unverständlich). Ich erinnere z. B. auf daß Verhältniß der Schutzstädte und andere. Wir können heute bei diesen drei Fragen, die das verehrte Mitglied für Wien gestellt hat, nicht stehen bleiben, weil einen jeden einzelnen Antragsteller das Recht gewährt werden muß, auf eine Abstimmung über das zu dringen, was er in seinem Antrage beantragt hat. Eine Abstimmung darüber, wie ich schon bemerkt habe, was wir in der Reihe der Verhältnisse nicht mehr stehen lassen wollen. Nebstbei ist ganz richtig bemerkt worden, daß den einzelnen Antragstellern das Recht gewährt werden muß, daß jeder einzelne Antrag zur Abstimmung komme. In der Weise, wie sie in der Geschäftsordnung enthalten ist, wäre es möglich, die Geschäftsordnung strenge durchzuführen? Würden wir durch eine strenge Durchführung der Geschäftsordnung eine Lösung dieses bedauerlichen Zustandes finden, so würden wir darauf eingehen.
Wie ein sehr verehrtes Mitglied für Galizien ganz richtig bemerkte, wir müssen kapitulieren, es ist ein anderer Ausweg nicht mehr möglich. Geschieht eine Kapitulation in der Weise, wie ein sehr geehrtes Mitglied mit einem Beispiele vorangegangen ist, so wird immer derjenige, der kapituliert, Sieger sein. Diese Kapitulation dürfte nur in jener Weise vermittelt werden können, wie sie ein sehr verehrtes Mitglied für Gablonz angedeutet hat; mag immerhin die Frage entstehen, ob eine Verständigung von 55 zu erzielen sei, so glaube ich, daß eine Verständigung von 380 noch schwerer zu erzielen sein wird. Von dieser Verständigung unter 55 Antragstellern habe ich die besten Hoffnungen, weil Jeder den Druck fühlen wird, unter welchen wir jetzt sind; und wenn jeder einzelne von diesen 55 Antragstellern mehr oder weniger nachgebt, so läßt sich mit Wahrscheinlichkeit voraussetzen, daß sich in diesem Falle eine geringe Differenz ergeben wird; es läßt sich dann voraussetzen, daß allenfalls das Prinzip in seinen Einzelheiten zur Ausführung kommen werde. Wir bekommen nebst bei eine Kommission, wo jeder einzelne Beschluß die Amendements nicht bloß erledigt, sondern alle Anträge auf ein Minimum oder auf jenes Maß zurückführt, über welches wir dann abstimmen können.
Abg. Smolka. Ich trage auf den Schluß der Debatte an. (Dieser Antrag wird zugleich mehrfach unterstützt. )
Präs. Ich ersuche diejenigen Herren, welche sich dafür aussprechen, daß die Debatte für geschlossen zu betrachten sei, dieß durch Aufstehen kund zu geben. (Majorität. )
Es haben daher bloß mehr die eingeschriebenen Redner das Wort, und zwar zuerst der Abg. Laßer.
Abg. Laßer. In welchem Sinne und zu welchem Zwecke der Abg. von Penesch auf die Wahrscheinlichkeit einer Verwicklung hingewiesen hat, wurde vom Herrn Abg. aus Satz auseinander gesetzt. Es wird dadurch ein Mißverständnis beseitigt, welches über den Sinn des Antrages und über die Bemerkungen, welche vorgebracht worden sind, geltend gemacht wird. Indem ich mich für den Antrag des Abgeordneten Kudlich ausspreche, habe ich bloß die Absicht, diese Bemerkungen zurückzuweisen.
Ein Herr Abg. hat den Antrag gestellt, wir sollen gleich heute zur Abstimmung über das Hauptprinzip schreiten, und das Weitere einer Commission überweisen. Dagegen muß ich bemerken, erst e n s. Daß nicht über das Prinzip sondern über die Worte in welchen das Prinzip ausgesprochen wird, eine kleine Differenz in der Kammer obwaltet, deren Beseitigung sehr wünschenswerth wäre. Zweitens. Daß der ganze Antrag wie er vor uns liegt, ein zusammenhängendes Ganze bildet, daß vielleicht ein großer Theil der Kammer sich nicht für den Anspruch eines Prinzips entscheiden wird, ohne welches es als ein Corollarium dahinter liegt. Endlich wird auch die Frage, ob heute noch abgestimmt werden, oder ob die Sitzung auf Morgen vertagt werden soll, bald durch einen Blick auf die Reichstagsuhr entschieden sein. Was der Abg. H e i n angeführt hat, ist allerdings lobenswerte, und es ist wünschenswerth, daß er als Materiale an die Kommission übergeben werde; und wenn der Abg. Gutsberger und Andere sich dafür aussprechen, daß ein Comités zusammentreten möchte, unter der Leitung des Präsidenten, und gebildet werde aus allen Amendementistellern, so würde das Unpraktische dieses Vorschlages von mehreren Rednern nachgewiesen. Es ist erst dagegen zu erwähnen, daß eine Ausscheidung von gewissen Amendements unrichtig ist, weil wir keinen Maßstab der Wichtigkeit aufstellen können. Zweitens muß ich bemerken, daß jeder der im Ausschüsse sitzt, wissen wird, wie schwerfällig sich ein zahlreicher Ausschuß bewegt. Was beim Ausschüsse gilt, wird noch mehr beim Zusammentreten von so vielen Amendementistellern gelten, für die ein jeder wie der Vater für sein Kind kämpfen wird; und ich bin fest überzeugt, daß eine Zusammenstellung von Amendementistellern nicht jenes Resultat hervorbringen wird, welches wir anstreben. Wir müssen auf diese den physischen Zwang ausüben, daß wir sie zusammensperren, und durch die Entziehung der notwendigsten Lebensbedürfnisse das Gebot vorschreiben, daß sie die Anträge vereinbaren müssen. Ich glaube daher auf den Schluß der Debatte antragen zu können, daß die Sitzung bis Morgen vertagt werde.
Ich glaube daher, daß wir uns, nachdem bereits auf den Schluß der Debatte angetragen wurde, darüber vereinen, daß die Sitzung ganz einfach auf Morgen zu vertagen wäre. Was inzwischen die Fraktionen tun werden, um die Sache ins Geleis zu bringen, das braucht nicht offiziell zur Kenntniß gebracht zu werden. Ich zweifle nicht, daß es, Falls eine vereinbare Fassung zu Stande kommt, es dann der Majorität gelingen wird, alle Amendements totzuschlagen, die etwa noch auftauchen sollten. (Heiterkeit. )
Präs. Abg. Fischhof hat das Wort.
Fischhof. Meine Herren, die Debatte über den Kudlich´schen Antrag gleicht wirklich einerschlanke die sich in den Schwanz beißt. Wir sind nach 3 Wochen wieder bei den Ausgangspunkten angelangt wir haben durch 3 Wochen hindurch diesen Kudlich'schen Antrag in Amendementscharpie zerzupft, um sie in die Wunde hineinzulegen, welche altes Unrecht dem Volk geschlagen, als ob diese Wunden Fontanellen wären, die nur langsam zuheilen dürfen Wenn wir vor 3 Wochen den Kudlich´schen Antrag angenommen hätten. so hätten wir dem Volke ein königliches Geschenk gemacht, wir hatten ihm eine Million als Morgengabe der Freiheit gegeben. Nun haben wir sie in Kupfer Pfennige ausgewechselt, werfen sie ihm hin als Almosen, und das Volk wird sich darüber beleidigt fühlen. (Beifall von der Linken, oh ! oh ! von der Rechten. ) Aus dem Streben, gründlich zu sein, sind wir an einen Abgrund gelangt. Ich würde daher beantragen, daß wir das, worin wir alle einstimmig sind, nämlich,, das Unterthansverhältniß und alle Lasten, welche daraus entstehen, haben aufzuhören", noch heute aussprechen. Die Modalitäten, wie die Entschädigung zu leisten fei, wofür und von wem, das wird von einer Commission, die augenblicklich niedergesetzt werden kann, entschieden werden. Bedenken Sie, meine Herren, daß wir durch 3 Wochen die Herzen von 12 Millionen Bauern auf der Folterbank der Debatte gedehnt und gestreckt haben ! Sprechen wir nun heute das Wort der Ablösung aus, feien wir gerecht, aber seien wir auch barmherzig. (Beifall. )
Stimmeu wir heute über die ersten zwei Paragraphe des Kndlich´schen Antrages ab, alles Übrige überlassen wir einer Commission, welche gewiß auf eine gerechte und billige Weise diese Fragen lösen wird.
Präs. Der Abg. Mayer hat das Wort. Abg. Mayer. Ich verzichte darauf. Präs. Abg. Trojan hat das Wort.
Abg. Mayer. Ich will nur einige Worte sprechen, wird dadurch daß wir den Grund des Antrages des Abg. Kudlich als begründet annehmen, die ganze Aufgabe gelöst, die Sitzung nicht zu vertagen; der Abg. K u d l i c h hat nur dieses zum Beschlusse erhoben wissen wollen, daß die Vertrauungsmänner aus den Fraktionen zusammentreten; wir haben bloß aus Gründen darauf angetragen, daß die heutige Sitzung vertagt werde, und als Motiv angeführtem wo möglich eine Vereinigung zu erzielen, es ist nicht zu besorgen, das neue Amendements zusammengebracht werden, ich glaube, daß wir so weit gekommen sind, daß wenigstens Parteien dastehen.
Wenn nur 55 Antragsteller, damit sie sich vereinigen, um das große Ziel zu erreichen, sich versammeln, glauben sie nicht, daß das Zimmer, wo sie sich versammeln, auch der Hut sei, unter dem sie sich vereinigen, sondern daß die Anträge sich ins Infinite mehren werden, und eine Vereinigung auch in der längsten Zeit nicht erzielt werden wird. Der Antrag des Abg. von Wien, wie er uns vor fünf Wochen gebracht worden ist, es ist ein Zn Amandements zum §. 5. Ich stimme dem Antrage des Abg. Kudlich bei, daß die Debatte für heute vertagt werde. (Ruf zur Abstimmung. )
Bach. Ich habe mit meinem Antrage nur die möglichste Vereinfachung der Redaction der allgemeinen zur Abstimmung zu bringenden Grundsätze beabsichtiget. Da dieß, wenn gleich auf andere Weise, auch auf dem Wege, den der Abg. Kudlich verlangt, erreicht werden kann, so nehme ich, um die Verhandlung nicht aufzuhalten, meinen Antrag zurück.
Trojan will das Wort nehmen, wird aber durch den Ruf nach Abstimmung daran verhindert.
Präs. Der Schluß der Debatte ist noch nicht ausgesprochen; die Folge ist die, daß die eingeschriebenen Redner zu sprechen haben; ich habe unter den vorgeschriebenen Rednern zu diesem Antrage die Abg. Trojan, Claudi und Lubomirski gesunden, mithin muß ich dein Abg. Trojan das Wort geben.
Trojan. In dem Sinne, in welchem der Abg. Mayer vor mir den Antrag des Abgeordneten Kudlich erläutert und unterstützt hat, habe auch ich den Antrag ausgefasst und unterstützt. Ich nehme keinen Anstand, in Vorhinein zu erklären, daß ich dem Beispiele des Abg. Dilewski folgen will, und ich hoffe auch, daß mehrere meiner Herrn Collegen sich demselben anschließen werden; aber ich wünschte deßhalb zur Förderung der guten Sache, daß uns Gelegenheit gebothen werde, uns darüber aussprechen zu können, und daß wir nicht morgen 50 oder 55 Mal erklären, wer abstehen will von seinem Antrage, und in wiefern er es thun will. Es gibt unter den Letzteren so viele, die unsere frühern Amendements erschöpfen; es wird vielleicht bei einem oder dem andern darauf ankommen, daß ein einziger Punct noch als Ergänzung eines späteren hinzugefügt werde, und wenn wir uns nicht unter uns freiwillig unseres Rechtes begeben, so müßte über jeden einzelnen Punct abgestimmt werden. Ich wünschte daher, wenn wir das Eine thun, daß wir uns gewissermaßen zu einer Privatverständigung Zeit und Muße gönnen, daß wir auch das Andere nicht lassen, und zu diesem Behufe unterstütze ich den Antrag des Abg. Polaczek, daß uns heute Zeit und Stunde anberaumt werde, wo wir uns verständigen können, ob und in wiefern, und welche von ihren Anträgen abstehen wollen.
K l a u d i. Ich habe nur zu bemerken, daß ich wie der Abg. D y l e w s k i die heutige Debatte als eine Capitulation mit der Notwendigkeit angesehen habe, da ich aber wohl selbst einmal in der Lage war, faktisch zu kapitulieren, ich auch die Kapitulation heute, nach gewohnter Weise vorgenommen wissen wollte, daher mit möglichster Berücksichtigung der Rechte der Antragsteller, welche durch die Geschäftsordnung ihnen gegeben ist. Wenn übrigens der Abg. für Schlesien (H e i n) glaubt, daß mit Hintansetzung der Rechtsgrundsätze der Geschäftsordnung auf Privat confidentielle Weise es besser und schneller als bisher geschieht, so sehe ich mich veranlaßt, meinen Antrag zurückzuziehen.
Lubomirski. Indem ich den Antrag des Abg. K u d l i c h unterstützte, hatte ich bloß im Sinne, daß wir eben durch eine solche Debatte wie sie heute vorkam, eigentlich wirklich dem Volle nichts Besseres bringen, das war der Grund, warum ich die Vertagung verlangte, und nur in diesem Sinne habe ich, ohne in eine Motivierung einzugehen, seinen Antrag unterstützt. Ich meine, nämlich, daß wir nur zwei Wege haben, die Abstimmung vorzunehmen. Entweder nach dem vorgelegten Fragenschema abzustimmen, und bei jeder Fragenstellung zu debattieren, wobei ich der Ansicht bin, daß wir das Votum einer Lotterie anheimgeben, weil wir es dem Zufall anheimgeben, und das glaube ich kann nicht geschehen. Das einzige Mittel, um wirklich abzustimmen, ist, daß wir uns Zeit gönnen, wie und wo das immer geschehen möge. Ich wünsche also und dringe darauf, daß vorerst abgestimmt werde, über die Vertagung.
P r ä s. Nun sind keine Redner mehr vorgeschrieben. Es würden im Laufe der Debatte mehrere Anträge gestellt, sie sind durchgehends noch nicht unterstützt, daher muß ich vorher die Unterstützungsfrage stellen. (Laut ! Laut !) Zuerst ist der Antrag des Abg. Nagele: (liest) "Ich stelle den Antrag, daß die hohe Versammlung ic. ic. "
Dieser Antrag ist mir von Nagele vorgelegt worden, und ich frage: wird dieser Antrag unterstützt? (Geschieht. )
Abg. M a i e r. Ich erlaube mir zu bemerken, daß der Antrag zur Abstimmung durch Namensaufruf von 50 Mitgliedern unterstützt sein muß.
P r ä s. Ich glaube in dieser Beziehung handelt es sich nur um die Frage, ob dieser Antrag so habe ich es aufgefaßt der Antrag des Nagele ohne Zertheilung zur Abstimmung kommen soll, denn so wenigstens wurde es mir mitgetheilt. Was nun die Frage anbelangt, daß durch Namensaufruf die Abstimmung geschehen soll, so bitte ich darüber heute noch nicht zu sprechen, sondern erst dann, bis die Frage entschieden ist, ob die Vertagung einzutreten habe oder nicht. Sollte die Vertagung beschlossen werden, dann könnte es zur Sprache kommen, weil in dieser Beziehung auch ein Antrag vom Abg. Lasser vorliegt.
Abg. Laffer. Ich glaube es könnte heute schon darüber abgestimmt werden.
P r ä s. Sie glauben schon heute das zur Abstimmung zu bringen?
Ich glaube, daß voranzugehen haben wird, die Frage über die Vertagung, dann wäre ein zweiter Antrag des Abg. Laffer der bereits Unterstützung gefunden hat. Der Antrag des Abg. Kudlich ist ebenfalls unterstützt worden; dann ist der Antrag des Abg. B r e st e l, eigentlich ein Zusatz zum Kudlich'schen, der dahin geht:,, Morgen ist über die neue Fassung zuerst abzustimmen. " (Eine Stimme: Es gibt keine neue Fassung. ) Wird der Antrag des Abg. Brestel unterstützt, daß über das Amendements oder über den Verbesserungsantrag des Kudlich'schen in der neuen Fassung, wie dieser Verbesserungsantrag vorgelegt werden wird, abzustimmen sei? Diejenigen Herren, welche sich dafür aussprechen, wollen es durch Aufstehen bekannt geben.
Abg. Hagenauer. Ich bitte um das Wort. Ich glaube, daß Kudlich nicht darauf angetragen hat, morgen ein neues Amendements einzureichen, wie B r e st e l ihm zumutet. Er hat eine neue Frageordnung einzubringen, nach der Beratung. Er muß seinen Gesetzvorschlag in Fragen einkleiden.
Abg. Brestel. Ich habe gemeint, daß diese Frageordnung zur Grundlage für die morgige Abstimmung bestimmt werde.
Präs. Ich werde es noch einmal vorlesen. (Liest. ) Die diesen Antrag unterstützen, wollen aufstehen.
Der Antrag des Abg. P o l a c z e k ist eben falls ein Verbesserungsantrag zum Antrage des Abg. Kudlich. (Wird gelesen und unterstützt. ) Der Abg. Pillerasdorf hat einen Verbesserungsantrag gestellt, damit heute nachstehende Fragen zur Abstimmung kommen. (Der Antrag wird gelesen und unterstützt. )
Borrosch. Ich erlaube mir zu bemerken: Da der Antrag nur den Zweck hatte, mehrere frühere Anträge zu vereinigen, von deren einige zurückgezogen worden sind, so ziehe ich ihn bis auf den letzten Absatz zurück, der also lautet: Jedem Amendementisteller, der sich bei einer Abstimmungsfrage mißverstanden oder übergangen glaubt, bleibt das Recht vorbehalten, seinen betreffenden Amendementipunkt zur Abstimmung zu bringen. (Wird unterstützt. )
Präs. Der Abg. Hein stellt gleichfalls einen Antrag, daß schon heute zur Abstimmung geschritten werde, und zwar nach dem von ihm verfassten Fragenschema (unterbrochen) durch:
Hein. Ich bitte die Unterstützungsfrage nicht in der Art zu stellen, sondern überhaupt. Präs. Also diejenigen Herren, welche den Antrag des Abg. Hein unterstützen:,, daß nach diesen Fragen die Abstimmung einzutreten hätte, wollen aufstehen. " (Wird unterstützt. )
Der Abg. Claudi hat seinen Antrag zurückgenommen, und es ist nun noch der, des Abg. Fischzoff, der mir aber nach dem Schlüsse der Debatte übergeben worden ist. Ich werde den Antrag des Abg. Kudlich zuerst zur Abstimmung bringen, und zwar in der Art, ob nämlich die Abstimmung über den Antrag des Abg. Kudlich für heute zu vertagen sei. Diejenigen Herren, welche sich dafür aussprechen, wollen aufstehen. (Alle Mitglieder erheben sich. ) Ich glaube, daß dadurch der Antrag des Abg. Pillersdorff sich von selbst behebt. (Viele Stimmen: alle Amendements. ) Nun ist der Antrag des Abg. Polaczek, welcher wünscht, daß die Antragsteller unter dem Vorsitze des Präsidenten zusammentreten, um über die Ordnung und Entwerfung der Abstimmungsfragen zu berathen und zu beschließen. Diejenigen, welche mit diesem Antrage einverstanden sind, wollen sich erheben. (Minorität. ) Trojan. Ich bitte die Frage zu trennen, in meiner Unterstützung war nur der erste Theil beabsichtigt, daß wir sämmtliche Antragsteller um 5 Uhr zusammenzutreten, und die einzelnen Antragsteller auszusprechen hätten, in wie weit sie ihre Anträge zurück ziehen.
Präs. Es wünscht der hohe Reichstag, daß diese Fragen zusammentreffen.
Es liegt hier noch eine Abstimmungsordnung des Abg. Hein vor, ich glaube über die Schlußfassung dieser Abstimmungsordnung dürfte wahrscheinlich bis dahin vorbehalten werden, wenn der Abg. Kudlich seine Abstimmungsordnung vorbringen wird. Ferner liegt noch der Antrag des Abg. Brestel zu dem Antrag des Abg. Kudlich vor, daß über die neue Fassung zuerst abgestimmt werde. (Dieser Antrag wird von der Majorität der Versammlung angenommen. ) Ich glaube den Antrag des Abg. Lasser erst unmittelbar vor der Abstimmung selbst zur Sprache zu bringen, und nicht schon heute einen Beschluß fassen zu lassen. Der Abg. Kudlich hat weiter den Antrag gestellt, daß die Fragestellung des Präs. bei Seite zu fetzen sei. Ich glaube dadurch, daß der Antrag des Abg. Brestl angenommen wurde, ist diese schon erledigt.
Präs. Nun dürften alle Anträge bis auf den des Abg. Borrosch erledigt sein, der so allgemein ist, daß er sowohl heute als an einem andern Tage erledigt werden kann. Borrosch bejaht es.
Präs. Was die Sache selbst anbelangt, so ist mir ein Zettel vorgelegt worden, der das Ansuchen stellt, daß sämmtliche Herren Antragsteller um 6 Uhr zusammentreten, um sich darüber im Präsidial Bureau zu berathen. Ist es den Herren Antragstellern genehm? (Einverstanden. )
Kudlich erklärt sich auch einverstanden.
Was die Sitzung selbst anbelangt, so ist die Tagesordnung für morgen festzusetzen. Jedenfalls dürfte die Abstimmung über den Antrag des Abg.
Kudlich stattzufinden haben. Zweitens: wenn wir damit fertig sind, werden die Petitionen vorgetragen.
Demel. Ich würde darauf antragen, daß die Stunde der Berathung auf Nachmittag festgestellt werde.
Präs. Die Stunde ist noch nicht angetragen. Was dieses anbelangt, so wollen die Herren (etwas Unordnung und Hin und Hergehen) Nachmittags eine Sitzung (Nein, Nein, um 10 Uhr). Diejenigen Herren, die dafür sind, daß um 10 Uhr die Sitzung sei, wollen es durch Aufstehen kundgeben.
(Da viele von den Sitzen aufgestanden waren, so gibt sich die Majorität durch Händeaufheben kund. )
Streit. Der Vorstand des Constitutionsausschusse hat das Ersuchen gestellt, daß es heute vom Zusammentreten sein Abkommen haben möchte, und die Herren morgen um 6 Uhr Abends zusammentreten wollen.
(Nachdem durch Zurufen das Übereinkommen getroffen war, daß man heute nicht im Präsidialbureau, sondern im Sitzungssaale zusammenkommen wolle sagt)
Präs. Ich erkläre die Sitzung somit für geschlossen.
Schluß 1 1/2 Uhr.
Tages Ordnung der Reichstagssitzung am 30. August 1848.
1. Ablesung des Protokolls vom 29. August.
2. Abstimmen über den Antrag des Abg. Kudlich.
3. Berichterstattung des Petitionsausschusses.
4. Berathung über den Antrag des Abg. Selinger, nun Strasser´schen Berichtigungen.
In den officiellen stenographischen Berichten über die Verhandlungen des österr. Reichstages bittet man folgende Verbesserungen vorzunehmen, und zwar: 1. In der 29. Sitzung vom 24. August d. J. in der Rede des H. Abg. Kautschitsch Seite 33, erste Spalte, Zeile 29, anstatt: "constituirende Kaiser" soll es heißen: "constitutionelle K a i s e r. "
Auf derselben Seite, zweite Spalte, 12. Zeile, anstatt: "denn hat der Verpflichtete" soll es heißen: "dann hat der Verpflichtete. "
Seite 34, erste Spalte, 22. und 23. Zeile von unten, anstatt: "deren Ertrag in einem Fünftel Einkommen aus den Grundstücken und 4/5 des Ertrages besteht, " soll es heißen: "deren Ertrag in Einem Fünftel Einkommen aus den Grundstücken und 4/5 aus den Urbarial und Zehentrechten besteht. "
Seite 34, zweite Spalte, 10. Zeile von unten, anstatt: "mit Privaturkunden a u s den Grundbüchern" soll es heißen: "mit Privaturkunden und den Grundbüchern. "
Seite 34, 2. Spalte, 1 Zeile von oben, anstatt: "w e l c h e r n i c h t s als ein Entgelt für das überkommene Eigentum gegeben würde" soll es heißen: "welche nur als ein Entgelt für das überkommene Eigentum gegeben wurden. "
Seite 35, erste Spalte, 9. Zeile von oben, anstatt: "man hat der Natur d i e öffentlichen Lasten" soll es heißen: "man hat die Natur d e r öffentlichen Lasten. "
Seite 35, zweite Spalte, 17. und 18. Zeile, anstatt: "müßte in einer besondern Commission gesichert werden" soll es heißen: "müßte in einer besondern Commission gesichtet werden. "
Seite 35, zweite Spalte, 30. Zeile von oben, anstatt: "zur Sicherung v ergangen er Freveltaten, " soll es heißen: zur Sühnung begangener Freveltaten. "
2. In der 30. Sitzung vom 25. August, in der Rede des Hrn. Abg. Paul: Seite 52, zweite Spalte, 13. Zeile, anstatt: "entscheiden" soll es heißen: "unterscheiden. " Ferners soll es in der 33. Zeile u. s. w. heißen: "Meine Herren, die Revolution soll nicht bloß umstürzen, die Revolution, soll sie wirklich heil und segenbringend sein, soll auch das Bestandene mit dem neu Aufzubauenden in ein ausgleichendes der Wohlfahrt Aller möglichst entsprechendes Verhältnis zu bringen suchen. "
Seite 52, 39. Zeile, anstatt: "Finanzminister" soll es heißen: "Justizminister" und 45. Zeile anstatt: "ruft" soll es heißen "rufe. "
Ferner 3. in derselben Sitzung in der Rede des Hrn. Abg. Podlewski: Seite 53, erste Spalte, 7. Zeile von oben, anstatt: "rechtlichen" soll es heißen: "reichlicher"; in der 8. Zeile bleibt das Wort "ferner" weg. In der 9. Zeile anstatt: "Lubaczon" soll es heißen "Lubaczow. " In der 14. Zeile soll es heißen: "des Abgeordneten für Solotwna" und endlich in der 12. Zeile von unten, anstatt "unwichtigen" soll es heißen: "unrichtigen. "
In der 31. Sitzung vom 26. August ist am Schlüsse der Rede des Herrn Justizministers Bach, Seite 86, erste Spalte noch folgende aus Versehen ausgebliebene Stelle zu lesen: "Ich schließe, meine Herren, mit der Bitte: feien Sie vor Allem g e r e c h t, nur wenn wir g e r e c h t sind, wird unsere Freiheit dauernd sein. "