378. Jan s Valdštejna, Hertvik Zejdlic a Kryštof Vratislav, komisaři k přehlídce válečného lidu českého u Znojma nařízení, omlouvají se císaři, se přehlídka se pozdržela, i oznamují, že vojsko téhož dne počtem 15.500 pěších a 2000 jízdných odtáhlo k Vídni a do Uher na pomoc arciknížeti Matyášovi a k osvobození Rábu.

V ZNOJMĚ. 1594, 26. září. — Současný rukopis v archivu knížete z Lobkovic v Roudnici.

Allerdurchleuchtigister etc. Allergnädigster Kaiser! E. Kais. Mt. Schreiben, so den 19. Tag Monats Septembris datiert, haben wir von dem Herrn Zdenko Popi den 24. dies gar spät mit gebührender Reverenz empfangen und können E. Kais. Mt. unterthänigist mit Wahrheit berichten, dass wir von unserer hieher gen Znaimb Zusammenkunft, welche den 2. Septembris geschehen, nichts mehr in der Welt begehrt noch gewünschet haben, als dass wir das behemisch Kriegsvolk aufs eheist, so müglich, mustern und hernach fortschicken hätten können; weil aber die Zeit, so zu dieser Musterung angesetzt, etwas kurz, auch ihrer vielen E. Kais. Mt. Mandata durch Nachlässigkeit der Boten, wie sie belichten, gar spät zukommen, haben wir solche Musterung nicht also geschwind, wie wir gerne gethan hätten, verrichten können. Und ob wir uns gleichwohl auf E. Kais. Mt. gnädigisten Befehlich erstlich selbst entschlossen, hernach auch mit dem Herrn von Rosenberg als des beheimischen Kriegsvolks obristen Feldhauptmann verglichen, der Fürstl. Dchlt. Erzherzog Mathiasen zu Österreich, unserm gnädigsten Herrn, ein Theil des Volks voranzuzuschicken, so hat es doch beides Mals die Veränderung Ihr Dchlt. Läger und der unversehener unglückhaftiger Zufall verhindert, darzu auch der Herren österreichischen Comissarien Disputation, welche unsere Leut bald anders gesinnet können machen, wenig dienstlich gewesen. Bitten derhalben E. Kais. Mt. unterthänigst, E. Mt. wollen uns in dem Fall allergnädigist entschuldiget halten, dann wir mit Gott bezeugen können, dass an unserem treuen Fleiss nichts erwunden ist, und wollt Gott, dass E. Kais. Mt. unser schwere und mühsame Commission allerdings wohl bekannt wäre.

Jetzunder aber, allergnädigister Kaiser, weil die Befehlichshaber alle zusammenkommen, die hohen Ämpter auch mit unserer treuen Hilf besetzt und mehrers Theils das Volk gemustert worden, ist heut der obriste Feldhauptmann fast mit 2000 Reiter und 15500 Fussvolk in des allmächtigen Gottes Namen von hinnen verrückt. Der allmächtig Gott wolle ihm sambt dem ganzen Kriegsvolk sein göttliche Hilf und Beistand geben.

Und obgleich wohl die Herren Mährer ihr höchste Gefahr uns mehr als einmal angezeigt und gebeten, dass unser Volk auf Presspurg zu ziehen und allda die Schiffbrücken gemacht werden sollte, wenn es vonnöthen thäte, dass es ihnen wieder zu Hilf kommen mochte, weliches ihnen auch billich nicht abgeschlagen hätt sein sollen; weil aber der Herr Feldobrister und wir das bedacht haben, dass E. Kais. Mt. gnädigister Will und Meinung ist, diesen Weg auf Wien zu nehmben, zum andern, dass dieser unserer Hilf Ihr Fürstl. Dchlt. Erzherzog Mathias als E. Kais. Mt., unsers aliergnädigsten Herrn, leiblicher Bruder bedorfen, so ist solches unserer eigen Gefahr vorgesetzt und der Weg nicht auf Pressburg, sondern auf Wien zu, weliches auch etwas weiter und mehr den österreichischen Ländern als dem Markgrafthumb Mähren nutzlich, vorgenumben worden. Der allmächtige Gott wolle seiner Christenheit genädiglich beistehen, die Hauptfestung Raab durch diesen gleichwohl nicht sehr grossen Haufen vaterlich selb retten und dem blutdurstigen Feind sein bös Vornehmen steuern. Damit thuen E. Kais. Mt. wir uns zu kaiserlichen Genaden mit unsern treuen und gehorsambisten Diensten allerunderthänigist befehlen. Datum Znaimb den 26. Septembris anno 94.

Euer Römisch Kais. Mt. unterthänigiste gehorsamiste

 

Johann von Waldstein.

Hertivig von Zeidlics. Christoph Wratislaiv.






Postscripta. Und obgleichwohl, allergnädigister Kaiser, des behemischen Volks mehrer Theil den vergangenen Sambstag von hinnen verrücken hat können, weil aber die Herren österreichische Commissarii angezeigt, dass die Quartier noch nit der Nothdurft nach mit Proviant versehen sein, so hat es bis auf heut müssen aufgeschoben werden. Und was Kriegsvolk noch in diesen Tagen gen Znaimb kommen wird, das soll von uns auch alsbald gemustert und dem Haufen nachgeschickt werden.




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