167.

V Drážďanech, 18. února 1611.



Jindřich Günterode kurfirstovi saskému: za Litoměřicemi slyšel od pana z Roupova a jiných stavů, kteří z Prahy přijeli a kraje zdvihali, o vpádu Pasovských, o jednáni stavů s císařem, o požadavcích pasovského vojska, o dobyti Malé Strany, o zradě katolíků a Vlachů, o ustoupeni stavovského vojska na hrad, o obsazeni Saského domu, o nezdařeném útoku na Staré město, o krveproliti v Praze, o zraněni Turnově a úrazu Felsově; stavovégünteroda prosili, aby to oznámil kurfirstovi; Leopold prý chce se zmocniti české koruny a vzíti evangelickým stavům privilegia; stavové prosí, aby kurfirst vypravil Vartmberka s odpovědi.

Orig. v státním archivu v Drážďanech: Passauer Kriegsvolk I Buch 9166, fol. 115-117. A tergo adresa kurfirstovi Saskému Kristiánovi a poznámka: Cito, cito, citissime, cito, cito, cito.

Durchleuchtigster churfurst,gnedigster herr ť.

Nun habe ich nicht underlassen...., mich so nah [naw rk.] als muglichen nach Brage zu begeben, bis ich eingrundlichen undgewissen bericht bekommen, und als ich jenseitz Leutmeritz kommen, habe ich dem herren von Ruppa[Krištof z Roupova? Srovn. též č. 195.] beneben etlichen der vornembsten von den stenden antroffen, welche auf der bost von Brage kommen und alle die kreise disseits Brage eilents aufgemanet, [Velvaršti oznamovali 17, února Slánským, že stavové kraje litoměřického mini tato noc vyslati na silnici k Tursku 30 jízdných, protože tuto noc mají páni stavové s tři stran na vojsko pasovské na Malé Strane udeřiti. Žádají, aby také Slánští na svou silnici 30 jízdných vypravili (orig. v archivu mèsta Slaného).] welche mich ingrund der warheit dasjenige berichtet, was sie mit ihren äugengesehen und mich so viel berichtet, das nachdem das passauerische kriegsvolk jenseitz Brage in die 4 oder 5 der vornembsten stette eingenommen, haben sie ihren zug nach Carlstein, alda die böhmische cron, ihre schetze und Privilegiengelegen, zugenommen, als aber die stende solches vermerkt, seind sie alsobalt hinausgezogen und solches alles nach Brage in das schlossgefuret. Als das bassaurische volk das vernommen, seind sie stracks auf Brage zugezogen, und als die stendegesehen, das es keingut aldargemeinen wurde, haben sie stark bei ihr Mt. angehalden, sie wolden doch durch ihre auctoritet das volk wiederumb zurückziehen lassen und doch ihr kais. Mt. sowol der churund furstengetane zusage in acht nehmen und sich selbsten sampt dieganze cron nicht in solche eusserstegefahr setzen, darauf ihnen ihr Mt. alsobalt zugesaget, das volk abzuschaffen; haben auch zu dem ende ihr fürstl. Dt. erzherzog Leobolde sampt demgrafen von Sultz und demgrafen von Altheim zum volk abgeferdiget und ihnen bei der acht und uberachtgebieden lassen, sie solden sich wiederumb zurückbegeben; welches vermudlich ein angelegter kerngewesen, den sobalt abgedachte trei herren als ihregeneralen zum volk kommen, empfahen sie dieselben mitgrossen freuden und ziehen also vor das volk her strack nach Brage zu, und als es darzukommen, schicken sie hienein und begeren allerlei Provision von der statt, so wirt ihnen alsobalt der meiste vorrai von victualien hienausgeschickt. Als sie den hinweg haben, haben sie ihre verrederei mit allen cadolischen auf der Kleinen Seiden angelegt, welche sie aus ihren heusern mit schissen also favorisiret, das sie ohne einigengrossen Verlust die Kleinen Seiden einbekommen; und ist den stenden mehr schaden aus der Welschen und cadolischen heuserngeschehen, als von dem veind. Als aber die stende die Kleine Seiden haben verlassen müssen, haben sie sich mitgewalt des Schlosses impatronisirt, welches sie auch nochgestern fruegehalden; man vermeint aber, wofern nicht balte endsatzung kommpt, müssen sie sich wegen proviants ergeben. Man siehet wol, das sie auf solchen anschlaggar meisterlich studirt, den sobalt sie auf die Kleine Seiden kommen, hat der Ramme das Saksen-haus alsobalt mit der notturft muskedierer eingenommen, darmit er den securs von der Alden statt verhinderde, hat auch alsobalt dengatter an der brücken niederfallen lassen, das also kein mensch von der Alden statt der Kleinen Seiden hat können zu hülfe kommen. Es seind wol von anfang eine compania kurassier hienuberkommen, welche die kloster und cadolischen haben befreien wollen, sie seind aber alsampt ausser einem zur examinacion von den Alt-stettern sampt allen munchen und pfaffen totgeschlagen worden.

Sie haben mich berichtet, das einegrosse anzal volks, welches fast nicht zuglauben, auf beiden teilen blieben sei, under andern ist dergraf von Thurn hart verwundet, welches eingross schrecken bei den stendengemacht. Den von Fels hat man mitsampt demgaul sehen uber häufengehen, ob nun er oder das pfert blieben, kan man nicht eigendlich wissen, es sollen auch sonsten viel andere obristen und befelishaber blieben sein. Vom herren fienckel [Patrně Lazar Henkel.]schreibt einer, das er etlich soltaten in sein haus bekommen und sich ritterlich aus demselbigengewert, das er auch in die 200 vor seinem hause erleget, ein ander aber hat mir sagen wollen, er habe dem Henckel und Doneyt dot in seiner haustur liegen sehen.

Dis ist also summarider, was mich die herren stende berichtet und mich umbgottes willengebeden, solches E. churfürstl.gn. aufs ehest tnuglichen zu berichten. Ich habe auch nicht underlassen, sie zu fragen, was ich doch E. churfürstl.gn. berichten solde, was doch ihr endlichen indent were, so sagen sie einhellich, der Leobolde beger die böhmische cron, item die privilegie[n], so ihr Mt. denen evangelischen stendengegeben, zum tritten fürt er die cadolische armáda, derowegen er wiederumb zu der cadolischen kirchen bringen wolde, was derselben mitgewalt endzogen etc. Ich mus sagen, das dieguden leude ingrossem schrecken wegen dergrossen Unordnung sein und haben negstgott zu keinem menschen zuflugt als zu E. churfürstl.gn., derowegen bitten sie vorgott und nachgott, E. churfürstl.gn. wolle dem herren von Wardenbergk [Karel z Vartmberka, poslaný od stavů českých ke kurfirstovi saskému.] mitguder expeticion ihnen zu trost schleunich wiederumb abferdigen, werden also E. churfürstl.gn. högstverstendig den sachen zu tun wissen..

Dadum Dresten, freidag uf den abend umb 8 uhr 1611.

 

E. churfürstl.gn diener

Heinrich vongundenrott.






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