Pátek 1. března 1929

Příloha k těsnopisecké zprávě

o 186. schůzi poslanecké sněmovny Národního shromáždění

republiky československé

v Praze v pátek dne 1. března 1929.

Hohes Haus! Am 4. März jährt sich zum zehntenmale der Tag, an dem über 50 Sudetendeutsche für ihr Bekenntnis zu Volkstum und Freiheit den Märtyrertod erlitten. Der Weltkrieg war beendet. Nach den Grundsätzen des von Wilson feierlich als Kriegsziel verkündeten Selbstbestimmungsrechtes der Völker sollte in Europa eine neue Staatenordnung begründet werden. Gestützt darauf gingen, wie die anderen Nationen auch die Deutschen des in Auflösung begriffenen österreichischen Nationalstaates daran, sich ihre neue staatliche Zukunft zu bestimmen und gründeten die Republik Deutsch-Österreich, zu der sich auch in einmütigem Willen die Sudetendeutschen bekannten. Durch die Beschlüsse der provisorischen Nationalversammlung wurden die sudetendeutschen Gebiete staatsrechtlich und völkerrechtlich Bestandteile der Deutschösterreichischen Republik. [Další věta byla usnesením předsednictva posl. sněmovny ze dne 1. března 1929 podle §u 9, lit. m) jedn. řádu vyloučena z těsnopisecké zprávy. Viz str. 42 této těsnopisecké zprávy.] Als am 4. März 1919 die freigewählte Volksvertretung Deutschösterreichs in Wien zur konstituierenden Nationalversammlung zusammentrat, fehlten die Vertreter der Provinzen Deutschböhmen und Sudetenland, des Kreises Südmähren und des Böhmerwaldgaues. Das Volk dieser Gebiete war an der Wahl gewaltsam verhindert. Es zog daher an diesen denkwürdigen Tagen auf die Straßen der Heimatstätte, um [Další slova byla usnesením předsednictva posl. sněmovny ze dne 1. března 1929 podle §u 9, lit. m) jedn. řádu vyloučena z těsnopisecké zprávy.) Viz str. 42 této těsnopisecké zprávy.] das Weltgewissen an die feierlich verkündeten Freiheitsideen zu mahnen, deren Verwirklichung allein den Völkern Frieden und Aufstieg verbürgen konnten. [Další slova byla usnesením předsednictva posl. sněmovny ze dne 1. března 1929 podle §u 9, lit. m) jedn. řádu vyloučena z těsnopisecké zprávy. Viz str. 42 této těsnopisecké zprávy.] Über 50 deutsche Menschen mußten ihren Glauben an Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit, ihr Bekenntnis zu Volkstum und Freiheit mit ihrem Leben bezahlen; ihr Blut färbte das Pflaster der Heimatstätte. Wir haben sie vor 10 Jahren zu Grabe getragen. [Další slova byla usnesením předsednictva posl. sněmovny ze dne 1. března 1929 podle §u 9, lit. m) jedn. řádu vyloučena z těsnopisecké zprávy. Viz str. 42 této těsnopisecké zprávy.] An ihren Gräbern pflanzten wir die neue Hoffnung auf, daß einst das Recht über das Unrecht siegen wird, wenn wir uns nur treu bleiben. So ist uns der 4. März 1919 zu einem Tag der Trauer, aber auch des Hoffens und Glaubens geworden, und alljährlich gedenken wir am 4. März in Ehrfurcht und Treue der sudetendeutschen Märtyrer für das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Die zehnte Wiederkehr jenes schwarzen Tages in der Geschichte dieses Staates aber wollen wir deutschen Nationalsozialisten nicht vorübergehen lassen, ohne nicht auch von dieser Stelle aus der Toten des 4. März in tiefer Dankbarkeit und Ehrfurcht zu gedenken, die geschichtliche Wahrheit in Erinnerung zu rufen, das unverjährbare Recht eines jeden Volkes, also auch das sudetendeutschen auf Selbstbestimmung aufs neuerliche zu verkünden und zu geloben, in diesem Geiste weiter zu arbeiten. Die Regierung aber fordern wir auf ihr uneingelöstes Versprechen einzulösen für die Hinterbliebenen der Opfer des 4. März sorgen zu wollen. (Potlesk poslanců něm. strany nár. socialistické.)

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