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V Praze, 19. března 1611. |
Lehmann Pruckmannovi: včera dodal list kurfirsta Braniborského vévodovi Brunšvickému; dnes mu vypravoval lajtnani Bernhaimb o svých stycích s českými stavy; jakmile se stane něco důležitého, zpraví o tom kurfirsta; píše o činech Bernhaimbových; mysli, že bude třeba vypraviti braniborské poselstvo ke králi; čeští stavové úpominaji Slezany a Lužičany o jejich vyslance.
Orig. ve státním archivu v Berlině: Rep. 3 Nro. 18, 1610-1611, fol. 32-33. A tergo adresa dru. Fridrichu Pruckmannovi, branib. tajnému radovi a vicekancléři v Berlíně.
Edler gestrenger etc. Berichte ihme wolmainlichen, dass, als gestern der herzog von Braunschweig uf der post anherokomben, ich alsbald das habende churfurstl. brandenburgische handschreiben durch den herrn Johann von Ach etc., ihrer Mt. camermahlern, so bei dem herzog gar wohl angesehen ist, ihrer fürstl. Gn. ainhändigen lassen. Weiln aber ihre fürstl. Gn. heute alsbald wiederumb uf der post zum künig Matthias hinausgezogen, haben sie in solcher eil nit antworten künnen, sondern uf aine andere zeit zue antworten sich erboten; es ist also das schreiben wohl züe recht komben.
Sonsten ist heute der herr leutenant von Bernhaimb bei mier gewest und allerhand Sachen mit mier geredet; last den herrn seine beraitwillige dienst vermelden und biettet, der herr wolle unbeschwert mit gelegenhait ihrer churfurstl. Gn. gehorsamblichen berichten, das er alhier bei den vornembsten behaimbischen ständen vleissig aufwarte; es were aber bishero gar nichts fürgegangen, daran höchstgedachter ihrer churfurstl. Gn. gelegen were; würde aber gewiess vertröstet, sobalde dergleichen etwas fürgienge, wolte man es ihm alsbald anzaigen; wann nun solches beschehen, wolle er es alsbald selbst ihr churfurstl. Gn. überbringen oder es je mit gar gewisser schneller gelegenhait berichten; ich siehe, das er ihrer churfurstl. Gn. sache, wie auch nit unbillich, ihme hochangelegen sein last. Er Bernhaimb hat den erbarn vogel Tennagel neben dem engelischen gesandten und Meckbach aingezogen, wie auch diese tage ainen rittmaister von Loben aus den Passauern gefangen und anhero nach Prag gebracht.
Was diese tage weiters allhier fürgegangen, wirt mein pragischer discurs geben; wie mich es ansehen last, so düerfen diese händel schwehrlichen vor der herbstzeit ganz beigeleget werden. Vielleicht wirt ihrer churfurstl. [Gn.] nottuerft auch endlichen erfordern, ihre gesandte anhero zum künig abzueschiecken, noch zur zeit aber ist es unnötig. Die Schle-sier und Laussiczer werden anjeczo von den behaimbischen ständen ermahnet, die ihrigen förderlichen anhero abzueordnen [Srovn. č. 370 z 12. března.] wie es dann auch dieser orten billich beschiehet....
Geben zue Prag dem 9/19 Martii anno etc. 1611.
Des herrn jederzeit treuwilligister
Gabriel Lehman m. p. |