Úterý 21. listopadu 1905

tragsbericht der Budgetkommission zum Berichte derselben Kommission vom 16. November 1905 Lgtg., Z. 827, Druck CCCLXI. betreffend die Landesrechnungen für die Jahre 1902, 1903 und 1904 die Landesvoranschläge für die Jahre 1903, 1904 und 1905, sowie die für die Zeit vom 1. Jänner bis 30. Juni 1906 zu treffende provisorische finanzielle Verfügung.

Stenographischer Bericht über die XXVI. Landtagssitzung.

Oberstlandmarschall: Ich ersuche, dem hohen Hause mitzuteilen, welche Landesausschnußberichte den Kommissionen ex praesidio zugewiesen worden sind.

Žádám, aby slavnému sněmu bylo sděleno, které zprávy zemského výboru byly přikázány komisím z praesidia.

Landtagssekretär Dr. Haasz (liest): Der Budgetcommission wurden zugewiesen:

Ldtgs. -Z. 770, Druck CCCXXX. Bericht des Landesausschusses, betreffend die Erhöhung der Remunerationen für die Erteilung des Unterrichtes in den unobligaten Lehrgegen-. ständen, sowie betreffend die Altersversorgung der Nebenlehrer und Nebenlehrerinnen an allgemeinen Volks- und Bürgerschulen im Königreiche Böhmen. Durch diesen Bericht wird ein Nachtragskredit für den Landesvoranschlag pro 1906 angesprochen.

Ldtgs. -Z. 828. Bericht des Landesausschusses über das Gesuch der Maria Kocan, um Erhöhung ihrer Provision.

Komisi rozpočtové bylo přikázáno:

č. sn. 770, tisk CCCXXX. Zpráva zemského výboru v příčině zvýšení odměn za vyučování nepovinným předmětům, jakož i v příčině poskytnutí zaopatření pro stáří vedlejším učilelům a vedlejším učitelkám při obecných a měšťanských školách v královští Českém. Zprávou touto vymáhá se dodatný úvěr pro zemský rozpočet na rok 1906.

č. sn. 828. Zpráva zemského výboru o žádosti Marie Kocanové za zvýšení provise.

Der Schulkommission wurde zugewiesen:

Ldtgs. -Z. 770, Druck CCCXXX. Bericht des Landesausschusses, betreffend die Erhöhung der Remunerationen für die Erteilung

des Unterrichtes in den unobligaten Lehrgegeständen, sowie betreffend die Altersversor-gung der Nebenlehrer und Nebenlehrerinnen an allgemeinen Volks- und Bürgerschulen im Königreiche Böhmen, Durch diesen Bericht wird ein Nachtragskredit für den Landesvoranschlag pro 1906 angesprochen.

Komisi školské bylo přikázáno:

č. sn. 770. tisk CCCXXX. Zpráva zemského výboru v příčině zvýšení odměn za vyučování nepovinným předmětům, jakož i v příčině poskytnutí zaopatření pro stáří vedlejším učitelům a vedlejším učitelkám při obecných a měšťanských školách v království Českém. Zprávou touto vymáhá se dodatný úvěr pro zemský rozpočet na rok 1906.

Nejvyšší maršálek zemský: Žádám, by slavnému sněmu bylo sděleno, které petice došly

Ich ersuche, dem hohen Hause den Einlauf an Petitionen mitzuteilen.

Sněmovní aktuár dr. Morávek čte petice od čísla 5276 do čísla 5578.

Landtagsaktuar Dr.. Morávek verliest den Einlauf an Petitionen von Zahl 5276 bis Zahl 5578.

Nejv. maršálek zemský: Páni poslanci Kovářík a soudruzi raně podali návrh.

Die Herren Abg. Kovařík und Genossen haben mir einen Antrag überreicht.

Žádám, aby tento návrh byl přečten.

Sněmovní aktuár dr. Prachenský (čte): Návrh posl. Jos. Kováříka a soudruhů ve příčině pomoci nouzi trpícím zemědělcům v okresích Klatovském a Plánickém.

Slavný sněme! Značná část obcí okresu Klatovského a Plánického postižena byla dne 5. července t. r. krupobitím, které polní plodiny téměř úplně zničilo.

Mnohé pak obce, jako zejména katastrální obec Švihov, utrpěly velikých škod dlouhotrvajícím suchem. Následkem toho obyvatelstvo zemědělské v pohromou stižených obcí nachází se ve veliké nouzi, zejména pak nedostává se semeno k selí polí.

Škody pohromou tou způsobené jsou vyšetřené a zjištěné a také dostalo se již nejvíce nouzi trpícím zatímní státní pomoci darováním něco žita k podzimnímu osevu polí.

Největší nedostatek semen hrozí však v pohromou nejvíce stížených obcích při jarní setbě, a jelikož občanstvo je velmi zadlužené, hrozí nebezpečí, že značná část polí pro nedostatek semene, zejména ovsa, zůstane neoseta; následkem toho podepsaní navrhují:

Slavný sněme, račiž se usnésti:

I.   C. k. vláda se vyzývá, aby k zakoupení semen k jarnímu osevu, zejména ovsa, pro potřebné zemědělce v pohromou stížených obcích uvedených okresů poskytla přiměřenou státní podporu.

II.    Zemskému výboru se ukládá, aby obcím okresu Klatovského a Plánického, které nejen v roce letošním, ale i v r. 1903 a 1904 pohromami živelními stíhané jsou, udělil z prostředků zemských vydatnou pomoc urychleným poskytnutím zvýšených subvencí na práce meliorační, stavby hospodářských vodovodů, silnic atd.

III. V ohledu formálním navrhujeme přikázání tohoto návrhu bez prvního čtení komisi rozpočtové.

V Praze, dne 20. listopadu 1905.

Jos. Kovařík a soudruzi.

Oberstlandmarschall: Die Herren Abg. Spies und Gen. haben mir einen Antrag überreicht.

Páni poslanci Spies a soudruzi mně podali návrh.

Landtagssekretär Dr. Haasz (liest): Antrag der Abg. Erdmann Spies und Gen. betreffs Gewährung einer entsprechenden Subvention aus Landesmitteln zum Baue einer Wasserleitung in der Stadtgemeinde Fischern.

Die ungefähr 9500 Einwohner zählende Stadtgemeinde Fischern hat die Errichtung einer Hochquellenwasserleitung beschlossen, zum Zwecke der Versorgung ihrer Gemeindeinsassen mit einwandfreiem, ausreichenden Trink- und Nutzwasser, indem die früheren Pump- und Quellbrunnen schon seit langem weder quantitativ noch qualitativ genügten, und die Stadtgemeinde Fischern aus Grund eines im Jahre 1895 mit der Stadtgemeinde Karlsbad geschlossenen Vertrages das erforderliche Nutzwasser aus dem an der Eger gelegenen Fitterwerke der Stadt Karlsbad bezieht

Im Gemeindegebiete Fischern bestehen überhaupt nicht Viele Brunnen und da deren Wasser auch keineswegs einwandfrei ist, so wird das filtrierte Egerwasser auch als Trinkwasser verwendet.

Dieses Wasser wurde nun laut amtsärztlicher Äußerung als zum Trinken nicht geeignet erklärt, indem die gelösten Verunreinigungen nicht entfernt werden können, selbst auch dann, wenn durch eine vollkommene Tötung der Bakterien, was bis jetzt nicht geschehen ist, die Filtration vervollkommnet wäre.

Es herrscht in der Stadtgemeinde Fischern schon seit Jahren ein beständiger Mangel an Trink und Nutzwasser und es war somit eine unabwendbare Pflicht der Stadtgemeinde Fischern, die Frage der Versorgung ihrer Insassen mit einem qualitativ und quantitativ geeigneten Wasser in Angriff zu nehmen und aus diesem Grunde wurde die Errichtung einer Hochquellenwasserleitung beschlossen.

Der Gesamtaufwand für diese Wasserleitungsanlage beträgt rund 500. 000 K und bei dem Umstände, daß die Stadtgemeinde Fischern selbst über kein Vermögen verfügt, die Erwerbs- und Wirtschaftsverhältnisse aber schon seit Jahren zurückgehen, eine allgemeine Notlage unter der Bevölkerung von Fischern zu verzeichnen ist, so würde, falls die Stadtgemeinde für diese sämtlichen Kosten auskommen müßte, der steuerzahlenden Bevölkerung eine Last aufgebürdet, die sie nicht mehr imstande ist zu tragen, da die Gemeinde- und Schulumlagen schon ohnehin auf 60% gestiegen sind und sich dann auf das Doppelte erhöhen werden, wenn die Kosten dieses Wasserleitungsbaues noch hinzukommen würden. Zudem kommen noch die Kosten des Schul- und Kirchenbaues, und alljährlich stellen sich für diese Stadtgemeinde noch andere dringende Bedürfnisse ein, die zur Ausführung gelangen müssen, so die Erweiterung des Friedhofes, der Kanalisierung, des Baues eines Schlachthauses, von Straßen cz. durchwegs Wohlfahrtseinrichtungen, welche aber so bedeutende Anforderungen an die steuerzahlende Bevölkerung von Fischern stellen, daß es den wirtschaftlichen Ruin für die Bewohner von Fischern zur Folge haben müßte, wenn sie diese unerläßlichen Anforderungen Sämtlich aus eigenem bezahlen müßten.

In Erwägung aller dieser Gründe stellen die Gefertigten den Antrag:

Der hohe Landtag wolle beschließen:

Für den Bau der Wasserleitung in Fischern sei ein entsprechender Betrag aus Landesmitteln zu bewilligen.

In formaler Beziehung wird beantragt, diesen Antrag ohne erste Lesung der Budgetkommission zuzuweisen.

Prag, am 21. November 1905.

Erdmann Spies und Genossen.

Oberstlandmarschall: Die Herren Abgeordneten Spies und Genossen haben mir noch einen anderen Antrag überreicht.

Páni poslanci Spies a soudruhové mně podali ještě jeden návrh.

Landtagsaktuar Dr. Prachenský (liest): Antrag der Abgeordneten Erdmann Spies und Genossen betreffs Errichtung einer landwirtschaftlichen Winterschule in Theusing.

Hoher Landtag! Mit Hinweis auf den Umstand, daß im ganzen westlichen Böhmen die Landwirte bis heute eine landwirtschaftliche Winterschule entbehren, während in anderen Gebieten Böhmens, ganz besonders aber im tschechischen Gebiete zahlreiche derartige Schulen bestehen, weiters mit Hinweis darauf, daß in dem Berichte der Budgetkommission vom 16. November 1905 Druck CCCLXI Nr. 827 für nicht weniger als fünf landwirtschaftliche Winterschulen in tschechischen Städten ausgiebige finanzielle Zuwendungen gefordert werden, und endlich mit Hinweis darauf, daß es für die fachliche Fortbildung des landwirtschaftlichen Nachwuchses im Tepler Gebirge geradezu eine unbedingte Notwendigkeit ist, daß dort in allerkürzester Zeit eine landwirtschafttiche Winterschule geschaffen werde, stellen die Gefertigten den Antrag:

Der hohe Landtag wolle beschließen, der Landesansschuß wird beauftragt, ungesäumt die Vorerhebungen für die Errichtung einer

derartigen landwirtschaftlichen Winterschule mit dem Sitze in Theusing zu pflegen, sich vorher mit den in Betracht kommenden Faktoren ins Einvernehmen zu setzen und dem Landtage bei seinem nächsten Wiederzusammentritte bereits eine entsprechende Vorlage zu unterbreiten.

In formaler Beziehung wird beantragt, diesen Antrag ohne erste Lesung der Landeskultur- und der Schulkommission zur schleunigsten Erledigung zuzuweisen.

Prag, am 21. November 1905.

Erdmann Spies und Genossen.

Oberstlandmarschall: Ich werde die verlesenen Anträge der geschäftsordnungsmäßigen Behandlung unterziehen.

Naložím s přečtenými návrhy dle jednacího řádu.

Die Herren Abgeordneten Dr. Herold (Brüx) und Gen. haben mir eine Anfrage an den Oberstlandmarschall übergeben, welche ich zur Verlesung bringe.

Landtagssekretär Dr. Haasz (liest): An Seine Durchlaucht, den Herrn Oberstlandmarschall.

Anfrage der Abg. Dr. Herold (Brüx ), Schreiter und Gen., betreffend die bisher ohne öffentliche Konkursausschreibung erfolgende Besetzung von ersten Beamtenstellen im Landesdienste.

Die Besetzung von ersten Beamtenstellen im Landesdienste u. zw. insbesondere im Konzept- und Rechnungsfache erfolgt gegenwärtig ohne Konkursausschreibung, sodaß die Öffentlichkeit gar nichts davon erfährt, wenn eine Stelle im Landesdienste zur Besetzung gelangt. Diese Kenntnis ist stets nur auf einen kleinen Kreis Eingeweihter beschränkt, insbesondere ist es durch diesen Vorgang deutschen Bewerbern unmöglich gemacht, sich um eine Stelle im Landesdienste zu melden.

Die Gefertigten stellen daher die Anfrage:

Ist Euerer Durchlaucht diese Ungehörigkeit bekannt, und wollen Euere Durchlaucht veranlassen daß künftighin auch bezüglich aller ersten Beamtenanstellungen im Landesdienste öffentliche Konkursausschreibungen erfolgen?

Prag, am 21. November 1905,

Dr. Herold (Brüx) und Gen.

Oberstlandmarschall: Der Herr Abg. Dr. Herold hat mir noch eine andere Anfrage an den Oberstlandmarschall übergeben.

Landtagsaktuar Dr. Prachenský (liest): Anfrage der Abg. Dr. Josef Herold (Brüx) und Gen. an Seine Durchlaucht, den Herrn Oberstlandmarschall, betreffend die Zurücksetzung der deutschen Sprache im amtlichen Gebrauche des Landesausschusses.

Im amtlichen Gebrauche des Landesausschusses erscheint die deutsche Sprache durchaus nicht gleichberechtigt mit der tschechischen Sprache.

Dort, wo zweisprachige Orientierungstafeln angebracht sind, befindet sich der tschechische Text immer an erster Stelle und dies, wie z. B. in der Landesirrenanstalt Dobrzan auch in deutschen Städten. Die doppelsprachigen vom Landesausschusse und von den ihm unterstehenden Landesämtern verwendeten Drucksorten enthalten stets an erster Stelle den tschechischen Text, sämtliche doppelsprachigen Vignetten und Stampiglien sind zuerst tschechisch und stets erst in zweiter Linie deutsch.

Die Verfügungen des Landesausschusses werden zum großen Teile nur tschechisch bekannt gegeben und damit die tschechische Sprache als alleinige Amtssprache des Landesausschusses deklariert; ebenso erfolgen die Verlautbarungen der Landesämter, beispielsweise der Landesbuchhaltung, fast stets nur in tschechischer Sprache und nur ausnahmsweise und dann stets an zweiter Stelle in deutscher Sprache.

Dadurch erscheint die deutsche Sprache im Landesdienste vollständig aus das Niveau einer untergeordneten Sprache herabdrückt, und die Unterzeichneten protestieren im Namen ihrer deutschen Wähler mit aller Entschiedenheit gegen diesen durch nichts gerechtfertigten Vorgang.

Sie stellen daher die Anfrage:

Sind Euerer Durchlaucht diese die deutsche Sprache zurücksetzenden Zustände bekannt, und gedenken Euer Durchlaucht Verfügung zu treffen, daß in allen doppelsprachigen Aufschriften und Texten die deutsche Sprache alternierend mit der tschechischen Sprache an erster Stelle erscheint und daß die Zirkulare des Landesausschusses und aller Landesämter stets auch in deutscher Sprache erlassen werden?

Prag, am 21. November 1905.

Dr. Herold (Brüx) und Genossen.

Oberstlandmarschall: Die Herren Abg. Schreiter und Genossen haben mir eine Anfrage an den Oberstlandmarschall überreicht, welche ich zur Verlesung bringe.

Landtagssekretär Dr. Haasz (liest): Anträge der Abgeordneten Schreiter und Genossen an Seine Durchlaucht den Herrn Oberstlandmarschall, betreffend die von verschiedenen Zeitungen behauptete Unordnung in der Inventarrechnung der Landesirrenanstalt in Prag.

Nach den Berichten der öffentlichen Blätter sind in der Inventarrechnung der Landesirrenanstalt in Prag grobe Unrichtigkeiten vorgekommen, welche darauf zurückzuführen sein sollen, daß die Inventarrechnung von einem Geisteskranken verfaßt wurde.

Die Gefertigten stellen die Anfrage:

Sind Euere Durchlaucht in der Sage, dem Landtage hierüber Näheres mitzuteilen und insbesondere darüber Anfschluß zu geben, wie es möglich war, daß unrichtige Rechnungen jahrelang von der Kontrollbehörde unbeanständet blieben?

Prag, am 21. November 1905.

Franz Schreiter und Genossen.

Oberstlandmarschall: Ich werde bezüglich der an mich gerichteten Interpellationen wegen der Antwort mich mit dem Landesausschusse ins Einvernehmen setzen.

Dorozumím se stran odpovědi na dotazy, které byly na mne podány co předsedu zemského výboru, se zemským výborem.

Der Herr Abgeordnete Dr. Herold (Brüx) hat mir eine Interpellation an Seine Exzellenz den Herrn Statthalter übergeben, Welche ich zur Verlesung bringe.

Landtagsaktuar Dr. Prachenský (liest): Anfrage des Abgeordneten Dr. Josef Herold (Brüx) an Seine Exzellenz den Herrn Statthalter, betreffend die Richtigstellung der Berichte über die sanitären Verhältnisse in Böhmen.

Der k. k. Landessanitätsrat, ein Organ der k. k. Statthalterei, veröffentlicht in bestimmten Zeiträumen "Berichte über die sanitären Behältnisse und Einrichtungen des Königreiches Böhmen. "

In diesen Berichten für die Jahre 1896-1898 wird die Sterblichkeit in den deutschen Bezirken Nordwestböhmens als eine geradezu fürchterliche und zwar mit 34 bis 39% geschildert und die Schuld dieser angeblichen ungeheueren Sterblichkeit auf den Bergbau und Die großen Kurorte geschoben.

So behauptet dieser Bericht, daß die Sterblichkeit in Dux doppelt so groß ist, wie in Kralowitz. Schon dieser Hinweis genügt, um darzutun, daß die erwähnten Berichte vollkommen geeignet sind, die Bezirke Nordwestböhmens und unsere Kurorte zu Schädigen. Anderseits behauptet dieser Bericht wieder, daß die Zahl der Geburten in Nordwestböhmen eine solche Höhe erreicht, wie sie nirgends auf der Welt vorkommt und zwar 61 Geburten auf je 1000 Einwohner jährlich, so daß in Dux oder Brüx jede Frau 8 bis 9 Kinder haben müßte.

Diese groben, schier unglaublichen gehler wurden dadurch berurfacht, daß der k. k. Sanitätsrat die Zahl der Geburten und Todesfälle für das Jahr 1898, die Bevölkerungszahl jedoch nach dem Stande von 1890 in Rechnung gezogen hat. - Da sich jedoch die Bevölkerung Nordwestböhmens durch Zuwanderung außerordentlich vermehrt, beinahe verdoppelt hat, jener Berechnung aber die Bevölkerungsziffer von 1890 zu Grunde gelegt wurde, so erscheinen Sämtliche Angaben bezüglich jener Bezirke, in denen die Bevölkerung zugenommen hat, zu groß, bezüglich derer aber, in denen sie abgenommen hat, zu klein.

Alle Angaben des k. k. Sanitätsrates über die große Sterblichkeit in Nordwestböhmen in den Jahren 1896-1898 sind absolut unrichtig. Die Sterblichkeit ist tatsächlich nur eine minimal größere, wie in den anderen Bezirken, und es kann nur lebhast bedauert werden, daß derartige Berichte als offizielle Statistik veröffentlicht werden.

Die Unterzeichneten stellen die Anfrage:

Wollen Euere Exzellenz veranlassen, daß die in der erwähnten Sanitätsberichten enthaltenen krassen Unrichtigkeiten widerrufen und diese Berichte wahrheitsgetreu dargestellt werden, und was gedenken Euere Exzellenz weiter zu veranlassen, baß derartige die beut sche Bevölkerung schwer schädigende Berichte sich nicht wiederholen.

Prag, am 21. November 1906.

Dr. Herold-Brüx und Genossen.

Oberstlandmarschall:    Die Herren Abg.

Iro und Gen. haben mir   eine Anfrage an

Seine Exzellenz den Herrn  Statthalter übergeben.

Landtagssekretär Dr. Haasz (liest): Anfrage der Abg. Iro, Dr. Brehm und Gen. an Seine Exzellenz den Herrn Statthalter, betreffend die verzögerte Hinausgabe einer Unterstützung an die notleidende deutsche landwirtschaftliche Bevölkerung des Manetiner Bezirkes.

Schon im Spätsommer dieses Jahres wurden die deutschen Landwirte des Dianetiner Bezirkes und besonders der landwirtschaftliche Berein in Mösnig, welcher Landstrich infolge der heurigen abnormen Witte-rungsverhältnisse neuerdings yon einer Wißernte Betroffen wurden, dahin bittlich, es möge diesen notleidenden Landwirten unter anderem rechtzeitig Saatgut zum Herbstanbau verabreicht werden.

Leider ist die Zeit für den Anbau längst verstrichen, ohne daß der Bitte dieser Armen entsprochen worden wäre und auch heute sind diese Landwirte noch immer nicht im Besitze des Erbetenen.

Da eine Hilfe für solche Notstandsgebiete nur dann einen wirklichen Wert hat, wenn sie rechtzeitig gegeben wird, muß die Berzögerung der willfahrenden Erledigung des Bittgesuches der vorerwähnten Landwirte seitens der in Betracht kommenden Behörden auf das lebhafteste bedauert werden und sehen sich daher auch die Gefertigten veranlaßt, an Seine Exzellenz ven Herrn Statthalter die Anfrage Zu richten:

Wie rechtfertigt Seine Exzellenz die bisherige Nichterledigung des eingangs erwähnten Bittgesuches und ist Seine Exzellenz geneigt, daraus Einfluß zu nehmen, daß in Hinkunft in allen jenen Fällen, wo es sich um die Verabreichung von Saatgut an Notstandsbezirke handelt, dieses Saatgut auch rechtzeitig vor der Anbauzeit den notleidenden Landwirten verabfolgt wird?

Ist Seine Exzellenz geneigt, zu veranlassen, daß wenigstens jetzt noch, vor Eintritt des strengsten Winters, den deutschen Landwirten des Manetiner Bezirkes umgehend entsprechende Hilfe geboten wird?

Prag, am 21. November 1905. Abg. Karl Iro, Dr. Brehm und Gen.

Nejvyšší maršálek zemský: Pan posl. Dr. Baxa a soudruzi mně podali dotazy k J. E. p. místodržiteli.

Žádám, by tento dotaz byl přečten.

Sněmovní aktuár Dr. Prachenský (čte): Dotaz posl. Dr. Karla Baxy a soudr. na J. E. pana místodržitele pro porušování rovnoprávnosti jazykové v okr. hejtmanství Děčínském, hlavně na c. k. berním úřadě v Děčíně.

Porušování jazykové rovnoprávnosti c. k. úřady v okresu Děčínském vzdor veškerým stížnostem se opakuje. Zejména tak zúmyslně činí c. k. hlav. berní úřad v Děčíně.

Před časem doručen byl truhláři Karlu Jarošovi v Podmoklech platební rozkaz na zaplacení vojenské taxy. Poněvadž rozkaz byl v řeči německé, vrácen byl jmenovaným jako nesrozumitelný a žádáno, aby rozkaz podán byl v řeči české. To se však nestalo, naopak provedena byla Jarošovi exekuce, následkem toho zaplatiti musel. Případ oznámen byl menšinovému odboru »Národní rady české«, aby podáná byla stížnost.

Tentýž případ stal se opět spolku »Řemeslnické Besedě« v Podmoklech. Před dvěma měsíci došel nás od c. k. hlavního berního úřadu v Děčíně dopis s německou adressou, který jsme ihned vrátili s podotknutím, že adressu nutno napsati českou. Na to za měsíc obdrželi jsme opětně dopis s českou adressou, avšak s německým přípisem na zaplacení ekvivalentního a školního poplatku v obnosu 8 K 82 h. Přípis byl vrácen jako nesrozumitelný s poznámkou, že jednací řeč spolku jest česká, tudíž, že nutno přípisu v jazyce českém. Dne 16. t. m. dostavil se však k předsedovi spolku »Řem. beseda« panu J. K. Charvátovi od c. k. hlav. berního úřadu exekutor, aby obnos 8 K 82 h vymohl exekucí.

Tážeme se, zdali Vaše Excellence hodlá případy tyto vyšetřiti a poukázati příslušné úřady, že v král. Českém jest jazyk český rovnoprávným s jazykem německým a že dle toho jsou povinny rovnoprávnosti jazykové šetřiti.

Dr. Baxa a soudr.

Oberstlandmarschall: Ich werde die an Seine Excellenz gerichteten Interpellationen an den Herrn Statthalter leiten.

Odevzdám dotazy, které svědčí panu místodržiteli, Jeho Excellenci.

Páni posl. Holanský a soudruzi mně odevzdali návrhy.

Der Herr Abg. Holansky hat mir einen Antrag überreicht.

Sněmovní tajemník Dr. Haasz (čte): Návrh poslance Holanského a soudruhů na vydání zákona zemského o zřízení živnostenské rady pro král. České.

Slavný sněme, račiž se usnésti:

1.    Zemskému výboru se ukládá, aby vzal v úvahu vydání zákona zemského o zřízení živnostenské rady pro království České,

2.   aby v té příčině vstoupil v jednání se zemskou živnostenskou radou království Českého a se zemskou jednotou řemeslných a živnostenských společenstev v království Českém,

3.   aby o výsledku jednání toho sněmu království Českého návrhy své podal.

V Praze, dne 21. listopadu 1905.

V. Holanský a soudruzi.

Nejvyšší maršálek zemský: Naložím s tímto návrhem dle jednacího řádu.

Ich werde diesen Antrag der geschäftsordnungsmäßigen Behandlung unterziehen.

Ich habe vor mir einige Anträge bezüglich derer die Herren Antragsteller ersucht

haben, sie mögen ohne erste Lesung an die betreffenden Kommissionen verwiesen werden.

Mám před sebou několik návrhů, stran kterých páni navrhovatelé žádají, aby byly přikázány bez prvního čtení dotyčným komisím.

Es ist dies der Antrag der Herren Abg. Dr. Reiniger und Genossen auf Gewährung einer Subvention aus Landesmitteln an die Kurstädte Marienbab, Karlsbad, Teplitz, Franzensbad anläßlich der Beteiligung derselben an der bevorstehenden Weltausstellung in London.

Návrh p. posl. Dra. Reinigera na poskytnutí zemské subvence městům Marianské Lázně, Karlovy Vary, Teplice, Františkovy Lázně za příčinou súčastnění se těchto měst na příští světové výstavě v Londýně.

Dieser Antrag soll der Budgetkommission zugewiesen werden.

Tento návrh má býti přikázán komisi rozpočtové.

Antrag der Herren Abg. Sobitschka und Genossen um Gewährung einer Unterstützung in einer Notstandsangelegenheit.

Návrh p. posl. Sobitschky a soudruhů v příčině poskytnutí podpory nouzové.

Návrh p. posl. Jílka a soudr. na udělení vydatné, státní a zemské subvence okresům Plzeň a Královice.

Oba tyto návrhy mají býti přikázány komisi rozpočtové.

Antrag der Abgeord. Jílek und Genossen auf Gewährung einer ausgiebigen Subvention für die durch andauernde Dürre betroffenen Bezirke Pilsen und Kralowitz.

Diese beiden letzterwähnten Anträge sollen der Budgetkommission zugewiesen werden.

Wird gegen diese Zuweisung ohne erste Lesung irgend eine Einwendung erhoben?

Činí se námitka proti tomuto přikázání bez prvního čtení?

Es ist keine Einwendung erhoben worden.

Nebyla činěna žádná námitka a následkem toho odkáži tyto návrhy dotyčným komisím.

Ich werde daher dem Wunsche der Herren Antragsteller entsprechen.

Dovoluji si sděliti slavnému sněmu odpověď na podaný dotaz.

Ve IV. schůzi sněmovní dne 14. října 1904 konané učinili ke mně páni poslanci Dr. Stránecký a soudruzi dotaz, v němž poukázáno na to, že slavný sněm v XIX. sezení I. výročního zasedání dne 24. července 1902 přijal návrh jmenovaným panem poslancem učiněný, jímž se ukládá zemskému výboru, aby podal zprávu v příčině právního stavu říšských komorních či korunních statků, že však zemský výbor posud rozkazu tomu nevyhověl.

K tomuto dotazu kladu si za čest odpověděti na základě usnesení zemského výboru ze dne 11. října 1905, že jak lze zjistiti z dotyčného jednacího protokolu str. 11. a též ze stenografické zprávy o uvedeném sezení sněmovním str. 1072., návrh onen nebyl slavným sněmem přijat, nýbrž odkázán komisi rozpočtové, nebyl však ani touto, ani slavným sněmem samým vyřízen.

Vynesením praesidia c. k. místodržitelství ze dne 9. listopadu 1903 čís. 18. 400 byl pak slavný sněm uzavřen a uvedený návrh byl současně s návrhy jinými praesidiem sněmovním pod čís. 697. sněm. zaslán zemskému výboru s doložením, že byl při podrobném rokování o zemském rozpočtu na r. 1902 dostatečně podporován a přikázán komisi rozpočtové, že však tato o něm slavnému sněmu žádné zprávy nepodala. U vyřízení tohoto přípisu praesidia sněmovního usnesl se pak zemský výbor, aby zmíněný návrh podobně jako celá řada návrhů jiných taktéž dostatečně podporovaných, avšak slavným sněmem nevyřízených položen byl ke spisům.

Nelze tudíž v tomto případě nijak zemskému výboru klásti za vinu nevážnost k usnesením slavného sněmu.

Konstatuji, že jest slavný sněm způsobilý usnášeti se (zvoní).

Ich konstatiere die Beschlußfähigkeit des hohen Hauses.

Wir übergehen zur Tagesordnung.

Přejdeme k dennímu pořádku.

Prvním předmětem denního pořádku jest první čtení zprávy zemského výboru, kterou se předkládá osnova zemského zákona o zájmových společenstvech zemědělských.

Erster Gegenstand der Tagesordnung ist die erste Lesung des Berichtes des Landesausschusses, mit welchem der Entwurf eines Landesgesetzes über die Berufsgenojsenschaften der Landwirte vorgelegt wird.

Bevor ich jedoch dem Herrn Berichterstatter das Wort erteile, erlaube ich mir mitzuteilen, daß sich von der heutigen Sitzung wegen Unwohlsein der Herr Abg. Müller entschuldigt hat.

Dovoluji si ještě sděliti slavnému sněmu, že se pro dnešní schůzi omluvil chorobou p. posl. Müller.

Dávám slovo p. hrab. Schönbornovi, co zpravodaji zemského výboru.

Přísedící zem. výboru posl. Vojtěch hr. Schönborn: Slavný sněme! Odporučuji jako referent zemského výboru slavnému sněmu formální návrh na konci zprávy zemského výboru obsažený, aby zpráva tato přikázána byla 15 členné komisi, zvolené kuriemi po 5 z celého sněmu; nemíním se pouštěti v podrobné odůvodňování učeného obsahu předlohy a poukazuji v té příčině k obsahu tištěné zprávy, který jest výsledkem tříleté pečlivé práce.

Považuji jen za nutné několik povšechných poznámek k objasnění stanoviska, jaké zemský výbor ve věci té zaujal.

Když vydán byl říšský zákon ze dne 27. dubna 1902, bylo zemskému výboru především uvažovati, jaké má zaujmouti stanovisko k tomuto* zákonu, tak zvanému »rámcovému«.

Dle náhledu většiny zemského výboru bylo nepochybno, že na základě platných zákonných ustanovení obsah zákona rámcového až na některá ustanovení o úlevách poplatkových nenáleží vlastně do zákonodárství říšského, že zejména nebylo toto povoláno k vydání zákona rámcového a že tudíž zákonodárství zemské mohlo by buď vůbec odepříti součinnost svou při provádění zákona rámcového anebo upraviti věc způsobem od rámcovéhe zákona odchylným. To souhlasilo by i s usnesením slav. sněmu z roku 1898, avšak dávné přání zemědělství, souhlas velké většiny říšské rady s vydáním zákona rámcového a obava, aby nebylo mařeno dílo velice důležité organisace stavu zemědělského, přiměly zemský výbor, že postavil se na stanovisko opportunní, při čemž považoval za nutné, aby zákonodárství zemskému, provádějícímu zákon rámcový vyhrazena byla volnost, ustanovení zákona říšského vykládati ve prospěch stanoviska autonomního a i korrigovati po případě tam, kde ohled na zvláštní potřeby království toho vyžaduje.

Vycházeje z tohoto opportunního stanoviska, zemský výbor súčastnil se ihned po vydání zákona říšského prací, směřujících k vydání zákona zemského, zejména porad v radě zemědělské i v ministerstvu orby. A když roku 1903 v měsíci listopadu uzavřeno bylo zasedání sněmu a zemskému výboru odevzdána byla presidiem sněmu nevyřízená předloha vládní, přikročil zemský výbor ku srovnávacímu studiu této osnovy vládní i osnovy, o které usnesly se souhlasně oba odbory rady zemědělské a za účelem ujasnění různých otázek, které tu zákonem zemským řešeny býti mají, dal provésti šetření zemskou kanceláří statistickou.

Předkládaje nyní osnovu zákona o zájmových společenstvech zemských na základě výsledků šetřeni statistického, vzpomenouti musím s povděkem všech, kdož zjednali si zásluhy o to, že záležitost tak dalece pokročila.

Jest to především c. k. ministerstvo orby, jež vypracovalo s urychlením osnovu vládní, v ohledu formálním zvláště pečlivou, jejíž strukturu a formulaci převzal zemský výbor do osnovy své a které přidržel se všude tam, kde s obsahem souhlasil.

Jest to dále rada zemědělská, která usnesši se takřka s doslovnou srovnalostí v obou odborech o návrhu osnovy, podala tím zemskému výboru odborné dobrozdání významu zajisté neocenitelného, z jehož obsahu zemský výbor čerpal tím spíše, poněvadž meritorní obsah tohoto dobrozdání byl zemskému výboru ve veliké části své bližším a stanovisku zákonodárství zemského sympatičtějším, než materielní obsah osnovy vládní.

Při tom nelze nepovšimnouti si vysoce významného fakta, že v této, pro stav země-


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