Čtvrtek 21. listopadu 1872

Oberstlandmarschall: Ich schreite zur Abstimmung. Bitte Diejenigen, die dem Antrage Zustimmen, die Hand zu erheben.

Der Antrag ist angenommen.

S. 2. lautet:

Dieses. Gesetz tritt mit dem Tage der Ausscheidung der Gemeinde Milleschau aus dem Bezirksgerichtssprengel Mirowitz und deren Vereinigung

mit dem gerichtlichen und politischen Bezirke Mühlhausen in Wirksamkeit.

Zemský sekretář čte:

§. 2.

Zákon tento nabude platnosti dnem, kdy bude místní obec Milešov z obvodu okresního soudu mirovického vyloučena a k obvodu soudního i politického okresu milevského přivlělena.

Oberstlandmarschall: Wenn nichts erinnert wird, so schreite ich zur Abstimmung.

Bitte diejenigen Herren, welche dem Antrage zustimmen, die Hand zu erheben. §. 2 ist angenommen. §. 3 lautet:

Der Minister des Innern ist mit der Durchführung dieses Gesetzes beauftragt.

Zemský sekretář čte:

§. 3.

Ministrovi vnitra se ukládá, aby zákon tento ve skutek uvedl.

Oberstlandmarschall: Ich schreite zur Abstimmung.

Ich bitte Diejenigen, die dem Antrage zustimmen, die Hand zu erheben. Der Antrag ist angegenommen. Der Titel des Gesetzes lautet: Gesetz

vom...........

wirksam für das Königreich Böhmen, betreffend die Ausscheidung der Gemeinde Milleschau aus dem Bezirksvertretungsgebiete Mirowitz und deren Vereinigung mit dem Bezirksvertretungsgebiete Mühlhausen. Uiber Antrag des Landtages Meines Königreiches Böhmen finde Ich auf Grund der $$. 2 und 5 des Gesetzes über die Bezirksvertretung vom 25. Juli 1864 (Nr. 27 des Gesetz= und Verordnungsblattes für das Königreich Böhmen) anzuordnen, wie folgt:

Zemský sekretář čte: Nápis zákona: Zákon,

daný dne .........

pro království České, co se týče vyloučení místní obce Milešova z obvodu okresního zastupitelstva mirovického a přivtělení jejího k obvodu okresního zastupitelstva milevského. K návrhu sněmu Mého království Českého vidí se Mně v základě §§. 2. a 5. zákona o okresním zastupitelství, daného dne 25. července 1864 (čís. 27. zákonníka i věstníka zemského pro království České) naříditi takto:

Oberstlandmarschall: Wenn nichts erinnert wird, so schreite ich zur Abstimmung.

Bitte diejenigen Herren, welche den Gesetzestitel und den Eingang annehmen, die Hand zu erheben.

Angenommen.

In dritter Linie besteht ein Antrag auf den Gesetzentwurf, dessen 1. Paragraph lautet:

Die Punkte 68 und 76 des §. 7 der Land-

tagswahlordnung für das Königreich Böhmen werden dahin abgeändert, daß dieselben lauten:

68. Březnitz, Blattna, Mirowitz zusammen Einen Wahlbezirk.

76. Mühlhausen, Sedletz, Bechin zusammen Einen Wahlbezirk nach dem durch das Gesetz vom

...................................und die Verordnungen

des Justizministers vom.................................

betreffend die Ausscheidung der Ortsgemeinde Milleschau aus dem Gerichtsbezirke Mirowitz und deren Vereinigung mit dem gerichtlichen und politischen Bezirke Mühlhausen festgesetzten Gebietsumfange.

Zemský sekretář čte:

§. 1.

Odstavce 68. a 76. §. 7. řádu volení do sněmu kralovství Českého mění se v ten spůsob, že mají zníti takto:

68. Okresové březnický, blatenský a mirovický dohromady jeden okres; 76. okresové milevský, sedlecký a bechyňský dohromady jeden okres; - a to podle obvodu, ustanoveného zákonem, daným dne..........

a nařízeními ministra spravedlnosti ze dne...

a ministra vnitra ze dne....... co

se týče vyloučení místní obce Milešova z obvodu okresního soudu mirovického a přivtělení jejího k obvodu soudního a politického okresu milevského.

Oberstlandmarschall: Wünscht Jemand zu dem §. 1 das Wort? Da dies nicht der Fall ist, so schreite ich zur Abstimmung. Ich bitte diejenigen Herren, die zustimmen, die Hand zu erheben. (Liest):

§. 2.

Dieses Gesetz tritt mit dem Tage in Wirksamkeit, an welchem das in Gemäßheit des Art. 2 des Anhanges zur Landesordnung für das Königreich Böhmen und §. 7, Abs. 3 des Staatsgrundgesetzes über die Reichsvertretung vom 21. Dezember 1867 (Nr. 141 R. =G. =Bl. ) zur Aenderung der Reichsrathswahlgruppen 19 und 24 erforderliche Reichsgesetz in Wirksamkeit treten wird.

Zemský sekretář čte:

§. 2.

Zákon tento nabude platnosti dnem, kdy ve skutek vejde říšský zákon, jehož vedle článku II. dodatku k zemskému zřízení pro království České a vedle 3. odstavce §. 7. státního základního zákona o zastupitelstvu říšském, daného dne 21. prosince 1867 (čís. 141 říšs. zákonníka) potřebí jest ku. změně 19. a 24. volebního skupení do říšské rady.

Oberstlandmarschall: Bitte Jene, welche dem Paragraphe zustimmen, die Hand zu erheben. (Geschieht. )

Angenommen.

§. 3 lautet:

Der Minister des Innern ist mit der Durchführung dieses Gesetzes beauftragt.

Zemský sekretář (čte):

§. 3.

Ministrovi vnitra se ukládá, aby zákon tento ve skutek uvedl.

Oberstlandmarschall: Bitte Jene, welche zustimmen, die Hand zu erheben.

(Geschieht. ) §. 3 ist angenommen. Der Titel des betreffenden Gesetzes lauter:

Gesetz

vom............

wirksam für das Königreich Böhmen, betreffend die Abänderung der Punkte 68 und 76 des §. 7 der Landtagswahlordnung für das Königreich Böhmen. Uiber Antrag des Landtages Meines Königreiches Böhmen finde Ich anzuordnen, wie folgt:

Zemský sekretář (čte): Nápis zákona: Zákon,

daný dne...........

pro království České, co se týče změny odstavců 68 a 76 §. 7. rádu volení do sněmu království ..             ... Českého.

K návrhu sněmu Mého království českého vidí se Mně naříditi takto:

Oberstlandmarschall: Bitte Jene, welche dem Titel und dem Eingange zustimmen, die Hand zu erheben.

(Geschieht) Angenommen.

Der 4. Antrag lautet:

Der Landtag des Königreiches Böhmen stellt an die hohe Regierung in Gemäßheit des Art. II des Anhanges zur Landesordnung und §. 7, Absatz 3 des Staatsgrundgesetzes über die Reichsvertretung vom 21. Dezember 1867 (R. =G. =Bl. Nr. 141) den Antrag: Die durch die Ausscheidung der Ortsgemeinde Milleschau aus dem Mirowitzer Gerichtsbezirke und Bezirksvertretungsgebiete und deren Vereinigung mit dem Gerichtsbezirke und Bezirksvertretungsgebiete Mühlhausen nothwendig gewordene, sub III beschlossene Aenderung der Punkte 68 und 76 der Landtagswahlordnung mit Rücksicht auf die Aenderung der Reichsrathswahlgruppen 19 und 24 im Wege eines Reichsgesetzes erwirken zu wollen.

Zemský sekretář (čte): Návrh čtvrtý zní: Sněm království Českého Činí vedle článku II. dodatku k zemskému zřízení a vedle 3. odstavce §. 7. státního základního zákona o říšském zastupitelství, daného dne 21. prosince 1867 (čís 141 řís. zák. ) ku slavné vládě návrh, aby vzhledem ku změně 19. a 24. volebního skupení do říšské rady prostředkem říšského zákona vymoci ráčila sub III. usnesenou změnu 68. a 76. odstavce řádu volení do sněmu, kteréžto změny potřebí jest tím, že místní obec Milešov byla z obvodu soudního okresu a okresního zastupitelstva mirovického vyloučena a k obvodu soudního okresu a okresního zastupitelstva milevského přivtělena.

Oberstlandmarschall: Wünscht Jemand das Wort? Da dies nicht der Fall ist, bitte ich um Abstimmung. Bitte Jene, welche zustimmen, die Hand zu erheben.

(Geschieht. ) Der Antrag ist angenommen. Dr. Schmeykal: Ich erlaube mir zu beantragen, daß in die 3. Lesung eingegangen werde.

Oberstlandmarschall: Bitte Jene, welche dem Antrage zustimmen, daß die 3. Lesung vorgenommen werde, die Hand zu erheben. Bitte Jene, welche den beiden Gesetzentwürfen, wie sie ans der 2. Lesung, hervorgegangen sind, in der 3. endgiltig zustimmen, die Hand zu erheben. (Geschieht. ) Angenommen. Wir kommen zum Landesansschußberichte über die Petition der Gemeinde Janessen um Ausscheidung aus der Falkenauer und Zutheilung zur Karlsbader Bezirkshauptmannschaft.

Der Berichterstatter ist derselbe. Dr. Schmeykal: Die Gemeinde Janessen strebt ihre Ausscheidung aus dem Sprengel der Falkenauer Bezirkshauptmannschaft und ihre Zutheilung zum Sprengel der Bezirkshauptmannschaft Karlsbad, beziehungsweise ihre Abtrennung aus dem Gerichtsbezirke Elbogen und ihre Zuweisung zum Gerichtsbezirke Karlsbad hauptsächlich aus nachstehenden Gründen an: Sie berufen sich darauf, daß sie von Karlsbad kaum eine Wegstunde entfernt sind, während die Entfernung zwischen Janessen und Falkenau 4 Stunden beträgt.

Sie berufen sich darauf, daß die wirthschaftlichen und, gewerblichen Verkehrsverhältnisse so liegen, daß die Gemeinde Janessen entschieden mehr und überwiegend nach Karlsbad gravitire und nicht nach Elbogen und nicht nach Falkenau; sie berufen sich weiter darauf, daß sie zum Lednitzer Kirchensprengel gehoren, welches ans 19 Ortschaften besteht und alle mit Ausnahme der Gemeinde Janessen liegen im Karlsbader Gerichtssprengel.

Was die Anschauungen der kompetenten Organe über den Ausscheidungsfall anbelangt, so hat sich die Karlsbader Bezirkshauptmannschaft für die Gemeinde Janessen ausgesprochen, ebenso die k. k. Statthalterei, weiter die Bezirksvertretung in Karlsbad, das Bezirksgericht in Elbogen, das Kreisgericht in Eger und das Oberlandesgericht. Nur die Bezirksvertretung Elbogen ist der Gemeinde Janessen mit dem Bemerken entgegengetreten, daß durch die Ausscheidung dieser Gemeinde die Lasten namentlich bei Herstellung der Strassen auf Seite der übrigen Gemeinden vergrößert werden müßten, also ein solcher Nachtheil erwüchse, daß sie in Anbetracht desselben die Zustimmung zur Ausscheidung der Gemeinde Janessen nicht ertheilen könne. Allein ein gewichtiger Grund, der bereits angeführt worden ist, in Verbindung mit der von den entscheidenden. Behörden ausgesprochenen Zustimmung hat den Landesausschuß nicht bestimmt, die diesfällige Einwendung der Bezirksvertretung

Elbogen zu berücksichtigen. Der Landesausschuß glaubte, daß die Nachtheile, welche durch die Ausscheidung entspringen würden, unmöglich so in's Gewicht fallen können, um den Interessen der Gemeinde Janessen entgegenzutreten. In Folge dessen erlaubt sich der Landesausschuß im Sinne des gestellten Begehrens die Ausscheidung aus Elbogen für die Gemeinde Janessen zu beantragen.

Eine Abänderung der Landtagswahlordnung ist nicht nothig und daher beschränkt sich der Antrag einmal auf das Gutachten gegenüber der Regierung in Betreff der Aenderung der Gerichtssprengel und auf den Gesetzentwurf, betreffend die Aenderung der Bezirksvertretung.

Oberstlandmarschall: Wünscht Jemand in der Generaldebatte das Wort?

Da dies nicht der Fall ist, wollen wir zur Spezialberathung übergehen. Der erste Antrag lautet:

Die Petition der Gemeinde Janessen um Ausscheidung aus dem Elbogener und Zuweisung zu dem Karlsbader Gerichte bezirke, beziehungsweise um Ausscheidung ans dem Sprengel der Falkenauer und Zutheilung zur Karlsbader Bezirkshauptmannschast wird mit Rücksicht auf die Lage und Verkehrsverhältnisse dieser Gemeinde im Sinne des §. 2 des Gesetzes vom 11. Juni 1868, Nr. 59 R. =G. =Bl., befürwortend an die hohe Regierung geleitet.

Zemský sekretář (čte): První návrh zemského výboru zní:

Slavný sněme račiž se usnésti takto: Petice místní obce Janesen za vyloučení ze soudního okresu loketského a přivtělení k soudnímu okresu karlovarskému, vtažmo za vyloučení z okresního hejtmanství falknovského a za přivtělení k okresnímu hejtmanství karlovarskému budiž v uvážení polohy a poměrův obchodních této obce s přímluvou podána slavné vládě ve smyslu §. 2. zákona daného dne 11. června 1868, číslo 59 ř. z.

Oberstlandmarschall: Da Niemand das Wort wünscht, so bitte ich zur Abstimmung zu schreiten und ersuche Diejenigen, welche dem Antrage zustimmen, die Hand zu erheben

Angenommen.

In zweiter Linie ist ein Gesetzentwurf beantragt, dessen erster Paragraph lautet:

Aus dem Gebiete der Bezirksvertretung Elbogen wird die Gemeinde Janessen ausgeschieden und mit dem Gebiete der Bezirksvertreung Karlsbad vereinigt.

Zemský sekretář (čte):

§. 1.

Místní obec Janesen z obvodu okresního zastupitelstva loketského se vylučuje a k obvodu okresního zastupitelstva karlovarského se přivtěluje.

Oberstlandmarschall. Wenn nichts erwähnt wird, ersuche ich zur Abstimmung zu schrei-

ten und ersuche Diejenigen, die dem Antrage zustimmen, die Hand zu erheben.

(Angenommen)

Paragraph 2 lautet:

Dieses Gesetz tritt mit dem Tage der Ausscheidung der Gemeinde Janessen aus dem Gerichtssprengel Elbogen, beziehungsweise aus dem Sprengel der Bezirkshauptmannschaft Falkenau und Zutheilung derselben zu dem Gerichts= und politischen Bezirke Karlsbad in Wirksamkeit.

Zemský sekretář (čte):

§. 2.

Zákon tento nabude platnosti dnem, kdy bude místní obec Janesen ze soudního okresu loketského, vtažmo z okresního hejtmanství falknovského vyloučena a k soudnímu i politickému okresu Karlovarskému přivtělena.

Oberstlandmarschall: Diejenigen, welche den § 2 annehmen, wollen die Hand erheben. Er ist angenommen.

§. 3.

Der Minister des Innern ist mit der Durchführung dieses Gesetzes beauftragt.

Zemský sekretář (čte):

§. 3.

Mému ministru vnitra se ukládá, aby zákon tento ve skutek uvedl.

Die, welche den §. annehmen, wollen die Hand erheben.

Er ist angenommen.

Gesetz

vom.......................................

wirksam für das Königreich Böhmen, betreffend die Ausscheidung der Gemeinde Janessen aus dem Bezirksvertretungsgebiete Elbogen und deren Vereinigung mit dem Bezirksvertretungsgebiete Karlsbad. Uiber Antrag des Landtages Meines Königreiches Böhmen finde ich auf Grund der §§. 2 und 5 des Gesetzes über die Bezirksvertretung vom 25. Juli 1864 (Nr. 27 des Gesetz= und Verordnungsblattes für das Königreich Böhmen) anzuordnen, wie folgt:

Zemský sekretář (čte): Nápis zákona. Zákon,

daný dne.................................

pro království České, jenžto se týče vyloučení místní obce Janesen z obvodu okresního zastupitelstva loketského a jejího přivtělení k obvodu okresního zastupitelstva karlovarského. K návrhu sněmu Mého království českého vidi se Mně v základě §§. 2. a 5. zákona o zastupitelstvích okresních, daného dne 25. července 1864 (čís. 27 zem. zák. pro království České) naříditi takto:

Oberstlandmarschall: Diejenigen, welche den Gesetzestitel und den Eingang des Gesetzes annehmen, wollen die Hand erheben.

Er ist angenommen.

Dr. Schmeykal: Ich erlaube mir, die dritte Lesung in Antrag zu bringen.

Oberstlandmarschall: Bitte Die, welche dem Antrage auf dritte Lösung zustimmen, die Hand zu erheben.

Er ist angenommen.

Ich bitte nun Diejenigen, die dem Gesetzentwurfe, wie er aus zweiter Lesung hervorgegangen, in dritter Lesung endgiltig zustimmen, die Hand zu erheben.

Er ist angenommen.

Wir kommen nun zum Berichte über die Petition der Gemeinde Hennersdorf um Ausscheidung ans dem Starkenbacher und Zutheilung zum Hohenelber Bezirke. Berichterstatter ist derselbe.

Dr. Schmeykal: Die Gemeinde Hennersdorf

stützt die Bitte nm Ausscheidung aus dem Starken-

bacher und Zutheilung zum Hohenelber Bezirke ans

die Begründung, daß Hennersdorf mit den im

Bezirke Hohenelbe gelegenen Gemeinden Pelsdorf

und Hohenelbe Nachbargemeinde und kaum eine

Stunde davon entfernt ist, Hennersdorf im geschäft-

lichen Verkehre ganz und gar an das industriereiche

Hohenelbe angewiesen ist und daß ein ansehnlicher

Theil der Bevölkerung Hennersdorf in den im

Hohenelber Bezirke bestehenden Fabriken Beschästi-

gung und Erwerb findet, daß die Benützung der

Hauptschule und der Wohlthätigkeitsanstalten in

Hohenelbe durch die beabsichtigte Zutheilung für

Hennersdorf erleichtert wird und hiedurch auch ma-

terielle Vortheile hervorgehen, endlich machen die

Bittsteller auch das nationale Moment geltend, in-

dem die Bevölkerung Hennersdorfs vorwiegend

deutsch, die Starkenbachs aber vorwiegend böhmisch

sei. Die Bezirksvertretung von Starkenbach hat sich

gegen das Ansuchen ausgesprochen, da ein Theil

der Ortschaft Hennersdorf näher an Starkenbach

gelegen fei, weil gute Kommunikation mit Starken-

bach besteht und weil endlich der Gemeinde Hen-

nersdorf von den Vortheilen Hohenelbes auch

Vortheil zufließen könne, ohne daß sie dem Bezirke

Hohenelbe zugewiesen sei. Entgegen diesen An-

schanungen findet die Bezirksvertretung von Hohenelbe

die Zutheilung der erwähnten Gemeinde zu ihrem

Sprengel nicht nur im Interesse der Ortschaft

gelegen, sondern daß sie auch wünschenswerth für

den Hohenelber Bezirk sei, weil Hennersdorf näher

an Hohenelbe gelegen sei, in regem Geschäftsverkehre

mit diesem steht und der gegenwärtige Gerichtsbezirk

Hohenelbe nur aus 15 Gemeinden besteht, die der

Silberbach umfließt und die Zutheilung der petirenden

Gemeinden zweisellos eine bessere Arrondirung des

ganzen Sprengels im Gefolge haben müßte.

Der Bezirkshauptmann von Starkenbach hat sich

dem, wie ernähnt, ablehnenden Gutachten der

donigen Bezirksvertretung angeschlossen und bemerkt,

daß der Bezirk Starkenbach gegenwärtig ans 33079

čechischer und aus 14000 Seelen deutscher Natio-

nalität bestehen. Entgegen dieser Äußerung der

Bezirkshauptnannschaft Starkenbach befürwortet die

Bezukshauptmannschaft in Hohenelbe das Einschreiten

der Gemeinde Hennersdorf und weift darauf hin daß die Gemeinden Hennersdorf, Pelsdorf und Hohenelbe ein durch ihre örtliche Lage, durch ihre Verkehrs= und Arbeits= und sonstigen Verbindungen ein zusammenhängendes Ganze bilden und dieser Zusammenhang noch inniger sich gestaltet durch die neueste Eisenbahnverbindung mittelst der österr. Nordwestbahn. Das Präsidium des Oberlandesgerichtes spricht feine Ansicht dahin ans, daß die Orts= und Verkehrsverhältnisse die Bitte um so mehr unterstützen, als der Kern der Gemeinde Hennersdorf näher an Hohenelbe als an Starkenbach liegt und es für die Justizpflege nicht unerwünscht sein kann, daß der Bezirk Starkenbach kleiner und Hohenelbe größer werde und auch die Statthalterei stellt sich ans "die Seite der Gemeinde Hennersdorf und erkennt ihr Gesuch als berücksichtigenswerth an. Auf diese gewichtigen Motive gestützt, glaubt der Landesausschuß die Bitte der Gemeinde Hennersdorf durch jenen Antrag befürworten zu dürfen, der dem hohen Landtage vorliegt, um so mehr, da es sich um eine Aenderung der Landtagswahlordnung nicht handelt, sondern man sich eben nur auf das über die bezügliche Formirung der Gerichtssprengel abzugebende Gutachten beschränkt und auf den Gesetzentwurf bezüglich der betreffenden Bezirksvertretung.

Oberstlandmarschall: Wünscht Jemand zum Antrage das Wort?

Da dies nicht der Fall ist, bitte ich zur Spezialberathung des Gegenstandes überzugehen.

Der 1. Antrag lautet: Der hohe Landtag wolle beschließen:

Die von der Gemeinde Hennersdorf überreichte Petition um Ausscheidung ans dem Gerichts- und politischen Bezirke Starkenbach und Zutheilung zu dem Gerichts- und politischen Bezirke Hohenelbe wird im Sinne des §. 2 des Gesetzes vom 11. Juni 1868, Nr. 59 R. =G. =Bl., mit dem Gutachten an die hohe Regierung geleitet, daß die Orts= und Verkehrsverhältnisse die Ausscheidung der Gemeinde Hennersdorf aus dem Gerichts= und politischen Bezirke Starkenbach und deren Vereinigung mit dem Gerichts= und politischen Bezirke Hohenelbe als sehr zweckmäßig und wünschenswerth erscheinen lassen.

Zemský sekretář čte: První návrh zemského výboru zní:

Slavný sněme račiž se usnésti takto: Petice obce Dolní Branné za vyloučení ze soudního a politického okresu Jilemnického a za přivtělení k politickému a soudnímu okresu Vrchlabskému odevzdává se ve smyslu §. 2. zákona ze dne 11. června 1868, číslo 59 ř. z., slavné vládě s dobrozdáním tím, že vzhledem k poměrům místním a obchodním přiměřené a veležádoucí jesti, aby obec Dolní Branná z okresu jilemnického vyloučena a k soudnímu i politickému okresu vrchlabskému přivtělena byla.

Oberstlandmarschall: Wünscht Jemand zu dem Antrage das Wort?

Da dies nicht der Fall ist, bitte ich um die Abstimmung. Diejenigen, die zustimmen, wollen die Hand erheben. (Geschieht. )

Der Antrag ist angenommen.

Der Gesetzentwurf, wie er beantragt ist, lautet:

§. 1.

Aus dem Gebiete der Bezirksvertretung Starkendach wird die Gemeinde Hennersdors ausgeschieden und mit dem Gebiete der Bezirksvertretung Hohenelbe vereinigt.

Zemský sekretář čte: Navržený zákon zní:

§. 1.

Obec Dolní Branná vylučuje se z obvodu okresního zastupitelstva v Jilemnici a spojuje se s obvodem okresního zastupitelstva ve Vrchlabí.

Oberstlandmarschall: Wenn Niemand das Wort verlangt, schreite ich zur Abstimmung, und bitte Diejenigen, die §. 1 annehmen, die Hand zu erheben. (Geschieht. ) Der §. ist angenommen.

§. 2 lautet:

Dieses Gesetz tritt mit dem Tage der Ausscheidung der Gemeinde Hennersdors ans dem Gerichts- und politischen Bezirke Starkenbach und deren Vereinigung mit dem Gerichts- und politischen Bejirke in Hohenelbe in Wirksamkeit.

Zemský sekretář čte:

§. 2.

Zákon tento nabude moci dnem, v který se stane vyloučení obce Dolní Branné z okresu jilemnického a sloučení její se soudním a politickým okresem vrchlabským.

Oberstlandmarschall: Wenn nichts erinnert wird, schreite ich zur Abstimmung und bitte Diejenigen, die diesen §. annehmen, die Hand zu erheben. (Geschieht. ) Der §. ist angenommen.

§. 3 lautet:

Der Minister des Junern ist mit der Durchführung dieses Gesetzes beauftragt

Zemský sekretář čte:

§. 3.

Ministru vnitřních záležitostí ukládá se, aby zákon tento ve skutek uvedl.

Oberstlandmarschall: Ich bitte Diejenigen, welche dem §. 3 zustimmen, die Hand zu erbeben. (Geschieht. ) Der §. ist angenommen.

Der Titel des Gesetzes lautet:

Gesetz

vom.......

wirksam für das Königreich Böhmen, betreffend die Ausscheidung der Gemeinde Hennersdors aus dem Bezirksvertretungsgebiete Starkenbach und deren Vereinigung mit dem Bezirksvertretnngsgebiete Ho-

heneibe.

Uiber Antrag des Landtages Meines Königreiches Böhmen finde Ich ans Grund der §§. 2 und 5 des Gesetzes über die Bejirksvertretungen

vom 25. Juli 1864, Nr. 27 Gesetz- und Verord nungsblatt für Böhmen, anzuordnen, wie folgt:

Zemský sekretář čte: Nápis zákona.

Zákon

daný dne .....

pro království České v příčině vyloučení obce Dolní Branné z obvodu okresního zastupitelstva v Jilemnici a spojení obce té s obvodem zastupitelstva okresního ve Vrchlabí. K návrhu sněmu Mého království Českého vidí se Mně na základě §§. 2. a 5. zákona o zastupitelstvu okresním ze dne 25. července 1864, čís. 27 z. z. pro království České, naříditi takto:

Oberstlandmarschall: Ich bitte Diejenigen, welche dem Gesetztitel in seinem Eingange zustimmen, die Hand zu erheben.

(Geschieht). Angenommen.

L. -A. -B. Dr. Schmeykal: Ich erlaube mir auch in diesem Falle die dritte Lesung zu beantragen.

Oberstlandmarschall: Ich bitte Diejenigen, welche dem Antrage zustimmen, die Hand zu erheben.

(Geschieht. ) Der Antrag ist angenommen.

Ich bitte nunmehr Diejenigen, welche dem Gesetzentwnrfe, wie er ans der 2. Lesung hervor gegangen ist, endgiltig in 3. Lesung zustimmen, die Hand zu erheben.

(Geschieht. ) Angenommen.

Wir kommen nun zum nächsten Gegenstande der Tagesordnung.

Bericht der Budgetkommission über den Rechnungsabschluß des Grundentlastungssondes für die Jahre 1869, 1870 und 1871.

Berichterstatter ist Dr. Wiener. Ich ersuche ihn, den Bericht vorznlesen.

Dr. Wiener: Auf Grund der Motive, welche im gedruckten Entwürfe enthalten sind, erlaubt sich die Kommission den Antrag zu stellen, der hohe Landtag wolle beschließen, der Rechnungsabschluß des Grundentlastungssondes für 1869, 1870 und 1871 werde als richtig anerkannt.

Zemský sekretář čte: Budžetní komise navrhuje:

Slavný sněme račiž se usnesti takto: Účetní závěrka fondu vyvazovacího za léta 1869, 1870 a 1871 uznává se za správnou.

Oberstlandmarschall: Ich eröffne die Generaldebatte. (Niemand meldet sich. ) Wenn Niemand das Wort verlangt, so schreite ich zur Abstimmung.

Ich bitte Diejenigen, welche dem Antrage zustimmen, die Hand zu erheben.

(Geschiebt. ) Der Antrag ist angenommen.

Wir kommen nnn zum Vortrage des Berichtes über den Voranschlag des Grundentlastungssondes für das Jahr 1873.

Berichterstatter ist derselbe.

Dr. Wiener: Auch dieser Bericht befindet sich bereits in den Händen der verehrten Mitglieder des h. Landtages.

Ich stelle daher im Namen der Budgetkommission folgende Anträge:

Der hohe Landtag wolle beschließen:

A.   Die Steuerumlage zu Handen des Grundentlastungsfondes wird für das Jahr 1873 in der bisherigen Hohe von 6 1/2 kr. pr. Steuergulden festgesetzt.

B.   Die Ansätze des Voranschlages des Grundentlastungsfondes für das Jahr 1873 werden genehmigt, wie folgt:

Bei dem Erfordernisse:

I.   Regiekosten:

A.   Allgemeine Kosten........... 43633 fl.

B.   Landeskommission........... 7038 fl.

C.   Lokalkommissionen............ 20000 fl.

II.   Kapitalsrückzahlungen an die Berechtigten............................... 1690137 fl.

III.   Renten und Zinsen............ 1334010 fl.

Gesammt=Erforderniß...... 3094818 fl.

Bei der Bedeckung:

IV.   Kapitalseinzahlungen......... 566740 fl.

V.   Renten, Zinsen und Verzugs-

zinsen................... ................... 61940 fl.

VI.   Verschiedene Einnahmen...... 2705 fl.

VII.   Steuerzuschlag................. 1091000 fl.

VIII.    Vom Staate rückgezahlte Aktivkapitalien............................ 689164 fl.

IX.   Aktivzinsen vom Staate...... 541956 fl.

X.   Zinsen von Kassageldern...... 141350 fl.

Gesammtbedeckung...... 3094855 fl.

Oberstlandmarschall: Wünscht Jemand das Wort? (Niemand meldet sich. ) Da dies nicht der Fall ist, schreite ich zur Abstimmung.

Zemský sekretář čte:

A.   Berní přirážka pro fond vyvazovací na rok 1873 stanoví se jak posud 6 1/2 krejcary z každého berního zlatého.

B.   Položky rozpočtu vyvazovacího fondu na rok 1873 schvalují se následovně:

Co se tkne potřeby:

I.   Výdaje správní:

A.   Všeobecné výdaje......... 43633 zl.

B.   Zemská komise............. 7038 zl.

C.   Místní komise............... 20000 zl.

II.   Splácení kapitálu oprávněn-

cům....................................... 1690137 zl.

III.   Výročné a úroky............. 1334010 zl.

Úhrnečná potřeba...... 3094818 zl.

Co se tkne úhrady: IV. Splacené kapitály............ 566740 zl.

V.   Výročné úroky a úroky z

prodlení.................................. 61940 zl.

VI.   Rozličné příjmy............... 2705 zl.

VII. Berní přirážka............... 1091000 zl.

VIII. Státem splacené aktivní

kapitály................................... 689164 zl.

IX.   Aktivní úroky od státu...... 541956 zl.

X.   Úroky z peněz kasovních... 141350 zl.

Úhrnečná úhrada...... 3094855 zl.

Oberstlandmarschall: Wenn Niemand das Wort verlangt, so schreite ich zur Abstimmung. Der Antrag zerfällt in 2 Theile.

Der h. Landtag wolle beschließen:

A.   Die Steuerumlage zu Handen des Grundentlastungsfondes wird für das Jahr 1873 in der bisherigen Hohe von 6 1/2 kr. pr. Steuergulden festgesetzt.

Oberstlandmarschall: Bitte diejenigen Herren, die dem Antrage zustimmen, die Hand zn erheben. Der Antrag ist angenommen. Der 2. Antrag lautet:

B.   Die Ansätze des Voranschlages des Grundentlastungsfondes für das Jahr 1873 werden genehmigt, wie folgt:

Bei dem Erfordernisse: I. Regiekosten:

A.   Allgemeine Kosten...........     43633 fl.

B.   Landeskommission............       7038 fl.

C.   Lokalkommissionen............     20000 fl.

II. Kapitalsrückzahlungen an die

Berechtigten...............................  1690137 fl.

III.   Renten und Zinsen...........   1334010 fl.

Gesammt=Erforderniß......  3094818 fl.

Bei der Bedeckung:

IV.   Kapitalseinzahlungen.........    566740 fl.

V.   Renten, Zinsen und Verzugs-

zinsen.......................................      61940 fl.

VI. Verschiedene Einnahmen......         2705 fl.

VII. Steuerzuschlag................  1091000 fl.

VIII.    Vom Staate rückgezahlte Aktivkapitalien............................    689164 fl.

IX.   Aktivzinsen vom Staate.....    541956 fl.

X.   Zinsen von Kassageldern......    141350 fl.

Gesammtbedeckung......   3094855 fl.

O b e r st l a n d m a r s ch a l l: Bitte diejenigen Herren, die dem Antrage zustimmen, die Hand zu erheben.

Die Tagesordnung ist erschöpft.

Die nächste Sitzung findet Morgen um 10 Uhr statt.

An der Tagesordnung steht:

1.   Landesansschußbericht über die Petition der Gemeinden Kojic und Winařic um Ausscheidung aus dem Přelaučer Gerichtssprengel und Zuweisung zum Bezirke Kolin.

2.   Landesansschußbericht über die Petition der Gemeinde Zhoř um Ausscheidung ans dem Wildenschwerter Gerichtsbezirke und Zuweisung zu dem Leitomyschler Gerichtsbezirke.

Landesausschußbericht über die Petition der Gemeinde Stenowitz um Ausscheidung aus dem Gerichtsbezirke Blowitz und Zutheilung zum Gerichtsbezirke Pilsen.

4.    Bericht der Schulkommission, betreffend den mit dem Landesansschußberichte vom 9. November 1872, Z. 303, vorgelegten Gesetzentwurf wegen Einführung von Verlassenschaftsgebühren.

5.   Bericht der Schulkommission über die von der h. Regierung eingebrachte Gesetzvorlage, betreffend die Beitiagsleistung der aus einem andern

Lande übertretenden Lehrer der öffentlichen Volksfchnlen zur Pensionskassa.

6. Landesansschußbericht betreffs der Hypothekenbank.

Die heutige Sitzung ist geschlossen 12 Uhr 30 Minuten.

Karl Weinrich, Werifikator.             Josef Sobotka, Verifikator.             G. Karbasch, Verifikator.


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