395. Zpráva vyslaných Chebských o jednání jejich v Praze v dobì od 30. øíjna do 3. listopadu 1594 v pøíèinì doplacení zbývající bernì.

1594, od 30. øíjna do 3, listopadu. — Koncept v archivu mìsta Chebu.

Demnach von einem ehrbaren und hochweisen Rath der Stadt Eger Herrn Wolfen Pachelbeln und mir aufgetragen, die zuvorn von den vier Losungherren nach Prag uberschickte und an der Contribution Galli fällig gewesene 4000 fl. an gebührenden Orten gehorsambst auszuzahlen, also seind wir solchem zu unterthäniger Folge den 20. Octobris in Prag glücklich ankommen, haben auch als bald folgende Supplication gestellt.

Den 21. Octobris seind wir alsbald Früh zu Hof gangen und wie bei Herrn S. Quintus also auch bei der Kammer, weil der Herr Präsident schon hinein gewesen, angemeldet, auch unser schriftlich Anmelden und Bitten durch den Kammerthürhüter angeben lassen. Wir haben aber nach langen Aufwarten ungefähr umb 11 Uhr vom Herrn Rentmeister endlich diesen Bescheid erlangt, dass wir den Münzzettel übergeben und alsdann bei ihme umb weitern Bescheid anhalten sollen. Seind derwegen alsbald zum Herrn Niclas Teuffei gangen, den Eisenstock eröffnet und darin die Gelder, als 3000 fl. an halben Patzen, 1000 fl. aber an Dreikreutzern, in vier unterschiedlichen Stöcken befunden, darumb alsbald den Münzzettel darauf verfertigt und noch unter Essens dem Herrn Rentmeister zugeschickt, auch umb ein Stundlein, wann er anzutreffen, anhalten lassen. Und weiln der Certification halber von der Kammer noch nichts angeordnet, seind wir nach 1 Uhr zu Mittag wieder zu Hof gangen, aber niemands in der Kammer funden, so ist auch Herr Rentmeister nit anzutreffen gewesen, darumben wir der Vesper abzuwarten willens gewesen. Es hat uns aber der Herr Präsident wie zu Haus, also auch in der Kirchen suchen und zu sich in sein Haus neben Herrn S. Quintus und dem Rentmeister erfordern lassen. Do wir nun dohin gelangt, ist Herr Popp von Kais. Mt. wegen allbereit beim Herrn Präsidenten im Zimmer gewesen. Darumben wir allerseits etlich Stunden aufwarten müssen. Endlichen do Popp abgangen und die gedachte beede Herren eingelassen, ist unvorzüglich, ehe dann die Sachen zu erwägen müglich gewesen, [von] Herr S. Quintus sambt dem Rentmeister uns dieses angemeldet worden, wir würden uns zu erinnern haben, dass zwar mit Kreis und Stadt wegen der bewilligten 10000 uf gewisse Fristen geschlossen worden; es wäre aber Kais. Mt. solchs durchaus nit annehmblichen gewesen, sondern hätten von Regensburg aus der Kammer befohlen und aufgetragen, dass unvorzüglichen Commission angeordnet und mit der Ritterschaft und Stadt, den Ausstand unter einem zu erlegen, gehandelt werden sollte. Ob nun wohl die Kammer solchem gehorsamb nachgesetzt, so hätte doch Kreis und Stadt sich dessen verwidert und Ihr Kais. Mt. Noth nit erwägen wollen. Inzwischen wäre von den Ständen der Krön Beheimb aus unterthänigister schuldigister Treu uber vorige Hilfen auch der persönliche Zuzug einhellig bewilligt und unvorzüglich zu Werk gerichtet worden. Und wie nun solches in allen zu der Krön Beheimb gehörigen Landen und Orten publiciert, also wären auch Kreis und Stadt ebenmässig Patent und Mandat zugeschickt und darbei, sich des Gehorsambs und gegen Ihrer Kais. Mt. in so grosser vorstehender Noth aller unterthänigister Treu zu erweisen, ermahnet worden. Wie man sich aber nun hierauf abermals erweiset und wie man Kreises und Stadt Privilegia und Ursachen, warumb solchs nit sein konnte, angezogen und durchaus in den personlichen Zuzug nit willigen wollen, sondern sich mehr dann eins entschuldigt, wie auch endlichen man sich dahin unterthänigist erboten, do man des personlichen Zuzugs erlassen, dass man die zween ausständige Termin unter einem gehorsambst Galli auszahlen und richtig machen lassen wolle. Das alles sei aus schriftlichen erfolgten Einwenden und Erbieten offenbar, und hab die Kammer daher sich bewegen lassen, von den jungst Abgesandten solche Bewilligung anzunehmen und sie dahin zu bescheiden, dass man also Galli des Hinterstands gewärtig sein wolle und dass die Officierer sich des persönlichen Zuzugs halber wohl würden zu resolvieren wissen. Dass man aber nun anjetzo die Gelder wider solche Zusag nit für voll erlegen und neue Entschuldigung fürbringen wolle, hätten sich Ihr G. nit versehen, konnten auch solche nit angenommen werden, sondern sollten verwarten und uns künftig Mittwoch bei der Kammer aufhalten.

Unter dem Aufwarten haben Herr S. Quintus und Herr Rentmeister sich öffentlich vernehmen lassen, dass wir würden ufn Schloss verstrickt werden, sollteü uns wohl bedenken und in Acht nehmen; item anzeigt, dass wir wohl wurden Geld wissen, könnten in einer Stund wohl so viel erlangen.

Ob wir nun wohl hierauf zur Antwort geben, dass ein ehrbarer Rath und wir uns der Handlung und was man zugesagt, genugsam zu erinnern, und dass man auch Anfangs bald die völlige Zahlung gerne geleist, weiln es aber nit in Vermögen gewest, hätte sich nit gebühren wollen, das zuzusagen, damit man darnach dahinter blieben; dann Kreis und Stadt verhoffentlich jeder Zeit das prästieret, was man zugesagt, dass es auch im Werke prästieret, so wäre man auch dahin bemühet, den Hinterstand ufs ehist muglich annero zu schaffen. Do man nun das jetzige Geld werde annehmen, wollen wir darob sein, damit zum förderlichsten in andern auch der Gehorsamb geleist, wo aber wider uns was thätlichs sollte furgenommen werden, müssten wir es der Zeit und Gott befehlen, hoffeten aber, man wurde der Stadt und Kreis treue Dienst und dass sie jeder Zeit, was sie zugesagt, geleist, bedenken. So hat doch solches nit stattfinden wollen, sondern seind ufn Mittwoch wieder in die Kammer beschieden worden.

[Následuje zpráva vyslaných ze dne 22. øíjna (1. listopadu) 1594 k radì mìsta Chebu, co pøedešlého dne vyjednali, a žádost jich èeské komoøe podaná, aby na úèet bernì pøijala 4000 zl. a aby prosbu za zrušení cla podporovala.]

Ob wir nun wohl willens gewesen, diese Supplication Herrn Kammerpräsidenten zu überreichen, so haben wir es doch hernacher umgestellet und zuvorn weiter Resolution uf den vorigen Abschied erwarten wollen, und weil Herr Kammerpräsident gleich uns, do wir zur Kammer gehen wollen entgegen gefahren, haben wir Seiner G. angesprochen und umb gnädigen Bescheid gebeten. Er hat uns aber nit allein nicht gar ausreden lassen und zum heftigsten angefahren, sondern auch ausdrucklich unter Augen gesagt: dass wir allzeit wollten ein Sonderlichs haben und besser dann die Stände in der Krön Beheimb privilegiert sein; sagten balden etwas zu und fielen wieder darvon, dass es von nöthen jedenmals neuche Handlungen anzustellen; jungst hätt man verheischen, die letzteren zween Termin unter einem zu erlegen, jetzo brächt man ein schlechten Dreck, salvo honore zu melden, nur 4000 fl.; so hätte man auch kein Volk geschickt und also sich ungehorsamb genugsam erwiesen. Könnte derhalben nicht furuber, solchs Kais. Mt. zu referieren: was nun dasselbe Kreis und Stadt würde für Gnade bringen, möchte man selbst bedenken, und man würde Commissarien nach Eger schicken und selbst lassen zum Sachen sehen.

Wie wohl wir nun, soviel nur muglichen gewesen, uns entschuldiget und S. Gn. der vorigen Handlung erinnert, auch vermeldet, dass man schon Volk gehabt und dormit gerüst gewesen und dass, weiln kein Resolution wir erlangen können, erst für unsern Abreisen solches abgedankt, so hat es doch wenig Ansehen gehabt, ist auch nur immer heftiger worden, also dass er einem andern Herrn, der bei ihm in Wagen gesessen, solchs alles zu Gemüth gezogen und gleich mit Verwunderung vermeldet.

Und weiln er sich nit in die Kammer, sondern in die Kirche tragen lassen, haben wir weiter mit ihme nichts reden können und uns zur Kammer verfüget, do wir ebenermassen von den Herren Secretarien nit mit wenigem Schimpf angenommen und hören müssen, dass man vorigen Zusagen und schriftlichen Verwilligen gänzlich zuwider handeln und dass endlichen uns ufm Schloss zu verstricken geschlossen, dass wir also nicht darvon können wurden. Als wir aber ihnen hierauf zu Gemüth geführet, dass man sich der Abhandlung durchaus gemäss erweiset und dass es den Benachbarten, do uns allhier Spott beweiset, zu ebenmässigen Beginnen und Attentieren gleich Thor und Thür aufmachen und genugsam Anlass geben wurde, dass man auch der bedroheten Commission kein Scheu trage und wohl zu furdern, man solche angestellet; item dass man bedenken wolle, dass der Zoll noch bei der Stadt und das, so derwegen vertröst, niemals zu Werk gericht; item dass es ein seltsam Ansehen, dass Kreis und Stadt mit der Krön Beheimb heben and legen sollte und dargegen anders nichts, dann ein frembde Nation mit Zoll und andern sollte belegt und geachtet werden; item dass man mit tapfern Kriegsleuten versehen gewesen und dass man befurcht, do man Unterthanen fortschickte, dieselben entlaufen möchten; item dass die Fortschickung allein darumb verblieben, weiln von Hof kein Resolution erfolget; item dass es jetzo alles auszuzählen unmüglich gewesen und dass man doch nit minders täglich darauf bedacht, wie der Rest zusammenbracht und noch für den Termin Georgi, auch vieleicht eher, unterthänigist möchte erlegt werden: als haben sie sich hernacher etwass leidlichers vernehmen lassen. Ist auch Herr S. Quintus darauf in Rath erfordert und uf sein Austritt uns angemeldet worden, dass es etwas glimpflicher und dass Herr Präsident sich hören lassen, er wolle die Relation an Kais. Mt. derzeit einstellen und Kreis und Stadt wegen der Beschwer, so sie täglichen von den Benachbarten ausstehen müssten, verschonen, doch sollten wir uns bedenken, ob wir den Ausstand in 14 Tagen allhier zu erlegen und richtig zu machen anstatt uuser Principalen verwilligen und zusagen wollen, und was diesfalls unser Gemüth, wollte er folgenden Morgens hören, und weiter den Herrn Präsidenten, uns zum Bescheid zu befördern, anhalten.

Abends bin ich bei Herrn Hofpräsidenten Herrn Hofmann gewesen und ebenmässig das Aufrucken des Ungehorsambs und dass man sich in diesen beschwerlichen Zeiten "gar nicht mitleidig erweisen wolle, hören müssen. Hat auch zum Beschluss mich heissen in die Regel setzen, wie es sich zieme, von den Herren Officierern alle Beförderung begehren und doch hernacher sich denselben vorziehen und besser dann sie privilegiert sein wollen.

Den 24. Octobris vel 3. Novembris. Do wir früh wieder zu Hof gelanget und uns bei der Kammer angeben, haben wir befunden, dass die Herren Officierer zusammkommen und sich in die Kammer zusamm begeben. Wiewohl wir nun bei Herrn S. Quintum etlichmal umb Bescheid vertröster massen angehalten, hat doch derselbe furgewendet, dass er derzeit nit könne furkommen. Haben derhalben und sonderlich, weiln die Herren uber Mittag beisamm blieben, auch die Kammer Nachmittag ein Leich gehabt, des Tags die Sollicitation mit Schwermuth einstellen müssen.

Was Herr S. Braun wegen des deutschen Hauses mit uns sowohl auch Herr von Seratein, Erzherzogs Maximiliani Agent, zu Hof mit uns geredet; item H. D. Heinrich wegen des Saumers und Stadtschreibers, indem er furgeben, dass Herr Stadtschreiber bei ein E. Kath gesessen und hernacher bei dem Commissario sich ebenmässig brauchen lassen... [sie].

Den 25., 26. aufgewesen.




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