Pùvodní znìní ad 561/V.
Interpelláció
az iskola- és nemzetmivelési miniszter
úrhoz
az ó-gyallai állami elemi iskola igazgatójánának Cavar Józsefnek mûködése tárgya - bán.
Beadják: Szüllö Géza dr. nemzetgy. képv. és társai.
1. Van-e tudomása Miniszter Úrnak, hogy Cavar József ógyallai állami népiskolai igazgat tanító, aki Magyarországról 1922. évben vándorolt be, Ogyallán a magyar iskolaköteles gyermekekkel szemben törvényellenesen jár el, azok elnemzetlenitését mozdítja elõ.
2. Van-e tudomása Miniszter Úrnak, hogy Cavar a magyar szülök gyermekeit, akik szlovákul ma sem tudnak, - név-vegyelemzés alapján a szlovák iskolába írta be a szülök tiltakozása ellenére és ezek a gyermekek. anyanyelvükön, de szlovákul sem tudnak írni és olvasni s az iskola tagozatának 60%-át teszik? Ma is van olyan iskolaköteles, aki a szlovák iskolába van beírva szülõi akarata ellenére és mivel a magyar iskolába nem eresztik be, ma sem jár iskolába. Ógyalla lákóssága a legutóbbi népszámlálás alkalmával 80% -ban magyar volt. Az alkotmánylevél tiltja az elnemzetlenitést, melynek tényálladéka pártatlan vizsgálat utján megállapitható.
3. Van-e tudomása arról, hogy Cavar Ógyalla község tanácsa által a szegény iskolás gyermekek részére vallás és nemzetiségi különbség nélkül megszavazott 1000 K. segélyt kizárólag csak a szlovák tagozat tanulóinak juttatta? Hajlandó-e az igazgató ügykezelését megvizsgáltatni és meggyõzõdést szerezni az elõzõ igazgat mûködése alatt létesített magyar iskolai alap felhasználásáról?
Prága, 1930. június 3.
Dr. Szüllö,
Horpynka, Ing. Jung, Dr. Keibl, Dr. Jabloniczky, Köhler, Krebs, Schubert, Fedor, Kasper, Hokky, Dobránsky, Simm, Geyer, Knirsch, Dr. Hanreich, Dr. Schollich, Ing. Kallina, Dr. Hassold, Matzner, Szentiványi, Nitsch, Dr. Törköly, Dr. Holota.
Pùvodní znìní ad 561/VII.
Interpellation
des Abgeordneten Dr. Fritz Hassold und Genossen
an den Minister für Schulwesen und Volkskultur
in Angelegenheit der unerträglichen räumlichen Verhältnisse an der Deutschen Technischen Hochschule, besonders der chemischen Abteilung in Prag.
Die älteste deutsche Technische Hochschule, die zweitälteste der ganzen Erde, die Deutsche Technische Hochschule in Prag, feiert im nächsten Jahre das Fest ihres 125jährigen Bestandes. Heute, am Vorabend dieser Feier, müssen wir und mit uns die ganze Kulturwelt die traurige Feststellung machen, daß die schon im vorigen Jahrhundert von Österreich anerkannten fürchterlichen Mißstände der räumlichen Verhältnisse, unter denen Studierende und Professoren, Studium und Forschung in gleich schwerer Weise leiden, noch immer fortbestehen. Nach mühevollen jahrelangen Anstrengungen ist es der Deutschen Technischen Hochschule gelungen die damalige österreichische Regierung zunächst wenigstens von der Notwendigkeit eines Neubaues für die am schlimmsten von allen Abteilungen untergebrachte Abteilung für Chemie zu überzeugen, und so kam es zu dem Neubau des Chemischen Institutes auf den Sluper Gründen, der im Jahre 1918 vollendet wurde. Damit war das erste und einzige neuzeitliche Gebäude für eine der Abteilungen der Deutschen Technischen Hochschule Prag geschaffen.
Dieser erste Versuch größeren Maßstabes, die erwähnten räumlichen Mißstände wenigstens teilweise zu beseitigen, wurde aber durch die tschechoslowakische Regierung nach dem Umstürze zunichte gemacht: Im Jahre 1918 wurde nämlich das neue Institutsgebäude von dem damaligen Minister für öffentliche Arbeiten beschlagnahmt, um für die Tschechische Handelshochschule verwendet zu werden. Das Professorenkollegium der Hochschule hatte gegen diese Beschlagnahme Einspruch erhoben und bei einer im Ministerium für Schulwesen und Volkskultur im Studienjahre 1918/19 stattgefunden Sitzung konnten die Vertreter des Professorenkollegiums schließlich nur das Zugeständnis erzielen, daß die Hälfte des Chemischen Institutes provisorisch für die Zwecke der Handelshochschule verwendet werde, die andere Hälfte aber dem ursprünglichen Verwendungszweck erhalten bleiben sollte. Als dann endlich das Institut für organische Chemie und das Institut für anorganische und analytische Chemie in den Neubau übersiedeln konnten, wurde nur etwa ein Drittel der gesamten Räume zur Verfügung gestellt, während der übrige Teil des Gebäudes also zwei Drittel - der Handelshochschule (auch anderen Zwecken) zugefallen ist.
Auf diese Beschlagnahme und auf die Folgen wird noch zurückzukommen sein. Eine wahrhaft großzügige Handlung, der geradezu hohnsprechenden Unterbringung aller Abteilungen der Deutschen Technischen Hochschule zu steuern, ist niemals wieder unternommen worden. Die uralten Gebäude unserer Hochschule in der Husgasse blieben trotz aller Millionen, die für Erneuerungszwecke hineingesteckt wurden, die grotesken Rumpelkammern, die sie von Anfang an waren. Alle Versuche, die Raumnot zu lindern und Räume zu schaffen, die dem Ansehen und der Würde, den Pflichten und den Aufgaben einer hohen Schule entsprechen, z. B. das Mieten von Privathäusern, Ausbauen von Gängen, Dienerwohnungen, selbst Pferdeställen, waren gänzlich unzulänglich und unwürdig.
Auf alle Abteilungen der Hochschule einzugehen, führt hier zu weit. Es handelt sich hier vor allem anderen um das Schicksal der Abteilung für Chemie. Während der Handelshochschule das neue Chemische Institut, also ein qualifizierter Zweckbau für Chemie ausgeliefert wurde, blieben die Verhältnisse der in der Husgasse verbliebenen chemischen Laboratorien, Hörsäle, Versuchsräume usw. so trostlos, daß jeder, der sich mit eigenen Augen von ihnen überzeugt hat, sie als den größten Kulturskandal der Gegenwart empfinden muß. Daher erscheint es um so unverständlicher und ungerechter, daß die so schweren Schaden an der Gesundheit und Ausbildung ihrer Hörer leidende Abteilung für Chemie durch die Vorenthaltung ihres unter ungeheuren Opfern und Mühen erbauten Chemischen Institutes noch schwerer geschädigt wird. Hinzu kommt noch, daß die nach dem Kriege überaus stark gestiegene Zahl der Hörer die Not der Abteilung für Chemie der Deutschen Technischen Hochschule auf die Spitze getrieben hat.
Es ist ganz klar, daß die räumliche Entfernung der beiden Gebäude, in denen die Abteilung für Chemie jetzt untergebracht ist, gleichfalls eine schwere Schädigung des geregelten Unterrichtsbetriebes bedeutet. Denn es war ja die Folge der Beschlagnahme des für die Abteilung errichteten Institutsgebäudes, daß die Abteilung für Chemie auseinandergerissen wurde. Ja sogar ein Institut (dasjenige der organisch - chemischen Technologie) verfiel der Zerteilung, indem sein Hauptteil in der Husgasse verblieb, während das ihm angegliederte, aus Industriemitteln geschaffene textilchemische Laboratorium nach Slup verlegt werden mußte.
Die Rückstellung des Institutsgebäudes ist von der Deutschen Technischen Hochschule wiederholt gefordert worden. Gelegentlich einer diesbezüglichen Vorsprache im Studienjahre 1920/21 beim Herrn Sektionschef Matouš-Malbohan im Ministerium wurde unserem damaligen Rektor, Herrn Professor Rosenkranz, mitgeteilt, daß die Handelshochschule die beschlagnahmten Teile des Gebäudes in etwa 3 bis 4 Jahren räumen werde. Seither sind 10 Jahre und seit der Beschlagnahme des Institutes 12 Jahre verstrichen, ohne daß die Räumung erfolgt wäre. Es ist auch auf den dauernden Schaden hingewiesen worden, den die Abteilung für Chemie durch die Beschlagnahme ihres Gebäudes erleidet und dieser Schaden ist in zahlreichen Eingaben dem Ministerium vor Augen geführt worden. Wird erwähnen hier insbesondere die eine eingehende Begründung enthaltende Eingabe des Dekan der Abteilung, Professor Dr. Ditz, vom 4. Mai 1929, ferner das Schriftstück Z. 2470/I des Herrn Rektor, Professor Dr. Breitfeld, vom 6. Juni 1929, sowie die Eingaben des derzeitigen Dekan Professor Dr. Brass, die vom 25. November 1929 an das Ministerium für öffentliche Arbeiten, die dem Schulministerium in Abschrift zugestellt wurde und jene vom 31. März 1930 an das Ministerium für Schulwesen und Volkskultur. Eine Erledigung dieser Schriftstücke von Seiten des Ministeriums ist niemals erfolgt. Auch die unzähligen persönlichen Besuche des jeweiligen Rektor und Dekan haben keine Erfolge gebracht.
Wieviel Opfer sind in dieser Angelegenheit schon gebracht worden! Anstatt sich voll und ganz den Aufgaben ihres Berufes und den Pflichten des Lehramtes hinzugeben, mußte der jeweilige Rektor und Dekan kostbare Zeit und Arbeitskraft an die Abfassung von Schriftstücken und an mündliche Verhandlungen im Ministerium, im Kollegium und in der Abteilung wegen des Sluper Chemiegebäudes wenden.
12 Jahr dauert, wie gesagt, die als "vorübergehende Maßnahme" seinerzeit durchgeführte Beschlagnahme. In dieser langen Zeit haben so arme Staaten wie Österreich und Deutschland Neubauten für chemische Institute und chemische Forschungszwecke errichtet und auch die Èechoslovakische Republik hat neue chemische Institute gebaut und eingerichtet. Infolgedessen wird die Einbuße, welche die Abteilung für Chemie unserer Hochschule durch die Vorenthaltung ihres Institutsgebäudes erleidet, immer größer, zum Schaden für die Hörer und zum Nachteil für die Industrie und Staat. Zwölf Jahre wartet sie vergeblich auf die Vorteile ihres Neubaues und man kann ruhig sagen, daß die Abteilung für Chemie der Deutschen Technischen Hochschule Prag in ihrer Entwicklung um 12 Jahre zurückgeworfen ist.
Die großen wirtschaftlichen Aufgaben der Chemie der Neuzeit verlangen gebieterisch auch von unserer Hochschule eine derartige Ausstattung und Ausgestaltung der Abteilung für Chemie, daß Forschung, Lehre und Studium Schritt halten können mit dem steilen Aufschwung der neuzeitlichen Chemie und mit der Fortentwicklung der chemischen Wissenschaft an anderen Hochschulen und in anderen Staaten.
Das Chemische Institut der Deutschen Technischen Hochschule war, wie es selbstverständlich ist, zur Aufnahme sämtlicher 7 Institute der Abteilung für Chemie bestimmt. Da vom 3. Stockwerk, das ursprünglich geplant war, im Jahre 1929 nur die ende Hälfte ausgebaut wurde, so würde nach der Räumung der von der Handelshochschule besetzten Teile des Gebäudes außer den jetzt schon dort untergebrachten 3 Instituten
Biochemie,
organische Chemie,
anorganische und analytische Chemie
nur noch für weitere 3 Institute
physikalische Chemie,
anorganisch - chemische Technologie,
organisch - chemische Technologie
Platz vorhanden, aber das Institut für
Nahrungs- und Genußmittel - Chemie
auch weiterhin genötigt sein, in den finsteren Räumen der Husgasse zu verbleiben.
Deshalb hat das Professorenkollegium schon in seinen Sitzungen am 6. Februar 1928 und am 3. Dezember 1928 einstimmig beschlossen, die Aufstockung der II. Hälfte des Chemischen Institutes als eine lebenswichtige Forderung der Hochschule anzustreben und den hierfür erforderlichen Baukredit anzufordern. In zwei begründeten Eingaben der Dekane der Abteilung für Chemie vom 9. Feber 1928, bezw. 5. Jänner 1929 sind diese Anträgen das Ministerium unter RZ. 1507/27/28 und RZ. 85/28/29 am 21. Feber 1928 und am 7. März 1929 ausgelaufen und in der schon oben erwähnten - Eingabe des Dekan Professor Dr. Ditz vom 4. Mai 1929 ist noch einmal an sie ernennt worden.
Auch alle diese Schriftstücke hat das Ministerium niemals erledigt und die darin gestellten und begründeten Forderungen sind unerfüllt geblieben. Am 8. Mai d. J. hat aber der Minister für Schulwesen, Herr Dr. Dérer, im Kulturausschuß des Abgeordnetenhauses mitgeteilt, daß die Hochschulen des Staates innerhalb von 15 Jahren ausgebaut sein werden. Trotzdem der Herr Minister die Not der chemischen Laboratorien der Deutschen Technischen Hochschule seit jenem Besuch der Hochschule am 4. April sehr gut kennt, hat er diesen besonderen Fall mit keinem Worte erwähnt. Man muß also annehmen, daß auch die Abteilung für Chemie der Deutschen Technischen Hochschule noch weitere 15 Jahre warten soll, nachdem sie jetzt schon 12 Jahre lang auf ihren eigenen Neubau gewartet hat.
Eine weitere Wartezeit für diese Abteilung braucht aber nicht in Betracht zu kommen und darf nicht eintreten. Denn diese Abteilung besitzt ein den Erfordernissen der Neuzeit entsprechendes Gebäude. Es kann ihr also durch Rückgabe dieses Gebäudes in verhältnismäßig kurzer Zeit geholfen werden.
Es schien auch, daß man im Ministerium zur Einsicht gekommen ist und den Auszug der Handelshochschule aus dem Chemischen Institut in Erwägung gezogen hat. Bei einem Besuch im Schulministerium am 19. Feber 1930 hat Herr Minister Dr. Dérer dem Rektor der Deutschen Technischen Hochschule Herrn Professor Dr. Fiedler und dem derzeitigen Dekan der Abteilung für Chemie, Herrn Professor Dr. Brass, von der Notwendigkeit der "Dislokation" der Tschechischen Handelshochschule gesprochen, hat dieselbe zugegeben und ihren Auszug in baldige Aussicht gestellt. Und ein Jahr vorher hat wiederum ein Mitglied der Regierung, und zwar der Herr Minister, der mit den Befugnissen für die öffentlichen Bauten ausgestattet war, Professor Dr. Spina, den Vertretern der Deutschen Technischen Hochschule, dem damaligen Rektor Professor Dr. Breitfeld und Professor Dr. Brass, eindeutig zugesagt, dafür eintreten zu wollen, daß die Handelshochschule das Gebäude m kurzer Zeit räume und daß auch die zweite Hälfte des 3. Stockwerkes ausgebaut würde.
Im vollen Gegensatz zu den damaligen Anschauungen, Zusagen und Versprechungen, weiterhin im vollen Gegensatz zu der langen Vorgeschichte und der eigentlichen Bestimmung des Gebäudes tauchte jetzt ein neuer Bauplan der Regierung auf, der sich über das gute Recht der Abteilung für Chemie ohne Bedenken und rücksichtslos hinwegsetzt und diese Abteilung endgültig um die Frucht jahrzehntelanger Bemühungen, um ihren Neubau, bringen will: Es sollen nämlich nach dem Exodus der Handelsschule zwei Institute der medizinischen Fakultät der Deutschen Universität in dem Gebäude untergebracht, der Abteilung für Chemie der Deutschen Technischen Hochschule aber, die durch die Übersiedlung der Tschechischen Technischen Hochschule in den Dejwitzer Neubau freiwerdenden chemischen Laboratorien dieser Hochschule zugewiesen werden.
Angeblich liegt dieser Plan im Rahmen eines großen die Kliniken betreffenden Bauprojektes Wie nicht anders zu erwarten war wehrt sich die Abteilung der Chemie der Deutschen Technischen Hochschule in allerstärkster Weise gegen dieses Projekt. Daraufhin ist gesagt worden, daß durch diese Weigerung der Neubau des Allgemeinen Krankenhauses verhindert würde! Es ist aber beim besten Willen nicht einzusehen, warum sich diese dringend notwendigen und sehr begrüßenswerten Neubauten auf dem Rücken der ohnedies schon schwer geprüften Abteilung für Chemie unserer Hochschule abspielen sollen. Denn so wie der Staat das Wohl der Kranken und der ihnen gewidmeten Wissenschaft fördern muß, so muß er auch für unsere gesunde studierende Jugend sorgen, die heute in menschenunwürdigen Laboratorien und sonstigen gesundheitsschädlichen Arbeitsräumen eingepfercht ist.
Bei einigem guten Willen ist es der Regierung ganz sicher möglich, einen anderen Bauplan bezüglich des Neubaues der Kliniken auszuarbeiten, einen Plan, der die Abteilung für Chemie der Deutschen Technischen Hochschule gar nicht erst mit einbezieht. Denn diese Abteilung besitzt ja schon, wen oben ausgeführt ist, ein Gebäude für ihre sämtlichen 7 Institute mit dem sie durchaus zufrieden wäre, wenn sie es besitzen würde. Es läßt sich sicher noch ein Bauplatz finden für die beiden medizinischen Institute der Deutschen Universität. Gelingt des aber nicht, so könnten diesen beiden medizinischen Instituten die freiwerdenden Laboratorien der Tschechischen Technischen Hochschule zugewesen werden.
Die unterzeichneten Abgeordneten fragen hierdurch den Herrn Minister für Schulwesen und Volkskultur, ob er gewillt ist,
1.) Die unverzügliche Rückgabe der von der Handelshochschule besetzten Räume des Chemischen Institutes der Deutschen Technischen Hochschule an die Abteilung für Chemie dieser Hochschule zu veranlassen und das Gebäude für keinen anderen Zweck, als ausschließlich für die Abteilung für Chemie der Deutschen Technischen Hochschule freizugeben?
2.) Die Aufstockung der 2. Hälfte dieses Gebäudes durchführen zu lassen?
3.) Die Abteilung für Chemie der Deutschen Technischen Hochschule in die gegenwärtigen Baupläne der Regierung überhaupt nicht mit einbeziehen zu lassen?
Prag, am 4. Juni 1930.
Dr. Hassold,
Dr. Hanreich, Dr. Keibl, Dr. Schollich, Köhler, Knirsch, Dr. Szüllö, Dr. Törköly, Ing. Kallina, Dr. Jabloniczky, Schubert, Ing. Jung, Kasper, Matzner, Horpynka, Simm, Dobránsky, Krebs, Fedor, Hokky, Geyer.
Pùvodní znìní ad 561/IX.
Interpellation
des Abgeordneten Jelinek und Genossen
an den Minister für Schulwesen und Volkskultur
betreffend die Aufhebung der Beschlag - nähme des Gebäudes des deutschen Schul-Lesevereines in Hussowitz.
ln der heute zu Groß - Brünn gehörigen Stadt Hussowitz wurde im Jahre 1902 aus Privatmitteln das Gebäude des deutschen Schul-Lesevereines erbaut. Auf Grund des Erlasses der pol. Landesverwaltung in Brünn vom 30. September 1919 Z. 63446 wurde es für das II. Realgymnasium in Brünn beschlagnahmt, ohne daß dem Vereine seit dieser Zeit ein Mietzins bezahlt worden wäre. Es wird nur für die Nichtausübung einer Schankkonzession eine Entschädigung geleistet. Die Beschlagnahme dauert nun schon das elfte Jahr und hindert den Verein seine satzungsgemäße Tätigkeit zu der auch die Erhaltung einer deutschen Bücherei gehört (die gleichfalls seit 1919 geschlossen ist) - zu entfalten und zwingt ihn, die Vereinsagenda in einer primitiven Holzbude zu erledigen.
Die Gefertigten fragen daher den Herrn Minister:
Gedenkt er die Beschlagnahme des Gebäudes des deutschen Schul-Lesevereines endlich aufzuheben und den Verein entsprechend zu entschädigen?
Prag, am 24. Juni 1930.
Jelinek,
Dr. Rosche, Roscher, Leibl, Dr. Kafka, Dr. Peters, Viereckl, Heeger, Taub, Häusler, Grünzner, Kaufmann, Blatny, Schäfer, Kirpal, Zierhut, Gläsel, Wagner, Halke, Hackenberg, Schweichhart.