Úterý 16. bøezna 1926

Pøíloha k tìsnopisecké zprávì

o 15. schùzi poslanecké snìmovny Národního shromáždìní

republiky Èeskoslovenské

v Praze v úterý dne 16. bøezna 1926.

1. Øeè posl. dr Mayr-Hartinga (viz str. 856 tìsnopisecké zprávy):

Hohes Haus! Die gerechte Entrüstung und Erbitterung über das schwere Unrecht, das dem deutschen Volke in diesem Staate von allem Anfang an und immer wieder und nun neuerdings in unerhörter Weise mit der Sprachenverordnung angetan wird, hat durch eine Reihe ausgezeichneter Redner so zutreffenden und erschöpfenden Ausdruck gefunden, daß es eine undankbare Aufgabe ist, als einer der letzten Redner das alles nochmals wiederholen und unterstreichen zu sollen. Es ist aber auch eine unerfreuliche Aufgabe, ob man will oder nicht, in Ausübung gerechter Notwehr, in der Betätigung eines natürlichen Selbsterhaltungstriebes dem durch einen wahnsinnigen Chauvinismus immer neu geschürten Haß der beiden Völker neue Nahrung zuführen zu müssen, der Völker eines Staates, der der Macht der Tatsachen zum Trotz um jeden Preis ein Nationalstaat sein will, der ausschließlich der Herrschaft eines Volkes dienen soll. So aussichtslos andererseits bei solcher geistiger und seelischer Verfassung unseres politischen Milieus der Versuch sein mag, Wege zu einer besseren Zukunft zu zeigen, so scheint es mir doch die Pflicht einer ihrer wahren Aufgaben bewußten Politik, darüber nachzudenken, was zu geschehen hat, um auch hierzulande zu einem wirklichen Frieden zu gelangen.

Wer solche Erwägungen unternimmt, wird vor allem feststellen müssen, daß der in erster Linie dazu berufene Faktor, die Regierung, bisher nicht nur nichts dazu getan hat, uns diesem Ziele näher zu bringen, sondern gerade sie es ist, die immer wieder neuen Zündstoff in die leichtentzündliche Atmosphäre trägt. Daher ist ihr gegenüber unser Mißtrauen voll und ganz begründet. Es würde zum Beweise dafür genügen, darauf hinzuweisen, wie die Regierung in jüngster Zeit in die Debatte eingegriffen hat, nicht mit Reden, die beruhigen und berichtigen, sondern mit Worten, die eines Parteidemagogen würdiger sind, als eines Vertreters des verantwortlichen Organs des Staates. (Sehr richtig!) Unsere Regierung begnügt sich aber leider nicht damit, ihren einseitigen nationalistischen Charakter dadurch zum Ausdruck zu bringen, daß sie in die Arena der Parteidemagogie herabsteigt. Wie alle vorausgegangenen, so sieht vielmehr auch die jetzige Regierung, die Regierung des bedingten Ehrenwortes, ihre Aufgaben ganz besonders darin, den Machtapparat des Staates einseitig nationalistischen Zwecken dienstbar zu machen.

Die Verfassung des Staates, die Geschäftsordnung des Parlamentes, die Bodenreform, die Kriegsanleihe, der Beamtenabbau, die Schulpolitik und nun neuestens die Sprachenverordnung sind weithin ragende Denkmale dieser zielbewußten Unterdrückungspolitik, deren abstoßender Charakter noch dadurch gesteigert wird, daß sich die Gesetze in ihrer Ausdrucksweise und Begründung einer Verlogenheit schuldig machen, die eines Macchiavelli würdig wäre, und daß auf diese Weise ihr nationalistischer Charakter dem unbefangenen, mit den eigentlichen Tendenzender hier herrschenden Machthaber unvertrauten Ausland geschickt verborgen wird.

Aber allmählich werden auch Blinde sehend. Allmählich drängt sich auch dem Auslande, selbst dem befreundetsten Auslande - ich erinnere an eine angesehene französische Stimme, die hier vor kurzer Zeit in maßgebenden Kreisen sehr unliebsam vermerkt wurde - die Erkenntnis auf, daß hierzulande es nicht ganz so steht, wie die kostspielige Auslandspropaganda der Regierung es dem Auslande glauben machen möchte. Der Wandel der Anschauungen, der sich in dem vom Geiste von Locarno erfüllten Europa geltend macht, die sachlich begründeten Klagen der unterdrückten Völker dieses Staates vor den zuständigen internationalen Stellen, die wachsende Teilnahme der nicht vom Hradschin gespeisten Auslandspresse an den inneren Schwierigkeiten dieses Staates werden hoffentlich gründlich dafür sorgen, daß man bald allenthalben das wahre Gesicht des hier herrschenden Systems erkennen und an den maßgebenden Stellen die richtigen und notwendigen Konsequenzen daraus ableiten wird. Ein System, dessen nationalistischen Chauvinismus sogar ein Mussolini zu verurteilen wagen darf, ein solches System kann nicht gesund sein und darf keinen Bestand haben. Eine Verfassung, die nahezu die Hälfte der Bevölkerung zu Bürgern zweiten Grades herabwürdigt, ist unhaltbar. Eine parlamentarische Geschäftsordnung, die nicht bloß jede Opposition wehrlos macht, sondern auch durch ein verkünsteltes Sprachenrecht der Opposition jede sachliche Arbeit unmöglich macht, ist unbrauchbar. Eine Bodenreform, die nicht sozialpolitischen Zwecken dient, sondern sich im wesentlichen darauf beschränkt, den Bodenbesitz wiederum als Großgrundbesitz in den Händen weniger Bevorzugter des sogenannten Staatsvolkes, zu konzentrieren, eine solche Bodenreform ist sozialer Volksbetrug und nationale Vergewaltigung. Eine Einlösung der Kriegsanleihe, die deren Besitzer zu Bettlern macht, und in den wenigen Fällen, wo sie etwa halbwegs als Einlösung gelten könnte, auf dem Papiere stehen bleibt, durch den Amtsschimmel sabotiert wird, ist Täuschung des Auslandes, Verbrechen am Volksvermögen. Ein Beamtenabbau, der darin besteht, daß er deutsche Beamte wahllos auf die Gasse wirft, um Platz für neue èechische Anwärter zu schaffen, ist Betrug und Verbrechen. Eine Schulpolitik, die den einen nimmt, was sie brauchen, den anderen gibt, wonach sie gar nicht verlangen - oder was anderes bedeutet es, wenn deutsche Kinder in überfüllten Klassen zusammengepfercht oder zu stundenlangen Schulgängen gezwungen werden, während man èechische Schulen errichtet, die leer bleiben oder die man nur dadurch halbwegs füllen kann, daß man willensschwache abhängige deutsche Eltern zwingt, ihre Kinder in solche èechische Schulen zu schicken und dadurch ihrem Volke abtrünnig zu machen - eine solche Schulpolitik dient nicht der Kultur, sondern dem Volksverrat und der Unkultur.

Und die Sprachenverordnung? Darüber zu sprechen erübrigt sich wohl nach den vernichtenden Vorreden meiner Partei- und Gesinnungsfreunde; umsomehr, als ein in Vorbereitung stehendes Gutachten von berufenster Seite in Kürze der breitesten Öffentlichkeit des In- und Auslandes zeigen wird, daß diese Verordnung dem Gesetz widerspricht selbst wenn man das geltende Sprachengesetz als der Weisheit letzten Schluß ansehen wollte - und das ist es nicht, das hat sogar der Präsident dieses Staates in besseren Tagen gesagt, indem er meinte, mit welchem Rechte man etwa den Deutschen in Karlsbad, in Eger und überall, wo sie die Mehrheit haben, die èechische Amtssprache aufzwingen könne; und daß dieses Sprachengesetz nicht die richtige Lösung ist, das zeigt ein Blick auf die Schweiz, auf Belgien, auf Finnland und auf eine ganze Reihe anderer Länder, wo nicht die Gewalt, sondern die Vernunft regiert. Ich sage, daß eine solche Verordnung sogar diesem sogenannten Sprachenrecht in einer Weise widerspricht, daß sie, wenn es noch Richter in der Èechoslovakei gibt, zu einem großen Teile niemals praktische Geltung erlangen darf. Wahrlich, der Gründe genug, einer Regierung das Mißtrauen auszusprechen, die ein derart unheilvolles System deckt. Aber auch der Gründe genug. die dafür verantwortlichen Faktoren zur Einkehr und Umkehr zu mahnen.

Unser, der Opposition Weg ist klar vorgezeichnet. Vorgezeichnet durch die sehr zutreffenden Ratschläge Ihrer nationalen Vorkämpfer, die uns lehren: Es gibt etwas, das uns wichtiger und wertvoller sein muß, als der Staat, das ist die Nation. Und im Kampf für unser Volk, für unsere nationale Rechte dürfen wir uns nicht fürchten, müssen wir fest bleiben. (Souhlas na levici.)

Sie haben sich von allem Anfang an die Aufgabe angemaßt, allein für den Staat zu sorgen, für einen Staat, der ausschließlich Ihr Staat sein sollte, für den Sie aber uns brauchten, unsere Arbeit, unseren Besitz, unsere Kultur, für einen Staat, in dem Sie Herren, wir Diener sein sollten. So ist es gekommen. Aber es will scheinen, als ob es für diese Art von Staat Abend werden wollte. Denn auch die Mittel der Gewalt und der Täuschung erschöpfen sich schließlich. Die Demokratie der Diskussion droht sich allmählich in Streit und Hader aufzulösen. Ihre Demokratie ist nicht, wie es der Philosoph des Staates wünschte, Selbstverwaltung und Selbstbeherrschung, sondern immer mehr und mehr Oligarchie und Autokratie "Tyrannei eines kleinen Kreises geworden. Die offizielle Opposition der unterdrückten Völker dieses Staates findet mehr und mehr Sukkurs in der inoffiziellen Opposition der Regierungsparteien selbst. Die parlamentarische Maschine stockt, die Mitglieder der Regierung sind krank. Die wichtigsten politischen und gesetzlichen Fragen harren vergeblich der Erledigung. Die Beamtenvorlage wird verschleppt, ihre finanzielle Bedeckung hängt in der Luft, der Kampf um Wehrgesetz und Getreidezölle treibt einen schweren Keil in die Koalition. Die unvermeidliche Steuerreform, die dringliche Bauförderung, die unmittelbar vor der Verwirklichung stehende Sozialversicherung können nicht zur Tat werden. Kein Wunder, daß das ganze Volk murrt, daß man hinter dem unheilvollen Transport von Bomben mitten im Frieden in die Stadt noch größeres Unheil vermutet. (Sehr richtig!)

Was soll und muß da geschehen? Die Antwort darauf zu finden. ist nicht unsere Sache, mag sie uns auch auf den Lippen schweben. Vielleicht gibt sie ihr größter lebender Dichter - ich meine nicht den Hausdichter der "Národní Listy", der zum beginnenden Frühling von verdorrenden Ästen singt (Veselost na levici.) - ich meine, den Dichter, der in seinen eben erscheinenden "Tagebüchern" schreibt: Primum necessarium, das Erste und Notwendigste ist der Friede mit den Deutschen. Darüber nachzudenken wäre zumindest für eine pflichtbewußte Regierung der Mühe wert. Doch das sei, wie es sei. Eines ist gewiß: Die Sprachenverordnung gibt nicht die richtige Antwort darauf, wie man mit den Deutschen dieses Staates sprechen müßte, um sie zur Mitarbeit zu gewinnen. Denn nicht die von Ihnen erfundene èechoslovakische Sprache ist es, auf die wir Deutsche jemals hören könnten, sondern nur jene Sprache, die Ihr großer französischer Freund Briand mit mehr Geist und Sinn für die realen Notwendigkeiten entdeckt hat, die europäische Sprache. Einer Regierung, die für uns nur eine èechoslovakische Sprachenverordnung kennt, bringen wir unser schärfstes Mißtrauen entgegen. (Souhlas a potlesk na levici.)

4. Vìcná poznámka posl. inž. Junga (viz str. 881 tìsnopisecké zprávy):

Meine Damen und Herren! Es sind hier verschiedene Erinnerungen an frühere Zeiten aufgefrischt worden, wobei allerdings festzustellen ist, daß die Herren von der èechischen Seite von Ihrem Erinnerungsvermögen stark im Stiche gelassen wurden. Die Ausführungen des Herrn Kollegen Buøíval veranlassen mich zu dieser tatsächlichen Berichtigung. Herr Kollege Buøíval hat behauptet, daß bei den früheren Staatsbahnen germanisiert wurde und daß insbesondere die èechischen Bediensteten mit der deutschen Dienstsprache gequält wurden. Er hat unter anderem die Nordwestbahn beleuchtet, und ich stelle an ihn nur die eine Frage, warum er nicht auch die Verhältnisse bei der ehemaligen verstaatlichten Staatseisenbahngesellschaft unter dem Regime des Direktors Dr. Wenzel Burger beleuchtet hat, wo damals in Wien und in Niederösterreich, also im ausgesprochen deutschen Gebiet, planmäßig verèecht worden ist; und ich kann darüber wohl auch ein Wort sagen, weil ich diese Verhältnisse genau kenne. Herr Kollege Buøíval hat weiters über die deutsche Dienstsprache gesprochen. Da kann ich auch aus meinen Erfahrungen etwas mitteilen, was seinen Ausführungen widerspricht. Unweit von Nimburg, welchen Ort er hier nannte, liegt Groß-Wossek. Im Heizhaus Groß-Wossek wurde zur Zeit, als die deutsche Dienstsprache herrschend war, im Lokomotivreparaturenbuch ein Wort eingetragen, welches folgendermaßen lautete: "Plostevos". Dieses Wort galt als Kenntnis der deutschen Dienstsprache. Wenn heute irgendein Deutscher würdig befunden werden soll, die èechische Dienstsprache zu kennen, so mußte er bekanntlich eine èechische Prüfung ablegen, bei welcher man alle absichtlich durchfallen ließ, und wenn seine Kenntnisse noch so umfangreich waren. Man hat lange vor dem Umsturz im Jahre 1899, im reindeutschen, unbestritten deutschen Gebiet, in der Werkstätte Jägerndorf der k. k. Staatsbahnen die Werkmannsprüfungen jener Bediensteten, welche èechisch waren, in èechischer Sprache abgehalten! Da habe ich zwei Originalbelege (ukazuje listiny) in der Hand, die gerade das Gegenteil von den Behauptungen beweisen, die hier vorgebracht wurden. (Posl. Buøíval: Ti nepodléhají služební pragmatice! To by p. inž. Jung mìl vìdìt!) Ich bin sehr gerne bereit, dem Herrn Kollegen Buøíval die Belege in die Hand zu geben, die betreffenden haben die Prüfungen in einem Èechisch abgelegt, das sie heute zum Durchfallen befähigen würde. Sie haben aber trotzdem die Note gut bekommen, was jedenfalls beweist, wie sehr Sie unter dem alten Regime bedrückt waren. (Výkøiky posl. Buøívala.)

Ich möchte weiter darauf hinweisen, daß zur Zeit der alten Staatsbahnen für das ganze niedere Personal èechischer Nationalität sämtliche Behelfe nicht nur in deutscher, sondern auch in èechischer Sprache auflagen. Man zeige uns das heute. (Výkøiky.) Ferner, weil auch behauptet wurde, daß damals die Aufschriften auf den Bahnen nicht in èechischer Sprache erfolgten: Ich möchte darauf hinweisen, daß in ganz Mähren sämtliche Aufschriften doppelsprachig waren, und ich wäre den Herren sehr verbunden für die Erklärung, warum beispielweise heute noch Olmütz und Brünn keine einzige deutsche Aufschrift zeigen. (Posl. Stenzl: In Lundenburg französisch!) Sehr richtig. Bei der Behandlung des Staatsvoranschlages für das Jahr 1909 wurde vom Budgetausschuß des alten österreichischen Reichsrates beschlossen, nachstehende Resolution der Regierung mit dem Hinweis auf die in den Verstaatlichungsgesetzen festgelegten Bestimmungen über die Landessprachen zu überweisen: "Resolutionsantrag des Abgeordneten Kotláø". (Posl. Patzel: Èechische Anträge sind also damals angenommen worden?) Damals ist er angenommen worden.

"Die k. k. Regierung wird aufgefordert, in sprachlicher Beziehung die Bahnhofaufschriften, Fahrkarten und alle zur Orientierung des reisenden Publikums dienenden Bezeichnungen und Drucksorten in der Sprache der Majorität der in Betracht kommenden, Bevölkerung stets an erster Stelle herzustellen." (Posl. Buøíval: Tato resoluce jest cár papíru! - Posl. Procházka: S tím nás v roce 1909 jen ošidili!) Dieser Resolutionsantrag ist auch mit den Stimmen der Deutschen angenommen worden. (Hört! Hört! - Pøedseda zvoní.)

Und was weiter (Hluk.) - ich muß wohl eine Verlängerung meiner Redezeit bekommen, wenn mich die Herren unterbrechen - was weiters die Handlung der deutschen Dienstsprache bei den Staatsbahnen anlangt, will ich das eine feststellen; daß im Bereich der Pilsner Staatsbahndirektion tatsächlich die innere èechische Amtssprache war, trotzdem weite deutsche Gebiete dieser Direktion zugehörten. Dafür kann ich Ihnen ein Beispiel liefern mit dem Hinweis auf den späteren Direktorstellvertreter der Staatsbahndirektion Olmütz Dalihot, der jahrelang bei der Pilsner Direktion diente und der im Jahre 1921, als ich ihn kennen lernte, keines deutschen Wortes mächtig war. Trotzdem hat er es bei den alten Staatsbahnen bis zum Oberstaatsbahnrat gebracht. (Hört! Hört!) Weiters: Bei der Königgrätzer Direktion war bis vor Kurzem der Regierungsrat und Direktorstellvertreter Vilímek, früher bei der böhmischen Nordbahn, wo er auch mitverstaatlicht wurde. Dessen deutsche Sprachkenntnisse erstreckten sich auf folgende zwei Sätze: "Muß ich den Jarolímek fragen." - Das war der eine Satz - und "Bestellens mich Tetschene Draisine" - das war der zweite deutsche Satz, dessen er fähig war, und der Mann hat es bei den früheren Staatsbahnen ebenfalls zum Oberstaatsbahnrat gebracht. Ing. Lenz, Vorstand der Abteilung IV der Direktion Königgrätz, früher ebenfalls Böhmische Nordbahn, kann nicht ein Wort deutsch und ist trotzdem vorgerückt.

Weil unter anderem Derschatta genannt wurde, darf ich wohl an ein Vorkommnis erinnern: Als Derschatte als frisch ernannter Eisenbahnminister inspizierte und dabei unter anderem auch in die Station Weisa - Oberleutensdorf der Prager Staatsbahndirektion gelangte, wurde ihm dort vom damaligen Reichsratsabgeordneten Kroy als besondere Spezialität der einzige deutsche Bahnbeamte vorgeführt (Hört! Hört!), und zwar was das der damalige Stationsvorsteher Inspektor Kretschmer, einer von den 49 Enthobenen, die bis heute noch nicht in diesem sozialen Staatswesen übernommen sind. (Pøedseda zvoní.)

Man kann auch auf ein anderes Gebiet hinweisen, z. B. auf das Arbeitsministerium unter dem Minister Dr. Trnka. (Souhlas na levici.) Da konnte man nur einen einzigen höheren deutschen Beamten finden. Sonst waren vom Kanzleidiener bis zum Minister alle èechisch oder polnisch. Und weil sich die Herren immer wieder über die angebliche Bedrückung und Verfolgung so beklagen und sich den kühnen Dreh leisten, uns Deutsche mit der Regierung des alten Österreichs oder gar mit der Dynastie gleichzusetzen - wir haben es auch bei dem Herrn Dr. Karel Kramáø gehört, daß Ferdinand II. unser Ferdinand sei - weil Sie sich so darüber beklagen, möchte ich die Frage stellen: Wer hat denn dem alten System so treu und redlich gedient, daß er selbst vor der Denunziation der Deutschen als Preußenseuchler nicht zurückscheute (Souhlas na levici.), und wer hat denn, wenn man schon von den Verfolgungen sprechen soll, eben diesem System so treu gedient, daß er auch vor der Verfolgung der eigenen Volksgenossen nicht zurückscheute? Die Herren Èechen sind es gewesen, das beweisen die vielen Militärauditoren im Kriege, und unter anderem auch die Tatsache, daß schon 1896 beim Prager Oberlandesgericht unter 54 Staatsanwälten 51 Èechen und nur 3 Deutsche waren! (Hört! Hört! - Pøedseda zvoní.)

Nur noch Eines zum Schluß. Soll ich vielleicht auch den Namen jenes Abgeordneten nennen, der gleichzeitig Richter war, dem alten Reichsrate angehörte und dem man vorgeworfen hat, daß er Spitzeldienste gegen seine eigenen Kollegen leistete? Ein Deutscher war es nicht, meine Herren! (Potlesk na levici.)

7. Podrobný výèet jmen pøi hlasování podle jmen (viz str. 883 tìsnopisecké zprávy):

"Ano" hlasovali poslanci:

Adámek, Andìl, Bayer, Beèák, Beèko, Bechynì, Al. Beneš, V. Beneš, Beran, Bergmann, Bezdìk, Biòovec, Bistøický, dr Blaho, dr inž. Botto, Bradáè, Branecký, Brodecký, Brožík, Buøíval, Èanèara, inž. Jan Èerný, dr Jos. Èerný, Èuøík, dr Danìk, David, dr Dérer, dr Dolanský, inž. Dostálek, Dubický, inž. Dvoøáèek, dr Franke, dr Gagatko, Geršl, dr Hajn, dr Halla, Hampl, Haupt, Hintermüller, dr Hnídek, dr Hodža, Honzl, Horák, inž. Hrdina, Hrušovský, Hýbner, A. Chalupa, R. Chalupa, Chalupník, Chlebounová, dr Chvalkovský, Janalík, Janovský, Jaša, Ježek, Jiráèek, Johanis, Kaòourek, Karpíšková, Klein, Knejzlík, Košek, Koudelka, dr Králík, dr Kramáø, Krejèí, Køemen, Køíž, Kyncl, Lanc, Langr, Laube, dr Lukavský, Macek, Mach, Machník, Malík, Mašata, F. Matoušek, dr J. Matoušek, dr Meissner, dr Mièura, Mikuláš, Mlèoch, Molík, Moudrý, Myslivec, Najman, Náprstek, F. Navrátil, G. Navrátil, inž. Neèas, Nejezchleb-Marcha, Netolický, dr Nosek, dr J. Novák, inž. L. Novák, Ostrý, dr Patejdl, Pechman, Pechmanová-Klosová, Pekárek, Al. Petr, Petrovický, Petroviè, Pik, Prášek, Procházka, Prokeš, Prokùpek, dr Rehák, Remeš, Riedl, Roudnický, Rýpar, dr Samek, Sedláèek, Sladký, Slavíèek, dr Slávik, Srba, dr Srdínko, Stanìk, Stanislav, Stašek, Stivín, Støíbrný, Svìtlík, Svoboda, Šamalík, Šoltys, Špaèek, Špatný, Šrámek, dr Štefan, dr Štefánek, Tayerle, Tomášek, Trnobranský, Tuèný, Tùma, Udržal, dr Uhlíø, Vávra, E. Vencl, Vièánek, dr Viškovský, Vološin, Votruba, F. Wenzl, dr Winter, dr Wolf, dr Zadina, inž. Záhorský, Zeminová, Zoch, Žalobin.

"Ne" hlasovali poslanci:

Bartel, Blatná, Bolen, Böhm, Böllmann, Budig, Burian, Cibulka, dr Czech, Èermák, Èulen, Dìdiè, Dietl, Eckert, dr Feierfeil, Fischer, Füssy, dr Gáti, Gregorovits, Greif, Grünzner, Hackenberg, Haiplick, Haken, Halke, dr Hanreich, Harus, Heeger, Heller, Hirschl, Hodina, Horpynka, Hruška, Chlouba, Jílek, inž. Jung, Juran, Kaufmann, dr Keibl, Kirpalová, Knirsch, dr Koberg, Koczor, Kolláriková, Kopasz, Krebs, Kreibich, Kršiak, Krumpe, Kunz, Kurak, Leibl, dr Luschka, Major, Matzner, J. Mayer, dr R. Mayr-Harting, Mikulíèek, Mondok, Muna, Neurath, Nitsch, Oehlinger, Patzel, Jos. Peter, dr Petersilka, Platzer, Pohl, Roscher, Scharnagl, Schäfer, Schmerda, dr Schollich, Schubert, Schuster, Schweichhart, Sedorjak, Siegel, Simm, Œliwka, dr Spina, Steiner, Stenzl, dr Stern, Šafranko, Štìtka, Taub, Tichi, Vobecká, Vrtaník, Wagner, Weberová, Weisser, Windirsch, de Witte, dr Wollschack, Wünsch, Zajicek, Zápotocký, Zierhut, Zoufalý.

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