Zpráva druhého diaria z rk. státního archivu ve Vídni: 108/11, fol. 163-164,

Den 19. dis haben ir Mt. durch den herold ausruefen lassen, dass sich kain ainicher kais. rat oder diener ausser vorwissen, bei verlierung seines dienstes, ungnad, ja leibstraf, von hier begeben oder weichen, sondern bei ir Mt. verbleiben und halten sollen, weliches das hofgesind allesgern täte, da si nur nit von den Passauern neben den burgern so tirannisch angefochten und wegen mangi brot und bier nit also schrecklichen mangi leiden müessen, weliches allesgott zu erbarmen, dann ain ehrlicher mann in seinem haus nit sicher, auch nit wird mer, sondern si selbest herrn und würd sein, alle truechen und kästen, als wans Türggen wider die Christen weren, eröffnen tuen.

Nach ain uhr ist der herr von Fels wider zu inen hinnübert und umb 6 Uhr allererst herübert kommen, beruhen die Altstätter noch auf irer vorigen opinion; seithero sein zwor wol mergeschücz dem wasser zu zugezogen worden, weliche sambt den feuerwerken allein der ordinanz erwarten, wann si feuergeben sollen.

Sonsten ist nit ohne, das Alt- und Neustätterische schwerragg, als dasgemaine pöfel, weliche bei 40.000 mann stark sein sollen, alle clöster in der Altstattgeblindert, weliches die papisten wegen irer böbstliche[n] hailigkaitganz nit vergessen könnden, sonder[n] die Altso wol die Neustattganz undgar uber und uberkeren, ja das kind im mutterleib nit verschonen wollen. Man helt beederseits überausgrosse wachten, die Altstätter sollen im willens sein, an drei orten uber das wasser zu seezen, alle schmach zu rechen und leib und leben daran zu seezen. Weliches wir zuvor von dem [den v rk.] barbarischen volk (so ich änderst nit intitulieren kann), wie [wider v rk.] si vor hiesiger stattgelegen, besser in acht nemen sollen, dann weder burger, hofman, und er seigleich wer er well, under disengottlosen leuten verschont bleibt. Frieren auch aingrossguet mit, der liebegott weist, was weiter volgeri und unser Herrgott für strafe auf uns verhengen würdet.