Překlad ad XXI.

Antwort

der Regierung

auf die Interpellation des Abgeordneten Dr. E. Schollich und Genossen betreffend das ungesetzliche Vorgehen des Vorsitzenden des Landesschulrates gegen

deutsche Schulen (Druck 2728).

Die Entscheidung über die Reduktion von Schulen und Schulklassen ist nach § 9 des Gesetzes vom 3. April 1919, S. d. G. u. V. Nr. 189, gesetzliches Recht des Vorsitzenden des Landesschulrates. Die Regierung kann es nicht als zweckmäßig anerkennen, in die Ausübung dieses Rechtes durch bestimmte Befehle einzugreifen.

In konkreten Fällen ist den Interessenten immer die Möglichkeit gegeben, gegen die Entscheidung des Vorsitzenden des Landesschulrates die Beschwerde zu ergreifen und derart der vorgesetzten Instanz Gelegenheit zu geben, zu überprüfen, ob im Sinne der geltenden Vorschriften vorgegangen wurde.

Prag, am 27. Oktober 1921.

Per Vorsitzende der Regierung:

Dr. Ed. Beneš, m. p.

Překlad ad XXII.

Antwort

des Ministers für Schulwesen und Volkskultur

auf die Interpellation des Abgeordneten Hillebrand und Genossen betreffend die Konstituierung der Bezirksschulausschüsse (Druck 2878).

Die überwiegende Mehrheit der Bezirksschulauschüsse ist bereits konstituiert. Nur in einigen Bezirken konnte die Konstituierung der Beirksschulausschüsse noch nicht durchgeführt werden, weil gegen die Ernennung einiger ihrer Mitglieder Vorstellungen erhoben wurden.

Der Präsidialerlaß des Landesschulrates in Prag vom 9. Dezember 1920, Z. 2276, wonach Lehrer nicht als Vertreter der politischen Parteien in die Bezirksschulausschüsse entsendet werden dürfen, hat bereits seine Bedeutung verloren, da das Ministerium für Schulwesen und Volkskultur in einigen Fällen, in welchen es im Instanzenzuge zu entscheiden hatte, ausgesprochen hat, daß auch Lehrer die Bevölkerung in den Bezirksschulausschüssen vertreten können. Demzufolge wird dieser Erlaß, wie zweifellos sichergestellt wurde, bereits nicht mehr gehandhabt.

Ich habe Vorsorge getroffen, daß die Ernennung aller Bezirksschulausschüsse in der allernächsten Zeit mit größter Beschleunigung durchgeführt werde.

Prag, am 21. Oktober 1921.

Der Minister für Schulwesen und Volkskultur:

Dr. Šrobár, m. p.

Překlad ad XXIII.

Antwort

des Ministers für nationale Verteidigung auf die Interpellation der Abgeordneten Simm, Dr. Lehnert, Bobek, Kostka und Genossen betreffend die vorübergehende Einquartierung in Hohenelbe (Druck 2274).

In Hohenelbe ist eine Rotte des Grenzbataillons Nr. 2 teils im Hotel "Zum Mohren", teils im Armenhause einquartiert. Diese Ubikationen wurden vom Militär im Einvernehmen mit dem Hohenelber Gemeindeamte in Gebrauch genommen und sie müssen daher als nach dem Einquartierungsgesetze zugewiesen betrachtet werden.

Da die Garnison in Hohenelbe nur zeitweilig ist, kann sie nicht als dauernd erklärt werden und die Umstände zwingen dazu, daß das Ministerium für nationale Verteidigung die Bestimmungen des Gesetzes über die vorübergehende Einquartierung im Bedarfsfalle bis zu der Zeit anwende, bis es möglich sein wird; das Militär in den für dasselbe nach dem Friedensdislokationsplane bestimmten Garnisonen unterzubringen.

Dasselbe wurde dem Stadtamte in Hohenelbe auf die Zuschrift unter G. Z. M 1/21/33 vom 13. Mai 1921 geantwortet, welche mit dieser Interpellation sich wörtlich deckt.

Prag, den 6. Oktober 1921.

Der Minister für nationale Verteidigung:

Udržal, m. p.

Překlad ad XXIV.

Antwort

des Ministers des Innern

auf die Interpellation des Abgeordneten Dr. Schollich und Genossen betreffend die Beschlagnahme der Zeitschrift "Deutsche Volkswehr" in Friedek vom 4. März 1921 (Druck 238).

Die politische Bezirksverwaltung in Friedek hat die Nummer 9 der periodischen Zeitschrift "Deutsche Volkswehr" in Friedek vom 4. März 1921 beschlagnahmt, weil sie in dem schwarz umrahmten Gedichte "4. März", ferner in einer Stelle des Artikels "Der Renegaten-Onkel" von den Worten "Und um diese wirbt" bis "jüdischen Reihen", endlich an zwei Stellen des Artikels "Echt republikanische Urteile", und zwar von den Worten "Die an das alte" bis "in Friedek gefällt" und von den Worten "Es erscheint" bis "des Hasses verbreitet" den Tatbestand des Verbrechens nach § 65, lit. a), und der Vergehen nach 300 und § 302 St. G. gefunden hat.

Die Staatsanwaltsclaft in Mähr. Ostrau hat bei den dortigen Kreis- als Preßgerichte die Bestätigung der Beschlagnahme beantragt. Diesem Antrage hat das Gericht entsprochen und das Verbot der Weiterverbreitung dieser Nummer aus denselben Gründen erlassen.

Die Zeitschrift "Deutsche Volkswehr" hat besonders in dieser Nummer in sehr feindlicher Weise gegen die Čechoslovakische Republik geschrieben und darin ist der einzige Grund ihrer Konfiskation zu erblicken. Die Beschlagnahme wurde vom Gerichte bestätigt und dieses Erkenntnis kann nicht abgeändert werden. Die politische Bezirksverwaltung in Jägerndorf hat nur ihre Pflicht getan. Die Regierung ist entschlossen das verfassungsmäßig verbürgte Recht der freien Meinungsäußerung zu schützen, weist jedoch darauf hin, daß gemäß der Verfassung die Freiheit der Meinungsäußerung nur insoweit geschützt ist, als sie sich in den Grenzen des Gesetzes bewegt.

Prag, den 27. September 1921.

Der Minister des Innern:

Černý, m.p.

Překlad ad XXV.

Antwort

des Ministers des Innern

auf die Interpellation des Abgeordneten Dr. Emerich Radda u. Genossen betreffend Übergriffe des Datschitzer Bezirkshauptmannes bei der Volkszählung

(Druck 2670).

Gemäß § 20 der Durchführungsverordnung über die Volkszählung vom 30. Oktober 1920, Z. 592 Slg. d. G. u. V., müssen die Angaben betreffend die Nationalität mit besonderer Gewissenhaftigkeit und genau der Wahrheit entsprechend festgestellt werden.

Aus dieser Durchführungsverordnung und aus der amtlichen Anleitung üben die Ausfüllung der einzelnen Kolonnen der Zählungsliste geht hervor, daß die Angabe betreffend die Nationalität keine willkürliche sein darf, sondern daß sie ebenso wie jede andere Angabe der tatsächlichen Wahrheit entsprechen muß. Um diesem Erfordernisse zu entsprechen, ist der Zählungskommissär gemäß der durch die Bestimmung der §§ 17-20 der obzitierten Regierungsverordnung klar ausgedrückten Grundsätze verpflichtet, deshalb jede Angabe, also auch die Angabe, betreffend die Nationalität, zu prüfen und, wenn er Zweifel an ihrer Richtigkeit hat, die Sache eventuell der politischen Bezirksbehörde zur Entscheidung vorzulegen, welche darüber die Entscheidung trifft und gemäß § 12 derselben Verordnung das Strafverfahren einleitet, sofern er der Ansicht ist, daß die Partei wissentlich eine der wirklichen Wahrheit widersprechende Angabe gemacht hat. So verhielt es sich auch in den in der Interpellation angeführten Fällen, in denen daher ein ungesetzlicher Vorgang der politischen Bezirksverwaltung in Daschitz nicht erblickt werden kann.

Zur Nachsicht der verhängten Strafen liegt vorläufig kein Grund vor, weil diese Strafen bisher nicht rechtskräftig sind, denn die bestraften Personen haben gegen die Straferkenntnisse Berufung an die politische Landesverwaltung in Brünn eingelegt und erst das Berufungsverfahren wird erweisen, ob diese Personen tatsächlich die ihnen zur Last gelegte Übertretung begangen haben.

Prag, den 6. Oktober 1921.

Der Minister des Innern:

Černý, m. p.

Překlad ad XXVI.

A belügyminiszter

Válasza

Dr. Lelley Jenő képviselő és társai interpellációjára a népszámlálásról szöló rendelkezésekkel szeniben elkövetett kiháhágások törvénytelen és erőszakos elbirálása tárgyában (2487 nyom. szám.)

A szlovenskói teljhatalmü miniszter úr közlése szerint Hoxvátlx Géza zvoleni könyvkereskedő és Gerger Artur bánskobystricai kereskedő az interpellációban felsorolt büntetésekre itéltettek el azért, mert üzleti helyiségeikben falragaszt függesztettek ki, arnelynek tartalmában a hatóságok a népszámlálásról szóló törvényt sértő kihágást állapítottak meg.

Mindketten a törvény által nyujtott pesorvoslattal éltek. Horváth Géza a zupán helybenhagyó határozatát megfellebbezte s minthogy uj vizsalat Irendeléqe valt szükgégeesé, fellebbezése ez ideig még elinfézést nem nyert, míg Gerger Artur a teljhatalmů miniszter úr véghatározatát a legfelsőbb közigazgatási biróságnál beadott panaszával tánradta meg, amely bírbságnak a büntetőügyi periratok már be is terjesztettek. Az előadottakból kitünőleg mindkét büntető határozat uj felülvizsgálat tárgyává tétetett, amely megmutatja majd, mennyiben lettek a panaszosok joggal vagy jogtalanul büntetve. Minhogy az interpelláló urak ezen büntető határozatokban jogtalanságot és a jogi ismeretek vastag nemtudását látják s mivei a határozatok ezideig még jogerőre nem emelkedtek, nincs okom reá, hogy a jelen interpelláció folytán a fellebbviteli határozathozatalnak s Gerger Artur üáyét illetőleg a legfelsőbb közigazgatási biróság határozatának prejudikáljak.

Önként értetik, hogy a panaszosok jogellenes megbüntetésének kiderülése esetében a büntető határozatok tiatént hatálytalaníttatni fognak. Amihez még megjegyzem, hogy mindkét bünesetben nern az interpelláló urak által álliton vastag jogismereti tudatlanságról, hanem csupán a panaszosok terhére rótt kihágás tényálladékának megbírálásáról van szó s következőleg a zsupánnal és az illetékes rendőrkapitánnyal szemben irányuló fegyelmi eljárás meginditása nem indokolt még az esetbem sem, ha a panaszt etnelők felmentetnének.

Praha, 1921, október 6.-án.

A belügyminiszter:

Černý, s. k.

Překlad ad XXVII.

A kormány

Válasza

Surányi képviselö és társai interpellációjára, a Kárpatoroszorsági földinség tárgyában (2646 nyom. szám.).

A csehszlovák kormány tőle telhetőleg arra törekszik, hogy a Kárpátorosországi kezdetleges áldapotü földművelést fellendítse s az ottani lakósságnak alkalmat adjon az elmúlt korbeli áliapoteknál jobb életviszonyok s teljesebb foglalkozásoknak saját otthonában való megteremtésére.

Azon eszközök közül, amelyek segélyével a kormány a jelzett célok megvalósításán fáradozott, a legelső helyet a földbirtokreform fonlalja el. Az állami földhivatal már az 3919. évi november hó folyamán Užhorodban kerületi kirendeltséget állitott fel, arnelyet utób az 1920. évi január hó 30.-i (T. és r. t. 81. sz.) földkiosztási törvény 63. §-a szerint foganatosítandó ideiglenes haszonbérletek keresztülvitelével is megbízott.

Ezen feladat megválósítása nagy nehézségkbe ütközött s az állam - és közrendellenes elemek által könnyen befolyásolható vidéki lakósságnál megértésre nem talált.

Ennek kiválb példája épen az ideiglenes haszonbérletek kiosztása a ap melletti Eszenyben.

A kerületi kirendeltség áital a helyszínre kilülciött czaktarácsnok az 1920, év őszén Reismann földbirtokos birkotn 247 és 1/2 katasztr. hold mezőgazdasági területnek a földkiosztási törvény 63. §-a szerinti ideiglenes kényszerbérleti szétosztását foganatosftotta. Ezen földkíosztást a nagybirtok tulájdoposa a khrpátoroszországi földmívelésügyi ügyosztály által támogatott panasszal támadta meg, felhozván egyebek között, hogy a jelzett terület elvétele által úgy ő maga, mint általában az egész kárpátoroszországi gazdasági termelés pótolhatatlan károkat fog szenvedni. Azt állította, hogy birtokán fontos burgonyanemesítö állomás van berendezve.

Az állami földhivatal kerületi kirendeltsége a földkiosztási eljárást felülviszgálta és megállapítván a nagybirtokos ellenvetéseinek alapos voltt valamint azon körülményt, hogy a szaktanácsnok a földkiosztást a kiosztás törvényes feltételeinek előzetes és részletes megviszgálása nélkül fogznatosította, engedvén a nagyszámů folyamodó fenyegető magatartásának:

a csegedi majorból való kiosztást liatálytalanította s a folyamodóknak ugyanazon nagybirtokból ugynakkoratérfogatů mezőgazdaságiföldetosztott ki, csakhogy a macskarévoi major földjeiből.

Ezzel egyrészt a törvény és a gazdasági termelés elodázhatatlan követelményeinek, - hogy t. i. sem a termelés, sem az illető földbirtokon alkalmazottak, sem pedig a közélelmezés érdekei ne veszélyeztessenek - másrészt a kisbirtokosok szükségleteinek kielégítése céloztatott. Az állami földhovatzl uzhorodi kerületi kiredeltségét tehát ezen íntézkedésénél tisztán, - a foldkiosztási törvény 63.-§-ának keretén belül, - dologi és pártatlan szempontak vezérelték.

Eljajárását a prágai földhivatal, elutásitván az eszenyi földbizottság panaszát, - az ügynek ujabb beható megvirsgálása után helybenhagyta.

Hogy a folyamodók, - akik közül sokan a gazdásági munkst önhatalmúlag már megkezdették, - kárt ne valljanak, á számukra már kiosztott földek legnagyobb részének birtokában a folyó évre meghagyattak.

A földbirtokreform végrehajtása Kárpátoroszországban a jelentékeny nehézségek dacárais erélyesen és tervszvrüen folytattatik s már eddig is kiváltltépen a földkiosztási törvény 68. §-a szerint eszközlendő földfelosztásokat illetőleg figyelemre méltö eredményekkel járt.

A 460.000 kat. holdat kitevő összes lefoglalt földből ideiglenes haszonbérbe adatott:

18.000 kat. hold szántóföld,

17.500 kat. hold rét és,

41.000 kat. hold legelő,

összesen tehát 76.500 kat. hold, vagyis a kárpátorszországi lefoglalt összes földterület 16.6%-a.

Földkiosztásban összesen 180 község részesedett, az egyeseknek juttatott föld átlagterülete 3.92 kat. holdat tesz ki. 20.000 folyamodó közül föld 19.500. nak. jutott. A haszonbér átlagos nagysága kat. holdanként 33 Kč.

Az állami földhivatal kárpátoroszországi munkaproprogramja, épúgy mint a slovenskói is a földbirtokreform végrehajtásának elsö évére vonatkozólag márkidolgoztatott. A program a kárpátoroszországi tanácsadő testületben már megtárgyaltatott s az állami fölcthivatal igazgztósági bizottságának 1921. ěvi szeptember 14.-i gyülésén jóváhagyatott.

E program összesen 24.615 kat. holdat ölel fel. kat. hold szántóföld) kitérjedésü Eszeny-major, valamint a 247.5 kat. hold kiterjedésü (200 kat. hold szántóföld) Cseged- major is felvétetett.

Praha, 1921. évi október hó 10.-én.

A mniszterelnök:

Dr. E. Beneš, s.k.

Překlad ad XXVIII.

Antwort

des Ministerpräsidenten und des Justizministers

auf die Interpellation des Abgeordneten Heller und Genossen

in Angelegenheit der langjährigen Kleinpächter in Hennersdorf, Gerichtsbezirk Deutsch-Gabel und Gerichtsbezirk B.-Leipa (Druck 2566).

Bei den in der Interpellation angeführten Gerichten wurde bis zum 30. Juni 1921 nachfolgender stand des Verfahrens betreffend die Anmeldungen der Kleinpächter festgestellt:

Beim Bezirksgericht in Deutsch-Gabel wurden von den eingebrachten 170 Anmeldungen 40 Fälle vollständig zu Ende geführt und in 21 Fällen über den Anspruch entschieden; beim Bezirksgericht in B.-Leipa wurden von 1254 eingebrachten Anmeldungen 583 vollständig zu Ende geführt und in weiteren 243 Fällen über den Anspruch entschieden. Es muß bemerkt werden, daß in der Zahl der unerledigten Fälle die nach dem Gesetze vom 1. April 1921, S. d. G. u. V. Nr. 166, jüngst überreichten Anmeldungen mitenthalten sind, über welche bisher nicht verhandelt werden konnte, weil die Frist zur Äußerung des Eigentümers erst am 31. August abgelaufen ist.

Diese Ziffern sind kein vollständig treues Bild der vollbrachten Arbeit. In einigen Anmeldungen machten die Pächter Ansprüche auf Grundstücke in verschiedenen Katastralgemeinden geltend, und es wurden in einer Katastralgemeinde dem Pächter Grundstücke mit Beschluß zuerkannt, während es in einer anderen bisher nicht erfolgt ist, weil die Pläne nicht vorgelegt worden waren; deshalb erscheinen diese Anmeldungen, obgleich sie zum Teil bereits erledigt sind, im Register noch als unerledigt.

Was das Bezirksgericht im Böhm.-Leipa betrifft, so befinden sich die Katastralpläne der Gemeinde Neugarten und Quitkau dzt. bei der Verwaltung der Fideikommißherrschaft Neugarten zum Zwecke der Ausfertigung der Ergebnisse der Vereinbarung, die Pläne der Pächter der Katastralgemeinde Habstein, eines Teiles der Katastralgemeinde Neugarten und Schwaben wurden vom Bezirksgerichte mit den Akten dem Landesgericht in frag als Fideikommissgericht zur Genehmigung vorgelegt. In den übrigen Fällen, in denn die Pläne vorgelegt worden waren, wurde das Verfahren zu Ende geführt.

In 42 Fällen betreffend die Katastralgemeinde B.-Leipa, wurde im Sinne des letzten Absatzes des § 1 des Gesetzes vom 27. Mai 1919, S. d. G. u. V. Nr. 318, das Anforderungsrecht der Gemeinde Böhm.-Leipa geltend gemacht. Zur Erhebung des Zweckes, zu welchem die Gemeinde diese Grundstücke braucht, hat das staatliche Bodenamt eine kommissionelle Erhebung angeordnet, über deren Ergebnis die politische Bezirksverwaltung in Böhm.-Leipa noch keinen Bericht erstattet hat. In der Sache wurde die notwendige Verfügung getroffen.

Es liegt sonach beim Bezirksgerichte in Böhm.-Leipa keine Verschleppung des Verfahrens vor.

Dem Gerichte den Auftrag zu erteilen, der Domäne Neugarten die erlegten Kaufschillinge ausfolgen zu lassen, ist nicht möglich, weil über die Ausfolgung der Kaufschillinge die Gerichte selbst nach den gesetzlichen Vorschriften entscheiden und in ihre Entscheidung nicht eingegriffen werden darf. Das Gericht kann auch die Ausfolgung des Kaufschillings erst dann bewilligen, wenn alle Bedingungen im Sinne der §§ 24-26 des Gesetzes vom 27. Mai 1919, S. d. C. u. V. Nr. 318, erfüllt sind.

Ob die Pächter verpflichtet sind, einen Pachtzins zu bezahlen, beziehungsweise, ab im Falle der Bezahlung von Pachtzins und Zinsen ein Abzug vom Kaufschilling erfolgen wird, das sind reine Rechtsfragen. Was das Bezirksgericht in Deutsch-Gabel betrifft, so wurde die Erledigung der Anmeldungen aus der Gemeinde Hennersdorf besonders durch die Verhandlung mit dem Vertreter des Pfarramtes in Wartenberg und die Erledigung der übrigen Anmeldungen durch den Mangel an richterlichen Kräften aufgehalten.

Um dem Gerichte ein rascheres Vorgehen in diesem Verfahren zu ermöglichen, wurde ab 11. August 1921 diesem Gerichte eine neuerliche richterliche Kraft zugewiesen.

Die Interpellation führt an, daß in der Mehrzahl der Fälle der Kaufschilling erlegt worden sei. Nach § 21 des zitierten Gesetzes ist der Kaufschilling beim Grundbuchsgericht innerhalb eines Monates nach Rechtskraft des Beschlusses, durch welchen das Grundstück dem Pächter ins Eigentum zugesprochen wurde, zu erlegen. Die Voraussetzung des Erlösung des Kaufschillings ist sonach, daß der Rechtskraft sei. Es handelt sich somit um Fälle, wo das Verfahren über die Anmeldung vollständig beendet ist und nur die Durchführung der bücherlichen Eintragung erübrigt. Das Grundbuchsgericht wird in der Mehrzahl der Felle die Landtafel sein, mit Ausnahme der Anmeldungen auf Pfarr- und Kirchengrundstücke.

Da das Verfahren über die Anmeldungen der Kleinpächter in vielen Fällen, ja sogar bei der Mehrheit der übrigen Gerichte soweit vorgeschritten ist, daß nur die Durchführung der Eintragung in die Grundbücher erübrigt, namentlich in die bei der vom Landesgericht in Zivilsachen geführten Landtafel, wird verfügt werden, daß auch diesem Gerichte für die Grundbuchs-agenda die erforderlichen weitere richterlichen Kräfte zugeteilt werden.

Prag, am 18. Oktober 1921.

Der Justizminister:

Dr. Dolanský, m. p.

Der Ministerpräsident:

Dr. E. Beneš, m. p.

Překlad ad XXIX.

Antwort

der Regierung

auf die Interpellation der Abgeordneten Dr. Czech, Čermak, Hillebrand u. Genossen betreffend die Durchführung des Gesetzes vorn 3. März 1921, S. d. G. u. V. Nr. 99 (Druck 2531).

Die Regierung hat einen Gesetzentwurf vom 3. März 1921, S. d. G. u. V. Nr. 99, betreffend die Regelung der Altpensionistenbezüge in der Annahme eingebracht, daß, wie im Motivenbericht ausdrücklich gesagt wird, die Deckung des mit diesem Gesetze verbundenen Aufwandes von ungefähr 190 Millionen Kronen, für durch, die von der Nationalversammlung vorgenommenen Abänderungen auf 210 Millionen angewachsen ist, in einer eigenen Steuer, und zwar der Exportgewinnsteuer gefunden werden wird. (Druck Abg.-Haus Nr. 1041 und 1313.)

Diese Deckung wurde bisher weder bewilligt, noch auch sonst gesichert. Trotzdem hat die Regierung, ohne diese Sicherung abzuwarten, die Durchführungsverordnung vom 15. Juli 1921, S. fl. G. u. V. Nr. 234, herausgegeben und führt das Gesetz auch durch.

Prag, am 13. Oktober 1921.

Der Ministerpräsident:

Dr. Beneš, m. p.

Der Finanzminister:

Aug. Novák, m. p.

Překlad ad XXX.

Antwort

des Ministers des Innern

auf die Interpellation des Abgeordneten Ing. Jung und Genossen

wegen ungerechtfertigter Bestrafung von lernen aus Anlaß der Volkszählung (Druck 2685).

Durch den Erlaß der Landesregierung in Troppau, durch welchen die Strafgewalt für die Übertretungen des Volkszählungsgesetzes dem Bürgermeisteramt in Troppau abgenommen und der dortigen politischen Bezirksverwaltung übertragen wird, wurde weder das Gesetz von der Volkszählung verletzt noch irgendein Recht des Bürgermeisteramtes eingeschränkt. Wie in der Interpellation richtig bemerkt wird, werden die Übertretungen des Volkszählungsgesetzes von der politischen Behörde gestraft. Soweit in Städten mit eigenem Statut diese Strafgewalt den Gemeinden übertragen ist, üben die Gemeindeämter dieselbe im übertragenen Wirkungskreise aus, sodaß es sich hier nicht um ein Recht, sondern um eine Pflicht der Mittätigkeit von Gemeinden bei der Volkszählung handelt.

Gemäß § 78, Abs. II, des Gesetzes vom 20. Jänner 1866, L.-G.-B. Nr. 10, durch welches die Gemeinde- und Wahlordnung für die Landeshauptstadt Troppau erlassen wurde; kann die Regierung alle Angelegenheiten des übertragenen Wirkungskreises als auch die erwähnte Strafgewalt vollständig oder teilweise von ihren Organen ausüben lassen. Dadurch, daß die Regierung von diesem ihr vorbehaltenen Rechte Gebrauch machte, und daß die politische Bezirksverwaltung in Troppau in der Ausübung der ihr übertragenen Rechtswirksamkeit wegen Übertretungen der Verordnung über die Volkszählung Strafen verhängte, wurde weder das Gesetz noch der Wirkungskreis des Gemeindeamtes verletzt.

Im übrigen war es die Sache der Gemeinde, wenn sie sich durch den erwähnten Erlaß in ihren Rechten für eingeschränkt gehalten hat, durch eine rechtzeitige Beschwerde an das Ministerium des Innern, beziehungsweise an das Oberste Verwaltungsgericht Abhilfe anzustreben, was jedoch nicht erfolgte.

Demgemäß war das Vorgehen weder der politischen Bezirks- noch der Landesverwaltung widerrechtlich, wie die Herren Inteppellanten annehmen, und es ist daher kein Anlaß zu den in der Interpellation geforderten Maßnahmen vorhanden.

Prag, am 12. Oktober 1921.

Der Minister des Innern:

Černý, m. p.

Překlad ad XXXI.

Antwort

des Ministerpräsidenten und des Finanzministers

auf die Interpellation der Abgeordneten Kreibich, Haken und Genossen

wegen der Einkommensteuer der in den reichsdeutschen Gebieten beschäftigten Angehörigen der Čechoslovakischen Republik (Druck 2873).

Das Finanzministerium hat bereits im Juni 1920 gelegentlich des Besuches von Vertretern des deutschen Finanzministeriums in Prag die Lösung der Frage, wie eine Doppelbesteuerung zu verhindern wäre, angeregt.

Nach einem Austausch der entsprechenden Propositionen wurde im Frühjahre dieses Jahres in dieser Sache eine Verhandlung in Berlin eingeleitet, wobei in groben Umrissen ein beiderseitiges Übereinkommen erzielt wurde. Die Verhandlungen hätten in Prag fortgesetzt werden sollen. Da sich jedoch die Vertreter der deutschen Regierung zur Fortsetzung dieser Verhandlung bisher nicht eingefunden haben, konnte es zum Abschluß der definitiven Vereinbarung nicht kommen. Es ist jedoch anzunehmen, daß die abgebrochene Verhandlung demnächst aufgenommen und von befriedigendem Ergebnis begleitet sein wird.

Im Komplex der die Doppelbesteuerung betreffenden Fragen wird selbstverständlich auch die Frage der Doppelbesteuerung von Arbeiterlöhnen einer Lösung zugeführt werden.

Prag, am 14. Oktober 1921.

Der Ministerpräsident:

Dr. Beneš, m. p.

Der Finanzminister:

Aug. Novák, m. p.

Překlad ad XXXII.

Antwort

des Ministers für soziale Fürsorge

auf die Interpellation der Abgeordneten Dr. Kafka, Kostka und Genossen

betreffend die Verteilung von Subventionen an deutsche Vereine, die sich mit der Jugendfürsorge beschäftigen

(Druck 1931).

Das Ministerium für soziale Fürsorge erhielt vom Vereine "Bezirkskommission für Kinderschutz und Jugendfürsorge" in Prag am 29. Oktober 1920 eine Nachricht, der genannte Verein habe am 30./6. 1920 bei der politischen Landesverwaltung in Prag ein Gesuch um staatliche Subvention für deutsche Jugendfürsorgeeinrichtungen in Prag vorgelegt.

Das Ministerium war bemüht, eine Konsignation der angeführten Gesuche rechtzeitig vorgelegt zu erhalten, um dieselben entsprechend behandeln zu können.

Die Gesuche w dem Ministerium jedoch erst im Mai 1921 vorgelegt; weil sich deren Vorlage durch Erhebungen bei den untergeordneten Behörden verzögert Hatte.

Mit Rücksicht darauf, daß um diese Zeit die Kredite für das Jahr 1920 erschöpft waren, teilte das Ministerium dem Vereine "Deutsche Bezirkskommission" in Prag mit, daß bei der Verteilung von Staatssubventionen für das Jahr 1921 die Gesuchsteller mit größeren Subventionen werden bedacht werden, wenn sie allerdings ihre Gesuche gemäß der Belehrung des Ministeriums für soziale Fürsorge vom 18. Febr. 1921, Nr. 1990/21-A einreichen werden.

Die deutschen Vereine, welche sich mit der Jugendfürsorge beschäftigen, legten dem Ministerium ihre Gesuche nach dem zitierten Erlaß vor und erhielten für das Jahr 1921 erhöhte Subventionen.

Das Ministerium hat die Verfügung getroffen, daß ihm in Hinkunft Gesuche um Subventionen in der vorgeschriebenen Frist vorgelegt werden.

Prag, am 1. Oktober 1921.

Der Minister für soziale Fürsorge:

G. Habrman, m. p.

Překlad ad XXXIII.

Antwort

der Regierung

auf die Interpellation der Abgeordneten Dr. Kafka, Kostka und Genossen betreffend die Verweigerung der Ausstellung von Pässen in čechischer und deutscher Sprache durch die čechoslovakische Gesandtschaft in Wien (Druck 2586).

Auf die oben angeführte Interpellation erlaube ich mir zu antworten wie folgt:

Das čechoslovakische Paßverfahren ist durch eine Reihe von amtlichen Vorschriften geregelt, welche durchwegs auf geltenden Gesetzen basieren, in der Sprachenfrage auf dem Gesetz vom 29. Feber 1921, Nr. 122 S. d. G. u. V.

Den Grundsätzen dieses Gesetzes Rechnung tragend, hat das Außenministerium an die čechoslovakischen Behörden die Vorschrift vom 1. August 1920 erlassen, welche auch die Bestimmung enthält, Reisepässe über Ersuchen der Partei mit einer Übersetzung, und zwar in der Sprache auszustellen, welche die Sachlage erfordert, und den Taufnamen des Paßeigentümers auf Ersuchen der Partei nach dem Wortlaute seiner Volkszugehörigkeit anzuführen. Die Pässe, welche für eine Reise nach Deutschland verlangt werden, werden in čechoslovakischem und deutschem Wortlaute ausgestellt, ohne daß erst darum ersucht werden maß.

In der angeführten Weise ist die čechoslovakische Gesandtschaft in Wien systematisch vorgegangen und geht nunmehr das Generalkonsulat der Čechoslovakischen Republik in Wien vor, welches die Paßagenda von der čechoslovakischen Gesandtschaft übernommen hat.

Wie sichergestellt, lehnt es das čechoslovakische Generalkonsulat nicht ab, die Pässe mit den zugehörigen Eintragungen über Ersuchen auch in deutscher Sprache auszustellen.

Der Auftrag der Regierung, wie ihn die P. T. Interpellanten vor Augen haben, werde aus eigener Initiative der Regierung wie aus dem Angeführten ersichtlich, bereits am 1. August 1920 erteilt.

Prag, am 8. Oktober 1921.

Der Ministerpräsident und Außenminister:

Dr. E. Beneš, m. p.

Překlad ad XXXIV.

Antwort

der Regierung

auf die Interpellation des Abgeordneten Dr. Medinger und Genossen betreffs Teilbarkeit großer Güter

(Druck 2483).

Durch das Beschlagnahmsgesetz (§ 7 des Gesetzes vom 16. April 1919, Nr. 215 S. d. G. u. V.), ist die Teilung des beschlagnahmten Grundbesitzes an die Zustimmung des staatlichen Bodenamtes gebunden. Die Absicht des Gesetzgebers war, daß das Beschlagnahmsgesetz durch Teilung des beschlagnahmten Besitzes nicht umgangen werde, insbesondere in der Richtung, daß die geteilten Teile nicht die Ausmaße des § 2 des Beschlagnahmsgesetzes erreichen und dadurch aus der Beschlagnahme herausfallen, weiters, daß einige Ansprüche nach § 11 des Beschlagnahmsgesetzes vorliegen würden, schließlich daß Familien unter ihre Mitglieder einen großen Grundbesitz aufteilen würden, damit sie ihn weiter behalten und dadurch den Zweck der Bodenreform vereiteln.

Bei der Durchführung des § 7 des Beschlagnahmsgesetzes prüft das staatliche Bodenamt in jedem einzelnen Falle, ob die Gewähr geboten sei; daß die gesamtstaatliche Aktion der Bodenreform durch die Zustimmung des staatlichen Bodenamtes nicht einen Nachteil erleide. Es ist nicht der Zweck der Bodenreform und bildet auch nicht das Programm des staatlichen Bodenamtes, Großgrundbesitze in lebensunfähige landwirtschaftliche Zwergbetriebe zu zerschlagen und die Behauptung der Interpellation ist in dieser Hinsicht unbegründet. Ebenso bildet es jedoch nicht ein Ziel der Bodenreform, Latifundien dem normalen Fort schreiten der Zerspaltung zu überlassen, insbesondere in der Weise, daß Großgrundbezitzers-Familien unter sich selbst die Latifundien aufteilen, abverkaufen, Teile derselben verschenken, denn dann wäre die staatliche Bodenreform, wie sie gleichzeitig Deutschland, Polen, Rumänien, Serbien, Bulgarien u. a. durchführen nicht notwendig.

Die Behauptung der Interpellation, das staatliche Bodenamt hätte einem Großgrundbesitzer, der im Böhmerwalde zwei kleine Güter von einigen hundert Hektar besitzt, verwehrt, eines dieser Güter dem Sohne ins Eigentum zu übergeben, ist unrichtig. Das staatliche Bodenamt hat im Gegenteile dem Gesuchswerber Herrn Dr. Gustav Schreiner (wofern der Interpellant diesen Fall vor Augen hat) willfahrt, und hat die Teilung dessen Besitzes unter Lebenden entsprechend dem Gesuche des Genannten mit seinem Endbescheide vom 26. Jüli 1921 bewilligt. Laut des vom staatlichen Bodenamte genehmigten Vertrages vom 4. Juni 1921, wurde der Sohn des Gesuchswerbers Herr Günter Schreiner Eigentümer des väterlichen Gutes (Nemělkau), das staatliche Bodenamt hat hiebei berücksichtigt, daß Herr Günter Schreiner Landwirt sei, und daß die Bodenreform durch den Vorbehalt des Amtes inbetreff des Anspruches nach § 11 des Beschlagnahmsgesetzes keinen Nachteil erleide.

Die Regierung findet keinen Grund, Abhilfe zu schaffen und die Teilung der Großgrundbesitze bei Erbschaften durch Schenkungen unter Lebenden, durch Abverkäufe mittlerer Güter zuzulassen, denn das staatliche Bodenamt kann nur von Fall zu Fall- und nach der Sachlage beurteilen, ob es die Zustimmung nach § 7 des Beschlagnahmsgesetzes zu erteilen vermag, ohne die Gesetze betreffend die Bodenreform zu verletzen oder eine Umgehung dieser Gesetze zuzulassen.

Prag, am 11. Oktober 1921.

Der Vorsitzende der Regierung:

Dr. E. Beneš, m. p.

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