Středa 27. října 1869

Stenographischer Bericht

über die XVIII. Sitzung der dritten Jahres-Session des böhmischen Landtages vom Jahre 1867, am 27. Oktober 1869.

Stenografická zpráva

o XVIII. sezení třetího ročního zasedání sněmu českého od roku 1867, dne 27. října 1869.

Vorsitzender: Se. Durchlaucht der Oberstlandmarschall Adolf Fürst Auersperg.

Gegenwärtig: Oberstlandmarschall - Stellvertreter Eduard Claudi und die beschlußfähige Anzahl Abgeordneter.

Am Regierungstische: Der k. k. Statthaltereileiter Se. Exe. Freiherr von Koller, der k. k. Statthaltereirath Neubauer.

Beginn der Sitzung: 11 Uhr.

Předseda: Jeho Jasnost nejvyšší maršálek zemský: Adolf kníže Auersperg.

Přítornní: Náměstek nejvyššího maršálka zemského Edvard Claudi a poslancové v počtu k platnému uzavírání dostatečném.

Od vlády: C. k. náměstek místodržícího Jeho Excel, svobodný pán Koller, c. k. rada Neubauer.

Sezení počalo o 11. hodinu.

Oberstlandmarschall: Ich erlaube mir dem hohen Hause folgende Präsidialmittheilungen zu machen. Die Geschäftsprotokolle der 15. Sitzung vom 23. Oktober sind durch die vorgeschriebene Zeit zur Einsicht aufgelegen. Ich stelle die Umfrage, ob zu diesem Protokoll eine Bemerkung zu machen gewünscht wird. Da dies nicht der Fall ist, erkläre ich das Protokoll für agnoszirt. Es wurde mir ein Dringlichkeitsantrag eingebracht. Ich ersuche denselben vorzulesen.

Landtagssekretär Schmidt liest:

Antrag des Dr. Haßmann und Genossen. Die Gefertigten stellen den Antrag, hoher Landtag wolle beschließen, es fei eine Adresse an Se. k. k. apost. Majestät zu unterbreiten, zur Verfassung derselben eine Commission von 15 Mitgliedern, wovon 5 Mitglieder von jeder Kurie aus dem ganzen Landtage zu wählen sind, niederzusetzen, welche den Bericht unter Anwendung der nach §. 47 ad A., C. und D. der Geschäftsordnung zulässigen Abkürzungen in kürzester Frist dem hohen Landtag Bericht zu erstatten hat.

Dr. Haßmann.

Freiherr von Wenisch, Dr. Wickert,. Hanika, Prof. Kittel, JUDr. Kiemann, Christen, JUDr. Stamm, Rösler, Herrmann Adam, Pauer, Clemens, Bach-ofen, Dr. Schubert, Franz Ritter von Leitenberger, JUDr. Themner, Dr. Junek, Dr. Graf, Dr. Wiener, Dr. Görner, Dr. Leder, Linke, Dr. Banhans, Kuh, Dr. Raudnitz, Dr. Volkelt, Leeder, Kardasch, Dr. Mlady, Seifert, Streeruwitz, Ritter von Dotzauer, Hans Rasp, Wolfrum, Dr. Weber, C. Kail, Dr. Walbert, Lippmann, Hermann, Dr. Stengl, Dr. Rziha, Dr. Klepsch, Bibus, Jahnel, Stöhr, Göttl, Poppa, Schier, Freiherr von Liebig, Steffens, Dr. Czyhlarz, Dr. Hanisch, Neumann, Dr. Schröder, Dr. Grohmann, Maresch, Halbmayer, Dr. Uchatzy, Graf Zedtwitz, E. Claudi, Dr. Schmeykal; Fürth.

O b e r st l a n d m a r s ch all: Ich werde mir erlauben, an das hohe Haus die Anfrage zu stellen, ob es mit der Dringlichkeit einverstanden ist und ersuche jene Herren, welche dafür stimmen, die Hand zu erheben.

(Geschieht. )

Angenommen.

Da der Antrag als dringlich angenommen ist, so ertheile ich dem Hrn. Antragsteller das Wort zur Begründung.

Dr. H a ß m a nn: Hoher Landtag! Seit Wirkkamkeit der Dezemberverfassung hat der h. Landtag keinen Anlaß genommen, seine Anschauungen über die Erfolge derselben gegenüber Sr. Majestät dem Kaiser und König auszusprechen. Dieser Umstand und die Erwägung, daß es der legalen Vertretung des Königreiches Böhmen allein zustehe, über die verfassungsmäßigen Zustande und die Lage im Königreiche Böhmen ein kompetentes Urtheil abzugeben, scheint es würnschenswerth zu machen, daß der hohe Landtag seine Anschauungen in dieser Richtung in einer unterthänigsten Adresse an Se. Majestät den Kaiser Ausdruck gebe. Was die formelle Seite des Antrages betrifft, so glaube ich mit Rücksicht auf die kurze Dauer der Session den Antrag auf 15 Mitglieder, von denen 5 Mitglieder von jeder Kurie aus dem ganzen Landtag zu wählen sind, zu stellen und mit Rücksicht auf die kurze Session die nach §. 47 der Geschäftsordnung zulässige Behandlung beantragen zu sollen. Ich empfehle mei-nen Antrag dem hohen Hause. (Bravo, Bravo, Bravo!)

Ich beantrage, die Wahl der Commission noch heute vorzunehmen.

Oberstlandmarschall: Ich werde die Sizzung zu unterbrechen mir erlauben behufs Vornahme der Wahl Es wird beantragt eine Commission von 15 Mitgliedern, 5 Mitglieder von jeder Kurie aus dem gangen Landtage.

Sněmovní aktuár Sládek:

Činí se návrh, aby návrh pana poslance dra. Hassmana odevzdán byl komisi 15 členů, zvolených po 5 z každé kurie z celého sněmu.

Oberstlandmarschall: Ich ersuche jene Herren, welche dem Antrage zustimmen, die Hand zu erheben.

(Geschieht. )

Angenommen.

Der Antragsteller beantragt ferner die Abkürzung der Form der geschäftsordnungsmäßigen Behandlung.

Sněmovní aktuár Sládek:

Pan poslanec navrhuje dále, aby zkrácení spůsobu jednání, jak v §. 47. jednacího řádu jest ustanoveno, mělo místa.

Oberstlandmarschall: Ich ersuche jene Herren, welche dem Antrage zustimmen, die Hand zu erheben.

(Geschieht. )

Angenommen.

Der Herr Abgeordnete Bachofen von Echt hat mir folgendes Schreiben eingesendet:

Landtagssekretär Schmidt liest: Euer Durchlaucht!

Die Rücksichten auf meine Familie und meine mich sehr in Anspruch nehmenden Geschäfte verhindern mich meinen Sitz im hohen Reichsrath einzunehmen, ich bin daher gezwungen mein Mandat als Abgeordneter des hohen Reichsraths niederzulegen.

Prag, am 27. Oktober 1869.

Bachofen von Echt.

Oberstlandmarschall: Ich werde die Vornahme der Reichsrathswahl mit den übrigen Reichsrathswahlen vornehmen lassen. Herr Abg. Fürstl ist durch Krankheit verhindert an den Sizzungen des hohen Landtages Theil zu nehmen; Fürst Kinský und Graf Sternberg sind durch dringende Geschäfte verhindert, in der heutigen Sitzung zu erscheinen. In Druck wurden vertheilt: Bericht der Kommission des Landesausschußberichtes Zahl 220, betreffend die Berichtigung der uneinbringlichen Verpflegskosten für in den allgemein öffentlichen Krankenhäusern Verpflegte.

Ich ersuche den Einlauf einer Petition kund zu geben.

Landtagssekretär Schmidt liest:

Abg. Dr. Pickert. - Gesuch des deutsch-politischen Vereines in Einsiedl wegen direkter Reichsrathswahlen.

Oberstlandmarschall: Der Kommission für direkte Reichsrathswahlen.

Landtagssekretär liest:

Abg. Baron v. Weidenheim. - Gesuch der Gemeinden des Gerichtsbezirkes Duppau um Belassung der k. k. Steuerämter in ihren dermaligen Standorten.

Oberstlandmarschall: Der Petitions-Landtagssekretär liest:

Abg. Hanika. - Gesuch des Martin Renner, gewesenen Unterlehrers in Waier, um eine Versorgung.

Oberstlandmarschall: Der PetitionsKommission.

Landtagssekretär liest:

Abg. Dr. Haßmann. - Gesuch der Gemeinden Lewin und Trubin um Trennung und Konstituirung derselben zu selbstständigen Gemeinden.

Oberstlandmarschall: Der PetitionsKommission.

Landtagssekretär liest:

Abg. Dr. Hasner. - Gesuch des deutsch-politischen Fortbildungs-Vereins in Schönfeld wegen direkter Reichsrathswahlen.

Oberstlandmarschall: Der Kommission für direkte Reichsrathswahlen.                          

Landtagssekretär liest:

Abg. Dr. Rziha. - Gesuch des Vereins der Deutschen aus dem süd. Böhmen in Wien um Beitrag zur Errichtung eines Stifter-Denkmals am Plöckenstein im Böhmerwalde.

Oberstlandmarschall: Der PetitionsKommission.

Oberstlandmarschall: Wir kommen zur Tagesordnung. Punkt 1, 262, Kommissionsbericht, betreffend die Instruktion für das Landesarchiv; ich ersuche Herrn Dr. Volkelt die Berichterstattung zu übernehmen.

Berichterstatter Dr. Volkelt: Nachdem der gedruckte Bericht gestern bereits vorgelegt war, so glaube ich van der Verlesung des Berichtes Umgang zu nehmen und im Kurzen blos den Inhalt mitzutheilen, umsomehr, als eine wesentliche Änderung gegenüber der Vorlage nicht eingetreten ist.

Oberstlandmarschall: Ich glaube, das hohe Haus wird dagegen nichts einzuwenden haben.

Dr. Volkelt: Der Gegenstand der Tagesordnung ist zu verschiedenmalen vor den hohen Landtag gekommen; es wurde ursprünglich von Seite des Landesausschußes dem Landesarchivar der Auftrag gegeben, eine Instruktion zu verfassen. Diese wurde dem Landeshistoriografen Palacký und dem Archivar der Stadt Prag Herrn Erben zur Begutachtung übergeben und in Folge derselben vom Landesausschuß neuerlich geprüft, von demselben angenommen und dem Landtage vorgelegt. In der Sitzung vom Jahre 1866 und 67 war es nicht möglich, daß dieser Gegenstand zur Erledigung gelangte. Er kam zum hohen Landesausschuße zurück und wurde neuerlich vorgelegt. Die Kommission war genöthigt zu prüfen, ob der betreffende Entwurf der Instruktion allen Anforderungen entspreche und in die Gebahrung des Archivpersonals Einsicht zu nehmen und zwar in doppelter Richtung, da das Archiv aus dem Amtsarchiv und aus dem historischen Archive besteht.

In Betreff der ersten Abtheilung ist es sehr einfach, weil es sich nur darum handelt, daß die Akten im Archive verwahrt und übersichtlich geordnet werden.

In Betreff der zweiten Abtheilung ist die Thätigkeit der Archivbeamten eine viel umfangreichere und aufopfernde.

Die Tätigkeit des Archivars hindert ihn in der Unterstützung Seiner Archivbeamten. Ich muß mir insbesondere auf einzelne größere Sammlungen von Urkunden, die von großer Wichtigkeit sind, die Aufmerksamkeit des hohen Hauses zu lenken erlauben. In früherer Zeit hat man, so weit es sich um die staatsrechtlichen Verhältnisse des Landes und besonders um die Verhandlungen des böhmischen Landtags gehandelt hat, keine anderen Quellen gehabt, als die im böhmischen Landtage eingeführten eingetragenen Landtagsschlüsse. Diese waren erst feit 1543, weil erst seit dieser Zeit Sammlungen für das historische Archiv gemacht wurden, vollkommen vorhanden. Es sind auch die königlichen Einberufungsschreiben, die Instruktionen für die Verhandlungen des Landtags und die Kommissarien und Propositionen vorhanden, so daß nahezu das ganze historische Material von 1513 bis in die neueste Zeit vorhanden ist. Diese Urkunden sind nicht allein in böhmischer Sprache, sondern es sind auch die an den König abgesandten Berichte in deutscher Sprache vorhanden, aus welchem vielfach geschöpft wird zur Vergleichung des manchmal unklaren böhmischen Textes.

Eine zweite Sammlung dieser Urkunden besteht darin, daß die Protokolle der Verhandlungen von den königlichen Kommissarien gesammelt worden sind, welche in den einzelnen Kronländern vom verstorbenen Kaiser Karl VI. niedergesetzt wurden, um einerseits Deklaratorien zu kodifiziren, andererseits die verschiedenen Landesordnungen zur harmonischen Einigung zu bringen.

Auf diese Weise sind ungefähr 25. 000 Urkunden dem Archive zugewendet worden, und es ist ein so reichhaltiges Materiale vorhanden, daß der Geschichtsschreiber daraus mit voller Beruhigung schöpfen kann. Was die Vorlage des Landesausschußes betrifft, so ist die Kommission in der Lage, im ganzen darauf einzugehen und die Aenderungen, die sie vorgenommen, sind höchstens stilistischer Natur, wobei man bemerken muß, daß im böhmischen Text beinahe keine Aenderung vorgenommen werden konnte weil der böhmische Text mit den jetzigen Aenderungen im Deutschen konform ist.

Die einzelnen Aenderungen werde ich mir erlauben, bei den einzelnen Abschnitten bekannt zu machen.

Ein wesentliches Moment, worauf die Kommission Rücksicht genommen hat, ist: Die Regierung hat in der letzten Zeit Schritte gethan, um das Staatsarchivs-Wesen zu ordnen und es ist von Seite der einberufenen Archivskommission vielfach der Wunsch ausgesprochen und als sehr erfolgreich bezeichnet worden, wenn die Archive derart mit einander in Verbindung treten könnten, daß sie sich die einzelnen Archivarien leihweise zukommen ließen.

Mit Rücksicht darauf hat sich die Kommission veranlaßt gefunden, einen derartigen Passus einzufügen: Die Kommission hat sich demnach in dem Antrage geeinigt: Die Kommission unterbreitet dem hohen Landtag den Entwurf einer Instruktion für den Archivar mit dem Antrage: "Der hohe Landtag wolle denselben genehmigen. ''

Sněmovní aktuár Sládek čte: Komise předkládá tudiž slavnému sněmu osnovu instrukce pro zemského archiváře s návrhem, aby slavný sněm jej schválil.

Oberstlandmarschall: Ich eröffne die Generaldebatte. Wünscht Jemand von den Herren das Wort? Wenn nicht, so erkläre ich sie für geschlossen und übergehe zur Spezialbebatte.

Berichterstatter Dr. Volkelt: Die Einleitung des Entwurfes lautet:

Die Leitung des Landesarchives ist dem Landesarchivar anvertraut. In dieser Eigenschaft hat derselbe Obliegenheiten:

I. gegen den Landesausschuß, II. in Betreff des Archives selbst, III. in Betreff des Archivpersonales.

Sněmovní aktuár Sládek čte: Správa zemského archivu jest svěřena zemskému archiváři. Co takový má povinnosti:

I.   K zemskému výboru,

II.   vzhledem k archivu samému,

III.   vzhledem k úřednictvu archivnímu.

Oberstlandmarschall: Wenn Niemand das Wort verlangt, nehme ich den Absatz für angenommen an.

Abg. Dr. Volkelt liest:

I. Obliegenheiten des Archivars gegen den Landesausschuß.

Der Landesarchivar hat über Anordnung des Landesausschußes zur Beantwortung aller Fragen, die sich über historische und damit im Zusammenhange stehende staatsrechtliche und privatrechtliche Gegenstände ergeben, das erforderliche Materiale auszusuchen - gleichviel, ob sich dasselbe im Landesarchive oder außerhalb desselben befindet, wenn es nur zugänglich ist-und dasselbe dem Landesausschuße in originali oder in Abschrift nebst seinem Gutachten über den angeregten Gegenstand vorzulegen.            

Sněmovní aktuár Sládek čte: 1. Povinnosti archiváře k zemskému výboru.

Archivář zemský jest povinnen k rozkazu výboru zemského vyhledati materiál, jehož třeba k zodpovídáníjakýchkoli otázek, které se naskytnou o záležitostech dějepisných a souvislých s nimi záležitostech státního i soukromého práva, bez ohledu na to, nalézali se materiál ten v archivu zemském aneb mimo něj, je-li jen vůbec přístupný jakož i podati výboru zemskému shledaný materiál bud v originále, buď v přepisu i s dobrozdáním svým o věci, jíž se týče.

Obestlandmarschall: Wenn Niemand das Wort verlangt, ersuche ich jene Herren, die diesem Absatz zustimmen, die Hand zu erheben. (Geschieht. )

Angenommen. Dr. Volkelt liest: II. Obliegenheiten des Archivars in Betreff des

Archives selbst. Diese sind hauptsächlich viererlei. Sie betreffen

1.    die Ordnung,

2.    die Erhaltung,

3.    die Vermehrung und

4.    die Benützung des Archivs.

Sněmovní aktuar Sládek čte: II. Povinnosti archiváře vzhledem k archivu samému dělí se hlavně na čtvero, týkající se:

1.   pořádání,

2.   zachování,

3.   rozmnožování a

4.   užívání archivu.

Oberstlandmarschall: Wenn Niemand das Wort verlangt, nehme ich den Absatz für angenommen an.

Dr. Volkelt liest:

1. Die Ordnung des Archivs.

Da das Landesarchiv als Amtsarchiv und als historisches Archiv gegründet worden ist, so muß es ftrenge nach diesen zwei Abteilungen geschieden werden.

Uiber das Amtsarchiv ist ein Journal zu führen, in welches die dem Landesarchive übermittelten Urkunden und Akten, welche auf die staatsrechtlichen Verhältnisse und das Eigenthum des Königreiches Böhmen Bezug haben, ihrem kurzen Inhalt nach einzutragen, sodann mit der fortlaufenden Jour nalnummer zu versehen und erst, wenn sie allseitig registrirt worden, auf den Ausbewahrungsort zu reponiren sind.

Die historische Abtheilung des Landesarchivs ist in entsprechender Weise nach Materien abzu theilen. Die Urkunden sind in den auf diese Weise entstandenen Abtheilungen chronologisch zu ordnen, die Namen und Realien erschöpfend auf Zettel zu registriren und diese Zettel mit der Abtheilungsnummer und dem Datum (Jahreszahl und Monatstag) des Schriftstückes versehen alphabetisch zusam-menzustellen.

Hier erlaube ich mir blos zu bemerken, daß in dem Alinea 3 statt des Ausdruckes, wie er gebraucht wurde in der Vorlage des Landesaus schußes, "Zettelchen" "Zettel" gesetzt worden ist.

Sněmovní aktuár Sládek čte: 1. Pořádání archivu.

Poněvadž archiv zemský založen jest co archiv úřední a co archiv historický, budiž přísně dělen dle těchto dvou oddělení.

V příčine archivu úředního budiž psán denník, do něhož zapíší se listiny a akta archivu zemskému odevzdaná, pokud se vztahují k státoprávním poměrům a k majetku království českého v krátkém jejich výtahu, načež listiny ty a akta poznamenány buďtež číslem denníka pořáde jdoucím a byvše všestranně registrovány uloženy buďtež na místo k chování jich určené.

Historické oddělení archivu zemského budiž přiměřeným spůsobem roztříděno dle materií; listiny takto roztříděné buďtež chronologicky seřaděny, jmeňa a obsah z nich zevrubně na cedulkách registrovány, cedulky tyto pak číslem třídním a letopočtem i dnem měsíce opatřeny a dle abecedy srovnány.

Oberstlandmarschall: Wünscht Jemand von den Herren das Wort? Wenn dies nicht der Fall ist, so ersuche ich jene Herren, die dem Absatz beistimmen, die Hand zu erheben. (Geschieht. )

Angenommen.

Dr. VolkeIt liest: 3. Die Vermehrung des Archives. Der Landesarchivar hat auf die stete Vermehrung des Landesarchivs Bedacht zu nehmen. In dieser Beziehung hat....

Oberstlandmarschall: (in's Wort fallend) Ich bitte, wir, haben noch nicht über Punkt 2 abgestimmt.

Dr. Volkelt liest:

2. Erhaltung des Archivs.

Der Landesarchivar hat genau darauf Acht zu haben, daß die Aufbewahrung der Archivalien eine solche sei, daß sie vor jedem Schaden, wie ein solcher durch Einflüsse der Witterung und Feuchtigkeit, Lokalitätsvcrhältnisse oder sonst durch Etwas anderes herbeigeführt werden könnte, bewahrt werden. Soweit er selbst einem allfälligen Nachtheil nicht vorbauen kann, so hat er dem Landesausschuß rechtzeitig die nöthige Anzeige zu machen.

Sněmovní aktuár Sládek čte: 2. Zachování archivu.

Zemský archivář měj bedlivou péči o takové uschování archiválií, aby byly chráněny ode všeho uškození, které by mohly utrpěti vlivem povětrnosti a vlhkosti, polohou a stavem místností, aneb čímkoliv jiným. -Pokud by sám nemohl předejíti škodě hrozící, nechť učiní v čas o tom potřebné oznámení zemskému výboru.

Oberstlandmarschall: Wenn Niemand das Wort verlangt, nehme ich den Punkt 2 für angenommen an.

Dr. Volkelt liest:

3. Die Vermehrung des Archivs.

Der Landesarchivar hat auf die stete Vermehrung des Landesarchivs Bedacht zu nehmen. In dieser Beziehung hat sich derselbe den Absatz b) des Landtagsbeschlußes in der XXXten Sitzung 1865-6 bezüglich des Archivs vor Augen zu halten, welcher also lautet:

"Das Landesarchiv hat auch als historisches Archiv zu dienen. Als solches hat es das gesammte urkundliche Material zur Geschichte des Landes, sei es in Original oder in wissenschaftlich korrekten Abschriften mit Rücksichtnahme auf die analogen Sammlungen bei dem böhmischen Museum herbeizuschaffen und zu ordnen, dasselbe hiedurch dem Forscher zugänglich zu machen und nach Bedarf seiner Zeit in Druck herauszugeben. "

Sněmovní aktuár Sládek čte: 3. Rozmnožování archivu.

Zemský archivář má pečovati o to, aby zemský archiv stále přirůstal. V ohledu tom měj na paměti odstavec b) sněmovního usnesení o archivu v XXX. schůzi r. 1865-6, kterýž zní takto:

"Zemský archiv má býti též archivem historickým. Účelem jeho jest, sbírati a pořádati jak v originálech tak v opisech vědecky správných s ohledem na příbuzné sbírky českého musea veškerý listinný materiál historie české, učiniti jej skoumatelům přístupným a dle potřeby časem vydávati na světlo. "

Vzhledem k tomuto jest úkolem zemského archiváře:

Oberstlandmarschall: Wenn Niemand das Wort verlangt, nehme ich den Absatz für angenommen.

Dr. Volkelt (liest):

a) sämmtliche Landtagsverhandlungen und Vorlagen eines jeden Jahres genau zu sammeln und aufzubewahren. Sněmovní aktuár Sládek čte:

a)   aby veškerá, sněmovní jednáni a předlohy každého roku úplně sebral a uschoval. Oberstlandmarschall: Wenn Niemand das Wort verlangt, nehme ich den Punkt a) für angenommen.

Dr. Volkelt (liest):

b)   Acht zu haben, was aus den dem Landesausschuße unterstehenden Registraturen von Zeit zu Zeit ausgeschieden und in das Landesarchiv übertragen werden konnte.

Hier ist wieder eine Aenderung eingetreten, indem der Entwurf des Landesausschußes statt der Worte: "Von Zeit zu Zeit" gewählt hätte den Ausdruck "von Jahrzehent zu Jahrzehent. " Es wurde nur die Zeit unbestimmt hingestellt. Die Kommission war der Ansicht, daß es sich schwer bestimmen lasse, wann jene Ausscheidung eintreten kann und überläßt es der Uibereinstimmung des Archivars mit dem Direktor.

Sněmovní aktuár Sládek čte: b) aby přihlížel k tomu, co by se dalo z listoven zemskému výboru podřízených čas po čase vyloučiti a do archivu přenésti;

Oberstlandmarschall-Stellvertreter (übernimmt den Vorsitz): Wenn Niemand das Wort verlangt, erkläre ich den Absatz für angenommen.

Abg. Dr. Volkelt: c) die Erwerbung der auf die Landesgeschichte bezüglichen Urkunden theils durch Geschenk, theils durch Kauf stets im Auge zu behalten.

Sněmovní aktuár Sládek čte: c) aby měl vždy na zřeteli získati bud darem, buď koupí listiny k dějinám domácím se vztahující.

Oberstlandmarschall- Stellvertreter C l a u d i: Da keine Einwendung erfolgt, erkläre ich den Absatz für angenommen.

Dr. Volkelt: Ich glaube, daß es zweckmäßig ist, den §. durchzunehmen.

,, d) korrekte Kopien solcher Urkunden, die im Original nicht zu erwerben sind, in systematischer Weise anfertigen zu lassen.

Dieses hätte zu geschehen entweder: daß die betreffenden Urkunden für das Landesarchiv ausgeliehen und dort kopirt werden; oder dadurch, daß die betreffenden Urkunden an Ort und Stelle kopirt werden, sei es durch das Archivspersonale selbst, sei es durch verläßliche Kopisten.

Nachdem es im Interesse des Landesarchivs liegt, daß der Archivar auf die Entwicklung, Ordnung und Bereicherung, welche sich bei den Staats-, Regierungs- und Landesarchiven bemerklich macht, ein sorgsames Auge hat, so wird ihm empfohlen, mit denselben in jenen wissenschaftlichen Verkehr zu treten, welcher durch das gemeinsame Interesse geboten ist. Wenn dieses durch eine wechselseitige leihweise Mitteilung von Archivalien gefördert werden kann, so wird hiezu die Ermächtigung ertheilt. Der Landesarchivar hat zu diesem Behufe von Fall zu Fall eine motivirte Anzeige an den Landesausschuß zu erstatten und dessen Zustimmung einzuholen. "

Dieser letzte Absatz ist der, welcher von der Kommission hinzugefügt wurde und den Verkehr ermöglichen soll mit den anderen Archiven.

"Da die Urkundenkopien auch für die Nachzeit bestimmt sind, so darf die Kopirung von historischen Aktenstücken nur solchen Individuen anvertraut werden, die eine sichere, saubere und lesbare Handschrift haben.

Die von Jemanden andern als einem Archivsbeamten angefertigte Kopie hat der Landesarchivar oder einer der Adjunkten vor der Uibernahme zu konferiren, da sie allein für die Korrektheit bürgen können. Aus diesem Grunde hat derjenige, der die Kollazionirung vollführt hatte, dies mit seiner Unterschrift zu bestätigen.

Die Kopirung von historischen Aktenstücken an Ort und Stelle, d. h. außerhalb des Landesarchivs, ist nur ganz verläßlichen Kopisten anzuvertrauen, weil die Konferirung der Kopiert mit dem Originale durch den Archivar oder einen der Adjunkten in diesem Falle gewöhnlich unmöglich sein dürfte. Bei sämmtlichen Kopien, aber, gleichviel ob sie im oder außerhalb des Landesarchivs angefertigt worden sind, ist durch eine Stampiglie das Jahr anzudeuten, wann sie angefertigt worden sind, was zugleich als Anhaltspunkt zur Rechnungskontrole dienen kann. Deshalb sind alle in einem Jahre angefertigten Kopien in die obenerwähnten Abteilungen des Sammelarchivs erst einzureihen, wenn die Landesbuchhaltung die gelegte Rechnung revidirt und richtig befunden hat.

Die Entlohnung für die Kopien bestreitet der Landesarchivar aus der Archivsdotazion, die ihm nicht auf einmal, sondern in Theilbeträgen von je 200 fl. öst. W. als Handverlag aus dem böhmischen Landesfonde gegen ordnungsmäßige und vom Archivs- und Kassareferenten koramisirte Quittungen zu verabfolgen ist. Den Kopisten kann bei minder schwierigen Urkunden für je 1000 Buchstaben bis 10 kr., bei besonders schwierigen aber 11-15 Kreuzer bezahlt werden. Die Berechnung hat der Archivar anzustellen und sich über die geleisteten Zahlungen mit den erhaltenen Quittungen auszuweisen. Im Jahresbericht führt der Archivar insbesondere die verfertigten Kopien und den für sie bezahlten Betrag an, und dieser Theil seines Berichtes muß auch von den Landesarchivsadjunkten unterzeichnet werden, welche sonach mit Zeugniß abgeben, daß die aus der Archivsdotazion besorgten Kopien richtig in das Landesarchiv abgeliefert wurden und der für sie ausgelegte Kostenbetrag nach den durch die Instrukzion bemessenen Normen berechnet worden ist.

Sněmovní aktuár Sládek čte:

d) aby dal shotovovati spůsobem systematickým správné opisy takových listin, jichž nelze nabýti v originále.

To pak má se díti buď tak, aby se dotyčné listiny pro zemský archiv vypůjčovaly a v něm opisovaly, aneb tak, aby se potřebné listiny na místě opisovaly bud! od úředníkův archivních, aneb spolehlivých písařů.

Poněvadž s prospěchem zemského archivu se snáší, aby archivář na vývoj, pořádání a obohacení při státních, vládních a jiných zemských archivech se jevící, pečlivý zřetel obracel, protož se mu odporučuje, aby s ústavy těmi vstoupil v takové vědecké spojení, jakéž společný prospěch vyžaduje. Může-li tomu vzájemné půjčování archivalií napomáhati, tož dává se k tomu svolení. Zemský archivář nechť k účelu tomu v každém jednotlivém případu podá zemskému výboru odůvodněnou zprávu, a přivolení jeho sobě vyžádá.

Poněvadž přepisy listin určeny jsou též pro příští dobu, budiž přepisování historických listin svěřeno toliko osobám, které mají jisté, čisté a čitelné písmo.

Přepis od někoho jiného než od archivního úředníka zdělaný porovnej před přijetím jeho archivář zemský neb jeden z příručích archivu, poněvadž jenom oni za správnost přepisu ručiti mohou. Kdo z nich přepis kolacionoval, stvrď na přepisu jmenem svým, že se tak stalo. Přepisování historických listin na místě, na kterém se nalézají, totiž mimo zemský archiv, budiž svěřeno jen přepisovatelům úplně spolehlivým, poněvadž porovnám přepisů s originálem se strany archiváře neb některého z příručích v tom pádě nemožné bývá. - Na veškerých však přepisech buď v zemském archivu neb mimo něj zhotovených budiž stampilií udán rok, v kterém zhotoveny byly, což může zároveň posloužiti při účetní kontrole. Pročež nechť se přepisy v roce shotovené do dotčených oddělení archivu sběracího uloží teprvé po přehlednutí a schválení účtů skrze zemskou účtárnu. Mzdu za opisy platí zemský archivář z archivní dotace, která jemu nemá býti vydána na jednou, nýbrž v záložných částkách po 200 zl. r. č. ze zemského fondu království českého na kvitance řádné a od referenta archivního a pokladního spolupodepsané. Písařům může se platiti od listin méně obtížných za 1000 písmen až po 10 kr., od příliš nesnadných ale po 1115 kr. Archiváři jest účtovati práci a z učiněných vydání přijatými kvitancemi se vykázati. - V roční zprávě své má archivář uvésti jmenovitě shotovené opisy a částku peněz za ně zaplacených; tato pak část jeho zprávy budiž podepsána též od příručích zemského archivu, kteří takto spolu dosvědčí, že opisy z archivní dotace obstarané správně byly odevzdány zemskému archivu a že výlohy za ně učiněné byly počítány dle pravidel v instrukcí vyměřených.

Oberstlandmarschall-Stellvertreter C l a u d i: Wünscht Jemand von den Herren das Wort? Wo nicht, ersuche ich jene Herren, welche dem Absatze d) zustimmen, die Hand zu erheben. (Geschieht. ) Angenommen. Dr. Volkeit liest:

e) Die systematische Untersuchung einheimischer und fremder Archive anzustellen. Der Landesarchivar hat desßalb jährlich eine mehrwöchentliche Reise nach jenen Archiven zu unternehmen, die für die Bereicherung der historischen Sammlungen des Landesarchivs eine Ausbeute versprechen. Die Vollendung der von ihm begonnenen oder zur weiteren Vornahme bezeichneten Arbeiten hat durch einen der Landesarchivsadjunkten zu geschehen, wofern nicht an Ort und Stelle verläßlichen Personen die für das Landesarchiv nöthtige Arbeit gegen Entlohnung übertragen werden kann.

Die Entschädigung für die Reisen bestimmt der Landesausschuß von Fall zu Fall.

Bei der Bemessung der Entschädigungsziffer ist der Umstand maßgebend, daß das gesammte Archivspersonale zur Vornahme der Reisen verpflichtet ist, sonach nur auf einen Ersatz für seine unvermeidlichen und nachweisbaren Ausgaben Anspruch erheben kann.

Sněmovní aktuár Sládek čte: e) Aby pečoval o systematické proskoumání domácích a cizích archivů. Zemský archivář má k tomu účeli každoročně podnikati na několik týdnů cesty do těch archivů, z kterých lze se nadíti obohacení historických sbírek zemského archivu. Práce od něho


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