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V Budyšíně, 6. 9. dubna 1611.






Relace městských poslů o jednáni stavů hornolužických: sešli se 5. a 6. a dostali 7. dubna od hejtmana zemského proposici a částečné votum šlechty v příčině obesláni generálního sněmu v Praze d poskytnuti pomoci: s pomocí že netřeba spěchati, o kvotu a defensi že je třeba se dorozuměti se Slezskem, vojenská přehlídka že má býti zítra; o poselství k sněmu do Prahy navrženo, jaké ověřovací listy, určené císaři a králi; jaká odpověď českým stavům a jaké ověřovací listy; určené stavům druhých zemi, se mají vyhotoviti a jak má zníti instrukce; pokud jde o potvrzeni následnictví králova, obnoveni starých smluv a reformu v Čechách, navrženo, aby se poslové řídili podle slezských vyslanců; konečně určeny osoby; které mají býti vyslány, - a vyzvána i města, aby své vyslance volila; města projevila svůj souhlas v příčině pomoci a kvoty a žádala; pokud jde o defensi, za zprávu o usneseni Slezanů; také souhlasila, aby zítra byla přehlídka vojska, ale žádala o dohodu hledě k ubytováni a vydržováni vojska; pokud jde o vypraveni poselství k sněmu do Prahy, uznala, že je nutné, spokojila se s navrženými modalitami a navrhla ze svého středu osoby, které se. mají vypraviti, o kterémžto návrhu se pak po bouřlivé debatě dohodla se šlechtou; na konci jednáno o defensi; o přehlídce a ubytováni vojska.

Kopie v radním archivu ve Zhořelci: Landtagsacta de anno 1611, N. 17, fol. 77-84.

Landtag zu Budissin den 6. Aprilis mittwoch anno 1611.

Nachdem wir teil den 5., teils den 6. vormittage nach Budissin ankommen, sind uns anfangs die schreiben, so bishero von den herren Bohaimben ankommen, copialiter zugestellet und folgenden donnerstages vom herrn landesheuptman proponirt, such zum teil der herren landstende votum abgegeben worden, wie folget:

Aus den abschriften würden wir vernommen huben, was nicht allein ihre kais. Mt. wegén absendung zum generallandtage gnedigst begehret, sondern, wie auch die stende in Boheimb solches gleichfals gesüchet und was sich dieselben wegen des bégehrten succurs ferner erkleret. Was nun den succurs und hülfe belangete, esere damit nicht zu eilen, weil sie selbst solchen eher nicht begehreten, bis sie uns dessen wéiter wersireten, derowégen unnötig hiervon iczo zu conversiren; die quotam uber anlangendě, müste man sich zuvor i Schlesien erkündigen, was dieselben tun würden, damit wir uns pro proportione darnach zu richtezr; in mehrer erwegung, dus wir auch Schlesien und Niderlausitz hülfe zugesaget. Hieher gehörete nun auch dus defensionwerg, und weil der stedte abgesandtén dieserhalb neulich einen regress in ihren principaln genommen, zweivelten sie nicht, sie würden es unmittels beratschlaget huben, und erwarteten darauf ihre erklerung. Die mustěrung anlangend soli dieselbe morgend vor die hand genommen werden und, wann man wegen absendung wird eines sein, wolten wir uns alsdann wegen einquartirung und unterhaltung des volks und reiter weiter miteinander vornehmen.

Zum andern, obwol bedenken vorgefallen, auf blos erfordern der herren stende in Bohaimb ufn landtag zu erscheinen, jedoch weil man nun aus 'dem ausschreiben gesehen, das ihre M. auch gnedigst damit zufriděn, achteten sie vor billich, das die absendung geschehe, sowol iure incorporationis als unsers eigenen interesse wegen zu erhaltung unserer privilegiem freiheiten, rechten, gewonheiten, glaubensbekandnusse; weil uber mit vorfassung der notturften es so schleunig nicht forgehen könte, so esere unterdess ein schreiben an ihre Mt. zu verfertigen und zu bitten, do es sich einen tag, drei, vier oder fünfe verziehe, es wolten ihre Mt. gnedigst zufriden sein, die herren Böhmen auch solches nicht ubel vermerken, dabei dann in acht zu nehmen der modus und forma der absendung, sowol, was vor personen abzufertigen:

1. Den modum belangend, solte an die kais. Mt. ein credential gefertiget werden, darinn die abgesandten denominirt und ihre Mt. untertenigst ersucht würde, die artickel und gravamina, so die abgesandten vorzubringen, ihr zu schleuniger erledigung wolten recommendirt sein lassen, und weil ihre kgl. Mt. zu jungern iczo selbst zur stelte, so were ihre Mt. als ein successor und designirter könig gleichergestalt mit einem credential zu ersuchen cum reoommendatione der stende und abgesandten.

2. In simili were eine antwort zu fertigen an die herren stende der cron Boheimb, darm ihnen zu erkennen zu geben der stende mitleiden wegen des erbärmlichen zustandes blatvergissens, auch beschehenen schadens und untergangs, welcher durch die listige en und feindselige verbündnuss verursacht und ferner zu werke hette können gerichtet, dann, obwol des land die not selbst noch nicht betroffen, so esere es doch nicht dus die strimen und wunden des corporis auch dus glied schmerzlich empfinde, in erst das ufn fall sie die oberhand behalten, es uns nichts besser würde sein gangen. Derowegen Gott zu danken und zu schlissen, wie die cron Boheimb von solchen incommodis liberirt, bei ihren privilegiis, freiheiten, glaubensbekendnuss verbleiben und vor weiterem bedrengnus gesichert werden möge, cum oblatione officiorum et commendatione legatorum. So hette es auch der entschuldigung wegen der entleibeten ordensleute nicht bedarft, weil man albereit ex alüs documentis so viel nachricht erlanget, dass die herren stende nicht allein keinen gefallen an diesem werg, sondern auch gebürende inquisition und strafe uber die verbrecher oder redelsfhürer ergehen lassen.

Zum dritten weren auch credentialia zu fertigen an die herren abgesandten der herren stende des marggraftumbs Mhärern, der herren fürsten und stende in Schlesien, des marggraftumbs Niederlaussitz, an eczliche herren landofficirer, an unsern herrn landvogt, auch etliche andere aus der stende mittel, wie auch an ihrer kgl. Mt. räte, welche alle die abgesandten ihrer discretion nach zu gebrauchen würden wissen.

4. Ferner müste eine gewisse instruction der abgesandten mit gewönlichen clausulis und formalibus gefertiget werden, welche aber in consilüs allezeit diesen scopum vor augen haben solten: 1. ihr kais. Mt. gebürenden respect, 2. wie die cron und incorporirte lande bei ihrer religion, privilegien und freiheiten zu erhalten und alle arglistige practiken abzuwenden, 3, weil auch im kaiserlichen hofe durch eigennütziger leute vornehmen viel confusiones verursacht, wie denselben zu remediren, zu welchem ende die vorigen gravamina aufgesucht worden, denen noch andere mehr zu cumuliren, wie sie dann hierzu gewisse personen deputirt, und, wann sie sich dieserhalb entschlossen, wolten sie weiter mit uns sich vergleichen.

5. Wann wegen confirmation der succession des königes etwas an uns gesucht würde, solten abgesandten ihren respect auf der herren fürsten und stende in Schlesien abgesandten nehmen und wann der consens von ihnen begehret würde, solchen mit nachfolgenden conditionibus eingehen: 1. das der stende freiheiten und privilegüs der vorgangene actus designationis gar nicht praejudicirlich sein solte, 2. das wir bei künftigen electionibus auch vernommen und wegen voriger und künftiger felle assecurirt werden, 3. das uns künftiger successor einen revers geben wolle, uns bei unsern privilegiem freiheiten, recht und gerechtigkeiten, wie auch libero religionis exercitio verbleiben lassen und uns dessen nottürftig versichern wolle.

6. Wann renovation der alten pactorum begehret würde, sollen abgesandten auch ihren respect uf der herren fürsten und stände in Schlesien abgesandten haben.

7. Item, wie der status publicus in Behaimb zu reformiren, vorgehende lande vernehmen und dabei des landes notturft such erwegen.

8. Schlislichen hetten sie ihresteils gewisse personen vermacht, als den herrn landeshauptman, herrn Hans Fabian von Ponickaw, herrn Hansen von Warnsdorf, herrn Joben von Salcza und herrn Abrahamb von Meczrad, landesbestalten, beten, die stedte wolten gleichfals die ihrigen denominiren, wie sie dann nicht zweifelten, sie solche personen dazu vermögen würden, denen die sachen mehrerteils zuvor bekand und dazu genugsam qualificiret weren. Damit auch inmittels irer ambt kein mangel vorfiele, hette der herr landeshauptmann mit einwilligung der herren landstende dem von Bolberitz [Asi Wolf z Bolberic, který byl 1611 starším zemským (Landesaltester); srovn. Knothe, Gesch. des Oberlausitxer Adels, Neues Lausitxisches Magazín LXlll, Gorlitz 1888 st. 49.] die ambtsvorwaltung aufgetrager, welcher die wochen zweioder dreimal ins ambt kommen und vorfallende sachen expediren solte, wie er dann auch daneben den herrn hauptman von Görlitz erbeten, do gar wichtige sachen vorfielen, ihm beistand zu leisten.

Hierauf haben wir einen abtritt gsnommen und dilation zue antwort und unsers voti abgebung bis nachmittag umb 4 uhr begehret, damit sie auch zufriden gewesen; haben demnach nach gehaltenem rat dieta hora auf der herren landstende votum dahin ercleret, wir hetten gleichfals vernommen, was etwa inmittels vor schreiben einkommen und welchergestalt solche von den herren landstenden beratschlaget und worauf von ihnen beides in puncto des succurs und dann auch der abfertigung geschlossen worden. Den succurs nun belangend, liessen wir es bei ihrer meinung aus angezogenen ursachen such verbleiben, wie auch, das man sch der quota halben in Schlesien erkundigen möchte; das defensionwerg aber anreichende, hetten wir zwar der herren landstende votum unsern herren principaln zurückbracht, weil aber dieselbe vernommen, das die herren fürsten und stende in Schlesien gleichfals nicht allein damit umbgangen, sondern auch albereit geschlossen, als möchten sie zuvor Bern vor demselben nachricht erlangen, und weil wir nicht zweifelten, es würde dessen ab. schrift den herren landstenden sein zukommen, so beten wir umb commanication derselben, ďarauf wir uns fernet disfals zu erkleren hetten. Das die musterung auf morgen fortgeseczt werden möchte, weren wir such zufriden, beten aber, sie wolten sich ihresteils wegen einquartirung und unterhaltung des volkes weiter resolviren und mit uns vergleichen,

Die absendung anlangend, hielten wir auch Javor, Jas dieselbe umb allerhand wichtigen motiven nicht nachbleiben könte, weren zufriede[n], Jas die credentiales und instruction angedeuteterrnassen verfertigt werden möchten, wir unsersteils hetten dazu vermöcht den herrn m[agister] Peter hlenrichen, bürgermeistern zu Budissin, herrn Michäel Bittnern, des rats zu Görlicz, und herrn Sigmund Kindlarn, syndicum zue Zittaw; und weil wir vernehmen, Jas der herr larldeshauptman die["der" v rk.] ambtsvorwaltung inmittels dem von Bolkencz (sic)[Patrně chybně místo Bolberitz] auf getragen, auch, do gar wichtige sachen vorfielen, dem herrn heuptman von Görlitz beineben erbeten, weren wir damit such wol zufriden. Daneben haben wir den artickelsbrief des landsknechthauptmans neben unsern gutbedenken einantworten lassen; ist unser erklerung uberal acceptirt worden. Nachdem wir nun dis unser votum durch den herrn syndicum von Budissin also vorbringen lassen, haben die herren landstende begehret, uns ain wenig zu gedulden; und bald damals den herrn burgermeister m[agister] Petrum řleinrich zu Budissin, herrn Bartholomäum Jacobi zu Görlicz und herrn Daniel Burcard zue Zittaw allein zu sich in ihr mittel erfordert. Die haben üns wider zuruckebracht, es weren die herren landstende mit den denominirten personen zwar zufriden, weil aber viel sachen, die vormals vorgewesen, iczo zu widerholen, deren die baiden syndici von Budissin und Görlitz am besten kúndig, so beten.sie, Jas man ihnen dieselbe adiungiren uvolte, wie Jan auch herr Michael Bütmer von Görlitz wegen seines hohen alters zvol zu verschonen esere. Hierauf haben die v Badissin und Görlitz uns zwaar heimgestellet, ob uvit uns wollen brauchen lassen, da uvit uns modeste entschuldiget, die von Zittaw aber haben solch der herren land maten gar ubel aufgenommen sub praetextu, als ob solches der stedte voto zu höchster verkleinerung gelangen, die landstende sich auch nachmals wol ein mehres zu attentjren und unsere vota zu reformiren sich verstehen würden, und haben endlich mit ihrem imperioso et impetuoso voto es dahinbracht, das es die andern städte bei vorigem voto verbleiben lassen; welches dann vorgedachte herren burgermeister den herren landstendem wider zurückbracht, aber den unglimpf zur unbilligkeit auf uns geschoben, in dem sie vorgewendet, als wann wir ganz und gar nicht dazu zu vermögen: Danhero dann der herr landeshauptman herausgefahren, vorweilen liessen die bürgermeister den syndicis zu befehlen gehabt, iczo, sehe er wol, befehlen die syndici den bürgermeistern; das war nun der dritte kleck, den wir bei dieser denomination erlanget, damit den die herren wider abgezogen. Die hauptursache aber war diese, das der syndicus von der Zittaw in unserm ablesen die abgesandten der stedte Görlitz, Lauban und Lobaw dahin persuadirt, das sie die vorgenanten personen neben ihm deputiren [,deputirten´ v rk.] töchten, nur zu dem ende, das er unter den stedten allein das factum votum sein und leute neben sich haben möchte, mit denen er umbkommen könte; solches heutte der herr burgermeister und syndicus von Zittaw den andern unvermerkt gebracht, derowegen wir desto mehr bedenkens, uns neben ihm bräuchen zu lassen, und war uns genung, das wir von den herren landstenden und andern wegen voriger vorrichtungen gut zeugnuss und dieseIbe ein guit genügem zu uns hetten. Derowegen wir leicht zufriden sein können, das es ein ander, sonderlich bei so wichtigen, schweren sachen, auch versuchete, was vor kurzweile dabei were.

Es hett aber dabei nicht bewenden mögen, sondern freitag [V rk. místo jména dne astronomické znaménko pro pátek] frü um 10 uhr, als wir wider erfordert, hat der herr landeshauptman weiter replicirt, sie wolten die notturften verfassen und uns communiciren; weil aber der notturft erfordert, personen abzusenden, die des wesens kundig, so beten sie nachmals, die herren syndicos zu vermögen, oder, du es ich nicht sein könte, denen andern deputirten doch herrn d[oktor] Fabern zu adiungiren," weil derselbe [dieselber v rk.] vieler osterreichischen herren kundschaft hette, so were es auch vor brauchlich gewesen, das neben fünf personen vom lande auch vier personen von stedten abgeordnet worden . . . .[V následujíci vynechané části, která se již netýká českého sněmu, je usnesení o posádkách defense (,defensionbrdnung´), o přehlídce a ubytováni vojska. Jednání o tom trvalo do 9. dubna do večera]




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