischen Ziele haben wir so eindeutig herausgestellt, daß sie klar und bekannt sein sollten. Worin bestehen sie? Sie bestehen darin, daß erst im Rahmen des normalen Verwaltungsapparates und in seiner Auswirkung und Handhabung tatsächlich die Gleichberechtigung der Völker ohne Unterschied auch der Parteizugehörigkeit sichergestellt werde. Wir haben im Laufe unserer bisherigen Reden und auch in dieser Debatte durch ganz konkretes Material den Beweis geführt, daß nicht einmal im no rmalen Apparat der heutigen Ordnung der Administrative die Gleichberechtigung sichergestellt ist. Es ist bis jetzt kein einziger Redner auf diese Tribune getreten, der eines unserer Zahlenmaterialien, der unsere Tatsachen, die wir hier vorgebracht haben, auch nur im geringsten durch konkrete Gegenbeweise widerlegt hätte. (Potlesk poslanců sudetskoněmecké strany.) Wir sind durchaus bereit, darüber zu diskutieren, inwieweit das richtig ist, was wir sagen, weil wir wissen, daß wir nur sagen, was wir auch beweisen können, hier wie vor aller Welt. (Potlesk poslanců sudetskoněmecké strany.)

Und nun ein anderes. Unser weiteres Ziel ist aber nicht nur, daß im Rahmen der gegenwärtigen Administrative die Ordnung hergestellt wird in dem Sinne des Grundsatzes der Gleichberechtigung der Nationen und Bürger des Staates, sondern daß darüber hinaus das Problem als ganzes gelöst wird, weil sich die rein administrative Lösung seit Beginn des Staates, also im Laufe von 19 Jahren, nicht als die Lösung des Nationalitätenproblems erwiesen hat.

Wir konnten uns dabei über die Frage, wie das Nationalitätenproblem gelöst werden soll, wie im Rahmen des hundertjährigen Nationalitätenkampfes eine Lösung möglich ist. auf niemand anderen als auf den jetzigen Staatspräsidenten berufen, der selber in seinen Arbeiten als Wissenschaftler und vor dem Kriege gesagt hat, daß nur die Autonomie der Völker im Staate die Nationalitätenfrage lösen kann, und der dort bewiesen hat, daß die Einheit Böhmens - weil er sich mit Böhmen speziell beschäftigte - durch die Autonomie nicht aufgehoben wird, er hat dort bewiesen, daß die Lösung des Nationalitätenproblems im Wege der Autonomie eine demokratische Lösung sei, so daß wir damit auch alle die widerlegen, die ständig kommen und sagen, wir störten die Einheit des Staates, wenn wir die Lösung im Wege der Autonomie versuchen, und es sei undemokratisch, wenn wir die autonome Lösung für die beste und glücklichste im Staate halten. (Posl. Beuer: In Polen und Südtirol verlangt Hitler nicht die Autonomie!) Wir haben Politik in der Čechoslovakei zu machen, Sie machen sie in aller Welt! (Posl. Zischka: Sehr richtig! In der Čechoslovakei!)

Wir haben hier eine Reihe von Meinungsäußerungen zu der in diesem Jahre versuchten Lösung vom 18. Feber vernommen; diese Meinungsäußerungen gipfelten einerseits und das stellen wir mit Genugtuung fest im Budgetausschuß wie im Plenum auch von Seiten der deutschen Regierungsparteien in einer Kritik des 18. Feber insoweit, als sie feststellen, daß der 18. Feber nicht in dem Maße, als es überhaupt möglich war, durchgeführt wurde, und daß er von verschiedenen Seiten und bestimmten Stellen indirekt sabotiert worden ist. Das hat sowohl Koll. Jaksch wie Koll. Böhm, das hat Koll. Kunz und das haben die anderen Kollegen bis zum Kollegen Schlusche gesagt. Nur gestern ist Koll. Jaksch plötzlich umgefallen und hat geglaubt, seinen vielleicht bei manchen Koalitionskollegen unsicher gewordenen Ruf wieder gutmachen zu müssen und durch eine konzeptionslose Rede sich einerseits für Moskau zu erklären, und andererseits einen Toten hier von dieser Stelle herabzusetzen, was gerade vom Gesichtspunkte des humanen Sozialismus, den er propagiert, verurteilt werden muß. Weiter gehe ich auf diese Frage nicht ein.

Die Hauptdiskussion drehte sich darum, daß die Frage der Proportionalität eine anscheinend ungeklärte Frage zwischen den deutschen Regierungsparteien und den čechischen Koalitionsparteien zu sein scheint, denn während z. B. der Sprecher der größten Koalitionspartei Koll. Beran das Hauptgewicht darauf gelegt hat, daß in den deutschen Gemeinden čechische Beamte eingestellt werden, so haben die anderen, die Sprecher der deutschen Regierungsparteien eine viel weitergehende Auffassung über die Lösung des 18. Feber, als die, daß vor allem erst die čechischen Grenzler im deutschen Gebiet zu neuen Stellungen in den deutschen Gemeinden gelangen sollen. Hier muß einmal etwas Klares gesagt werden - auch deswegen, damit man es nicht mißversteht, wenn wir zu der Resolution der Koalition bezüglich bestimmter Durchführungsformen des 18. Feber positiv gest immt haben, wie wir den Bevölkerungsschlüssel verstehen. Es geht nicht so wie es scheint, daß es von der Koalition aufgefaßt wird, daß ganz einfach formal der Bevölkerungsschlüssel nach dem Prozentsatz der Bevölkerung des Staates angewendet wird, also Deutsche etwas mehr als 22 %, wo immer dieselben Deutschen auch Dienst tun. Darum geht es nicht allein, sondern es geht vor allem darum, daß in den deutschen Gebieten Deutsche die Verwaltung für den Staat durchführen und daß der Bevölkerungsschlüssel nach dem einzig natürlichen Grundsatz durchgeführt wird, daß der Bevölkerungsschlüssel des territorialen Wirkungsbereiches des betreffenden Amtes oder Institutes Geltung hat und haben kann. (Potlesk poslanců sudetskoněmecké strany.) Denn wenn wir etwa 20 % der gesamten, direkten und indirekten Staatsbediensteten in den Bezirken Reichenberg, Böhm. Leipa usw. haben und damit die čechische Bevölkerung also rund 80 % erhält, dann ist damit das Nationalitätenproblem nicht gelöst. Es ist nur gelöst, wenn ein solcher Beamte, der aus dem Wirkungsbereich dieser Gegend stammt, mit der Bevölkerung und ihrem Leid und ihren psychologischen Verhältnissen verwurzelt ist, für den Staat die Verwaltung ausübt. Daher sagen wir: Im deutschen Gebiete ist wohl der Bevölkerungsschlüssel, aber nur der des territorialen Wirkungsbereiches des Amtes, anzuwenden. Und wenn nun der 18. Feber nach dem Schlüssel von 22˙4 % bei den hohen Stellen des Staates durchgeführt werden soll, dann soll es endlich in den Ministerien geschehen. Wir haben im Schulministerium nicht einmal einen systemisierten deutschen Beamten. Daher soll der Minister, der diese Resolution vom 18. Feber mitbeschlossen hat, in seinem Ressort vorbildlich vorangehen, damit die niederen Stellen diesem Vorbilde folgen können. (Potlesk poslanců sudetskoněmecké strany.) Von den anderen Personalien will ich nicht reden, wo kaum 5 % der Beamtenschaft bei allen Ministerien der deutschen Nation angehören und kaum 1/2 % der niederen Angestelltenschaft.

Und nun zu den deutschen Gemeinden mit auch čechischer Bevölkerung. Vergessen Sie nicht, daß die čechischen Minderheiten nicht natürlich gewachsen sind, daß sie 1918 im geringeren Maße da waren als heute, daß sie vielfach durch die Versetzungspolitik entstanden sind und daß daher die Menschen, die nicht von dort stammen, wo sie wohnen, nicht denselben Anspruch erheben können wie die, die von dorther stammen. Wir wollen den Grenzlern geben, was der Grenzler ist, und wir wollten nur, daß sie unseren Geist hätten und auch uns ließen, was unser ist. (Potlesk poslanců sudetskoněmecké strany.)

Sagen Sie mir als Prager, werden Sie für die 40.000 Deutschen Prags deutsche Beamte im Magistrat anstellen? Sie erlauben ja nicht einmal, daß man am Prager Magistrat deutsch reden kann, daß die deutschen Geschäftsleute Aufschriften in deutscher Sprache anbringen können usw. Ich kann Ihnen einen Fall aus jüngster Zeit vorbringen, der beweist, was für ein Geist in Prag vorherrscht. Da hat eine deutsche Schule ersucht, daß Kinder mit 50 Heller-Karten in die Schule fahren können, auch wenn sie älter als 10 Jahre sind, und da hat man dem Schuldirektor gesagt, die Kinder sollen in die čechische Schule gehen, sie brauchen nicht so weit zu fahren, sie gehen ja an čechischen Schulen vorbei. Schaffen Sie diesen Geist in Prag ab und geben Sie uns in Prag, in Pilsen, in Brünn, in Ostrau, und überall, wo Deutsche in čechischen Städten wohnen, deutsche Beamte in der Stadtverwaltung und wir werden mit uns darüber reden lassen, den Čechen auch čechische Beamte dort zu geben, wo die Čechen in der Minderheit sind.

Aber so, daß Sie sagen, daß durch den 18. Feber noch mehr Arbeitsplätze den Deutschen weggenommen werden und čechische Beamte in deutschen Gemeinden angestellt werden sollen, während wir bei der Staatsverwaltung im deutschen Gebiete keine Beamten erhalten, so lösen Sie das Problem im Geiste des 18. Feber nicht. Schlagen Sie sich diese Vorstellung aus dem Kopfe! Es wäre notwendig, daß der Herr Ministerpräsidenten, wie im Budgetausschusse, über der Proportionalität etwas klarer entwickelt als wir bisher gehört haben, damit keine so mißverständliche Diskussion zwischen dem Koll. Jaksch und dem Herrn Ministerpräsidenten, wie im Budegtausschusse, über das Thema geführt wird. Die deutschen Regierungsparteien müssen verlangen, daß Sie alles klarstellen, damit derartige Mißverständnisse und Auffassungen ein paar Monate nach dem 18. Feber bei den čechischen Regierungsparteien nicht vorhanden sind. (Hluk. - Místopředseda Košek zvoní.)

Weil uns die Redezeit so knapp gesetzt ist, kann ich zum Schlusse nur noch auf eines eingehen. Ich begrüße es, daß die deutschen Regierungsparteien einmal den Mut fanden, hier und damit vor aller Welt zu bekunden, daß das Nationalitätenproblem nicht gelöst ist. Ich begrüße besonders, daß Koll. Schlusche einen so wesentlichen Satz gesagt hat, der lautet: "Der deutsche Aktivismus ist keine Kulisse für das Ausland." Es ist bisher auch von den deutschen Regierungsparteien zugelassen worden, daß mit der Tatsache, daß es drei deutsche Minister gibt, im Auslande von der offiziellen Propaganda eine Reklame gemacht worden ist, als wäre damit das Nationalitätenproblem gelöst. Diese ehrliche Feststellung Schlusches wollen wir ruhig anerkennen. Er hat auch gesagt, daß wir uns finden könnten: gesetzliche Lösung und Lösung auf administrativem Wege. Ich will dazu feststellen: Jawohl, wir könnten uns auf dem Wege dieser Lösung finden, und ich schlage vor, daß genau so, wie wir für die Resolution der Koalitionsparteien im Budgetausschuß gestimmt haben, weil darin einige Sachen enthalten sind, die wir als ein Anfangsminimum auch unserer Forderungen betrachten, die deutschen Regierungsparteien das Wort Schlusches wahr machen und sich schärfstens dafür einsetzen, daß unsere Gesetzesanträge erstens schleunigst behandelt werden, und daß sie zweitens auch für die Gesetzesanträge stimmen. (Potlesk poslanců sudetskoněmecké strany.) Wenn Sie diese Tat gesetzt haben werden, sind wir bereit, darüber noch weiter zu reden, um diese Lösung herbeizuführen, damit eine einzige deutsche Front die Interessen der deutschen Bevölkerung sicherstellt.

Zum Schluß noch eines: Täuschen Sie sich ni cht. Für uns ist der 18. Feber keine Lösung des Nationalitätenproblems. Für uns ist der 18. Feber unter Umständen eine Möglichkeit, es bei den heutigen Verhältnissen bewenden zu lassen und glauben zu machen, das Nationalitätenproblem sei gelöst. Wir sehen nicht allein die administrative Lösung. Denken Sie an die vielen Gesetze der letzten Jahre, die noch Schlimmeres bewirken, als das, was der 18. Feber verbessern will. Wir beharren auf dem Standpunkte, daß eine grundsätzliche Lösung, und zwar so schnell wie möglich, notwendig ist. Denn Koll. Stašek hat recht gehabt, daß die Gerechtigkeit allein den Staat davor schützt, Schicksalen entgegenzugehen, vor denen Sie sich fürchten, und er hat auch recht gehabt, wenn er sagte, daß in der Verwaltung die Dinge in Ordnung gebracht werden müssen, weil Staaten, die daran zu kranken begonnen haben, auch daran zugrunde gegangen sind. (Potlesk poslanců sudetskoněmecké strany.)

Věcná poznámka posl. Csomora (viz str. 11 těsnopisecké zprávy):

Tisztelt képviselőház! Az aktivista magyar képviselők nevében megállapítom, hogy Esterházy János képviselő e helyről pártja nevében olyan kijelentést tett, amely a mai kül- és belpolitikai akusztikában alkalmas arra, hogy szétrombolja mindazt, amit mi, a köztársaság loyális magyarságát képviselő aktivisták, évek nehéz és felelősségtudatos munkájával köztársaságunk népeinek békés együttélése érdekében építettünk.

Esterházy János nem átallotta kijelenteni, hogy "a magyar nép itt rabságban él". Hogy mi volt a szándéka és célja ezzel a kijelentéssel, jól tudjuk. Tudjuk, hogy Esterházy János és társai a mai külpolitikai konstellációt arra akarják kihasználni, hogy a köztársaság tekintélyét csorbítsák és a kormány helyzetét megneh ezítsék. Nem a magyar nép érdeke fekszik a szívükön, hanem egy törpe pártvezéri csoport hazárd külpolitikai elgondolása. Ezzel a felelőtlen kijelentéssel azonban azt a veszélyt idézik fel, hogy a csehszlovák nemzet és a magyar kisebbség közötti békés kiegyezés légkörét megmérgezik.

Ez ellen mi, magyar aktivisták, az egész józanul gondolkodó és létérdekeit reálisan megitélő magyar kisebbség nevében a legélesebben tiltakozunk. Nem igaz, hogy a magyar kisebbség ebben a köztársaságban "rabságban él". Vannak panaszaink, sérelmeink, követeléseink, de ezeket a többségi nemzettel való békés megegyezés útján akarjuk és fogjuk orvosolni. (Výborně!)

Nem igaz, hogy a magyar kisebbségnek, vagy akár az egész magyarságnak, a Róma- Berlin tengelyen a helye. Az igazság az, hogy a köztársaságnak, nekünk és az egész magyarságnak ott a helye, ahol a népi, nemzeti és emberi szabadságot védik. Nem igaz, hogy a demokratikus nagyhatalmakkal való szoros együttműködés a dunai kis népek szabadságát veszélyezteti. Az igazság ennek éppen az ellenkezője: a csehszlovák és a magyar nép szabadságát a dinamikus hatalmak veszélyeztetik.

Ha Esterházy János és társai valóban a "rabságtól" féltenék a magyar népet, akkor éppen az ellenkezőjét kellene cselekedniök és mondaniok annak, amit most cselekszenek és mondanak. A magyar népet szociális és nemzeti rabság nem a Csehszlovák köztársaságban és nem a demokrácia által fenyegeti. (Tak je! - Potlesk.)

Esterházy János és társainak népellenes és végzetes kalandpolitikája ellen harsányan tiltakozunk és felkérjük a többségi nemzet törvényhozóit, hogy Esterházy János állásfoglalásából ne vonjanak le helytelen következtetést az egész magyar kisebbség magatartására, hanem velünk együtt folytassák tovább a nemzeti megbékülés és megbékítés munkáját. (Tak je! - Potlesk. - Předsednictví se ujal předseda Malypetr.)

Szilárd a meggyőződésünk, hogy tiltakozásunkkal egyetért a magyar kisebbség túlnyomó többsége, még azok is, akiket ma még lelki és társadalmi terrorja a magyar egyesült ellenzéknek tart vissza attól, hogy egyenes nyíltsággal foglaljanak állást a magyar aktivista politika mellett. (Potlesk.)



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