424.

V Praze, 17. března 1611.



Turn králi Matyášovi: dostal jeho list; nelze vylíčiti, jak stavové se teši na jeho příchod; varuje krále klamných rad; všickni stavové v krajích se sešli, neni pravda, že někteří se odlučuji; nunciovi a španělskému vyslanci má král odpověděti až v Praze; dnes je vyslýchán Tengnagl před Herbersteinem; král má odložiti nedůvěru.

Orig. v archivu ministerstva vnitra ve Vídni: I A 1 K a 2991. A tergo adresa králi Matyášovi.

Durchleuchtigister, grossmechtigister kuenig und herr. E. kgl. Mt. gnedigistes schraiben ist mir den 17. angehendigt. [List krále Matyáše ze Znojma 12. března viz pod č. 378] Wuenschen sametlich von Qott, das E. kgl. Mt. zue dero mueglikeit aufs eist zue denen gehorsamisten und treuen standen gesund gelangen. Der almechtieg wiert sein gnad verleihen, das wier alles zue E. kgl. Mt. glüksaligen contento werden bringen und den lieben landern fried und rue erlangen, [um] under E. kgl. Mt. fluegeln gewuenschter zue reposirn. Wie höh sich arm und reich von allen dreien standen auf E. kgl. Mt. freuen, das wiel ich geschweigen zue schreiben, die werk werdens praesentirn. Es werden zue E. kgl. Mt. unterschidliche leit komen, allerlai paersuasionen und reden ausgeben. E. kgl. Mt. wöllens noch der von Qott verlihnen gnad des verstants urteln und solche Personen pruefen.

In allen kraisen des kuenigraichs Böhemb sein die stand zusamengeruckt, verwaren die pass, also das alhie die anzal nit so gross sein kan, als die unwissenden oder boshaftigen möchten urteln, mit fuergebung, es warn bei unserer heiligen intention nit alle die stant, die krais separirt; welches dan in gruend falsch. Mag auch mit Gott und rainem gewissen E. kgl. Mt. solhes schraiben, das i[c]hs alle in devotion fiend, ausser drei oder vier armer und unachtsamer, so sich der gelben färb noch geprauchen [To jest barva Leopoldova; srovn. č. 159, ve kterém se mluví o žlutých odznacích vojska Leopoldova.] werden, aber den color bald mutiren.

Die ansehlichen abgesandten, als herr nuntius und spaniche botschaft, kan man ja nit änderst als anhören und iren wuerdigkeiten no[c]h tractiren; gebet und fuerbitt ist erlaubt. Darauf zu antworten, gnedigister kuenig, ist kain bequemer standhaftigerer ort als Prag, welches sich die gehorsamen und treuen stand versehen. Qnedigister herr, die starke sag ist, das des possaurisch kriegsvolk werden und wollen abgedankt sein. Ich vergwiss es nit, wail glauben und traun bai denen laiten verloren. Herr von Hermbstain [Herberstein.] feldmarschalk hat heint artikl interrogatoria verfast, worauf Tennogl zue befragen, darzu die bömischen stand den hern erbeten, personlich beizuewhonen. [Viz čislo 421.]

Bitt, mein gnedigister kuenig und herr, sie woln alle sorgsame, auch argwenische ge-danken, damit man E. kgl. Mt. wolte beladen, kainen statt, noch glauben geben, sondern das zue herzen nemen, das die haubtsach gerecht, vor Gott und der weit verantbortlich und dass die heilsamen fruecht daraus volgen werden, das fried und rue wiert aufgericht, da-duerch die lieben und treuen lander werden gruenen und zunemen. Zue diesem allem wiert die almacht Qottes helfen, in welches schuecz und bewhorung ich E. kgl. Mt. inniglichen bewelhen tue, daneben zue dero kuniglichen gnaden gehorsamist.

Actum Prag den 17. Martii 1611.

E. kgl. Mt. gehorsamster, unterteniger, getreuer bies in mein end

 

Hainrich Matthes graf vom Thurn m. p.






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