625.

V Praze, 9. dubna 1611.






 

Bodenius Maxmilianovi Bavorskému: Tengnagl ve svém doznáno dotkl se Španěl a Bavor; Bodenius hájí způsob svého zpravodajství a posílá kopii listu kurfirsta Saského králi Matyášovi; císař Leuchtenberkovi ve veřejném slyšení činil výčitky; saští vyslanci podali císaři návrh vyrovnání s králem Matyášem a uspořádáni vlády.

Orig. v říšském archivu v Mnichově: Entstehung des 3Oj. kriegs. Fasc. III, Nro. 26, fol. 68-69.

Durchleüchtigster herzog etc. Derselben gnedigst schreiben vom 30. Aprilis jüngst verwichen ist mir zue recht eingeantwortet worden, und obwol die tennaglische aussagen meinem pagget nit einverleibt gewesen, so kommen duch solche hiemit, und ist ein anderer von Tennagl selbst geschrieben discurs vorhanden, welchen mit negsten E. fürstl. Dt. ich undertenigst communicirn will; und vermeldet in demselben der leichtfertige Tennagl, das Spanien und Beyern bishero die schlüssel zuem reich gesucht haben.[To pravil ve své ,revelatio z konce března; viz č.571 a text v Briefe u. Akten IX, č.121, str.303.] In obangerägten schreiben deüten E. fürstl. Dt. mir gnädigst an, welchergestalt von anderen benachbarten fürsten dergleichen zeitung und etwa in zimblicher copia communicirt werden. Nun wissen sich E. fürstl. Dt. gnädigst zu erinnern, das ich pro meo posse alles dasjenige, was dieser orten emporgangen, der warheit gemess und schriftwirdig gewesen, mit höchsten aifer und fidelitet avisirt, darunder mich der gemeinen discurs mit nichten beflissen, da aber E. fürstl. Dt. solches gnädigst beliebet, wil ich mich auch demselben zum accomodiren wissen.

Hiemit empfangen auch E. fürstl. Dt. copiam desjenigen schreibens, was der churfürst von Sachsen an den könig in Iungern getan; [Viz č. 414.] und des churfürsten von Sachsen gesandten [haben] fast täglich beim kaiser audiem, und soll sich zuegetragen haben, das vorgestern, als der herzog von Braunsweich, die geheimben räte, mainzische und sächsische potschaft beim keiser audiem gehabt und der landgraf staré wider ir keis. Mt. anfangen zue reden, haben si ime widerumb mít ernst geantwortet und ime verwiesen, das er verschiene zeit gehen [T. j.,gegen.] ime, kais. Mt., sich hören lassen, wann er dieselbige zeit hier gewesen, si die hungerische cron noch auf dem haubt hetten; zuem anderen hette er ir kais. Mt. imaginirt, die Bemen meinten es träulich mít ir und wolten bei derselben leben und sterben, jezo befinde es sich aber viel anderst im werk und haben ir kais. Mt: nunmher anderst nicht, den schand und spot davon. Drauf der landgraf hald vom kaiser gangem der herzog von Braunsweich aber und obgedachte gesandten seind fast noch eine guete halbe stund beim kaiser blieben und allerhand miteinander beratschlaget. Es haben auch die churfürstl. sächsische gesandten ein fürschlag getan: 1. das der konig soli gecronet werden, 2. dass der kaiser im regiment alhier bleiben soli, doch dass ein ausschuss von den incorporirten landen herokommen und mitregirn soli, 3. dass ein[e] reformatio der räte soll gemacht und die bestelte räte dem könig und zuemal dem kaiser mít pflicht sollen verbunden sein etc. und dergleichen fürschlag mher. Solches E. fürstl. Dt. ich mit undertenigsten recommendationen nit haben verhalten sollen. Datum Prag den 9. Aprilis anno 1611....

W. Bodenius, Dr.









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