387. Petr Vok z Rožmberka ospravedlòuje se pøi císaøi Rudolfovi II., se vojsko jím vedené do lehni arciknížete Matyáše v Bøetislavi pozdìji dorazilo, že ani on ani podøízení jemu velitelé vinni nejsou, nýbrž osoby ze stavùv èeských ve vojštì, které nechtìly táhnouti pøes Dunaj k osvobození Rábu, aby Morava a Slezsko bez ochrany nezùstalo a ponìvadž pro nedostatek penìz a velkou zimu ležení opustiti nechtìly. Pán z Rožmberka pøedkládá císaøi, že vojsko èeské, èítající jen 1500 koní a 15000 lidu pìšího nestaèí na dobytí pevnosti Rábu, zejména když pomocné sbory z Moravy, Rakous a z Uher nedošly.

V LEŽENÍ VÁLEÈNÉM U BØETISLAVI. 1594, 11. øíjna. — Orig. v archivu místodrž. král. Èeského. Militare, 1566—1602.

Allerdurchleuchtigister etc. Allergnädigister Herr! E. Röm. Kais. Mt. sind meine unterthänigiste gehorsambiste Dienste mit Fleiss zuvoran bereit. Aus E. Rom. Kais. Mt. vom 3. dits an mich abgangenem Schreiben hab ich unterthänigist vernomben, wasmassen E. Kais. Mt. allergenädigist informiert worden, als sollten nur allein etliche deren allhier anwesenden Stände der Krön Beheimb [fortziehen wollen], ich aber und die mir zugeordneten Befehlchshaber den Fortzugins Lager zue Ihr Fürst. Durchlt. Erzherzog Mathiassen zu Österreich wider vorige beschehene Vertröstung durch allerhand unnöthige Disputationes und Ausflucht difficultieren. mit angehängtem gnädigistem Befehlch, dass ich mich sambt allem mir untergebenen Kriegsvolk alsbald und unsäumig zue Ihr Fürst. Durchlt., allda meiner mit andern stattlichen Hilfen gewartet würde, erheben und finden sollte, dann auch E. Kais. Mt. die starke Hoffnung hätten, es sollte durch Mittel dieser allhier unterschiedlich anwesenden einträchtigen Hilfen und Gnad des Allmächtigen die nunmehr übergebene Hauptfestung Raab wiederumb erobert, auch andere Granitzen vor des Feindes Macht und Einfall wohl gesichert sein.

Hierauf füge E. Mt. ich in Unterthänigkeit zu wissen, dass an mir, sowohl denen mir zugeordneten Befehlchshabern, hiemit man zum Schleunigisten und Furderlichisten zu Ihr Fürst. Durchlt. ins Läger rücken und also E. Mt. genädigisten Befehlch gehorsambist hätt vollziehen mögen, bishero nichts ermanglet; mir ist aber wider alles Verhoffen begegnet, und werden E. Kais. Mt. aus meinem jüngsten Schreiben, dessen datum den 2. dits an der Wiener Brücken, allergenädigist verstanden haben, dass die mir untergebenen anwesenden Stände, nit etliche, sondern von allen Fahnen in ge-sambletein Haufen einhelliglich ihre Beschwerden, dass ihnen nämblich bei nunmehr mit der übergebenen Hauptfestung Raab also stehenden gefährlichen Dingen über die Donau zu rücken und folgends ihre conföderierte Nachbarn, die Mährer und Schlesinger, gegen den Feind bloss zu lassen, hochbedenklich, auch, weil sie sich mehrers Theils alles Geldes und anderer Nothdurften entblösst. woraus bei der einreissenden Kälte die Läng im Feld zu liegen beschwerlich sein wollte, furbracht, stark und heftig exaggerirt, und ungeacht sie von mir zum Fortzug aufs Fleissigist ermahnet worden, doch von ihrem proposito keinesweges weichen wollen. Daher ich dann meinen damals beschlossenen Fortzug über die Wiener Brücken nothwendig einstellen, und also den 3. dits von Wien aus meinen Weg diesseit der Donau auf Pressburg nehmen müssen, dahin ich auch folgends den 6. dits wohl gelanget, und uf E. Rom. Kais. Mt. genädigisten Befehlch, mich sambt dem mir untergebenen Kriegsvolk bei Ihr Fürst. Durchlt. Erzherzoge Mathiassen zu Österreich gehorsambist eingestellt, allda ich nun bis dato zu Feld liegen und verbleiben thue.

Ich soll aber E. Rom. Kais. Mt. nothwendig zu erinnern nit unterlassen, dass ich in meiner Ankunft allhero nit allein kein Läger (sintemal Ihr Durchlt. sich in der Stadt Pressburg mit einer schwachen Anzahl ihres Hofes befinden thuen), sondern auch die geringste Hilf, ja keinen Menschen, so etwa diesem meinem Läger und Kriegsvolk zuzustossen willens, angetroffen, wie ich auch noch zu dato nichts anders weiss, dann dass die Hungern, Österreicher und Mährer, welche doch diese vorstehende Gefahr fürnehmblich berühren thuet, persönlich zu Haus und mit einer geringen Anzahl Volkes auf ihren Granitzen zue Beschützung derselben verbleiben.

Von Ihr königlichen Würden Erzherzogen Maximiliano ist es ganz still. So ist Herr Christof von Tiefenbach zwar bei Ihr Fürst. Durchlt. selbst persönlich ankomben, vermeldet aber, dass seine Leut, so von hinnen noch sechs und dreissig Meilen Weges liegen, wann sie gleich bezahlt (ohne dies sie dann nit herauf zu rücken willens), innerhalb zwölf Tagen nach Komora nit gelangen mögen.

Ob ich nun zwar sambt andern mir zugeordneten Befehlchshabern nichts liebers sehen wollte, dann dass wir allerseits gestärkt werden, durch Zusammensetzung dieser E. Mt. angedeuteten unterschiedlichen Hilfen dem Feind unter Augen ziehen, und also E. Mt. zu unterthänigister Folge diesem Königreich, unserm selbst geliebten Vaterland, zum Besten (derowegen ich dann ausgezogen und meinen Fuss schon allgereit uber die vierte Granitzen gesetzt), vor des Feindes Gewalt schützen möchten; so haben doch E. Kais. Mt. aus dero hohem beiwohnendem Verstand genädigist zu ermessen, weiln obbemeltermassen ich noch zur Zeit allein, auch sobald keiner Hilf zu gewarten haben mög, dass also die Zeit herumblaufen möcht, der Vernunft aber ungleich, viel weniger möglich, einen so starken mit dero so mächtigen Anzahl Volks und allerhand überhäuften Kriegsmunition verschanzten Feind durch Mittel funfzehen Hundert Pferd, und funfzehen Tausend Mann zu Fuss, alles Landunversuchten Volks, Abbruch zu thuen, viel weniger demselbigen die Festung Raab wiederumb abzudringen, welcher zuvorn Ihr Fürst. Durchlt. Läger, so nichts weniger als seines stark gewesen und darin so viel vortrefflicher wohlgeübter Kriegsleut, zertrennet, und sich nunmehr gegen uns bei Inhabung aller Vortheil mit Herz, Muth und aller Kriegsmacht zum Besten gefasst und fortificiert hat. Müsste ich nun wider Vermögen bloss mit meinem Volk gegen den Feind gestellt, und dardurch nit allein nichts Fruchtbariichs ausgerichtet, sondern auch (welches Gott genädiglich verhüten wolle) die guten, ehrlichen mir untergebenen Leut, so meines Erachtens ein ansehenlichs Stuck von des Königreichs Beheimb Landsässen, dardurch elendiglich und auf die Fleischbank geführt werden, würde ich solches vor Gott, E Kais. Mt. und der ganzen behembischen Nation Posterität schwerlich zu verantworten haben, auch dardurch diesem Königreich, der Krön Behemb und deren incorporierten anrainenden Landen wenig Nutz geschafft werden.

Dahero nun, so viel den Zuzug zu Ihr Fürstl. Durchlt. betrifft, E. Kais. Mt. allergenädigist zu vernehmen, dass an mir diesfalls gar nichts erwunden, wie dann Ihre Fürstl. Durchlt. mit meiner Ankunft anhero nit allein ganz gnädig und zum Besten Content gewesen, sondern auch nunmehr augenscheinlich befinden, dass aus vielen bedenklichen erheblichen Motiven dieser Zuzug auf Pressburg diesseit der Donau, wann man mich bald und erstlich dahin geführt und ziehen lassen, rathsamer gewesen und den jetzigen dieser Orten Zustand vielleicht mehr befurdert, als vermeintermassen gehindert hätte; dass auch E. Mt. ich von dem allhier erscheinendem Mangel am Gelde und Proviant unterthänigist zugeschrieben, hierauf dann E. Kais. Mt. gewisse Personen mit Geld zu Abhelfung deren Nothdurften mit Ehistem ins Lager anher zu schicken, sich allergenädigist resolviert: dessen will E. Mt. ich hiemit in Unterthänigkeit iterato dahin erinnert haben, dass es nit vornemblich und allein mir und meinen zugegebenen Befehlchshabern, sondern den unterreitenden Ständen, welche allein auf ihre Unkosten ziehen und mehrers Theils sowohl an Landgütern als baarein Gelde das wenigist vermögen, ermangelt, und weiln alle, insonderheit aber E. Kais. Mt. selbst eigene Proviant dieser Orten so hoch übersetzt, dass man auch Heu, Stroh und Holz, welches doch schwer zu bekommen und sonsten dem Kriegsvolk billich passiert wird, in doppeltem Werth kaufen muss, so lassen sie sich stündlich verlauten, dass sie aus oberzählten Ursachen die Läng im Feld zu liegen nit gedacht, zu geschweigen, dass sich das Fussvolk, wie sonsten, also vornehmblich der Nitzahlung halber, sehr verlauft und nunmehr an dero vom Musterplatz abgeführten Anzahl über zwei Tausend Mann zu Fuss abgehet, insonderheit aber sich die Reisigen täglich in grosser Anzahl verreiten, und weiln auch dies Unwesen zu schlecht, dass die Leut und Ross (deren verschiene Nacht acht verreckt und nit weniger Personen gestorben) niederfallen: so ist zu befahren, ich ubei alle treue fleissige Ermahnungen das Volk nit erhalten werde mögen, inmassen ich dann E. Mt. hiemit abermals deren Leut, welche von ihren Herrschaften Geldes halber ganz verlassen, grossen Zwang und Hungersnoth neben starker Kälte leiden müssen, ordentliche Verzeichnus unterthänigist zuschicken thue.

Wann ich mich nun auf E. Rom. Kais. Mt. genädigisten Befehlch bei Ihr Fürst. Durchl. nit allein eingestellt, sondern auch nunmehr etliche Tage unverrichter Ding verharre und sichs sonsten mit meinem untergebenem Volk aliennassen, wie obstehet, verhalten thuet: so bitte E. Mt. ich hiemit unterthänigistes gehorsambistes Fleisses, sie geruhen mich nit in angedeuten Verdacht zu ziehen, als ob ich oder meine zugeordnete Befehlchshaber den Zuzug zu Ihrer Fürstl. Durchl. bisher disputiert, oder mich noch verweigern thäte, dasselbig was zu Vollziehung E. Mt. Will und Meinung, diesem Königreich Hungern und denen anrainenden Provincien möglich sein möge, beharrlich zu leisten, sondern in mich und die Meinigen das allergnädigiste Vertrauen zu setzen, dass ich mit Darsetzung Leib, Ehr und Gutes mein zu E. Kais. Mt. tragendes schuldpflichtes, unterthänigistes gehorsames Gemüth sambt mir zugegebenen Officierern im Werk jederzeit leisten, auch was mir ferner von E. Kais. Mt. zu verrichten befohlen wird, demselben gehorsambes Fleisses nachkomben will.

Dies hab E. Röm. Kais. Mt. ich aus hoher Nothdurft nit verhalten sollen, und weiln darob, damit uf alle obstehende Punkte mir E. Mt. gnädigiste Resolution zum Fürderlichsten zukomben möge, viel gelegen, so bitt E. Kais. Mt. ich umb dieselbige ganz unterthänigist, mich hiemit E. Kais. Mt. zu königlichen Gnaden demütigist befehlend. — Datum aus meinem Feldlager bei Pressburg den 11. O ctobris anno 94.

E. Kais. Mt. getreuer Unterthan

Peter Wok zu Rosenberg.






Post scripta. Allergnädigister Kaiser! Gleich diese Stund sind abermals die Reisigen von allen Fahnen in vollem Haufen zu mir komben mit lauterm endlichem Vermelden, dass ihnen wegen der grossen grimmigen Kälte, so dieser Orten eingebrochen, wie auch Mangel des Geldes, weiln eben die Unvermuglichisten zur Stelle, nit möglich zu bleiben, dann ihnen auch ihre Ross, wie im Schreiben gemelt, niederfallen. Hierauf ich sie zur Geduld so viel möglich und aufs Fleissigist vermahnet, sie aber einen Weg wie den andern ihren Abzug vorzunehmen willens. Hab letztlich bei ihnen erhalten, dass sie (doch allein theils) uf acht, oder zum längsten neun Tag verharren wollen. E. Rom. Kais. Mt. aber unterthänigist zu vermelden, ist zu befahren, dass sie auch die wenig bewilligten Tage nit ausdauern werden. Actum ut in literis.




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