408.

V Praze, 15. března 1611.



Pfretsčhner Schönberkovi: vojsko pronásledující Pasovské se vrátilo, boji se nového přepadem Prahy, ubytováno ve městě; Sulz obral vévodu Sedmihradského o stříbrné náčiní; Marko Vajda, propuštěný z vězeni a poslaný do Uher, i s instrukcemi přišel k stavům; císař poslal Bečka pro vévodu Brunšvického, snad aby vyslanec španělský a nuncius mohli volněji jednati; katolíci se těší z jejich posláni; dvůr chce získati některé české stavy, Vchynským potvrzen stav panský; Pasovšti na ústupu pustoší, útok sedláků dopadl špatně; Čechové jsou bez rady a teď se stydí za pověsti o saském vpádu do Čech; Moric Hessenský psal Leopoldovi.

Orig. vlastnoruční ve státním archivu v Drážďanech: Passauer Kriegsvolk I. Buch 9166, fol. 395-396.

Edler gestrenger etc. Es lauft zwar nichts sonderliches denkwürdiges für, schreibe doch, damit die boten ihr brot nicht umbsonst essen. - Das volk, welches, bei 10.000 stark, den Passauern secunda vice nachgesezet, ist auch alles wiederumb zurück, wenden für, das der feind keine richtige strasse helte; sei zu befürchten, er möchte die Präger städte wieder überfallen, kernen derwegen zu derselben beschüczung, das also das leczte erger werden möcht als das erste, dieweil man das ganze heer in die Präger städt einlosiret und sie also der bürgerschaft leicht können mechtig werden. Auf der Kleinen Seiten anstadt der abgezognen losiret man der stände geworbenes volk, ein ganzes regiment.

Der von Sulcz hat noch ein lustiges knabenstücklein für seinem abzug begangen, dem herzogen aus Siebenbürgen alle sein silbergeschier (welches sich auf eine grosse summa geldes erstrecken soll) abgeborget, als wen es zu seinem und des Leopoldi täglichen brauch geschee, aber endlichen mid aufgeladen und darvonfhüren lassen. Sollen ihr Mt. solches zum ergsten vermerken und in^recompens dem Transylvano einen sehr schenen edelgestein, welchen sie zuvor von ihm selbsten umb 90.000 taler erkaufet, praesentiren lassen, des heisset jo (?) peccata peccatis cumulare. Der Marco Weyda ist bishero von ihrer Mt. gefänglichen gehalten, aber kurz für der feinde abzug losgegeben und in Ungern und Siebenbürgen ab-gefertiget worden, alldar eczliche aufwiglungen und empörungen zu erwecken. Als er aber aus der Kleinen Seiten gelassen, hat er sich alsbald zu den ständen gewendet, seine credenz-schreiben, schriftliche und mündliche instructiones entdecket, welches wiederumb grosse ur-sach zu verbiterung gegeben.

Es haben ihre Mt. den obristen Beck abgefertiget, den herzog von Braunschweig also-bald abzufordern, dieweil ihre Mt. sich dessen in hochangelegnen Sachen gebrauchen wolte. Ob er sich vom könig separiren und kommen werde, gibt die zeit. Ist aber vermutlichen, sei nur zu dem ende angesehen, damid die heranfolgenden, als apostolicus und hispanicus, legati (welche heut oder morgen abgefertiget werden sollen) desto bessern fug haben, mid ihrer kgl. Würden zu tractiren und dieselbe einzunhemen; begeren auch ihre Mt., das der könig aufm Prager schloss losiren solle, wird aber schwerlich gescheen.

Man laboriret sonst bei hof, wie man ezliche von den böhmischen ständen wieder gewinnen möchte; hat zu dem ende dem geschlecht der Chinsky ihren freihernbrief anjeczo unterschrieben, welches sie zuvor in 40 oder 50 jharen nicht haben erlangen können. [Týká se požadavku Vchynských, aby bylo potvrzeno jejich příslušenství k starému stavu panskému. Srovn. Folkmann Jos., Die gefürstete Linie des uralten und edlen Geschlechtes Kinsky. Prag 1861, a Krofta, Sněmy XI, úvod. Císař Rudolf potvrdil Vchynským stav panský 11. března 1611, takže mají mezi jinými osobami stavu panského z rodů starožitných v sněmích obecních, soudech i jiných místech sedati (orig. v hrab. archivu v Chlumci n. C).] Anderseits isťs bei hof gar traurig, wird auch kein rat (ausgenommen den geheimen) gehalten, derhalben dan auch kein volk gesehen wird. Die papisten frolocken gar sehr uber der am-bassade gesagter beider abgesanten, vermeinen, es solle durch dieses mittel alles restituirei werden und die alte practica nochmaln ins werk gerichtet.

Unser landvolk hat mid den Passauern scharmüczeln wollen, ist aber übel angelassen worden, indem ihrer allzeit sieben (wie man für gewiss helt) gegen einen Passauer blieben sein. Was sie ferner anfangen und ob sie dem räuberischen volk, welches nochmaln eine herrschaft und schloss nach den andern einnimbt und plündert, seinen völligen lauf so freilassen werden, gibt die zeit. Summa, es mangelt den herrn Böhmen an gutem rat und ei-nigkeit, sie wüten und toben et nascitur tandem ridiculus mus. Wollen sich keiner ausländer rat gebrauchen und verstehen auch die Sachen selbsten nicht, wie aus des Tennagels interrogatoriis wol zu ersehen

Prag in eil den 15. Marta 1611

 

A. Preczschner D.



[Postcriptum]:

Sie müssen sich aniezo fast selbst Schemen, das sie den kindischen Zeitungen von meines gnädigsten herrn einfall in die cron glauben gegeben; [Srovn. č. 372.] scheibt es nun einer auf den andern etc.

Postscripta: [Toto postseriptum je na přiloženém proužku papíru, předcházející dole na listu.]

Man sagt für gewiss, das landgraf Moriz von Hessen dem erzherzog Leopoldo ein grussbrieflein zugeschrieben, welches nach dem einfall ihrer Dt. überreichet worden, hat solches mid lachendem mund durchlesen, und darauf Sulzensi überreichet, welcher es auch gelesen und gesagt: Ho ho, die fuchsschwänzer finden sich allbereit, es wird bald besser werden.




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