überstiegen die Gesamteinnahmen der katholischen Kirche die Gesamtausgaben um 25, 242. 445 K. Endlich betragen die Vorschüsse des österreichischen Staates an den katholischen Religionsfond im Jahre 1901 bereits den Betrag von 228, 988. 552 K.
Trotz aller dieser hohen Ziffern, die gewiß in die Wagschale fallen könnten, besteht noch immer, wenigstens in einzelnen Gemeinden, Seitens der betreffenden Pfarrer das "Decem", welches im Klagewege eingetrieben Wird, auch von Personen, welche den geforderten Betrag entweder gar nicht oder doch wenigstens nicht in seiner Gänze als zurecht bestehend betrachten.
Nachdem in Kürze Rekurse gegen derartig vorgeschriebene Beträge bei der k. k. Statthalterei einlaufen werden - vielleicht sind solche Schon des früheren und östern seitens anderer Gemeinden eingelaufen - jetzt dürften Solche aus der Gemeinde Lobendau kommen - erlauben sich die Gefertigten die Anfrage:
I. Hält es die k. k. Regierung als im Ansehen des betreffenden Geistlichen gelegen, daß in Anbetracht der oben genannten Summen, arme oder doch minderbemittelte Inwohner der Gemeinde um die Zahlung Solcher, oft nicht einmal hoher Beträge herumprozessieren müssen?
II Ist die k. k. Regierung nicht vielmehr willens, für ein aus früherer Zeit, in welcher die betreffenden Priester nicht auf höhere Staatliche Beiträge hoffen konnten, stammende Decem, als im Interesse des Ansehens der Geistlichen ebenso wie im Interesse der zur Zahlung Verpflichteten gelegen, endlich zu beseitigen?
Prag, am 26. März 1907.
Dr. Franz Kindermann und Genossen.
Oberstlandmarschall: Die Herren Abgeordneten Dr. Schreiner und Genossen haben mir eine Anfrage an Seine Exzellenz den Herrn Statthalter überreicht.
Páni posl. dr. Schreiner a soudr. podali mně dotaz k Jeho Excellenci panu místodržiteli.
Landtagssekretär Dr. Haasz (liest): Anfrage der Abgeordneten Dr. Schreiner und Genossen an Seine Exzellenz den Herrn Statthalter Grafen Coudenhove.
Im Laufe des Monates Dezember 1906 wurden einige Artikel der in Budweis erscheinenden "Budweiser Zeitung" von dem gegen die deutsche Presse von Budweis in einer barbarischen Weise vorgehenden Staatsanwalte Kratky von Demeklin beschlagnahmt, so daß sich die Abg. Dr. Schreiner und Gen. Veranlaßt sahen, im Reichsrate diesfalls eine Interpellation an den Herrn Justizminister zu richten, welche den Inhalt der beschlagnahmten Artikel enthielt. Daraufhin hat die "Budweiser Zeitung" den Wortlaut der Interpellation selbstverständlich einschließlich des Wortlautes der beanständeten Artikel voll zum Abdruck gebracht und wurde die bezügliche Nummer in keiner Weise beanständet. Einige Zeit später hat das gleichfalls in Budweis erscheinende Blatt "Deutsche Volkswehr" dieselbe Interpellation wortwörtlich abgedruckt und ist infolgedessen der Schriftleiter derselben, Johann Toffel, wegen Abdruck einer im Reichsrate überreichten Interpellation zu 14 Tagen Arrest verurteilt worden. Allerdings hat derselbe gegen diese Verurteilung Berufung eingelegt und werden die zuständigen Gerichte Gelegenheit haben, sich über dieses vollkommen willkürliche, jedem Gesetze hohnsprechende Vorgehen des Budweiser Staatsanwaltes Herrn Kratky von Demeklin auszusprechen.
Trotzdem erscheint es, nachdem der Reichsrat derzeit nicht tagt, notwendig; die k. k. Regierung aus dieses ungesetzliche Vorgehen des Staatsanwaltes von Budweis aufmerksam zu machen, und sich über dasselbe bitter zu beklagen, nachdem in dieser planmäßigen Verfolgung der deutschen Presse in Budweis ein gewisses System besteht, welches dahin geht, die öffentliche Meinung der Deutschen in Budweis zu unterdrücken oder mindestens in einer unqualifizierbaren Weise zu beeinflussen.
Nachdem sich die Fälle der ganz ungerechten und willkürlichen Verfolgung der deutschen Zeitungen in Budweis fortwährend mehren, und nachdem den Volksvertretern nunmehr bis zur Eröffnung des neuen Reichsrates die öffentliche Tribüne einer Vertretung abgehen wird, und dieser Umstand den Staatsanwalt von Budweis veranlassen dürfte, in der Zwischenzeit mit einer weiteren Verfolgung der deutschen Blätter in Budweis vorzugehen, stellen die Gefertigten an Seine Exzellenz den Herrn Statthalter als Vertreter i der k. k. Regierung im böhmischen Landtage die Anfrage:
Ist Seine Exzellenz geneigt, seinen ganzen Einfluß dahin geltend zu machen, daß die seitens des Staatsanwaltes in Budweis den deutschen Blättern gegenüber seit Monaten geübte Konfiskationspraxis nunmehr endgiltig eingestellt und daß der Herr Staatsanwalt von Budweis darüber belehrt werde, daß es vollkommen ungesetzlich, ja geradezu mindestens im disziplinaren Wege strafbar ist, Blätter zu konfiszieren, welche den genauen Wortlaut von im Reichsrate eingebrachten Interpellationen wiedergeben und deren Schriftleiter in Anklagezustand zu versetzen.
Prag am 23. März 1907.
Dr. Schreiner und Genossen.
Nejvyšší maršálek zemský: Pan posl. Firbas podal mně dotaz k Jeho Excellenci panu místodržiteli.
Der Herr Abgeordnete Firbas hat mir eine Interpellation an Seine Excellenz den Herrn Statthalter überreicht.
Sněmovní tajemník dr. Haasz (čte): Dotaz k Jeho Excellenci panu c. k. místodržiteli království Českého, hraběti Karlu Coudenhoveovi.
Vaše Excellence! V politickém okresu Žambereckém zvýšena byla rokem letošním u pěti poplatníků doposud placená daň z výdělku v třetí třídě pro ukládací období 1906-7 a to při provozovaných živnostech: »Výroba lihovin« o 180 až 220 proc. t. j. ze 100 korun na 280 až 320 korun, při »výrobě cihel« o 125 proc. t. j. z placených dosud 80 K na 180 K.
Toto ohromné zvýšení vzrušilo dotčené poplatníky tím více, an těchto daní přímých co východiště a podkladu k výpočtu přirážek zemských, okresních, obecních a příspěvku na obchodní komoru použito bude, čímž jim taková břemena vzniknou, že i existence sama u mnohých je ohrožena.
Zvýšení toto nedá se nijak odůvodniti na okrese, který vším právem za »nouzový« se považuje, na okrese, kde obyvatelstva, jak při posledním sčítání z r. 1900 dokázáno, rapidně ubývá, an počet jeho za 10 let o 3934 duší t. j. o 6¼ proc. se zmenšil, což důkazem je, že při bídných tam panujících poměrech výdělkových toto vystěhovati se musí, chce-li existenci svoji uhájiti.
Zmíněné zvýšení předsevzato zemskou komisí pro všeobecnou daň z výdělku na odvolání předsedy místní komise pro třetí třídu daně výdělkové, vzdor tomu, že všici ostatní členové komise na základě dobré znalosti na okrese panujících poměrů jednohlasně proti tomu byli se vyslovili.
Zvýšení toto přivodilo i úplný převrat v dosavadních platebních poměrech poplatníků třetí třídy daně výdělkové, kde na úkor pěti - nyní značným překročením celého kontingentu - ostatním dvaadvaceti procentního odpisu dostati se má - a kde závody více spracující méně platiti budou, než závody se spotřebou a výrobou menší.
Zvýšení to postihlo v třech případech závody, které převážně na výdělku pracovním bez značného spolupůsobení kapitálu se zakládají, v jednom pak případu podnik pachtýřský - tedy právě závody, které dle § 34. zák. ze dne 25. října 1896 č. 20 při vyměřování zvláštních polehčujících výhod požívati mají.
V následku uvedeného táží se podepsaní:
1. Jest Vaší Excellenci toto opatření finančních orgánů - kterým vykořisťována jest síla poplatníků v míře jich existenci ohrožující - známo ?
2. Jest Vaše Excellence ochotna v případu tomto a i pro budoucnost k tomu působiti, aby vota místních (okresových) komisí více dbáno bylo než jak posud se děje a tak význam a působnost jejich aby znehodnocovány nebyly ?
V Praze dne 26. března 1907.
E. Firbas a soudruzi.
Oberstlandmarschall: Der Herr Abg. Dr. Trost hat mir eine Anfrage an Seine Exzellenz den Herrn Statthalter überreicht.
Landtagssecretär Dr. Haasz (liest): Anfrage des Abg. Dr. Trost und Genossen an Seine Exzellenz den Herrn Statthalter, betreffend die schleunigste Ernennung und Beförderung deutscher Richter in Böhmen.
Schon seit geraumer Zeit harren die deutschen Gerichtsadjunkten in Böhmen ihrer Beförderung zu Gerichtssekretären, bezw. Bezirksrichtern, die deutschen Auskultanten ihrer Ernennung zu Gerichtsadjunkten.
Angebliche nationale Schwierigkeiten stehen diesen dringenden Maßnahmen entgegen.
Wir Deutschen stehen und verharren auf dem unbedingten und unbeugsamen Standpunkte, daß das Verhältnis der deutschen Richter in Böhmen, also auch der deutschen Gerichtsadjunkten und Sekretäre, bzw. Bezirksrichter zu den tschechischen Richtern in ihrer Gesamtheit und in den einzelnen Rangsklassen dem Produkte entsprechen muß, das sich aus der Bevölkerungsziffer und Steuerleistung jedes der beiden Volksstämme zusammensetzt.
Nach Zeitungsnachrichten besteht irgendwo der Gedanke, den Status der richterlichen Beamten in Böhmen, Mähren und Schlesien zusammenzuziehen.
Wir Deutsche in Böhmen lehnen diese Zumutung nicht nur aus politischen, sondern auch aus rein sachlichen Gründen vollständig ab, sondern verlangen auch für Böhmen die vollständige Trennung des deutschen und tschechischen Beamtenkörpers.
Wir Deutsche in Böhmen Verlangen auch für unsere Bevölkerung durchwegs deutsche Richter, da die nationalen Fremdlinge an deutsche Gerichtsgebiete fast immer nur durch mangelhafte Kenntnis des Deutschen, immer aber durch Unkenntnis der betreffenden Bezirks- und Volkssprache sich auszeichnen, wodurch Verwirrung und Rechtsunsicherheit entsteht.
Wir stellen daher die Anfrage:
Ist Seine Excellenz der Herr Statthalter geneigt, bei der k. und k. Regierung dahin zu wirken, daß das der Bevölkerungsziffer und Steuerleistung des deutschen Volkes in Böhmen entsprechende Verhältnis der deutschen zu den tschechischen Richtern in Böhmen in allen Rangsklassen sofort hergestellt und in Zukunft stets eingehalten werde?
Ist Seine Exzellenz insbesondere geneigt, durch die k. k. Regierung auch dem k. k. Oberlandesgerichtspräsidenten in Prag zur Erstattung dementsprechender Vorschläge an das k. k. Justizministerium zu verhalten.
Dr. Trost und Genossen.
Nejvyšší maršálek zemský: Přečtené dotazy svědčí vesměs panu místodržiteli, a odevzdám je Jeho Excellenci.
Die verlesenen Interpellationen sind an Seine Exzellenz den Herrn Statthalter gerichtet und ich werde dieselben an Seine Exzellenz leiten.
Die Herren Abg. Peters und Genossen haben mir eine Anfrage an den Oberstlandmarschall überreicht.
Pan poslanec Peters a soudruzi mi odevzdali interpellaci k nejvyššímu maršálku zemskému.
Ich ersuche dieselbe zu verlesen.
Landtagssekretär Dr. Haasz (liest): Anfrage des Abg. Ing. Peters und Genossen an Seine Durchlaucht den Herrn Oberstlandmarschall in Angelegenheit von Ungehörigkeiten im technischen Landesdienste.
Ist es Euerer Durchlaucht bekannt, daß zahlreiche technische Landesbeamte, welche amtlich die Pläne für fast sämtliche Straßenbauten zu liefern haben, auch als bezahlte Nebenarbeiten die Oberaufsicht bei der Ausführung dieser Bauten übernehmen? Daß dies geschieht, trotzdem diese Bauten meist von gar nicht besugten und berechtigten Personen ausgeführt werden? Daß technische Landesbeamte außerdem noch allerhand andere Planherstellungen in unbefugter Weise übernehmen z. B. solche für Schulen, Krankenhäuser u. s. w.
(Der Stadtgemeinde Klattau lieferte ein Landesoberingenieur die Pläne eines allgemeinen öffentlichen Krankenhauses um den Preis von 600 K). Daß in gleicher Weise die technischen Beamten des Landeskulturrates weit über die ihnen zugewiesenen Planherstellungen für Meliorationen und Wasserleitungen hinausgehen und den betreffenden Korporationen, Firmen und Personen zur Durchführung empfehlen, welche weder die Befugnis noch die Berechtigung zur Ausführung dieser Bauten besitzen? Es überschreiten mithin viele technische Landesbeamte ihren amtlichen Wirkungskreis und schädigen durch die unbefugte Übernahme von Bauaufsichten, Planherstellungen und Kollaudierungen die berechtigten Interessen der Ziwilingenieure, welche einzig und allein auf den Verdienst aus diesen Arbeiten angewiesen sind und zu Grunde gehen müssen, wenn sich ein solches System unbefugter Nebenarbeiten immer mehr einbürgert und sogar die Billigung der Ressortchefs findet.
Was gedenkt Euere Durchlaucht nach Feststellung der angeführten Tatsache zu tun, um diese Ungehörigkeiten im technischen Landesdienste abzustellen?
Prag am 26. März 1907.
Ing. Peters und Genossen.
Oberstlandmarschall: Der Herr Abg. Dr. Reiniger hat mir eine Interpellation an den Oberstlandmarschall überreicht.
Páni poslanci dr. Reiniger a soudruzi odevzdali mně interpellaci k nejvyššímu maršálku zemskému.
Landtagssekretär Dr. Haasz (liest): Interpellation der Abg. Dr. Reiniger und Genossen an seine Durchlaucht den Hrn. Oberstlandmarschall.
Die Impfärzte beklagen sich mit Recht darüber, daß die ihnen zukommenden Impfgebühren gewöhnlich erst nach Jahresfrist zur Auszahlung gelangen. Da bei der Einfachheit der bezüglichen Gebührensätze eine derartige Verschleppung dieser Angelegenheit sachlich gewiß nicht zu rechtfertigen ist, stellen die Gefertigten die Anfrage, ob 1. Seiner Durchlaucht diese Übelstände bekannt sind, und 2. ob Seine Durchlaucht geneigt ist, dafür Vorsorge zu treffen, daß der Landesausschuß die prompte Auszahlung der ohnehin so kärglichen Impfgebühren an die bezugsberechtigten Ärzte veranlaßt.
Prag am 26. März 1907.
Dr. Reiniger und Genossen.
Oberstlandmarschall: Bezüglich der Beantwortung der an mich gerichteten Interpellationen werde ich mich mit dem Landesausschuß in Verbindung setzen.
Stran odpovědi na dotazy, které byly podány na mne jako nejvyššího maršálka zemského, dorozumím se se zemským výborem.
Pan poslanec Kalina odevzdal mi protest, který byl včerejšího dne ohlásil. Žádám, by tento protest byl přečten.
Sněmovní tajemník dr. Haasz (čte): Protest poslance Antonína Kaliny proti rozhodnutí pana nejvyššího zemského maršálka, učiněnému ve schůzi sněmu království Českého, konané dne 26. března 1907.
Slavný sněme! Před zahájením podrobného rokování o rozpočtu zemském na rok 1907 ohlásil J. J. pan nejvyšší maršálek, o kterých částech rozpočtu v rokování podrobném rokovati a usnášeti se bude o sobě a o kterých společně, a prohlásil dále, že resoluční návrhy, jež k jednotlivým titulům, pokud se týče kapitolám rozpočtu, budou učiněny, pakli budou dostatečně podporovány dle dosavadního zvyku odkáží se prostě komisi rozpočtové.
Toto rozhodnutí označil jsem za nesprávné a jednacím řádem sněmovním neodůvodněné. Protestuji ještě písemně proti rozhodnutí tomu a uvádím:
§ 40. platného jednacího řádu obsahuje ustanovení ohledně druhého čtení. Konečné věty článku toho znějí: »Každý člen může ku každé jednotlivé části, o níž bylo rokování zahájeno, činiti návrhy vedlejší.
Tyto návrhy odevzdají se nejvyššímu zemskému maršálkovi písemně a podporuje-li je aspoň 20 členů počítajíc v to navrhovatele, sluší o nich spolu rokovati a usnášeti se.
Jest tedy ustanovení jednacího řádu zcela jasné a určité. Byl-li podán písemně návrh resoluční, má býti učiněn dotaz o podpoře, a je-li týž dostatečně podporován, má se o něm hned spolu rokovati a usnesení učiniti.
Na tomto příkazu jednacího řádu nelze po právu ničeho měniti ani na základě zavedeného zvyku; neboť zvyk sebe delší nemůže v parlamentě zrušiti jasný a určitý předpis jednacího řádu.
Pan nejvyšší zemský maršálek naložil dle svého původního rozhodnutí také s dostatečně podporovanými mými resolučními návrhy při titulu II. rozpočtu učiněnými tak, že odevzdá je komisi rozpočtové, aniž by se o nich bylo dále rokovalo a usnesení učinilo.
Považuji rozhodnutí J. J. pana nejvyššího zemského maršálka za odporující řádu jednacímu, ohražuji se proti výkladu zvyku a rozhodnutí téhož a prohlašuji:
»Trvám a trvati budu i budoucně na přesném provádění určitého v tom směru předpisu jednacího řádu, byt i ostatní členové slavného sněmu rozhodnutí onomu mlčky se podrobili na úkor práv členům sněmu i krutým naším řádem jednacím ponechaných.
V královské Praze dne 27. března 1907. Antonín Kalina
Nejvyšší maršálek zemský: Tento protest uložím dle jednacího řádu ke spisům.
Der verlesene Protest wird den Bestimmungen der Geschäftsordnung gemäß den Akten beigelegt werden.
Pan poslanec Komárek mně podal návrh.
Žádám, aby byl přečten.
Die Herren Abgeordneten Komárek und Genossen haben mir einen Antrag überreicht, welchen ich zur Verlesung bringe.
Sněmovní aktuár Šafařovič (čte): Návrh poslance Komárka a soudruhů na poskytnutí podpory povodní stíženému obyvatelstvu obcí Břehů a Mělic okresu Přeloučského.
Slavný sněme! Ve dnech 20. až 25. března t. r. následkem rychlého tání vystoupilo Labe ze břehů svých u obcí Břehů a Mělic okresu Přeloučského, a záplavou tou způsobeno bylo na pozemcích a lukách u obcí těch takových škod, že zemědělské obyvatelstvo obcí těchto jest v hospodářské existenci své ohroženo.
Vzhledem k tomu navrhují podepsaní: Slavný sněme, račiž se usnésti.
Záplavou postiženým obcím Břehů a Mělic okr. Přeloučského budiž poskytnuta podpora z prostředků zemských, hlavně zvýšením subvencí na práce meliorační a regulační.
V ohledu formálním navrhujeme přikázání těchto návrhů bez prvního čtení komisi rozpočtové.
Nejv. maršálek zemský. Naložím s tímto návrhem dle jednacího řádu.
Ich werde diesen Antrag der geschäftsordnungsmäßigen Behandlung unterziehen.
Byl rozdán návrh pana posl. Dr. Vojtěcha Horáka, stran kterého žádá, by byl přikázán bez prvního čtení komisi pro veřejné práce.
Der Herr Abg. Dr. Horák hat einen Antrag eingebracht, welcher gedruckt vorliegt; derselbe bezieht sich auf die Errichtung einer ärarischen Automobilverbindung zwischen Pardubitz-Holitz und Parbubitz-Bohdaneč und der Herr Antragsteller ersucht, derselben möge ohne erste Lesung an die Kommission für öffentliche Arbeiten verwiesen werden.
Ich stelle die Anfrage, ob gegen diese Verweisung irgend ein Einwand erhoben wird.
Činím dotaz, zdali proti odevzdání tohoto návrhu komisi bez prvního čtení se činí námitka.
Nebyla činěna námitka, a učiním dle přání pana navrhovatele.
Es ist keine Einwendung erhoben worden, und ich werde dem Wunsche des Herrn Antragstellers entsprechen.
Jeho Excellence pan místodržitel mne požádal, abych mu udělil slovo k zodpovědění některých interpellací.
Seine Exzellenz der Herr Statthalter hat mich ersucht, ihm das Wort zur Verlesung von Interpellationsbeantwortungen zu erteilen.
Seine Exzellenz Statthalter Graf Coudenhove: In Beantwortung der von den Herren Abgeordneten Ig. Sandner und Genossen in der Sitzung des hohen Landtages vom 20. März 1907 an mich gerichtete Interpellation, betreffend die Festsetzung des Zeitpunktes der Sommerschulferien im Gebirge, beehre ich mich nachstehendes mitzuteilen:
Zufolge des § 53 der definitiven Schulund Unterrichtsordnung vom 29. September 1905, Z. 13. 200 (R. -G. -Bl. N. 159), dauerte das Schuljahr an den Volksschulen 10 Monate, aus die Hauptferien entfallen demnach 2 Monate.
Der Landesschulrat hat mit dem Erlasse vom 23. März 1906, Z. 13. 608, alle Bezirksschulräte beauftragt, in Anwendung der §§. 54 und 55 der definitiven Schul- und Unterrichtsordnung hinsichtlich des Beginnes und des Endes der Hauptferien das Erforderliche zu verfügen.
Aus Grund der Anträge der Ortsschulräte haben nun die Bezirksschulräte, die hiefür kompetent sind, die Hauptferien für das Jahr 1906 festgesetzt.
Der § 55 der Schul- und Unterrichtsordnung bestimmt ausdrücklich, daß an den Volksschulen das Schuljahr in der Regel zwischen dem 1. September und l. November zu beginnen habe.
Der Zeitpunkt wird mit Rücksicht aus die örtlichen Verhältnisse und auf die Beschäftigungsart der Bevölkerung nach Anhörung der Ortsschulbehörde und der Lehrerkonferenz von der Bezirksschulbehörde festgesetzt, die auch berechtigt ist, die Hauptferien an einzelnen Schulen, insbesondere auf dem Lande, in Abschnitte innerhalb des Schuljahres zu verteilen.
Odpovídaje na interpellaci, podanou v sezení slavného sněmu dne 11. března t. r. pány poslanci doktorem Baxou a soudruhy ve příčině konfiskační praxe u okresního hejtmanství v Pardubicích, kladu si za čest sděliti toto:
Z konfiskací, okresním hejtmanstvím v Pardubicích v posledních pěti letech provedených, byly veškeré, jednu jedinou vyjímaje, krajským jako tiskovým soudem v Chrudimi potvrzeny, ve kteréžto okolnosti mohu pouze spatřovati důkaz, že postup okresního hejtmanství v Pardubicích při provádění policie tiskové jest úplně zákonný.
Také v interpellaci specielně uvedená konfiskace čísla 24. »Osvěty lidu« ze dne 28. února t. r. pro článek »Rakousko-uherské vyrovnání« byla soudem tiskovým potvrzena.
Vzhledem k poznámce interpellace, že závadné místo právě zmíněného článku »skoro doslova« jest obsaženo v úvodním článku pražského »Času« ze dne 28. února t. r., aniž by censura byla zakročila, jest mi poukázati k tomu, že dotyčné místo v poslednějším časopisu mělo podstatně jiné znění.
Vzhledem k tomuto stavu věci nemám příčiny, abych ohledně konfiskační prakse u okresního hejtmanství v Pardubicích nějaké opatření učinil.
Die Anfrage der Herren Abgeordneten Iro und Genossen vom 18. d. Mts., ob ich geneigt sei, in der strittigen Angelegenheit des Straßenverkehrs über den Bahnhofsvorplatz der Wuschtehrader Eisenbahn in Tirschnitz zu Gunsten des Bezirksausschusses Eger zu entscheiden, beehre ich mich im nachstehenden zu beantworten:
Die Sachlage ist im Wesentlichen die, daß der Bezirksausschuß den im Zuge einer neuerbauten Bezirksstraße liegenden Bahnhofsvorplatz nebst einem Fragmente der Zufahrtsstraße für den Durchzugsverkehr tatsächlich benützt, ohne sich hierüber mit der Bahngesellschaft geeinigt und ohne die gemäß §99 der Eisenbahn betriebs-Ordnung erforderliche Zustimmung der Eisenbahnaufsichtsbehörde hiezu eingeholt zu haben.
Über eine Beschwerde der Vuschtěhrader Eisenbahn hat das Eisenbahnministerium, in der Erwägung, daß der gegenwärtige Zustand nicht nur ein widerrechtlicher, sondern auch ein sicherheitsgefährlicher ist, die Statthalterei aufgefordert, gemäß § 101 der Eisenbahnbetriebs-Ordnung die Abstellung dieser Übelstände zu veranlassen und eventuell nach § 21 des Straßengesetzes die Absperrung des Bahnhofvorplatzes für den Durchzugsverkehr in Erwägung zu ziehen. Dieser Erlaß wurde der Bezirkshauptmannschaft Eger zur weiteren Amtshandlung bekanntgegeben.
Dieselbe hat, in der Absicht, einen Ausgleich zwischen den Parteien herbeizuführen und die Verhängung von Exekutionsmaßnahmen zu vermeiden, eine neuerliche kommissionelle Verhandlung am 21. Feber d. J. abgehalten.
Bei dieser Kommission wurde - obgleich die obschwebenden Differenzen, nämlich einzelne bauliche Herstellungen am Vorplatze, nur einen Aufwand von etwa 1000 Kronen repräsentieren - ein Vergleich nicht erzielt.
Dagegen wurde sichergestellt, daß die strittigen Herstellungen notwendig sind, wenn der Durchzugsverkehr über den Vorplatz aufrechterhalten, beziehungsweise von der Eisenbahnaufsichtsbehörde genehmigt werden soll.
Die Bezirkshauptmannschaft hat daher ihre Entscheidung in dem Sinne gefällt, daß der Bezirksausschuß, soferne er nicht etwa selbst für die Einstellung des Durchzugsverkehrs entsprechende Vorsorgen zu treffen gedenkt, gemäß des oben zitierten § 21 des Straßengesetzes verpflichtet wird, die betreffenden Herstellungen binnen 6 Monaten durchzuführen und außerdem die ausständige Genehmigung der Eisenbahnaufsichtsbehörde für den Straßenbau nachträglich einzuholen.
Dieser Bescheid konnte allerdings den Herren Interpellanten noch nicht bekannt sein, da er erst am 20. d. Mts. den Parteien zugestellt worden ist.
Aus dieser Entscheidung geht hervor, daß die Bezirkshauptmannschaft die vom Bezirksausschusse und den beteiligten Gemeinden perhorreszierte Verkehrssperrung nicht ausgesprochen, sondern lediglich die im Interesse der Sicherheit des Verkehrs nötigen Herstellungen angeordnet hat.
In der Sitzung des hohen Landtages vom 5. März l. J. haben die Herren Abg. Dr. Zintel und Genossen in Angelegenheit der Teilung der Prager Hebammenschule eine Interpellation an mich gerichtet, die ich nachstehends zu beantworten mich beehre:
Die Regierung wendet der Frage der Teilung der Hebammenlehranstalt in Prag, einer Maßnahme, welche geeignet ist, zur Hebung der Ausbildung der Hebammen durch Einführung fünfmonatlicher Unterrichtskurse an Stelle der bisherigen unzureichenden viermonatlichen Kurse beizutragen, ihre volle Aufmerksamkeit zu.
Bei einer, im Jahre 1905 gepflogenen kommissionellen Erhebung wurde die Möglichkeit sichergestellt, eine zu errichtende deutsche Hebammenschule in dem Gebäude der Landesgebäranstalt nach Durchführung von Adaptierungen unterzubringen, nachdem der Vorstand der deutschen geburtshilflichen Klinik seine Bereitwilligkeit erklärt hat, einzelne Räume seiner Klinik der erwähnten Hebammenschule zur Mitbenützung überlassen zu wollen.
Die fachmännischen Kreise haben jedoch ihr Gutachten dahin abgegeben, daß eine solche Unterbringung der deutschen Hebammenlehranstalt aus hygienischen Gründen lediglich als provisorische Maßnahme für kurze Zeit gelten könnte; auch der Landessanitätsrat hat sich in diesem Sinne ausgesprochen.
Der Landesausschuß des Königreiches Böhmen aber hat darauf hingewiesen, daß an ein solches Provisorium hisolange nicht gedacht werden könnte, als nicht die Schaffung eines Definitivums in der Art gesichert wäre, daß das Provisorium zuverlässig nicht länger als 2 Jahre zu dauern hätte.
Schwierigkeiten, welche bisher nicht beseitigt erscheinen, liegen in der Frage, in welcher Weise die Kosten nicht nur der provisorischen, sondern auch der definitiven Unterbringung der erwähnten Schule zu bestreiten sein Werden.
Während von der staatlichen Unterrichtsverwaltung eine Beitragsleistung des Unterrichtsetats zu den notwendigen Auswendungen in jenem Maße ins Auge gefaßt wurde, in welchem die Unterrichtsverwaltung bisher in allen Kronländern zu den Kosten der staatlicherseits durch Ernennung des Lehrpersonals organisierten und in den Landesgebäranstalten eingerichteten Hebammenlehranstalten beiträgt, wonach vom Unterrichtsetat die für die Beistellung, resp. Schaffung der Unterrichtsräume erwachsenden Kosten und die beim Betriebe infolge Hinzutretens von Unterrichtserfordernissen sich ergebenden Kosten bestritten werden, hat der Landesausschuß des Königreiches Böhmen eine Beitragsleistung aus Landesmitteln zu den durch die Teilung der bestehenden Hebammenlehranstalt bedingten Kosten der provisorischen und der definitiven Unterbringung der zu errichtenden deutschen Hebammenschule als nicht tunlich erklärt.
Der Landesausschuß hat jedoch in den letzten Tagen des Monates Jänner l. J. ein Projekt über jene Adaptierungen an die Statthalterei geleitet, welche bei provisorischer Unterbringung der vorerwähnten Schule in der Landesgebäranstalt durchgeführt werden müßten und hat die Statthalterei dieses Projekt bereits dem Ministerium für Kultus und Unterricht zur Vorlage gebracht, dessen Schlufassung insbesondere auch in der vorberührten Kostenfrage gewärtigt werden muß.
Ich bitte das hohe Haus die Versicherung entgegenzunehmen, daß ich die Wichtigkeit und Bedeutung der Teilung der Prager Hebammenlehranstalt vollauf würdige, und wie bisher auch fernerhin gerne diese Angelegenheit innerhalb meines Wirkungskreises kräftigst fördern werde.