Úterý 28. listopadu 1933

Příloha k těsnopisecké zprávě

o 300. schůzi poslanecké sněmovny Národního shromáždění republiky Československé v Praze v úterý dne 28. listopadu 1933.

Řeč posl. Sterna (viz str. 9 těsnopisecké zprávy):

Ich habe den Auftrag, im Namen unserer Partei hier folgende Erklärung abzugeben (čte):

In der letzten Zeit wird von der gesamten čechischen Bourgeoisie und vor allem von den čechischen und deutschen Sozialfaszisten eine gesteigerte niederträchtige, verleumderische Hetze gegen die kommunistische Partei der Čechoslovakei betrieben, welche Hetze unzweifelhaft den Zweck hat, die Verwirklichung des Faszismus und die Vorbereitung des bevorstehenden Krieges zu erleichtern. Unserer Partei wird vorgeworfen, daß sie in den deutschen Gebieten die verbotene Hakenkreuzlerpartei an Nationalismus übertrumpfen will und daß ihre Losung [ ] nichhts anderes bedeutet als Arbeit für die Auslieferung der deutschen Gebiete an den Hitlerfaszismus. Diese Hetze soll gleichzeitig auch dazu dienen, die nationale Unterdrückung [ ], ausgeübt von der čechischen Bourgeoisie durch eine Regierung, in welcher Vertreter der deutschen Bourgeoisie und Socialfaszisten beider Nationen sitzen, als eine angebliche Rettung der deutschen Bevölkerung vor dem Schrecken des III. Reiches zu beschönigen und zu rechtfertigen. (Předseda zvoní.)

Dieser Verleumdungshetze gegenüber erklären wir Kommunisten mimit aller Entschiedenheit, daß wir uns durch keine, wie immmer geartete Demagogie beirren lassen werden in unserem Kampfe für die nationale Freiheit aller Völker und somit auch des deutschen Volkes in diesem Staate, in unserem Kampfe gegen die nationale Versklavung, welche gerade jetzt [ ] unter der verlogenen Losung des Kampfes gegen den Faszismus in den deutschen Gebieten die brutalsten Formen angenommen hat. [ ], heute wird den deutschen Gebieten mit der Forderung, daß jeder Deutsche, der nicht für vogelfrei erklärt und aller Rechte beraubt werden will, seine Treue zum čechischen bürgerlichen Staat [ ] bekennen muß, der Ges slerhut aufgerichtet. [ ].

Es ist eine schändliche und lächerliche Verleumdung, wenn Ihr erklärt, daß wir dadurch für eine Auslieferung der deuts chen Gebiete an den Hitlerfaszismus eintreten. Unsere Losung des Selbstbestimmungsrechtes richtet sich auch gegen die imperialistischen Losreißungspläne Hitlers, die er mit Gewalt durch einen imperialistischen Krieg erreichen will. Dieser imperialisstische Krieg würde nin cht geführt werden, um eine gerechte Lösung der nationalen Frage herbeizuführen und nicht um die nationale Unterdrückung zu beseitigen, sondern nur darum, welche Bourgeoisie die Rolle des nationalen Unterdrückers übernehmen und halten will. Er könnte den werktätigen Massen des deutschen Volklkes keine nationale Befreiung, sondern nur unermeßliches Elend im Interesse der deutschen Ausbeuter bringen. Gerade die Vertreter der deutschen Bourgeoisie, welche als Agenten des Hitler-Faszismus in der Čechoslovakei wirkten und den Massen vortäuschten, daß sie für ihre nationale Gleichberechtigung eintreten, während sie nur für die Interessen der Kapitalisten wirkten, haben das Recht auf Selbstbestimmung längst öffentlich preisgegeben [ ]. Wir Kommunisten zeigen den Weg zur nationalen Befreiung nicht in einem neuen imperialistischen Kriege, sondern im revolutionären Kampf zum Sturz der kapitalistischen Herrschaft (Předseda zvoní.) und zur Aufrichtung der Herrschaft der werktätigen Massen unter Führung des Proletariates [ ], welche allen Völkern das volle Selbstbestimmungsrecht [ ] sichert, zugleich aber auch auf diesem einzig möglichen Boden der vollkommenen nationalen Freiheit für die brüderliche Zusammenarbeit der Nationen eintritt und dies ermöglicht. [ ].

Je entschlossener und rücksichtsloser das čechoslovakis che Proletariat gegen die eigene faszistische Bourgeoisie, gegen die Kriegspolitik der Imperialisten im eigenen Lande kämpft, desto wirksamer unterstützt sie auch den Kampf der Arbeiter und Bauern jenseits der Grenzen gegen ihren Imperialismus und Faszismus. Wenn unsere Sozialfaszisten unseren Kampf für die vollständige Freiheit des deutschen Volkkes als eine Unterstützung Hitlers verleumden, so entlarven sie sich dadurch nur selbst in klarster Weise als Agenten des čechoslovakischen Imperialismus unter den Massen als Werkzeug der Kriegspolitik der čechischen Bourgeoisie und erleichtern zugleich Hitler, einen Teil des deutschen Proletariats durch einen chauvinistischen Kriegstaumel (Předseda zvoní.) in den Dienst seiner Kriegspolitik zu stellen.

Die čechoslovakische kommunistische Partei erklärt allen diesen demagogischen Hetzereien [ ] gegenüber mit aller Offenheit und Klarheit, daß [ ] auch den Sudetendeutschen durch die Verwirklichung des Selbstbestimmungsrechtes [ ] die volle nationale Freiheitverschaffen wird. [ ] bietet zugleich die unbedingte Gewähr dafür, daß die so national befreiten Sudetendeutschen nicht dem Dritten Reich angegliedert und dem Faszismus zum Opfer fallen können. [ ] wird er ermöglichen, daß die Sudetendeutschen mit allen übrigen Nationen, welche die kapitalistische Herrschaft, ihre Ausbeuter und nationalen Unterdrücker abgeschüttelt haben, in brüderlicher, freier aber unzerreißbarer Gemeinschaft zusammenleben werden, wie die zahllosen Völker auf dem Gebiete der sozialistischen Sowjetunion. (Potlesk komunistických poslanců.)

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