Až do roku 1855 byly Hořice
sídlem okresního hejtmanství, od té
doby až do roku 1868 sídlem politického úřadu
okresního. Při nové organisaci politických
úřadů správních r. 1868 přičleněny
spolu s Nechanicemi k okresnímu hejtmanství královéhradeckému.
Od té doby datují se již snahy města
a okresu o samostatný okres politický.
Podle výnosu ministerstva
vnitra ze dne 21. října 1902, č. 7246, mělo
pro okresy hořický a novopacký zřízeno
býti nové okresní hejtmanství, což
se také uskutečnilo, avšak jeho sídlem
podle nejvyššího rozhodnutí ze dne 31.
srpna 1903 stanovena mnohem menší Nová Paka,
a to proti návrhu ministerstva vnitra.
Hořice obnovily svoje snahy
a dnem 1. listopadu 1910 otevřena byla v Hořicích
politická expositura na základě výnosu
ministerstva vnitra ze dne 16. září 1910,
č. 9347; od té doby snaží se Hořice,
aby politická expositura proměněna byla v
úplný politický úřad první
instance.
V roce 1914 bylo zřízení
úplného politického úřadu pro
okres hořický již hotovou věcí;
podle sdělení ministerstva vnitra mělo se
to státi dnem 1. července 1914.
Formálně vlastně
existuje již úplná okresní politická
správa liro soudní okres hořický v
Hořicích: stalo se to nařízením
ministerstva vnitra ze dne 19. května 1918, č. 175
ř. z.; úřad nebyl však za monarchie
aktivován a republika naději okresu a města
dosud nesplnila.
Po převratu znova oživeny
byly tyto snahy novou nadějí: zřízení
úplné okresní politické správy
v Hořicích spojováno všeobecně
s aktivováním župního zřízení,
určitých slibů i úředních
sdělení bylo mnoho, mezi nimi i sliby význačných
vládních činitelů.
Místo toho však devět
obcí od okresu hořického bylo odtrženo
a připojeno k okresu královédvorskému
bez jakékoli náhrady.
Současně s politickou
expositurou v Hořicích aktivována byla politická
expositura v malém horském městečku
německém Nýdek (Neydeck) v Rudohoří.
Tam jest úplný úřad politický
zřízen již dávno.
Ano staly se případy,
že i novější expositury než je hořická
na př. v Jílovém, Říčanech
a j. proměněny v úřady úplné.
- Jsme přesvědčeni, že dlouholetý
požadavek, aby městu Hořicím a okresu
hořickému dostalo se co nejdříve úplného
úřadu okresního, není nikterak neskromný,
je naopak více než odůvodněn.
Sídla okresních
politických úřadů stanovena budou
nařízením vládním podle čl.
2. zák. ze dne 29. února 1920, č. 126 Sb.
z. a n.
Tážeme se proto, zda
vláda je ochotna tímto připravovaným
vládním nařízením prohlásiti
Hořice v Podkrkonoší za sídlo okresní
politické správy, a obvod okresu určiti současně
při tom nebo později jiným nařízením
vládním podle §u 2 téhož zákona?
V Praze dne 18. října
1928.
Mit Erkenntnis der Staatsanwaltschaft
in Neutitschein vom 8. August 1928 wurden aus dem "Deutschnationalen
Taschenzeitweiser für 1929" folgende Stellen beschlagnahmt:
Aus dem Aufsatz "Der 4. März"
Seite 55 die Worte:
"In brutaler Rücksichtslosigkeit..."
Seite 56 die Worte:
"... Den niedergeworfenen, geknebelten
und vergewaltigen Deutschen..."
Seite 57 der ganze Abschnitt: ...
Seite 58 der Aufsatz:
"Die deutschen Blutopfer des
4. März 1919 haben mit ihren Leichnamen eine Wand aufgerichtet,
die unübersteigbar ist und jede Aussöhnung zwischen
dem čechischen Herrenvolke und dem deutschen Sklavenvolke
unmöglich machen wird. Denn die knatternden čechischen
Maschinengewehre in den deutschen Städten gegen das ohnmächtige
wehrlose deutsche Volk übertönen jedes süße
Flöten und alle Sirenengesänge, die vom nationalen Ausgleiche
sind vom Ruhe und Frieden sprechen."
Seite 58 das Wort:
"Freiheits" staate..."
Seite 59. das Wort:
"geknechteten..."
Weiters aus dem Aufsatze "Aussprüche
über die Juden" Seite 94:
"Es ist wahr, daß ich
nie eine derartige Rechtsanschauung gefunden habe, außer
bei wilden Barbaren und ich glaube, daß sie zuerst bei den
Juden aufgekommen ist; ...
Die Hebräer... ein Volk immer
niedrig, knechtisch, schachernd sich absondernd, verschlossen
und ohne Verkehr mit den übrigen Völkern die von ihnen
mit tierischer Verachtung verfolgt werden und welche sie dann
verdientermassen wieder verachten...
Das schlimmste aber ist, daß
sie als Auswurf Ägyptens die mißverstandene Religion
der Ägypter in verfälschter Form auf die Nachwelt vererbt
haben."
Seite 94:
"... und als Fremd nichts anderes
als Träger der Verwesung."
Weiters aus der Auskunftei "Im
Ausland" den ganzen Absatz, der über den "Sudetendeutschen
Heimatbund" handelt, einschließlich des Namens. Sie
lautete:
"Sudetendeutscher Heimatbund.
Ziel: Zusammenfassung der außerhalb der Čechoslovakei
lebenden Sudetendeutschen zur Pflege und Betätigung gemeinsamer
Heimatliebe und kulturellen Förderung der Landsleute. Landesverband
Deutschösterreich, Geschäftsstelle Wien VIII., Fuhrmannsg.
18a, Fernspr. A 26-2-66. Gegründet 1919. Mitgliederzahl 40.000.
Zweigstellen und Heimatsgruppen in Wien 51, Niederösterreich
56, Oberösterreich 18, Salzburg 6, Steiermark 14, Kärnten
5, Tirol 8, Vorarlberg 3 zusammen 161 Zweigstellen. Jahresbeitrag
für 1928 mit Bezug der Zeitschrift 4 Schilling. Landesverband
Bayern, Geschäftsstelle Passaa, Kapuzinerstraße 3,
Fernruf 159, in Sachsen Volksbund der Deutschen aus dem früheren
Österreich - Ungarn, Sitz Dresden, Geschäftsstelle Dresden
Nr. 6, Am Markt 12/II, Fernruf 27-4-66 Landesverband Sachsen,
Geschäftsstelle Dresden, Landhausstraße 27/I Sudetendeutscher
Heimatbund, Sitz Berlin W 30, Motzstraße 22 mit den Landesverbänden
Berlin und Brandenburg, Norddeutschland, Schlesien und Rheinland
- Westfalen. Die Zeitschrift für die sudetendeutsche Bewegung
im Ausland "Sudetendeutschland" erscheint einmal im
Monat, Schriftleitung und Verwaltung Wien 8, Fuhrmannsgasse 18a.
Bezugsgebühr für Einzelbezieher jährlich 4 S -
oder R. M. 2.50."
Aus dem Wortlaute dieser beschlagnahmten
Stellen vermag auch der besorgteste čechoslovakische Patriot
nicht herauszulesen, daß damit die Grenze der erlaubten
Kritik überschritten und durch die weitere Verbreitung dieser
Ansicht vielleicht der Staat in eine Gefahr gebracht würde.
Das Vorgehen der Čechen gegen die wehrlosen Sudetendeutschen
am 4. März 1919 gehört bereits der Geschichte an und
keine noch so starke Zensur ist im Stande, diesen Fleck auf der
Ehre dles čechischen Volkes auszulöschen. Die Welt
selbst hat sich über diese Geschehnisse bereits ihre Meinung
gebildet.
Merkwürdig ist auch, welchen
Schutzes sich auch die Juden in der Čechoslovakei erfreuen,
was wohl am besten dadurch beleuchtet wird, daß die Zensur
es für notwendig findet, einen Ausspruch des geistigen Revolutionärs
Giordano Bruno zu unterdrücken.
Lächerlich aber geradezu wirkt
es, wenn die rein geschäftliche Notiz über den "Sudetendeutschen
Heimatbund" vollständig der Beschlagnahme verfällt,
obwohl es sich hier nur um einen landsmannschaftlichen Sammelpunkt
der Sudetendeutschen im Auslande handelt. Die Notiz konnte 5 Jahre
hindurch vollständig unbeanständet in Zeitweiser erscheinen
und ist darüber der čechoslovakische Staat nicht zusammengebrochen.
Jetzt auf einmal erfordert es die Sicherheit des Staates, die
Kenntnis von dem Vorhandsein eines solchen angeblich staatsgefährlichen
Vereines zu unterdrücken. Zweckloses Beginnen, weil der Verein
trotzdem weiter bestehen und sich ausbreiten wird, wenn auch die
čechoslovakische Regierung mit noch schärferen Mitteln
gegen den Verein vorgehen sollte, wodurch sie sich im In- und
Ausland nur lächerlich macht.
Das Kreis- als Preßgericht
in Neutitschein hat nach Anhörung des Staatsanwaltes in iler
am 10. August 1928 stattgehabten nicht öffentlichen Sitzung
über Antrag der Staatsanwaltschaft in Neutitschein vom B.
August wie nicht anders zu erwarten stand, die verfügte Beschlagnahme
der einzelnen Teile des Zeitweisers bestätigt und diese Verfügung
damit begründet, daß durch die Artikel über die
Vorfälle des 4. März "öffentlich in roher
und verhetzender Weise die Republik und die čechoslovakische
Nation derart geschmäht wird, daß es die Würde
der Republik herabsetzen und den allgemeinen Frieden in der Republik
bedrohen kann", daß darin die čsl. Armee "fälschlich
bestimmter unehrenhafter Handlungen beschuldigt, ohne Anführung
bestimmter Tatsachen, verächtlicher Eigenschaften (wilde
Blutgier, fanatischer Haß) geziehen und öffentlich
mit Schimpfworten (Soldateska) belegt wird."
Weiters findet das Kreis- als Preßgericht,
daß durch den Ausspruch des Philosophen Giordano Bruno über
die Juden "zum Haß gegen einzelne Gruppen der Bevölkerung
wegen ihrer Rasse aufgereizt wird." Den Höhepunkt der
Lächerlichkeit erreicht aber die Begründung des Kreisgerichtes
wegen der beschlagnahmten Notiz über den "Sudetendeutschen
Heimatbund", wenn gesagt wird, daß dadurch die Mitglieder
einer geheimen Organisation in ihren umstürzlerischen Bestrebungen
unterstützt werden." Meines Wissens ist der "Sudetendeutsche
Heimatbund" ein behördlich bewilligter Verein, der in
allen seinen Zweigstellen in erster Linie die Liebe und Anhänglichkeit
der im Auslande lebenden Sudetendeutschen an ihre Heimat pflegt
und seinen Mitgliedern die notwendige Unterstützung ihrer
vielfachen Interessen besonders den Behörden gegenüber
gewährt. Seine Tätigkeit ist eine durchaus öffentliche,
der Bestand des Vereines allgemein bekannt, so daß man wohl
nicht von einer geheimen Organisation mit umstürzlerischen
Bestrebungen sprechen kann, es wäre denn, daß die Liebe
und treue Anhänglichkeit der Sudetendeutschen an ihre Heimat
in den Augen der Čechen ein Verbrechen ist und für
den čechischen Staat, der doch angeblich durch den Willen
aller ihn bewohnenden Völker geschaffen wurde und auf der
Liebe seiner Untertanen sicher ruht, eine Gefahr bedeutet. Der
"Sudetendeutsche Heimatbund" hat mehrfach schon und
öffentlich, wie man aber sieht, vergeblich gegen diese Unterstellungen
von čechischer Seite Protest eingelegt.
Auf Grund dieser Sachlage fragen
daher die Gefertigten den Herrn Justizminister:
Sind Sie nicht gleich uns der Ansicht,
daß durch eine selche kleinliche Zensur nur dem Ansehen
der čechoslovakischen Republik im In- und Auslande geschadet
wird und daß sich dadurch die von ihren Staatsmännern
so oft gebrauchten Worte von der demokratischen Freiheit im čechoslovakischen
Staate als leere Phrase und bewußte Täuschung der Öffentlichkeit
erweisen?
Sind Sie bereit, durch Verfügungen
an die Zensurbehörden die heute herrschende drakonische Unterdrückung
jeder Kritik endlich zu beseitigen und die Freiheit für Wort
und Schrift herzustellen?
Prag,
am 4. September 1928.