2489/X.
Interpelace
poslanců Josefa Stejskala, Jar. Hynka a druhů
ministru financi
o protizákonných manipulacích s benzinem, jimiž byl poškozen stát.
V Náchodě je gumovka firmy Josef Kudrnáč, která zaměstnává asi 700 dělníků. Tato firma měla výhodu používati zvýhodněný benzin pro účely a potřeby průmyslově. Před několika dny byla upozorněna finanční důchodková kontrola na to, že tímto benzinem se nedovoleně manipuluje. Konkrétně řečeno, že se benzinu zvýhodněného, určeného jedině pro účely průmyslové, používá také jako pohonné látky pro osobní vozy a nákladní vůz firmy Kudrnáč.
Případ byl ihned vyšetřován vrchním komisařem; p. Honigem z Hradce Králové. Výsledek byl ten, že byli zatčeni tři zřízenci této firmy a sice dva skladnici a šofér. Zatčení byli eskortováni do vyšetřovací vazby k okresním soudům do Dvora Králově n. L. a České Skalice.
Místní list "Lidové Proudy" o případu psal, neboť tento případ vyvolal v místě i okolí veliký rozruch, neboť se jedná o firmu milionářskou, která je zaměstnána dnem i nocí. Podle našich informací byl touto protizákonnou manipulací poškozen stát finančně o více než 30. 000 Kč a firma by dle toho měla zaplatiti na pokutě asi 100. 000 až 150. 000 Kč. Na zmínku jmenovaného listu, že továrník p. Kudrnáč bude také vyslýchán, odpověděl tento opravou podle § 11 tisk zák., ve které praví, že pro firmu Jos. Kudrnáč a spol. v Náchodě žádná benzinová aféra neexistuje a chef firmy Kudrnáč k výslechu povolán nebyl.
Široká státotvorná veřejnost nedovede si představiti, jak je možné, aby majitel firmy, která měla z protizákonných manipulaci finanční prospěch, nebyl vyslýchán vůbec, zatím co jeho podřízení zřízenci, kteří z manipulací prospěchu míti nemohli, byli zatčeni.
Podepsaní se Vás proto, pane ministře, táží:
1. Je Vám tento případ protizákonné manipulace s benzinem u jmenované firmy znám?
2. Proč byli zatčeni a ve vyšetřovací vazbě drženi podřízeni zřízenci firmy, kteří neměli z manipulace žádného prospěchu a při tom musí poslouchati příkazů svého služebního pána?
3. Proč nebyl vyslýchán i majitel firmy?
4. Jaký trest stihl firmu Jos. Kudrnáč, gumovka v Náchodě, za protizákonné manipulace
s benzinem průmyslovým, které u ní - dle udání - byly prováděny?
V Praze dne 15. února 1934. Stejskal, Hynek,
dr. Patejdl, Netolický, Solfronk, Lanc, Bazala,
David, dr. Moudrý, Zeminová, Richter, Slavíček,
Tučný, Jos. Tůma, Fiala, Polívka, Mikuláš, Malý,
Sladký, Hatina, Bergmann.
Púvodní znění ad 2489/VII.
Interpellation
des Abgeordneten Windirsch und Genossen
an den Finanzminister und Innenminister,
betreffend Beschwerden gegen Organe
der Grenzfinanzwache und der
Gendarmerie.
Die in der Nähe der Staatsgrenze wohnende Bevölkerung leidet unter den Auswirkungen des Warenschmuggels insofern als mitunter unbegründeter Weise Hausdurchsuchungen durchgeführt werden. Solche Amtshandlungen bleiben schliesslich ohne nachteilige Folgen für die menschliche Sicherheit; sie sind vielleicht im Zuge amtlicher Erhebungen erforderlich. Schlimmer ist es dagegen, wenn Schmuggler von Organen der Grenzfinanzwache verfolgt werden und wenn es hiebei zu Schiessereien kommt. Es ereignete sich schon häufig, dass auf den Feldern arbeitende Landwirte und ihre Gesindepersonen, die sich gerade in der Schussrichtung befanden, körperlichen Verletzungen nur durch Zufall entgangen sind. Besonders schlimm ist es, wenn Schüsse innerhalb der geschlossenen Ortschaften abgegeben werden. Hiedurch kann grösstes Unheil angerichtet werden und es können dabei vollkommen unbeteiligte Personen zu Schaden kommen. Was vorzukommen vermag, ergibt sich aus folgendem Vorkommnis in der Gemeinde Oberwittig, Bezirk Reichenberg:
In der Nacht vom 30. auf den 31. Jänner 1. J. trafen innerhalb der Gemeinde Oberwittig Organe der Grenzfinanzwache auf Schmuggler, die flüchteten und auf die mehrere Schüsse abgegeben wurden. Bei der Gelegenheit dran« eine abgeschossene Kugel in das Wohnhaus des Landwirtes Robert Hoffmann Nr. 40 ein, durchschlug dort die Wand der Schlafkammer der verheirateten Tochter, durchdrang die Bettstelle und nur dem Umstände, dass die Tochter infolge der herrschenden Kälte es vorgezogen, hatte, mit ihrem dreijährigen Kinde in der ebenerdigen Wohnstube zu schlafen, ist es zu verdanken, dass nicht ein Menschenleben gefährdet wurde. Die Gewehrkugel durchschlug weiter noch eine Kredenz und blieb in de-
ren Rückwand stecken. Nachdem die Gegenstände, die von der Kugel durchlöchert wurden, erst neu angeschafft waren, erleidet die Familie auch einen materiellen Schaden. Der Landwirt Hoffmann erstattete von dem Vorkommnis bei den zuständigen Gendarmeriepostenkommando in Kratzau die Anzeige und legte auch die Gewehrkugel vor. Bei der Gendarmerie wurde dem Landwirt auf seine Anzeige hin zur Antwort gegeben: "Wenn die Kugel niemanden verletzt hat, so ist ja weiter nichts dabei. So etwas kann eben vorkommen. «
Ueber eine derartige laxe Behandlung der ganzen Angelegenheit herrscht unter den Bewohnern der Gemeinde Oberwittig grosse Erregung, weil die zum Ausdruck gebrachte amtliche Auffassung Veranlassung zu Wiederholungen derartiger Vorkommnisse geben kann. Es besteht die Meinung, dass doch sicher genaue Vorschriften darüber bestehen müssen, wo und wann von der Schusswaffe in Fällen der Betretung von Schmugglern Gebrauch gemacht werden kann. Es ist ferner notwendig, dass in jenen Fällen, wo amtliche Organe ihre Amtsbefugnis eventuell überschreiten, auch im kurzen Wege dagegen von Seite der Gendarmerie Hilfe geboten wird.
Die Herren Finanz- und Innenminister werden daher gefragt, ob sie bereit sind, diesen Fall untersuchen zu lassen und darüber zu berichten, welche Vorkehrungen getroffen wurden, damit nicht in Hinkunft sich derartige Fälle wiederholen.
Weiter wird gefragt, in welcher Weise die durch den Gebrauch der Schusswaffe entstandenen Schäden liquidiert werden.
Prag, am 15. Feber 1934.
Windirsch,
Oehlinger, Greif, Scharung, Dr. Mayr-Harting,
Bobek, Krampe, Gläsel, Dr. Petersilka, Viereckl,
Boom, Halke, Dr. Luschka, Heller, Kunz, Fritscher,
Zajíček, Dr. Hodina, Zierhut, Köhler, Wagner,
Platzer.
Púvodní znění ad 2489/VIII.
Interpellation
des Abgeordneten Erwin Zajíček und Genossen
an den Postminister,
betreffend die Herabsetzung der Telefongebühren.
Die Teilnehmer am Staatstelefon klagen mit vollem Recht darüber, dass sie, deren Einkommen fast durchwegs bedeutend gesunken ist,
immer noch die alten Telefongebühren zahlen müssen, die vielleicht zur Zeit der Konjunktur, nicht aber heute angemessen sind. Die Post als kaufmännisches Unternehmen muss dasselbe tun wie der private Unternehmer, der, um seine Kunden zu erhalten, mit den Warenpreisen herunter geht. Die Gehälter und Löhne der Festangestellten wurden stark gesenkt, die Materialien, die von der Post gekauft werden, sind im Preise stark gefallen (es sei nur an die Preise für Kupferdraht erinnert). Damit wurden alle Voraussetzungen für die Durchführung folgender Forderungen geschaffen:
1. Wesentliche Herabsetzung des Baubeitrages bei neuen Teilnehmerstationen. Dort, wo es gewünscht wird, ist dem neuen Teilnehmer vom zuständigen Postamt ohne alle Förmlichkeiten zu gestatten, den Baubeitrag in mehreren Monatsraten abzustatten.
Dieselbe Forderung ist besonders für jene Landgemeinden wichtig, die sich gerne ans Telephonnetz anschliessen liessen, die aber die riesigen Kosten (Baubeitrag, Garantie) scheuen.
2. Herabsetzung der Teilnehmergebühr um 25%. Diese Gebühr ist dort, wo es von einzelnen Teilnehmern gewünscht wird, bei diesen* vierteljährlich oder monatlich einzukassieren.
3. Zahlreiche Teilnehmer der Gebührenklasse D beschweren sich darüber, dass sie, obwohl sie an manchen Tagen ihr Telephon überhaupt nicht benützen, in die Gebührenklasse C eingereiht werden, weil sie zufällig an den Stichtagen öfter als viermal angerufen haben. Es wäre nötig, möglichst viele Stichproben durchzuführen (automatische und manuelle Zählung). Es empfiehlt sich, in der Gebührenklasse D die Zahl der im Durchschnitt gestatteten täglichen Gespräche zu erhöhen, etwa von 4 Anrufen auf 5.
4. Ermässigung der interurtbanen Sprechgebühren.
Die Erfüllung dieser Forderungen würde die Einnahme der Post nicht beeinträchtigen. Infolge der hohen Gebühren haben schon jetzt zahlreiche Teilnehmer ihr Telephon abgemeldet, andere wieder telephonieren nur in den allernotwendigsten Fällen. Werden die Telephongebühren ermässigt, dann werden die Abmeldungen fast ganz aufhören, es werden sich zahlreiche Personen neu ans Teleohonnetz anschliessen lassen.
Die Unterzeichneten fragen:
Sind Sie, Herr Minister, bereit, ehestens die Telephongebühren herabzusetzen?
Prag, am 16. Feber 1934.
Zajíček,
Oehlinger, Dr. Petersilka, Stenzl, Dobrinsky. Dr. Törköly, Dr. Holota, Szentlvanyl, Fritscher, Bobek, Greif, Krampe, Kunz, Dr. Szullo, Dr. Jabloniczky, Hokky. Fedor, Nitsch, Dr. Luschka, Dr. Mayr-Harting, Scharnagl.