Úterý 3. října 1882

Nám. nejv. marš.: První předmět denního pořádku jest zpráva komise o vládní předloze, týkající se změny § 3. českého zřízení zemského. Připomíná se, že podle vypočítání dnešnímu zasedání slav. sněmu přítomno jest 210 pp. poslanců, tedy onen počet poslanců, který vyžaduje zemské zřízení k platnému usnešení o tomto předmětu.

Oberstlandmarschall: Berichterstatter ist Landtagsabg. Baron Scharschmid.

Ver. Freiherr v. Scharschmid: In Gemäßheit des Beschlusses des hohen Landtages, welcher die zur Vorberathung der Regierungsvorlage betreffend die Abänderung des § 3. der Böhm Landesordnung bestellte Commission zur Schleunigsten Behandlung dieser Angelegenheit beauftragt hat, ist die Commission Sofort nach ihrer Constiturung in die meritorische Berathung des Gegenstandes eingegangen. Hiebei ist ohne Widerspruch die Ansicht zur Geltung gelangt, daß die Regierungsvorlage sich als eine unabweisbare Consequenz des Gesetzes vom heurigen Jahre darstellt, in Folge dessen in Prag gegenwärtig zwei Universitäten bestehen. Die Commission hat daher einstimmig den Beschluß gefaßt, dem hohen Landtage die unveränderte Annahme der Regierungsvorlage zu empfehlen. Da mir die Ehre zu Theit geworden ist, von der Commission zum Berichterstatter gewählt zu werden, habe ich diesen Antrag im hohen Hause zu vertreten, und habe ich zunächst die Ehre den Antrag zu stellen, daß es dem hohen Landtage gefallen möge, in die Specialberathung dieses Gesetzentwurfes einzugehen.

Oberstlandmarschalt: Als Redner hat sich eintragen lassen H. Prof. Dr. Ezyhtarz u. z. für die Borlage. Ich ertheile demselben das Wort.

Ldt-Abg. Prof. Czyhlarz: Wir auf dieser Seite des hohen Hauses werden für die Regierungsvorlage stimmen, weit diese Aenderung des § 3 lit. B der Landesordnung, wie auch der Berichterstatter hervorhob, eine unabweistiche Kon= Sequenz des Gesetzes vom 28. Feber 1882, betreffend die k. k. Karl Ferdinands-Universität in Prag ist

Wir halten es aber andererseits für nothwendig, vor der Abstimmung die Rechtsanschanung zu präcsiren und auszusprechen, von welcher wir bei dieser Abstimmung ausgehen.

Wir müssen das deswegen thun, weil von Seite des Centrums die Anschauung vertreten wird, daß der § 3 lit. B der Laudesordnung gegenstandslos geworden sei, weil die Universität, auf welche sich der § bezieht, nicht mehr Bestehe, Sondern zwei neue an die Stelle derselben getreten Seien. Nach dieses Auffassung verfolgt also dann die Regierungsvorlage die Tendenz, an die Stelle einer erloschenen Birilstimme zwei neue Virilstimmen zu Setzen.

Diese Auffassung ist es, welche wir perhorresciren, indem wir der Anschauung sind, daß es sich Bei der Vortage nur um eine Virtlstimme, nämlich um die -Virilstimme des Rektors der böhmischen Universität handle.

Ich muß mir erlauben, zur Begründung dieser unserer Auschauung auf das Gesetz vom 28. Feber 1882 einzugehen, Beziehungsweise den Einfluß in Betracht zu ziehen, den es auf die alte Karl Ferdinands - Universität ausgeübt hat

Es könnte dieses Einfluß möglicherweise ein doppelter sein; er könnte entweder Bestehen in der Aufhebung der alten Universität und in der Substituirung zweier neuen Universitäten an die Stelle derselßen, oder aber er könnte Bestehen in der Kreirung einer neuen Universität, die lediglich mit gewissen Attributen der alten Universität, ich will Sagen aus Gründen der Pietät, ausgestattet wurde.

Eine dritte Anschauung, die auch vertreten worden ist, könnte nur dahingehen, daß das Gesetz eine Theitung der bisher bestandenen Universität involvire.

Ich halte aber diese Anschauung für nichts anderes, als für eine andere Form der ersten Anschauung, indem eine Theitung an und für sich ausgeschlossen ist und indem derselben lediglich Rechnung getragen werden könnte durch die Aufhebung, resp. Substituirung zweier neuen Anstalten.

Sehen wir zunächst auf den Wortlaut des betreffenden Gesetzes, so gibt uns dieses über den in Frage stehenden Punkt eine Auskunft nicht Wie aus den Motiven, resp. den Motiven des Berichtes des Ausschusses des Abgeordnetenhauses hervorgeht, so wurde die Textirung gerade deswegen gewählt, weit es sich um gegenüberstehende Prinzipien handelt

Deswegen hat man einen Ausdruck gewählt, der über diese Schwierigkeiten hinweggeht.

Ob man damit einen glücklichen Griff gethan hat, dies zu erörtern ist hier nicht der Ort. Betrachten wir zunächst einmal die Frage, ob durch das Gesetz eine Aufhebung der alten Karl Ferdinands- Universität statuirt sei. So viel wird jedenfalls zugegeben werden müssen, daß das Gesetz Betreffend die k. k. Karl Ferdinands-Universität in Prag, denn das ist die Aufschrift desselben, daß dieses Gesetz nicht ausdrücklich von der Aufhebung der Betreffenden Universität spricht; auch in dem Berichte des Ausschusses ist von einer Aufhebung der alten Karl Ferdinands-Universität nicht die Rede. Es könnte daher durch das Gesetz lediglich stillschweigend eine Aufhebung der Universität herbeigeführt worden sein. Nun aber halte ich es einer derartigen Anstalt gegenüber, einer Anstalt, welche, mag man gegen sie welche Vorwürfe immer von anderer Seite erheben, zweifelllos eines der ruhmvollsten Blätter der Geschichte unseres Landes bildete -

(Bravo links. )

Ich halte es für undenkbar, daß irgend eine Regierung, welche die Absicht hat, diese Anstalt aufzuheben, nicht den Muth haben müßte, dies direkt zu sagen.

(Bravo links. )

Jede Regierung hätte es gethan, hätte es eben thun müssen.

(Bravo. )

Es entsteht weiter die Frage, welchen Zwecken soll denn die Aufhebung, die aus dem Gesetze herausgedeutet wurde, die Aufhebung der alten Universität dienen? Die Antwort darauf können wir doch wohl wieder nur entnehmen den Berichten, die der bezüglichen Gesetzvorlage resp. den Anträgen des Ausschusses des Abgeordnetenhauses zu Grunde liegen, und da ersehen wir, daß der bezügliche Wortlaut des §. l, namentlich auch des § 3 u. s. f. eben gewählt worden ist, um der historischen und rechtlichen Continuität einen Ausdruck zu geben.

Nun aber, meine Herren, scheint es mir denn doch sehr auffällig zu sein, daß im Dienste der rechtlichen Contiuuität, im Dienste der Herstellung der Continuität die Aufhebung fungirt.

(Sehr gut! links. )

Bisher war ich immer der Meinung, daß im Dienste der Rechtscontinuität die Erhaltung, die Conservirung stehe, nicht aber die Zerstörung.

(Sehr gut! links. )

Es ist dies um so auffälliger,, wenn eine derartige Auffassung seiteus einer Partei vertreten wird, die sich vorzugsweise die historische nennt; einer Schöpfung des modernen Liberalismus gegenüber wäre diese Auffassung leicht denkbar, dagegen einer so alten Anstalt gegenüber halte ich es mit der ganzen Existenz der betreffenden Partei, mit ihren Anschauungen für unvereinbar, daß dies die Tendenz des Betreffenden Gesetzes gewesen sein könnte.

(Bravo! links. )

Aber ganz abgesehen von der Frage, mag nun wirklich die Aufhebung im Dienste der Rechtscontinuität stehen, mag es wirklich keine anderen Wege geben, um zur böhmischen Universität zu kommen als durch die Aufhebung der alten Universität, so muß doch die Frage entstehen, woher kommt es denn, daß die Beiden neuen Universitäten, welche nach Maßgabe des erwähnten Gesetzes noch mit Beginn des Wintersemesters, also seit 1. October 1882, bestehen sollen, jetzt wirklich bestehen? Das bloße Wort des Gesetzes "sie werden bestehen" kann sie doch zweifellos noch nicht in's Leben rufen. Es muß doch gewiß eine Activirung beider Universitäten erfolgt sein. Nun aber spricht das Gesetz vom 28. Feber 1882 wohl von einer Activirung der böhmischen Universität, nirgends aber von der Activirung der deutschen Universität.

(Sehr richtig !)

Dazu kommt, daß meines Wissens alle Erlässe der Regierung, sowie die ganze Thätigkeit der Regierung darauf gerichtet gewesen sind, eine Universität mit böhmischer Unterrichtssprache zu activiren. Von der Activirung der deutschen Universität ist meines Wissens nirgends die Rede. Es ist das auch ganz erklärlich, weil nach meiner und nach unseren Anschauungen diese Universität Bereits Bestand, und zwar als eine vollständige Universität mit vier Fakultäten, während die böhmische Universität eben erst in's Leben gerufen werden sollte und zunächst nur in's Leben trat als eine unvollständige aus 2 Facultäten Bestehend.

(Sehr richtig ! links. )

Wenn nun die deutsche Universität nicht activirt wurde, wenn sie andererseits aber doch Besteht, so vermag ich nur den Schluß zu ziehen, daß in ihr nichts anderes gelegen ist, als eine Fortsetzung der alten Universität.

(Bravo! links. )

Aus dem Bisherigen ergibt sich wohl, daß nach meiner Auschauung das Gesetz nicht die Tendenz der Aufhebung der früher bestandenen und noch fortbestehenden Universität haben kann. Es kann ihr daher wohl nur der Gedanke, zu Grunde liegen, daß es sich handle um die Creirung einer neuen Universität, die aus dem Grunde, den ich vorhin anzudeuten mir erlaubte, mit Attributen der alten Universität ausgestattet wurde, die eben Theil hat au dem Namen der alten Anstalt, die Theil hat an dem Vermögen, die Theil hat an den Stiftungen. Daß dies, wie ich glaube, die Tendenz des Gesetzes gewesen ist, das geht auch aus dem Vorgang der Activirung der böhmischen Universität hervor, der dem der Creirung einer neuen Anstalt vollkommen gleichsteht. Betrachten wir zunächst die Heranziehung der Professoren, so wurden diese durch eine Allerhöchste Entschließung vom 29. März 1882 der Universität mit Böhmischer Vortragssprache zugewiesen, beziehungsweise es wurde von Sr. k. k. Apostol. Majestät zu genehmigen geruht, daß die Professoren (folgen die Namen) in die mit Beginn des Wintersemesters 1882 -83 zu activirende Universität mit böhmischer Unterrichtssprache eintreten. Nun wird man sagen, eine derartige Verfügung sei ja schon aus Utilitätsgründen nothwendig gewesen, allein ich meine, daß dann wohl diese Verfügung nicht in der Form einer Allerhöchsten Verfügung nothwendig gewesen wäre. Die Form der Allerhöchsten Entschließung, welche eben bestimmt, daß sie eben einzutreten haben, deutet mir darauf hin, daß es sich hier um eine Versetzung der betreffenden Herren an diese Anstalt handle. Dazn kommt noch der weitere Umstand, daß ja die bezügliche Verfügung sich auch auf solche Professoren Bezieht, die Schon vermöge ihrer ursprünglichen dekretmäßigen Anstellung zu Vorträgen in böhmischer Sprache verpflichtet waren. Nach Maßgabe des Gesetzes vom 28. Feber 1882 können sie ja dieser Verpflichtung an der juridischen und philosophischen Facultät der deutschen Universität nicht mehr entsprechen. Wenn sie nun dennoch trotzdem durch eine besondere kaiserliche Entschließung an die böhmische Universität übersetzt werden, so liegt darin, wie ich meine, nichts anderes, als eine Anerkennung der Logik der Thatsache, daß es sich hier um ein Novum handelt.

(Richtig links. )

Wäre auch die deutsche Universität neu creirt worden, so hätte dasselbe auch Bezüglich der deutschen Professoren in Bezug auf die deutsche Universität geschehen müssen, (Sehr richtig ! links) was eben, So weit mir bekannt, nicht geschehen ist.

Ich gehe über zur Constituirung der akademischen Behörden, und zw. beginne ich selbstverständlich mit der Constituiruug der Facultäten, beziehungsweise mit der Wahl der Dekane und Prodekane. An der böhmischen Universität, Beziehungsweise für dieselbe, ist diese Wahl nicht nach Maßgabe des Gesetzes über die Organisation der akademischen Behörden vom 27. April 1873 vorgenommen worden, Sondern es ist das Ganze geregelt worden durch Anordnung des hohen Statthalterei-Präsidiums u. zw. durch Erlaß vom 3. Mai 1882. Durch diesen Erlaß des hohen Statthalterei - Präsidiums wurden die Wahltage präcisirt, durch den Erlaß des hohen Statthalterei-Präsidiums resp. in Folge desselben, wurden im Namen Sr. Exc. des Herrn Statthalters die Professoren zur Wahl eingeladen und die Bezüglichen Dekane, die als Leiter der Wahl fungirten, fungirten dabei eben als mittelbare Delegirte des Herrn Statthalters, wie das wenigstens Bezüglich des juridischen Dekans auch im Bezüglichen Protokolle Bemerkt ist.

Die Wahl der Bezüglichen Funktionäre seitens der deutschen Universität, der Sogenannten deutschen Universität, ist dagegen in der Bisher üblichen Weise vorgenommen worden. Nachdem die Facultäten constituirt waren, ging man zur Wahl des Rektors über; auch diese Wahl wurde nicht nach Maßgabe des Gesetzes vom 27. April 1873 vorgenommen, fondern ebenfalls durch einen Statthalterei-Erlaß u. zw. vom 12. Juni 1882 geregelt. Es heißt in diesem Bezüglichen Erlaß, den ich mir, mit Erlaubniß Sr. Durchlaucht, vorzulesen die Ehre gebe, folgendermaßen:

"Da bei diesen Wahlen der Bestimmung des § 10 des Gesetzes vom 27. April 1873, daß der abtretende Rektor den Vorsitz zu führen hat, nicht entsprochen werden kann, so treffe ich auf Grund der Ermächtigung des Ministers für Cultus und Unterricht die Anordnung, daß das älteste Mitglied des gesammten Wahlcollegiums den Vorfitz Bei dieser Wahl zu übernehmen und mir Sodann auch das Wahlprotokoll vorzulegen hat.

Daraus geht doch wohl hervor, daß dieser Vorsitzende mit der Wahl das älteste Mitglied des Wahlcollegiums eben als Delegirter der Regierung, als Regierungs-Commissär die Wohl geleitet hat.

(Sehr richtig ! links. )

Sehen wir auf den Vorgang Bei der anderen Universität, so war derselbe derjenige, wie er überhaupt durch das Gesetz über die Organisation der akademischen Behörden vom 27. April 1873 vorgezeichnet ist.

Was folgt nur aus diesem Vorgang bezüglich der Rechtscontinuität?

Wäre wirklich, wie Behauptet wird, die Universität in zwei getheilt, dann wären eben Beide gleichmäßig Rechtsnachfolger, dann wäre eben auch die Wahl beider Rektoren unter dem Vorsitze des Bisherigen Rektors vorzunehmen gewesen,

(Sehr richtig ! links. )

Wären dagegen beide Universitäten neu creirt, dann wäre keine diefer Wahlen unter dem Vorsitz des Bisherigen Rektors vorzunehmen gewesen (Ganz richtig ! links) Sondern Beide hätten unter der Leitung eines Regierungs-Commissärs stattfinden müssen.

Der Umstand nun, daß der geschilderte Weg eingeschlagen worden ist, zwingt mich zu dem Schluße, daß es fich nur auf der einen Seite um die Errichtung und Creirung neuer Würden, und lediglich auf der andern Seite um die Uebertragung vorhandener Würden handelte. Ich Bemerke noch, daß gleichzeitig seitens der Böhmischen Universität, resp. der bezüglichen Fakultäten, auch der Prorektor und die Vrodekane in gleicher WeiSe gewählt worden sind, worin eben wieder ein Argument dafür gelegen ist, daß es an einer Anknüpfung fehlt.

Ich muß hervorheben, daß ich diese Bemerkungen nicht mache, und irgendwie einen Vorwurf zu erheben, ich constatire ausdrücklich, daß eben nicht anders vorgegangen werden konnte; aber der. Umstand, daß nicht anders vorgegangen werden konnte, ist mir eben ein Argument dafür, daß es sich Bei der Aktivirung der böhmifchen Universität um ein Novum, um eine Creirung einer neuen Anstalt handelte; und eben deswegen mußte ich dieses Moment hervorheben. Wir haben somit auf der einen Seite eine vollständig organisirte Anstalt, Bestehend aus 4 Fakultäten, wir haben auf der andern Seite zunächst Vorbereitungshandlungen, die darauf abzielen, daß die mit dem 1. Oktober l. J. ins Leben getretene böhmische Universität auch wirklich die äußere Organisation vorfinde, welche zu ihrer Wirksamkeit notwendig ist.

Daraus nun muß ich den Schluß ziehen, daß wir nur auf Seite derjenigen Universität, welche Späterhin in Folge des Gesetzes die Bezeichnung "deutsche Karl - Ferdinands - Universität'' erhielt, daß wir nur auf Seite dieser Universität die jüngste Gestaltung der ursprünglichen Stiftung der Karl- Ferdinands - Universität finden,

(Leßhafter Beifall links. )

Man wird einwenden, daß die ursprüngliche Stiftung eben eine utraquistische Universität War (Rufe im Centrum: Nein !) ein Umstand der bereits hervorgehoben wurde.

Dagegen erlaube ich mir nun zu bemerken, daß es eine eigentliche utraquistische Universität nicht gegeben hat.

(Rufe: Ganz richtig!)

Es war diese sogenannte utraquistische Universität eigentlich eine deutsche Universität, (Oho! im Centrum) an welcher eben auch Vorträge in Böhmischer Sprache gehalten werden konnten.

(Heiterkeit im Centrum. )

Nun also gut, diese utraquistische Universität soll die ursprüngliche Stiftung sein, mit dieser ist dann die ursprüngliche Stiftung erloschen. Nun aber, meine Herren! wie verhält es sich denn mit der utraquistifchen Universität? Wir haben ja nach dem Gesetze vom 28. Feber 1882 noch immer diese utraquistische Universität, - es ist dieß nämlich die deutsche Karl - Ferdinands - Universität.

Der Lektionskatalog der deutschen Karl - Ferdinands - Universität weist auch für die künftige Zeit, respektive für das Bereits Begonnene Studienjahr, an der theologischen und medicinischen Facultät noch immer Vorträge in Böhmischer Sprache auf, und zwar ganz entsprechend den Bestimmungen des Bezüglichen Gesetzes vom 28. Feber 1882. Daher ist wohl die sogenannte deutsche Carl-FerdinandsUniversität die utraquistische Universität. Wenn nun einerseits diese utraquistische Universität die alte ist, Wenn andererseits die deutsche Carl-Ferdinands-Universität derzeit und noch für längere Zeit hinaus als utraquistische bezeichnet werden muß, dann, meine Herren, kann ich daraus nur den Schluß ziehen, daß eben diese deutsche CarlFerdinands-Universität die Fortsetzung der alten Universität ist,

(Lebhafter Beifall. )

Wenn dem so ist, dann können wir aber auch den § 3 lit. b der L. -O. nicht für gegenstandslos halten, wir müssen vielmehr der Anschauung Sein, daß derjenige Rector, der innerhalb des Landtages Seinen Sitz eingenommen hat bis zum 1. October 1882 - denn erst mit diesem Tage trat das neue

Gesetz in Wirksamkeit - als Rector der CarlFerdinands-Universität fungierte, als Solcher hier faß, und Seit 1. October 1882 seine Funktion als Rector der deutschen Carl-Ferdinands-Universität fortsetzt.

(Bravo !)

Man wird dagegen einwenden, daß diejenigen Rechte, welche dem ehemaligen Ganzen zustanden, nicht einem Theile desselben, d. h. eben der deutschen Karl Ferdinands-Universität zustehen können. Man könnte möglicher Weise diese Einwendung auch umkehren und sagen, daß diejenigen Rechte, welche für das künftige Ganze intendirt werden, so lange dieses künftige Ganze nicht Besteht, auch nicht von einem Theile ausgeübt werden können. Denn zunächst kann es sich nur handeln um die 2 Fakultäten der künftigen Böhmischen Universität. Ich erkläre sofort, daß ich diesen Schluß nicht für zutreffend halte, und zwar einfach deswegen, Weil ich die Anwendung des Begriffes "Ganzes" und "Theil" auf die Frage für unanwendbar halte.

Meine Herren! Viele von uns werden sich erinnern, daß z. B, an der juridischen Fakultät die Zahl der Lehrer überhaupt nur 6-7, kaum mehr betrug; die Zahl der Professoren ist im Laufe der Zeit gewachsen, es sind Professoren mit Böhmischer Unterrichtssprache hinzugekommen, aber niemand hat Behauptet, daß dadurch der Charakter der Universität geändert worden sei, niemand hat behauptet, daß irgendwie der Rechtsbestand der Universität tangirt worden sei.

Meine Herren ! Es sind im Laufe der Zeit andere wesentliche Aenderungen vorgenommen worden, es sind ganze Collegien der utraquistischen Universität - ich meine die Doktoren-Collegien aus ihr ausgeschieden worden, und niemand hat Behauptet, daß dadurch der Charakter der Universität geändert worden sei, daß sie aufgehört habe zu existiren.

(Sehr gut !)

Ist dem so, dann kann der Austritt einzelner Professoren, mögen dieselben noch so achtbar Sein, für die Universität nicht die Wirkung haben, daß sie in ihrem Bestande alterirt werde, daß Sie aufhöre zu existiren,

Es hat diese Ausscheidung nach Maßgabe des Gesetzes - wenigstens wie wir es auffassen lediglich die Bedeutung, daß diese Professoren zu einer selbstständigen Corporation vereinigt worden sind, die mit gewissen Attributen der alten Corporation ausgestattet wurde.

Bei diesem Sachverhalt können wir auch nicht der Anschauung sein, daß durch die Regierungsvorlage dem Gedanken Ausdruck gegeben Werden soll, daß zwei neue Virilstimmen creirt, daß zwei neue Virilstimmen geschaffen werden sollen. Wir können umsoweniger dies in dem Wortlaute der betreffenden Regierungsvorlage finden, die lediglich den geänderten Verhältnissen Rechnung trägt, die lediglich darauf hinausgeht zu statuiren, daß Beide Rectoren wirklich Raum und Platz im Landtage finden sollen. Keineswegs können wir aber in dem Wortlaute der Regierungsvorlage ein Argument dafür sinden, daß der Bisherige Rector, daß die bestehende deutsche Universität nicht Berechtigt wäre, die Stimme im Landtage auszuüben.

(Bravo links. )

Von diesem Gesichtspunkte aus werden wir für die Regierungsvorlage stimmen.

(Leßhaftes Bravo und Händeklatschen. )

Oberstlandmarschall: Wünscht Jemand das Wort?

Žádá někdo za slovo?

Prof. Kvíčala (prosí o slovo).

Nejv. marš.: Pan poslanec prof. Kvíčala má slovo.

Prof. Kvíčala:

Slavný sněme!

Já musím především říci, že jsem překvapen a nemile překvapen vystoupením ctěného poslance p. prof. Czyhlarze, a hned také příčinu tohoto překvapení vyložím. V komisi, kteráž ustanovena byla, aby se radila o vládní předloze, stalo se vyřízení této předlohy způsobem velmi rychlým a hladkým. Zvláště se strany těch členů, kteréž vyslala kurie velkostatkářů, byla hned projevována ochotnosť veliká, uznati vládní předlohu za nutnou konsekvenci zákona říš. ze dne 28. února t. r.

V soukromném hovoru pak s pány poslanci proslýchalo se, že nebude debaty zde ve sněmu o principielní otázce, t. j. o otázce, ve kteréž mínění obou velikých stran se rozchází a způsobem takovým se rozchází, že jakési dorozumění v této otázce možným se býti nezdá.

Pánové, kteříž jsou naši političtí odpůrci, mohli nás v této otázce majorisovati, ale přesvědčiti platnými důvody, důvody, kteréž by se zakládaly na pravdě, nás nemohli a nemohou.

(Výborně, výborně !)

My jsme, pánové, byli odhodláni mlčeti, co se týká této otázky a myslili jsme, že vskutku mlčení v této věci bylo by záhodno, a sice z té jednoduché příčiny, poněvadž obě strany slav. sněmovny v této věci již stanovisko své dostatečně naznačili a nebylo tedy třeba nového a emfatického naznačení - z této strany. Prosím, že obě strany stanovisko své v této otázce naznačily a sice strana našich ctěných politických odpůrců tím. že to provedla, že pan rektor něm. university de facto zde ve sl. sněmu sedí.

My pak jsme učinili, co nám naše svědomí a naše povinnosť kázala, My jsme protestovali proti tomu dle našeho přesvědčení a pokusili jsme se, ovšem s výsledkem nedobrým, o zadání písemného protestu v této věci. Je-li mi dovoleno užíti o této věci výrazu triviálního (a já nerad užívám výrazů triviálních; ale připadá mi nyní vhodný a přiměřený na mysl) mohl bych říci, že v této otázce obě strany jsou si kvit. Nicméně pan prof. Czyhlarz uznal za dobré, o principielní otázce, která de facto byla rozhodnuta ve prospěch rektora něm. university, se ještě zmíniti a já pokládám za svou povinnosť (Výborně!) několik slov na obranu pověděti.

Obrana, pánové, jest nejen právem, nýbrž také, myslím, povinností (Výborně !) jak jednotlivce tak celé strany politické i celého národa (Výborně !) a ten kdo se brání, když přesvědčen jest, že se mu křivda děje, nemůže pokládán býti za rušitele míru.

Co se pricipielní otázky týká, abych po tomto úvodu k ní přešel, stokrát, pánové, bylo již tvrzeno od našich protivníků, že bývalá universita byla rázu výlučně německého a že nám jaksi z milosti bylo tehdáž dovoleno také některé předměty po česku přednášeti, a stokrát bylo toto mylné tvrzení také již vyvráceno.

Já jsem pak myslil, že nyní po vydání zák. říšsk. ze dne 28. února t. r. o tuto otázku nemůže již býti hádky, poněvadž mně, dle mého právního citu a dle mého právního přesvědčení, zdá se rozhodnutí v této věci býti velmi jasné.

P. prof. Czyhlarz arci se snažil, důvody, kteréž si upravil, maje k tomu delší čas, důvody na oko jak se zdá platnými, dokázati nám, že pravé pokračování staré university pražské máme jenom shledávati v německé universitě a ne v české.

Já se tomu, - musím to říci a prosím, aby mně ctěný řečník nevykládal to na zlou stránku, divím, jak prof. Czyhlarz, Dr. práva, mohl takovéto tvrzení zde vysloviti.

(Oho ! Na levici. Výborně! Ve středu).

Myslím, že nemůže býti o tom pochybnosti, že dle znění zák. ze dne 28. února v skutku intendováno bylo a také nařízeno bylo rozdělení bývalé university, která nyní již více neexistuje jinak než ve svých obou dcerách, a která tedy sama o sobě dále právně již neexistuje; a tedy, co se týká práva, myslím, když není mandanta (a mandant již dle našeho přesvědčení přestal), nemůže býti mandatáře, který by zastupoval mandanta nyní již neexistujícího.

Pan prof. Czyhlarz tvrdil, že pokračováním staré university jest jenom německá universita, a že prý, tak pravil, i ve zprávě, kterou výbor školský v říšské radě o té věci podal, jest jakýsi důkaz toho.

Nuže, tu musím říci, že pan prof. Czyhlarz zprávu školského výboru nečetl s tou pozorností, s kterou se tato zpráva, kteráž vykládá intenci zákona, čísti měla. Neboť já shledávám, a sice na druhé straně této zprávy, co nejurčitěji vysloveno, že historická i právní kontinuita obou universit, nejen tedy německé university, nýbrž obou universit, měla praktického uznání a praktického provedení dosíci § 3., tím paragrafem, který se týká rozdělení jmění.

Pan prof. Czyhlarz také uvedl nám rozličná nařízení ministerská, kteráž učiněna jsou v příčině, jak on pravil, aktivování české university. Co se těchto nařízení týká, kteráž od vlády pocházejí, jako na příklad toho, že professorům českých fakult dodány byly dekrety zvláštní (Hlas na levici: To neříkám !), kterýmiž byli přiděleni české universitě, ale professorům německé university ne (pan prof. Czyhlarz, to nevyslovil právě, ale mínil tento důkaz a zajisté také aspoň narážku na to učinil), (Veselosť na levici) - co se tedy, pravím, týče těchto a podobných nařízení, dovolávám já se naproti tomu jiného důkazu, a to tím více, poněvadž také p. poslanec Czyhlarz dovolával se nejvyššího rozhodnutí. Dovoluji si připomenouti jedno rozhodnutí nejvyšší Jeho Veličenstva, kteréž bylo začátkem a základem celé universitní akce; jest to rozhodnutí Jeho Vel. ze dne 11. dubna předešlého roku.

Dovolím si několik slov aspoň z tohoto nejv. rozhodnutí přečísti v orginálu:

"Setne kais. und königl. Majestát haben mít Allerhöchster Entschließung vom 11. Apríl 1881 allergndigst zu genehmigen geruht, daß die Karl Ferdinandäische Universität in Prag derart eingerichtet werde, daß je eine Universität mit deutscher und böhmischer Unterrichtsprache bestehe, wetche beide Universiäten den Namen Karolo-Ferdinandea fortzuführen haben; " - nuže, jasněji než v tomto nejv. rozhodnutí nemůže přec býti vysloveno, že obě university mají býti v právní kontinuitě a v historické kontinuitě s bývalou universitou, která co celek přestala (Výborně, výborně! na pravo) a existuje jenom v těch dvou částech rovnoprávných, kteréž dle zákona začátkem zimního semestru nyní nastupují.

Já dovoluji si ještě pak k objasnění této řeči několik otázek.

Chci nejprvé se tázati: Jsou či nejsou nyní dvě university pod názvem Carolo-Ferdinandea? Odpověď: Jsou. Jedna jest německá Carolo-Ferdinandea, druhá česká Carolo-Ferdinandea; a já myslím, že již v titulu samém, ve jméně samém jest právní nárok university české dostatečně naznačen. (Výborně!) Ta universita, která se jmenuje Carolo Ferdinandea právě tak jako německá, ta nemůže býti nějaké novum, jak se zalíbilo p. posl. Czyhlarzovi praviti, kterýž pokračování staré university omylně shledával pouze na jedné straně, pouze v německé universitě. Pokračování staré university jest v obou universitách, které mají jména jasných panovníků starých, Karla a Ferdinanda. (Výborně, výborně!)

Táži se pak dále: Jak se skládá universita? Odpověď jest: Universita se skládá z fakult a fakulty se skládají podle universitního zákona z professorů a ze studujících. A nyní se táži: Odkud přišli professori a studující, kteří tvoří českou universitu, a odkud ti, kteří tvoří německou universitu.

Ti professoři, kteří tvoří českou universitu, přišli z býva1é university, která byla jednotnou universitou utraquistickou; tento výraz budu opakovati stále, nechť se to panu posl. Czyhlarzovi a jeho soudruhům zdá býti oprávněným, nechť se to líbí čili nic. (Výborně!) Já naproti jeho právnímu přesvědčení mohu položiti právní přesvědčení své a svých soudruhů a myslím, že toto právní přesvědčení také dobře a platně se dá odůvodniti.

(Výborně!)

Tážu-li se pak dále, jak německá universita nyní se uskuteční, jest způsob zcela týž:

Německá universita uskuteční se tím, že němečtí professoři a němečtí studující se spojí a budou právě tak, jako na české universitě se to stává, tvořiti tedy universitu německou.

Ovšem mohlo by se namítnouti, že na české universitě třeba bylo a jest a bude doplňků rozličných, že není dostatek sil vyučovacích. To jest pravda; dílem se již stalo opatření, kterým by se tomu odpomohlo, dílem, jak doufáme, se ještě stanou další opatření.

Ale, pánové, na něm. universitě shledáváme totéž; také tu nedostačují ty síly vyučovací, které nyní budou, a učiněny jsou od professorských sborů návrhy, aby mezery, které nyní budou, byly vyplněny. Já shledávám tedy úplnou stejnosť a rovnosť také v této věci na obou universitách.

Já, pánové, jsem těchto několik slov zde pronésti pokládal za svou povinnosť; a kdyby se nám měla snad výčitka učiniti, že jsme my nedbali zachování míru, poněvadž my povinnosť sebeobrany zde vykonáváme, prosím aby věc tato spravedlivá střízlivě od našich ctěných politických odpůrcův byla posuzována a uvažována. My víme, že zde se nejedná o ten jeden hlas virilní, kterýž hlas dle našeho přesvědčení o několik dní dříve, než by se bylo mělo státi, zde k platnosti proveden byl. Jedná se o princip, o uhájení principu, a tu arciť každá politická strana povinna a zavázána jest zasaditi se o uhájení tohoto principu, i kdyby napřed věděla, že podlehne a podlehnouti musí. Já dovolím si končiti těmi slovy, která druhdy heslem fran-


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