386. Zpráva vyslaných Chebských o jednání jich v Praze od 24.záøí do 10. øíjna 1594 v pøíèinì osvobození kraje Chebského od úèastenství ve váleèném tažení z království Èeského proti Turku.

1594, 24. záøí — 10. øíjna, — Koncept v archivu mìsta Chebu.

Die dritte Reise nach Prag.

Den 14. [24.] Septemb. (Herr Hans Mummler und ich) zu Eger umb 1 Uhr zu Mittag aus und bis nach Falkenau gefahren. Den 15. [25.] September Mittag zu Carlsbad, Abends zu Buchau gefüttert. Den 16. [26.] Mittag zu Jechnitz, zur Nacht in Rakenick verblieben. Den 17. [27.] Abends umb 5 Uhr zu Prag ankommen und in der Herren Vitzthumb zum Klösterle Behausung am Stadtthor einkehret.

Den 18. [28.] September früh beim Herrn Trost uns angeben und nach Anmeldung der Ritterschaft und eines E. Raths Dienst auch kurzer Erzählung, was man zu Regensburg für Bescheid ex consilio Bohemico erlanget, so viel vernommen, dass Kaiserlicher Mt. Ankunft noch gar ungewiss und dass er wolle Gelegenheit suchen, unsere Sach zum förderlichsten bei den Herren obristen LandOfficierern und Räthen zu gedenken. Und wiewohl er das Schreiben an Kais. Mt. Anfangs angenommen, hat er doch hernach sich besonnen und für gut angesehen, dass wir solchs Herrn Secretari Müllnern sollten zustellen, nicht minderst erboten, mit Herrn Vicekanzlern auch daraus zu reden. Seind der-halben hinauf zum Herrn obristen Burggrafen S. Gn. gangen und befunden, dass die obristen Herren Officierer dahin gelangen und die sächsische Abgesandten hören und bescheiden werden. Und weil Herr S. Müllner neben dem Herrn Vicekanzler auch in der Kammer und Herr Müller sich uf unser Ansprechen ausdrucklichen erkläret, dass dies Tags mit unsern Schreiben furzukommen kein Gelegenheit und dass wir darumb solchs bei Händen behalten sollten, seind wir folgends hinauf zu Hof gangen und bei der beheimbischen Kammer verstanden, dass kein Rath zur Stell und dass Herr Präsident etlich Wochen krank gelegen und in die Kammer nit kommen können. Haben derhalben uns wieder hinab in des Herrn obersten Burggrafen Behausung verfüget und, bis die Heiren aufgestanden, ungefähr nach 11 Uhr aufgewartet; aber ungeacht uns Herr Burggraf, do er die sächsische Gesandten bis an die äusserst Stubenthür begleitet und sich wieder hinein tragen lassen, gesehen, dennoch kein andern Bescheid erlanget, dann dass Herr S. Müllner uns im Herausgehen gefraget, wann wir ihn zu Haus besuchen wollen.

Demnach aber noch allerlei Bedenken, die an Kais. Mt. unterthänigist gefertigte Schreiben von Händen zu geben, furgefallen, und dann Herr Trost des Tages nit anzutreffen gewesen, haben wir auch ferner Sollicitieren zu demmal einstellen müssen.

Den 19. [29.] Septembris, weiln das festum Michaelis mit eingefallen und niemands zu Hof gelanget, haben wir auch die Sollicitation einstellen müssen, und doch inmittelst von Herrn S. Trosten dieses Gutachten erlanget, dass wir zwar bei Herrn S. Müllner uns angeben, aber doch die Schreiben niemands anders dann Herrn obristen Burggrafen überreichen sollen, dann er der Hoffnung, dass hernacher ihme solche zu erledigen möchten zugestellet werden.

Wiewohl wir mit dem 20. [30.] Septemb. bei Herrn obristen Burggrafen abermals aufgewartet, auch durch Herrn S. Müllner uns im Rath anmelden lassen, so hat doch solchs nit wollen stattfinden, sondern es ist das Schreiben von uns abgefordert und von Herrn S. Müllner sowohl Herrn S. Trösten im Herausgehen uns angemeldet worden, dass die Sachen Herr Müllner auch Herrn Kammerpräsidenten furtragen solle und dass der Herren Officierer Meinung, dass man uns mit Fortschicken des Volks verschonen und dargegen das Geld unter einem annehmen solle. Es hat auch Herr Müllner nit allein damals, sondern auch früh Morgens, do wir uns bei Ihme in seiner Behausung aufgehalten, sich aller Beförderung erboten und uns gegen Abend wieder zu sich in sein Haus beschieden. Do wir aber nach 3 Uhr gegen Abend dahin gelanget, haben wir ihn nit zu Haus gefunden, darumb ferner Sollicitation einstellen und uns diess Tags zu Ruhe geben müssen.

Den 21. Sept. vel 1. Octobris abermals bei Herrn S. Müllner aufgewartet, aber nit furgelassen, sondern durch seinen Diener beschieden worden, dass wir zum Herrn obristen Burggrafen gehen und anhalten würden, dass wir auch alsdann numdlichen werden beschieden werden. Derohalben solchem also nachkommen, aber den ganzen Morgen vergebens aufgewartet und gegen 12 Uhr ufn Mittag ohne Bescheid abtreten müssen.

Weiln aber Herr S. Müllner uns vermeldet, dass die Herren nach der Mahlzeit wieder zu Rath gehen würden, haben wir uns auch nach 2 Uhr dahin verfüget und endlich vom Herrn obristen Burggrafen diesen mündlichen Abschied erlanget, dass zwar die Herren obristen Officierer die Sachen berathschlaget, aber befunden, dass es mehr in die Kammer, dann für sie gehörig, darumb sie dem Herrn Präsidenten solche überschicket und sein Gutachten begehret; müssten derhalben bis gegen den Montag warten und alsdann wieder bei Ihr Gn. uns aufhalten. Haben also auch diesmals ferner Sollicitation, bevor weil Herr Präsident uf der Kammer krank und nit zu Rath kommen auch niemands für sich gelassen, einstellen müssen.

Den 22. und 23. Septembris vel. 2. und 3. Octobris, weiln Sonntag und Herr S. Müllner zu Kais. Mt. verschickt und niemand, sonderlich Herr Trost, wo unser Sachen, nit wissen mögen, auch die Herren Officierer nit zusammenkommen, haben wir abermals Geduld tragen müssen und das wenigist nit verrichten können.

Den 24. Septemb. vel 4. Octob. weiln Herr S. Müllner Abends zuvor mit Ihr Kais. Mt. wieder zu Haus gelanget, haben wir uns früh bei ihme aufgehalten und anmelden lassen, seind aber nit furkommen, sondern durch seinen Diener beschieden worden, dass er die Sachen schon von Händen geben und darmit ferner nichts zu thun: dürften derhalben weiter bei ihme nit anhalten, sonder nur bei dem Herrn obristen Burggrafen den Bescheid suchen.

Seind derhalben von dannen in des Herrn obristen Burggrafen Behausung gangen und, do wir befunden, derselbe noch nit aufstanden, folgends zu Hof gangen. In Hineingehen haben wir Herrn Kammerpräsidenten, weiln er sich gleich zu Hof führen lassen, angesprochen und denselben kurzlichen der vorigen Bewilligung erinnert, insonderheit zu Gemüth geführet, dass beides zu leisten unmüglichen und darumb umb Beförderung gebeten. Wiewohl er nun sich ausdrucklich erklärt, dass er von solchem wohl wisse und dasselbe meine, hat er doch ferner kein Bescheid von sich gegeben und alsbald in die Kammer tragen lassen. Seind also wieder herab in des Herrn Burggrafen Zimmer gangen und abermals im Hineingehen Herrn Müllner und Herrn Trost, unser eingedenk zu sein, angelangt.

Darauf bis 1 Uhr ufn Mittag gewartet und von Herren Trost und Müllner kein ander Bescheid bekommen, dann dass sie der Sachen etlichmal gegen den Herrn Burggrafen gedacht und dass Ihr G. allzeit darzu still geschwiegen, derohalben Ihrer G. selbst erwarten wollen; weiln aber dieselbe, do sie aus dem Frauenzimmer getragen worden, uns nit sehen wollen und ander Herren Ihrer Mt. Kammer und sonsten, so zur Tafel kommen, zu sich neben den jungen Herren erfordert, haben wir unvorricht abtreten müssen.

Nachmittag aber umb 2 Uhr seind wir bald wieder hinauf gangen und ebenmässig bis 5 Uhr aufgewartet. Und obwohl Herr obrist Burggraf uns gefraget, was wir wollen, Herr obrist Landrichter auch unser fleissig Aufwarten und, dass er die Sachen wohl wisse, uns zu vernehmen geben, so ist doch abermals kein einiger Bescheid erfolget, sondern haben ebenmässig als zuvor wieder leer abtreten müssen.

Den 25. Septembris vel 5. Octob., weiln wir den Verzug höchst beschwerlich befunden, haben wir hernach folgendes Memorial gestellt und durch Herrn S. Müllner solchs eingeben lassen. Do wir ebenmässig, als zuvor, kein Bescheid erlangt, haben wir Herrn Vicekanzler zugesprochen und uns angemeldet, dass wir länger, weiln periculum in mora, nit warten können, sondern zu Haus reisen und mit dem Geld gefasst machen müssen, auch unser Abreisen also eingedenk zu sein und, dass es mit Wissen geschehen, in memori zu behalten geben. Ob er nun wohl solchs approbiert und die jetzige Noth und Wichtigkeit wiederholt, auch in unser Abreisen bewilligt, so haben wir doch nichts minders Herrn S. Müllnern solchs ebenfalls auch angemeldet, und darauf zum Überfluss noch fol gendes Memorial gestellt....

Solch Memorial haben wir den 26. Septemb. vel 6. Octob. in die Kammer eingeben und bei den Herren Secretarien dahin angehalten, damit wir doch ein endlichen Bescheid erlangen möchten, haben auch sonderlich ausdrucklichen vermeldet, do wir verzogen, dass die Gelder zu bestimmter Frist nit könnten erlegt und richtig gemacht werden. Wiewohl nun Herr Präsident unser mundlichen anzeigen lassen, dass er uf den Termin des Geldes gewärtig und dass wir darumb zu Haus reisen und des Volks halb von den Herren obristen Landofficierern weitern Bescheid erwarten sollen, so haben wir uns doch darmit nit abweisen lassen wollen, und darumb uf ferner [Anhalten] beigefügten Abschied in Schriften erlanget. Hierneben ist uns im Vertrauen vermeldet, do die Herren obristen Officierer unser Sachen dem Herrn Kammerpräsidenten zu seinem Gutachten zugeschickt, dass derselbe sich ausdrucklich erkläret, dass er aus voriger Handlung nit schritte und derhalben ihnen heimbstelle, ob sie des Volks halber auch ichtwas insunderheit von Kreis und Stadt begehren wollen. Und obwohl die Herren Officierer ein stark Geldes von der bewilligten Hilf ihnen zum Besten folgen zu lassen begehrt, hat er sie doch abermals uf Kais. Mt. Vorbehalt im Landtag remittiert. Daher es auch kommen, dass sie uns keinen Bescheid geben wollen. Und derweil ein E. Rath uns der 4 hospitalischen Dörfer, sowohl des Burggrafen bei Selb Unterthan halber umb Befehlich bei Kais. Mt. anzuhalten aufgetragen, als haben wir folgende Supplication gestellt und Herrn S. Trösten übergeben; seind auch den 27. Sept. vel 7. Octob. wiederumb von Prag abgereiset und den 30. Septemb. vel. 10. Octob. gottlob wohl zu Haus gelanget. Deo laus et gloria.




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