Pátek 17. ledna 1896

Dasein zu kämpfen hat, und dass es Pflicht der Gesetzgebung ist, ihm in diesem Kampfe hilfreich und kräftigst unterstützend zur Seite zu stehen.

Ich setze voraus und es ist wohl kein Zweifel, dass aus allen Seiten dieses hohen Hauses ein gleiches Entgegenkommen dem Gewerbestande entgegengebracht wird und dass aus allen Seiten dieses hohen Hauses das gleiche Interesse bestehen wird, einen Stand, der für die Erhaltung unserer heutigen gesellschaftlichen Ordnung von eminenter Bedeutung ist, auch widerstandsfähig zu machen gegen vielfache, seinen Bestand beeinflußende Erscheinungen und ihn in seinen Existenzbedingungen auch thatsächlich zu sichern. Unser Gewerbestand ist intelligent genug, dass er nicht selbst erkennen sollte die mißliche Lage, in der er sich befindet, dass er nicht selbst vollständig klar darüber wird, zu welchem Ende ein derartig zerbröckelnder Prozess, in welchem er sich befindet, führen muss, und er ist auch bemüht, Mittel und Wege ausfindig zu machen, um thatsächlich eine

Abhilfe sich zu schaffen.

Allein selbstverständlich ist, dass die Mittel und Erwägungen eines Einzelnen nicht ausreichen können, um in so großen socialen Fragen thatsächlich Abhilfe zu treffen, und dass es Pflicht der Gesetzgebung ist, hier mit allen Machtmitteln, welche ihr zu Gebote stehen, helfend einzugreifen.

Wir müssen gestehen, dass tatsächlich in diesem Falle die Gesetzgebung Manches verschuldet hat, und dass es am Platze gewesen wäre, viel früher und energischer einzugreifen, ehe man einen so wichtigen Stand zu einem derartig verzweifelten Niedergange kommen lässt, wie es thatsächlich jetzt der Fall ist.

Was die Gewerbegesetzgebung anbetrifft, haben wir eine glückliche Hand nicht gehabt. Sowohl die Gewerbeordnung des Jahres 1859, die in der besten Absicht eingeführt wurde, ist, wie wir gesehen haben, im Lause der Jahre wider alles Erwarten nicht zum Segen des Gewerbestandes ausgefallen, - als auch das Gesetz v. J. 1883, welches sich in vielfacher Beziehung als ein reactionäres Gesetz darstellt, hat die von manchen Seiten daran geknüpsten Erwartungen durchaus nicht erfüllt. Die Ursache mag wohl darin gelegen sein, dass im Jahre 1883 durch die Gesetzgebung, welche den Befähigungsnachweis verlangte, nicht die Mittel vorgesehen worden sind, um thatsächlich eine strenge Controle für die Nachweisung der Befähigung zu verlangen, und nicht hinreichend vorgesehen wurde, den Handwerkerstand vor einer unnatürlichen und übermächtigen Concurrenz zu schützen. Vor derartigen Factoren musste der Gewerbestand nach und nach zurückweichen und thatsächlich in Niedergang kommen.

Es ist vor Allem zur Besserung nothwendig, dass der Gewerbestand in eine Lage versetzt werde, wo er die Garantie dafür besitzt, dass er eine ungesunde Concurrenz sich vom Halse schassen kann und dass ihm die Möglichkeit geboten werde, in einer derartigen Weise sich zusentwickeln, dass er allen Anforderungen, welche betreffs der Leistungsfähigkeit an ihn gestellt werden, gerecht werde.

In erster Beziehung ist also nothwendig, dass der Handwerkerstand durch eine rationelle, gesunde Ausbildung, durch Anwendung aller modernen Errungenschaften und Erfindungen, welche auf die Hebung des Gewerbestandes und Betriebes abzielen, auf die Höhe der Zeit gebracht Werde. In dieser Beziehung können wir sagen, dass in der That außerordentlich Vieles geleistet worden ist, durch Schaffung von Handwerkerschulen, vou einzelnen Fachcursen, durch Einführung von Motoren, durch Ertheilung von Gewerbewanderunterricht und durch Unterstützung mit billigen Kapitalsmitteln, so dass in der That dem Handwerker, welcher die Absicht hat in die Hohe zu kommen, aus diesem Wege die Möglichkeit zur höheren geistigen Ausbildung geboten wird. Wir dürfen nicht verkeimen, dass der Gewerbsmann, wenn er aus der Höhe der Zeit stehen und den Kampf mit der Concurrenz aufnehmen will, Bildung erwerben, und von einer solchen gefunden Grundlage ausgehend, nach und nach auf den Standpunkt des Kunstgewerbes sich aufschwingen muss. In jedem Artikel gleicher Gattung wird er dann der Concurrenz wirksam entgegentreten können.

In dieser Richtung war die Erbringung des Befähigungsnachweises nach dem Gesetze vom J. 1883 von guter Wirkung, weil dadurch die Möglichkeit geboten wurde, von dem Handwerker die Concurrenz fern zu halten, welche aus kapitalistischen Gruppen oft zusammengesetzt, eine Waare auf den Markt brachte, welche nicht gerade von guter Qualität war, aber durch Preisherabsetzung den Handwerker auf das empfindlichste schädigte. Durch die Einführung des Befähigungsnachweises ist diese Schädigung im Wege ungesunder Concurrenz erschwert worden. Wesentlich für die Hebung des Gewerbes war auch die Einführung der durch das Gesetz v. J. 1883 geschaffenen Genossenschaften und die hiedurch gebotene Möglichkeit, im Wege der Vereinigung mehrerer gleicher Gewerbe durch Aufbringung größerer Arbeitskräfte und Vereinigung größerer Capitalskräfte den größeren kapitalistischen Unternehmungen entgegenzutreten und dadurch selbst größere Lieserungen, die der Einzelne durchzuführen nicht im Stande Ware, zu übernehmen, somit thatsachlich mit den kapitalistischen Kräften wirksam zu concurriren.

Allein dabei darf nicht stehen geblieben werden, denn das Genossenschaftswesen hat sich nicht in dieser Weise entwitkelt, wie man erwartet hat und voraussehen zu können glaubte. Man hat den Genossenschaften viel zu wenig Machtbefugnisse eingeräumt und namentlich das Recht der Selbstbestimmung nicht eingeräumt. In Folge dessen waren Die einzelnen Genossenschaften beziehungsweise deren Vorstehet ganz ohne Einsluss auf die Bestimmung der Mittel und Wege zur Forderung des Handwerkes, welches in ihrer Genossenschaft vertreten war.

Es muss möglich gemacht werden, dass die obligatorisch bestehenden Genossenschasten zu Vezirks- und Landesverbänden mit selbst bestimmendem Einsluss sich vereinigen und dadurch groß Körperschaften bilden, welche auch in der Lage sind, große Leistungen aufzuweifen, und sich durch eigene Kraft gegen Fremde und schädliche Einflüsse zu schützen. Was ich vor allem für wichtig halte und was auch in vielfachen Kundgebungen, welche aus dem Gewerbestande ergangen sind, als außerordentlich wichtig und zur Hebung des Gewerbestandes nothwendig bezeichnet wurde, ist das, dass dem Gewerbestande, resp. der Genossenschaft, das Recht der Selbstverwaltung und der Selbstbestimmung eingeräumt werde. Daraufhin zielt der Antrag, den ich mir erlaubt habe mit mehreien Gesinnungsgenossen dem hohen Landtage zu unterbreiten.

Es handelt sich darum, dem Gewerbestande ein Recht einzuräumen, dass er in der Lage ist, auf sein Schicksal selbstbestimmend einzuwirken.

Es ist ein alter Grundsatz, dass wohl Niemand sein Schicksal besser zu beurtheilen weiss, als der davon am härtesten und empfindlichsten betroffen wird, weil er selbst unaushörlich bemüht sein muss, Wege zu schassen und Mittel zu erreichen, wilche geeignet sind, ihn aus dieser misslichen Lage herauszubringen und aus einen besseren Standpukt zu stellen.

Der Gewerbestand hat daher das vitalste Interesse selbst jene richtigen Wege herauszufinden, er wird sie herausfinden und hat sie auch schon herausgefunden.

Es handelt sich darum, dass die Gesetzgebung diesen in seinen Kreise sich vollziehende Bewegung nicht aufhält, sondern vielmehr auf's kräftigste unterstützt.

Ich habe mir erlaubt, meinen Antrag in die Form einzukleiben, dass der hohe Landtag auf Grund des § 19. der Landesordnung in Erwägung ziehe, und der Regierung ein Gutachten hierüber erstatte, dass der gewerbliche Beirath oder Bezirksgewerberath einzuführen sei. Die gewerblichen Fragen gehören in die Gesetzgebung des Reiches und des Reichsrathes und nicht des Landes, bilden daher nicht einen Gegenstand der Landesgesetzgebung.

Dem Landtage ist diesbezüglich eine enge Competenz gezogen, die lediglich dahin geht derartige wichtige Institutionen in Erwägung zu ziehen und sie, falls der Landtag sie für annehmbar, für gut und für ersprieslich findet, der Regierung zur Annahme zu empfehlen, beziehungsweise sein Gutachten dahin abzugeben, dass die Erlassung eines Gesetzes nothwendig ist, welches diesen Institutionen Rechnung trägt.

Nun. meine Herren, ist Ihnen bekannt, dass dem hohen Abgeordnetenhause ein Gesetz von der Regierung vorgelegt wurde, betreffend die Abänderung und Ergänzung der Gewerbeordnung.

In diesem Gesetze finden wir gewerbliche Beiräthe oder Vezirksgewerberäthe nicht.

Dieses Gesetz begnugt sich ebenso wie das Gesetz vom Jahre 1883 lediglich damit, dass die Gewerbebehörde verhalten wird, bei ihren geweibebehördlichen Entscheidungen das Gutachten der Genossenschaften und der Handelsund Gewerbekammem einzuholen.

Die Einholung dieser Gutachten obliegt den Gewerbebehörden, ehe sie ihre Entscheidungen hinausgeben. Das ist ein Vorgang, mit dem man absolut sein Auslangen nicht finden kann, weil, wie wir alle wissen, das Genossenschaftwesen trotz gutem Willen in seiner Entwicklung zurückblieb und die Bezirkshauptmannschaft als Gewerbebehörde nicht in der Lage ist, das Gutachten von Genossenschasten einzuholen.

Wir wissen ferner ganz gut, dass es dem Vorsteher der Genossenschaft auch nicht so leicht möglich ist, weil ihm nicht die Macht zu Gebote steht, ein solches Gutachten seiner Genossenschaft zu erzielen, ebenso, dass bei dem großen Umfange der Handels- und Gewerbekammern es diesen oft außerordentlich schwer ist, ihr Gutachten abzugeben.

ES sind oft anscheinend kleine Sachen, um die es sich handelt; nämlich es handelt sich in vielen Fällen lediglich um Ausklärungen über den Umfang eines Gewerbebetriebes, insbesondere, ob diese oder jene Erzeugungsart mit in dem Gewerbebefugnisse enthalten ist oder nicht, also um Fragen, die minimaler Natur sind und zu welchen der Apparat, der daraus aufgewendet Wird, in gar keinem Verhältnisse steht.

Der Gewerbestand ist sich dessen wohl bewusst, dass es nöthig ist, dass derartige Entscheidungen rasch und aus kürzestem Wege erfließen.

Ebenso ist er sich klar darüber, dass solche Entscheidungen, wenn sie von ihm selbst oder unter seiner Mitwirkung ausgehen, in Folge seiner vieltachen, hiebei benützten Erfahrungen am richtigsten sind. Der praktische Gewerbsmann ist wohl am ehesten in der Lage, ein Gutachten darüber abzugeben, beziehungsweise, Entscheidungen zu fällen über den Umsang eines Gewerbes, über die Verleihung einer Konzession, über die Fragen der Lehrzeit, über das Verhältnis zu dem Hilfspersonale, sowie über die Entwickelung der Genossenschaft, lieber alle diese Fragen haben die Gewerbegenossenschaften das Gutachten abzugeben und sie werden auch in der Lage sein, eine Entscheidung zu fällen, welche dem betreffenden Einschreiter conveniert.

Meine Herren, heute fällt die Entscheidung einfach die Bezirkhauptmannschaft, als Gewerbebehörde. Nun fällt es mir nicht ein in Bezug auf die Bezirkshauptmannschaften eine absprechende Kritik auszuüben, sondern ich weiss sehr gut, dass die Herren, welche diesbezüglich berufen sind, nach besten Wissen und Gewissen ihre Entscheidungen hinausgeben; keine Frage aber ist es, dass dieses Feld der Thätigkeit der ganzen Praxis eines politischen Beamten, seiner ganzen Vergangenheit so fern gelegen ist, dass er für diese, einem Laien außerordentlich diffieilen Fragen gar nicht das richtige Verständnis hat, daher auch die richtige Entscheidung zu treffen nicht verman. Es muss für ihn selbst eine außerordentliche Befriedigung und Entlastung sein, wenn er ein Organ zur Seite hat. Welches ihm den Weg Zeigt und ihm die Richtschnur bietet, nach welcher er seine Entscheidungen zu fällen hat, beziehungsweise, Welches gemeinschaftlich mit ihm unter seinem Vorsitze die Entscheidung selbst treffen würde.

Mit dieser Sache hat sich der deutsche Gewerbebund eingehend befasst und hat seite Wünsche, die er diesbezüglich aufzustellen gewillt ist, in Petitionen formuliert und gleichzeitig Berichte erstattet, wo ganz genau ausgeführt wird, wie der deutsche Gewerbebund für Böhmen und wahrscheinlich mit ihm auch der größte Theil der Gewerbetreibenden sich die Organisirung denkt.

Die Justitution, mag sie nun heißen, "gewerblicher Beirath" oder "Bezirkgewerberath, " ist nach meinem Dafürhalten in ähnlicher Weise zu konstruiren, wie der Beziksschulrath in erster Instanz amtzuhandeln hat. Es wurde unter dem Vorsitze des Bezirkshauptmannes bei jeder Bezirkshauptmaunsschaft ein derartiger Beirath oder Bezirksgewerberath in erster Instanz errichtet werden und zwar. Wie der Gewerbebund ausführt, in der Weise, dass die Hälfte der Mitglieder gewählt, die andere Hälfte durch die politische Behörde berufen wird.

Diese Beiräthe werden geradeso wie der Bezirksschulrath unter dem Vorsitze des Bezirksthauptmannes die Entscheidungen hinausgeben. Der deutsche Gewerbebund stellt sich die Competenz dieser Bezirfsgewerberäthe in der Weise vor, dass er sagt: "Der Bezirksgewerberath bildet die I. Instanz, sofern nicht schon das Genossenichafts-Schiedsgericht diese ist, wo dann der Bezirksgewerberath in die II. Instanz eintritt.

In das Ressort des Bezirksgewerberathes hätte zu fallen: - Ertheilung von Gewerbescheinen, Prüfung von Concessionsgesuchen und deren Bewilligung, Prüfung von gewerblichen Anlagen, Strafbestimmungen im Rahmen des Gewerbegesetzes, Evidenzhaltung von Gewerbestatistiken, Ueberwachung und Förderung von Fach- und Fortbildungsschulen, Regelung des Genossenschaftswesens und thunlichste Förderung des demselben eingeräumten Wirfungskreifes, Durchführung der vom Landesgewerberathe zugewiesenen gewerblichen Verordnungen, Ober. leitung der Genossenschaftskranketikassen, Begutachtung und Vorschläge in alleu den Gewerbestand betretreffenden Angelegenheiten, die Mithilfe bei der Stenerbemessung aller gewerblichen Unternehmungen, sowohl im Kleinals Großbetriebe. " -

Sie sehen dass der Gewerbestand in diesen Aufstellung eine große Agenda dem Gewerberathe zuwendet, und dass er auch erhofft, dass die Geiverberäthe eine ersprießliche Thätigkeit, die sehr einschneidend und von großen Bedeutung Für die Entwickelung des gewerbewesens ist, ausüben werden. -

In II. Instanz würde sich daran anreihen ein Landesgewerberath, welcher am Sitze der Landesbehörde bestünde. Dieser Landesgewerberath wäre nun in ähnlicher Weise zu bilden.

Unter dem Vorsitze des Statthalters, beziehungsweise, der von ihm dazu bestimmten Vertreter hätte der Landesgewerberath in zweiter Instanz in jenen Sachen zu entscheiden.

Die im Wege der Berusung oder des Recurses an ihn gelangen, beziehungsweise, hatte er die Oberaufsicht über alle gewerblichen Institute und Einrichtungen, die im Lande bestehen, zu fuhren. Meine Herren, wir haben eine ähnliche Einrichtung sowohl in der Schulgesetzgebung, als auch bei der Landwirthschaft.

In der Schutlgeseßgebung finden Wir ja, dass die zur Pflege d s Schulwesens berufenen Faktoren auf die Entscheidung der Schulfragen eben in dem Landesschuliathe den maßgebendsten Einfluß haben. Eben so gut sehen wir und das ist eine große Errungenschaft, um welche die Landwirtschaft gewiss zu beneiden ist dass es ihren Bemühungen gelungen ist. eine Organisation zu Stande zu bringen und einen Vertretungskorper sich zu schaffen, wie er im Landescultnrrathe besteht, welcher thatsachlich die Interessen der Land wirtschaft auf das kraftigste vertritt fordert, Anlegungen gibt und, wenn Wünsche geäußert werden, für deren entschiedene Vertretung sorgt. Ich glaube, dass der Gewerbestand sehr dankbar sein wird, wenn man ihm die Selbstverwaltung einräumt und ein Organ schafft, durch welches sein Interesse auf Das kräftigste gefordert, wo seinen praktischen Bedürfnissen und Verhältnissen Rechnung getragen und die Fállung von Enticheidungen ermöglicht wird, welche den gegebenen Thatsachen entsprechen.

Dieser Gewerberath hatte somit nach dieser Ausstellung nicht blos ein votum consultativum, sondern ein votum decisivum, er hätte Entscheidungen herauszugeben, die als Entscheidungen der 1. Instanz zu gelten haben. Ich mochte mich hier, was die allgemeine Begrundung meines Antrages betrifft, nur auf das hier Ausgefuhrte beschranken. Ich glaube, es find Gesichtspunkte genug, welche die Einfuhrung einer derartigen Institution rechtfertigen.

Der Gewerbestand wird sehr dankbar sein, wenn der böhmische Landtag angesichts der Ge werbevorlage, welche im Abgeordnetenhnuse gemacht wurde, welche vielfachen Widerspruch hervorgerufen hat, und in welcher hauptsachlich das Moment der Selbstverwaltung vermisst wurde, sein Gutachten in der Weise abgibt, dass eine solche Selbstverwaltung in der hier erwähnten Form dem Gewerbestande einzuraumen sei.

Ich erlaube mir die Herren zu bitten, dem Antrage Ihre Zustimmung zu geben

In formaler Beziehung erlaube ich mir, den von mir gestellten Antrag dahin abzuandern, dass ich bitte, nachdem über den Antrag des Herrn (Collegen Adámek beschlossen wurde.

eine 24gliedrige Gewerbekommission einzusetzen, welche zur Hälfte durch den ganzen Landtag zu wahlen ist, memen Antrag derselben Commission zuzuweisen, damit er dort zur Berathung gelange. (Bravo! links. Redner wird begluckwunscht. )

Oberstlandmarschall: Der Herr Abgeordnete Dr. Zdenko Schucker hat seinen formalen Antrag dahin abgeandert, dass er wunsche, dass sein Antrag an die Gewerbekommission verwiesen werde, deren Einsetzung bereits vom hohen hause beschlossen worden ist.

Ich werde zunächst die Unterstützungsfrage bezuglich dieses formalen Antrages stellen.

Ich ersuche die Herren, welche diesen modifizierten Antrag des Herrn Abg. Schucker unterstutzen, die Hand zu erheben.

Der Antrag ist hinreichend unterstützt.

Pan posl. dr. Schucker změnil svůj formální návrh v tom smyslu, by jeho navrh byl přikázán komisi živnostenské, na jejímž zřízení slavný sněm se již usnesl, následkem návrhu pana poslance Adámka.

Tento návrh byl dostatečně podporován.

Žádá někdo za slovo ve formálním ohledu ?

Verlangt Jemand in formaler Beziehung das Wort ?

Nachdem dies nicht der Fall ist, schreiten wir zur Abstimmung.

Přejdeme k hlasování.

Předmětem hlasování jest formální návrh, by návrh p. posl. dr. Zd. Schuckera byl přikázán komisi živnostenské.

Gegenstand der Abstimmung ist der formale Antrag, dass der Antrag des Abg. Herrn Dr. Zdenko Schücker der Gewerkommission zugewiesen werde.

Ich ersuche die Herren, welche diesem Antrage zustimmen, die Hand zu erheben.

Žádám pány, kteří souhlasí s tímto návrhem, by vyzdvihli ruku. Návrh jest přijat.

Der Antrag ist angenommen.

Příští předmět denního pořádku jest první čtení návrhu poslance dra. Dvořáka a soudruhu na zřízení české zvěrolékařské školy v Praze.

Nächster Gegenstand der Tagesordnung ist die erste Lesung des Antrages des Abgeordneten Dr. Dvořák und Genossen betressend die Errichtung eines böhmischen Threrarzneiinstitutes in Prag.

Dávám slovo panu navrhovateli, by návrh svůj odůvodnil.

Posl dr. Dvořák: Slavný sněme! Ná vrh na zřízení zvěrolékařské školy v Praze, jejž slavnému sněmu podáváme, jest sice pro. slavný sněm novinkou, avšak celkem mohu říci, že návrh náš není žádným novum. Podal jsem totiž návrh tento již roku 1891 ve výboru pro tlumení nemocí zvířecích v sněmovně poslanecké, kdež jej naleznete, velectění pánové, v řadě resolucí pod číslem 3. v znění následujícím:

"C k. vláda se vyzývá, aby zřídila nejprve zvěrolékařskou školu v Praze a potom zvěrolékařskou školu pro alpské země. " Opětoval jsem návrh tento v téže komisi ještě v roce 1894 při příležitosti, když se jednalo o reformu zvěrolékařského vyučování; a tu opět byl pojat v seznam resolučních návrhů a sice opět pod čís. 3 resoluce přitištěné ke zprávě uvedené.

Jest pozoruhodné, velectění pánové, že návrh tento v poslanecké sněmovně vídeňské byl zástupci všech stran beze všeho odporu přijat a že i vláda k tomuto návrhu zaujala úplně příznivé stanovisko. Ač i zemědělská rada království Českého, tuším, loňského roku, činila návrh na zřízení zvěrolékařské školy v Praze, ač i v rozhodujících kruzích, jak jsem již pravil, žádného odporu proti této instanci není, přece pozorovati musíme v kruzích našich v království českém, že přece dosud nebyla rozhodnou snaha, aby konečně došla uskutečnění tak důležitá instituce pro království české.

Z této příčiny viděla se nucenou strana naše uvésti záležitost tuto do sněmu království českého, aby vzbudila širší zájem pro instituci tuto, aby vyvolala usnesení sněmovní, a aby vyzván byl zemský výbor, by konečně veškerým vlivem svým přispěl k uskutečnění návrhu tohoto.

Nutnost zvláštního ústavu zvěrolékařského v království českém jest prokázána mnohými okolnostmi. Především jedna z hlavních a nejdůležitějších příčin jsou zbědované poměry nynější vojenské zastaralé zverolékařské školy ve Vídni. Jest to mimo to i quantitativně a qualitativně nepostačitelný zverolékařský personál.

Nutnosť ústavu vysvítá z národohospodářských potřeb nové doby, která klade větší požadavky na vykonavatele zvěrolékařství než dříve.

Ze všech stran slyšeti i v království českém stesky rolníka netoliko na nedostatek pomoci zverolékařské, nýbrž i na nedostatečnou praktickou způsobilost velké části nynějších zvěrolékařů, kteří na venkově jsou usazeni. A není věru, velectění pánové, žádný div, a nemůžeme ve většině případů dávati snad jednotlivcům viny. Neboť následkem hříšné neprozíravosti a netečnosti rakouských vlád, zůstali jsme v důležitém oboru zvěrolékařství nejméně o 2 desítiletí pozadu za ostatními státy evropskými, které v oboru tomto velké pokroky v posledních letech učinily. 

Nynější studijní řád na vídeňské škole zverolékařské datuje z roku 1871; avšak můžeme říci, že vlastně datuje z roku 1855, poněvadž od tohoto roku na řádu tom žádné valné změny se nestalo. Z toho poznáte, že nynější studijní školy Vídeňské nikterak nevyhovují praktickým potřebám nynější doby. Proto viděl se profesorský sbor školy vídeňské nuceným bez ohledu na vládu sám iniciativy se uchopiti a učiniti o své ujmě některé změny v osnově vyučovací, aby aspoň poněkud nedostatkům stávajícím se odpomohlo. Mimo to vídeňský a lvovský sbor profesorský školy zvěrolékařské již před 8 lety vykonal důkladnou revisi vyučovacího řádu a podali vládě vídeňské motivovanou petici, aby konečně jednou pronikavou reformu podnikla. Ač mimo to od té doby i ústřední jednota rakouských zvěrolékařů opětovne a sice na sjezdu r. 1896, potom r. 1892 a r. 1895 se usnesla jednomyslně na potřebě reformy nynějšího studijního řádu na škole zvěrolékařské; ač podala i zvláštní petici říšské radě vídeňské a ač i sněmovní výbor poslanecké sněmovny pro utlumení nemocí zvířecích učinil již r. 1894 přesné usnesení, jak důležitou jest reforma zvěrolékařského studia, přece vláda rakouská ještě do polovice předešlého roku neučinila ani nejmenšího kroku, by alespoň ukázala dobrou vůli, by ukázala porozumnění toho, nač ze všech stran se naléhalo. Teprve v září minulého roku svolala konečně do ministerstva vnitra anketu několika odborníků, kteří se také ustanovili, aby reformován byl nynější řád ve smyslu moderním.

Vídeňská škola nevyhovuje nikterak časovým potřebám hospodářským a to hlavně s té příčiny, že neposkytuje následkem nedostatečného klinického materiálu posluchačům dostatečné příležitosti ku vzdělání se v mnohých odborech praktických pro naše zemědělce. Ze seznamu, jejž zde mám při ruce, mohu vás přesvědčiti, že záležel klinický materiál školy vídeňské jaké v roce 1890. ze 3890 koní, pouze 6 krav, (Slyšte!) 2 ovcí, 7 koz, žádného vepře a 1153 psů. Teprve v roce 1893. a 1894. k tomuto většímu množství koní a psů bylo opatřeno z fondu 18 krav, 22 ovcí, 11 koz a 11 vepřů.

Z toho nejlépe seznáte, jak se má vycvičiti takový posluchač v léčení ku př. skotu na tak nepatrném materiálu, jak má vyhověti Vám zemědělcům v požadavcích, které na něho kladete.

Avšak nedivte se Celá dotace obnášela na. Vídeňské škole zvěrolékařské roku 1893-94 pouze 3800 zl. kdežto - abych Vám naznačil rozdíl veliký - dotace ku př. na mnohem menší škole zvěrolékařské v Mnichově obnášela v témže roku 18. 000 zl. a v Drážďanech 12. 000 zl.

Ještě drastičtěji objeví se poměry nedostatečné, když uvedu, že v Mnichově stojí 1 posluchač zvěrolékařské školy ročně 111 zl., v Drážďanech 112 zl., ve Vídni pouze 8 zl. 44 kr. (Slyšte!)

Pokrok ve vyučování a vzdělávání na německých školách zvěrolékařských, jak vidíte již z řečeného, aniž bych Vás chtěl jinými dáty zdržovati, jest patrně mnohem značnější, ano, můžeme říci, v poměru k Vídeňské škole neobyčejný.

K praktickému vzdělávání slouží na školách v Německu netoliko materiál běžný, který jest stálý, tak zv. klinický, nýbrž i materiál polyklinický a mimo to veliké ambulatorium, které při těchto školách se nachází, tak že ku př. na škole Berlínské ročně v ambulatoriu přichází kolem 800 kusů dobytka. Vídeňská škola ambulatoria žádného nemá. Na Vídeňské škole jest příležitosť vzdělávání však mimo to i z té příčiny nedostatečná, poněvadž jest počet posluchačů této školy v poměru k jiným školám německým příliš veliký a mimo to sbor professorský příliš nepatrný, poněvadž se musí ve vyučování rozdělovati a vyučovati jak posluchači řádní, tak i chovance vojenské. Následkem toho nemůže ve vyučování vyhověti požadavkům jiných vysokých škol.

Roku 1896 - 94 bylo ve Vídni zapsáno ve III. ročníku 337 posluchačů a 54 vojenských chovanců, dohromady 301 žáků, roku 1894-95 bylo ve Vídni 322 posluchačů; ve Lvově kolísal počet posluchačů od roku 1890-1894 ročně mezi 103-127, v Mnichově a v Drážďanech však, velect. pánové, obnášel počet posluchačů mnohem méně. Obnášelť roku 1891-92 v Mnichově 162 posluchačů a v Drážďanech 107; na berlínské škole, největší v Německu, obnáší průměrný počet posluchačů nejvýše 300.

Z toho vidíte, velectění pánové, že jest příležitost na vídeňské škole vzdělati se vejmi nedostatečná.

Úkolem moderní nauky zvěrolékařské jest však, pánové, netoliko léčení zvířectva, nýbrž nauka rozumové plemenitby a chovu zvířectva, jakož i zvěrolékařska zdravověda a profylaxis za účelem zamezení netoliko šíření se zvířecích nemocí mezi zvířaty i přenášení nemocí na člověka. Mimo to musí býti novověký zvěrolékař vzdělán i v policejním zvěrolékařství, veterinářství, antisepsi, bakteriologickém zkoumání a vyšetřování masa a mléka. V oborech těchto vychovává škola vídeňská větším dílem naprosté nedouky. Jeví se tudíž netoliko s paktického, nýbrž i vědeckého stanoviska nevyhnutelná potřeba zříditi 3tí školu v Rakousku a sice pro království české v Praze.

Potřeba Školy této vyniká však ještě zvláště porovnáním počtu zvěrolékařských škol v Rakouska se školami zvěrolékařkými v jiných státech Evropy.

Tak na př. má Německo pět zvěrolékařských škol, Rusko 4 Francie 3, Španělsko 5, Itálie 6, malé Švýcarsko má 2 zvěrolékarské školy. A přece Švýcarsko jest poměrně, i co se týká rozsahu i obyvatelstva, značně menší než království České.

Celé Rakousko má dosud toliko dvě zvěrolékařské školy, z nichž jedna Vídeňská nevychovávala pro naše zemědělce dochov zvěrolékařský, nýbrž výhradně pro vojsko.

Z toho vidíte, velectění pánové, že již z toho, co jsem řekl, jest patrno, jak


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