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S. 1, 5. března 1611.



Zpráva Jonáše Paustena o novinách přinesených z Prahy jeho služebníkem: stavovská posádka přebíhá s hradu na Staré město; Pasovští se od 1. března zase opevňuji a mají silné stráže u sv. Vavřince; komisaři denně chodí na radnici; Pasovští vyhrožuji; farář Tobiáš denně káže; přes řeku jsou přestřelky, jeden z plukovniku Leopoldových byl zastřelen; v Praze je mnoho vojska, král Matyáš je na pochodu; za císaře se již nekonají modlitby; 3. března stavové mustrovali 1 pluk pěší i jízdu, máji nedostatek peněz, jejich plukovníci jsou na Malé Straně; dva zajati mniši vypovídají o úkladech katolíků; všecky brány, vyjma Špitálskou, jsou zataraseny; v Libni zámek vypleněn.

Kopie ve státním archivu v Drážďanech: Passauer Kriegsvolk I Buch 9166, fol. 2S6-287.

Heut dato den 5. martii friie umb 10 uhr kommet mein dierier von Praga nach Bockwan, [Bukovina (Bokwen).] welcher vergangenen donnerstag [T. j. 3. března.] umb vesperzeit aus Praga gangen und 5 ganzer tag alda still gelegen. Der berichtet, das sich die Passauer auf der Kleinen Seiten noch vest halten, die blaurocke, als unser volk, welche in Scharmützel und sonsten drüben uf der wacht gewesen, die stelen sich bei möglichen [První tři písmeny neurčitě přepsány.] hinweg, reiter, sowohl das fusvolk und kommen auf die Alte statt. Vorgangenen dinstag [T. j. 1. března.] haben sich die Passauer wieder aufs neue angefangen zu verschanzen, sollen starke wache umb s. Lorentz halten, wie sie denn auch das geschütz aufs neue wiederumb hienaus an denselben ort haben rücken lassen. Die herren von der Kleinen Seiten gehen alle tage herieber aufs Altstadter rathaus zu rat, auch wieder hienieber, aber allein ohne diener, dan ein kleiner durchgang durch die schantzen beiderseits sein soll. Die Passauer sollen sich auch verlauten lassen, sie wüsten doch, das ihrer keiner, do man mit ihnen verfahren wolte, darvon keine; ehe aber das geschehe, wolten sie ihr mütlein rechtschaffen kühlen und auf der Kleinen Seiten das kind in mutterleibe nicht verschonen, so sie in die Alte statt haben entbieten lassen. Der Leopoldus ist vom herrn Henckhel wieder auf schlos einforieret. Herr Tobias, der pfarrherr, neben seinen mitconsorten predigt noch alle tage auf der Kleinen Seiten, wie dan in der Alten statt auch geschieht. An der überfuhr und sonsten am wasser darf sich niemand viel sehen lassen, dan sie mit mosketen von beiden teilen aufeinander schiessen; es darf sich niemand sonsten uber die brücken machen aus-serhalb die herrn, so in rat gehen, und der kaiserliche trommeter, so die post abund zutreget.

Es hat sich des Leopoldi sein vornembster obrister einer uber die brücken begeben wollen, welcher aber darauf niedergeschossen worden, derentwegen der Leopoldus an die Altsteter herrn geschrieben, sie solten befehl tun, das mit dem schiessen innengehalten würde, darauf der herr Künczky (welcher itziger zeit vor den vornembsten zu Prag gehalten wird) zur antwort geben, es were nur einer, er verhofte [verhafte v rk.,] mehr zu überkommen. Es solle ein gewaltiges volk in Altund Neustat Prag sein, so neben den geworbenen auf 100.000 geschetzet wird, es giebet bürger und herrn, alles Soldaten, darinnen einsteils befürchten sich, als wird der könig Matthias nicht uf ihrer Seiten sein, welcher vergangenen donnerstag aus Osterreich aufbrochen sein soll, so ein Niederlender, den ich wohl kenne, der auf der post von Wien kommen ist, berichtet hat [hab v rk.] sonsten soll er albereit schon volk in Mähren liegen haben, welches die fuhrleute berichtet haben. Ihr Röm. kais. Mt. wird itzund in Prag nichts gedacht, auch auf der canzel nicht mehr vor sie gebeten als für die 3 stende.

Vergangenen donnerstag haben die herrn stende ein regiement knechte auf dem kleinen wasserhofe gemustert; die reuterei, so sie geworben, ist noch nicht gemustert; leiden grosse not wegen geldes, den sie das geringste bis zum grösten in losamenten bezahlen müssen; ihre obristen, so catholisch, seind auf der Kleinen Seiten, das derowegen einesteils nicht wissen, was sie machen sollen. Sonsten wird der Altund Neustatt genugsamb zugeführet, fast nichts teurer sein soll als zuvor. Zwene münche sind uf einem closter, so zerstöret, in der Neustat gefangen worden, welche auf der Alten statt im rathause gefenklich gehalten werden, so wunderliche sachen aussagen sollen, was vor ein bunt mit den catholischen kegen den lutheraner vor ist, auch wie die Passauer im ersten einfall, wan es ihnen angangen were, die Altund Neustat einnehmen sollen, wie sie sich aus ihren clöstern und andern orten, so darzu bestelt gewesen, hetten weren sollen. [Zde pisatel popletl zprávy o Tengnaglovi a Meckhachovi, které mylně v prvém rozruchu považuje za mnichy jako byl P. Aegidius.]

Es wird nicht mehr als das spitaltor [Brána proti nynějšímu Karlinu.] in Praga ufgehalten, die andern sind alle ver-schantzt. Dass des königs Matthiae volk albereit einesteils in Prag solte sein ankommen, will er darvon nicht wissen. Der frau Hoffmannin [Majitelkou Libně byla tehda Eliška Hofmanová z Donina (f 1611).] zu Lieben schlos ist den Soldaten der Altund Neustatt Praga zu plündern freigegeben worden, so auch geschehen, ist der Ursachen halben, das sie ezliche wagen brot backen lassen, dasselbe uf die Kleine Seiten geschaffet. [Noviny uložené pod titulem.Warhaftige und schreckliche neue zeitung v archívu musea král. Čes.: D 1611 Nro 7 oznamuji, že v sobolu 5. března obecni lid vyplenil Libeň, v zámku vše rozbil a sebrat věcí v ceně mnoha tisk, hlavně obili, dobytka a vína. Zároveň je tam zpráva o vyplenění domu Plateisova v Praze a pověšeni tří výtržníků u mostu proti Klementinu,]

 

Von herr[n] Janas Pausten.






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