367. Císař Rudolf II. poroučí komisařům k přehlídce vojska českého u Znojma nařízeným, aby lid válečný bez odkladu vypravili do Uher na pomoc arciknížeti Matyášovi.

V ŘEZNĚ. 1594, 19. září. — Souč. rukopis v arch. kníž. Lobkovice v Roudnici.

Rudolf der Ander, von Gottes Gnaden erwählter Römischer Kaiser auch zu Hungarn und Behemb Kunig. Wohlgeborne und gestrenge Liebe und Getreue! Euch ist zweifelsohne bewusst und Bericht zukomben, in was grosser Noth und Gefahr unser Granitzhaus und Festung Raab der Belagerung halb, sowohl auch der christliche Kriegsexercitus dieser Zeit stehe, und dass demselben einer erspriesslichen Hilf an Volk und anderen anitzo zu Entsetzung berührter Festung und Abwendung des Feindes Furbrechens in unsere Lande und Gebiet mehrers und höher als jemals zuvoran vonnöthen.

Nun kunnen wir euch aus erheischender höchsten Nothdurft gnädigst nit bergen, dass wir auf jungst empfangene leidige Zeitungen den wohlgebornen und gestrengen unsern lieben Getreuen, N. unsern verordneten obristen Landofficieren, Statthaltern und Räthen des Königreichs Beheimb, aus getreuer väterlicher Fürsorg gegen unsern getreuen Unterthanen, Land und Leuten mehr dann eines in aller Eil nach einander zugeschrieben und sie aufs äusserste vermahnet, dass sie die Musterung unsers zu eilender Defension aufgebrachten beheimischen Kriegsvolks alsbald und in continenti befurdern, nachmalen dieselben unserm freundlichen geliebten Brüdern und Fürsten Erzherzogen Mathiasen Seiner Lieb zu Hilf, damit sie dieselben an Ort und Enden, do es die Noth am meisten erfordert, zu Abwenduug des Feinds Furhabens gebrauchen möchten, zusenden sollten. Wiewohl wir nun gnädigst nicht zweifeln, ermelte unsere Statthalter und Räthe werden darauf alsbald den bestellten Obristen über soliches Volk, wie auch euch dasselbige zu wissen gemacht und nothdurftige Anordnung deswegen gethan haben, dennoch vernehmen wir aus allerhand einkummenen Relationen, dass die Musterung bis auf dato ihr Endschaft nicht erreichet, vielweniger das Volk an die Ort und Stellen, da man deren bedürftig, gelanget, dohero dann zu besorgen, auf den Fall noch länger damit verzogen werden sollt, es uns und unsern Unterthanen, ja auch der ganzen Christenheit zu unwiederbringlichen Schaden und Nachtheil gereichen möchte. Haben derohalben zum Uberfluss, damit uns in künftig, wo durch Verhängnuss des Allmächtigen und Verursachung der Widerspännigen weiters Unglück entstehen sollt, einiche Schuld nicht zugemessen werden kunne, ermelte Statthalter abermalen ganz vaterlich und gnädig an eilende Befurderung solches Zuzugs vermahnet, welchem nach sie dann ungezweifelt das Ihrige gethan werden haben.

Dieweil ihr dann für euer Person auch selbs wohl zu erachten, dass ohne starke Entsetzung sich ermelte Festung Raab nicht lang mehr aufzuhalten und sonst ausser dieses unsers beheimischen Kriegsvolks so eilends keiner Hilf zu gewarten, dass also das Gewinnen und Verlieren nach Gottfast an ihnen liegt, so wollen wir uns zu euch nicht allein versehen, sundern befehlen euch auch mit allem Ernst, ihr wollet als unsere Mustercommissarien alles das, was zu schleuniger Abfertigung des Kriegsvolks hinab zu Seiner Lieb Erzherzogen Mathias euch zu thun mensch- und müglich ist, unverlangt ins "Werk stellen und also zu erkennen geben, dass euch gemeiner Christenheit und euers Vaterlands Wohlfahrt lieb sei, wie wir uns dann zu euch gnädigist versehen, ihr an euerem muglichen Fleiss nichts erwinden werden lassen. Solches wollen wir von euch mit Gnaden zu erkennen unvergessen halten und ihr vollbringt darin unsern gnädigsten Willen und Meinung. Geben in unser und des Reichs Stadt Regensburg den neunzehenden Tag des Monats Septembris anno im vierundneunzigisten etc.

Postscripta. Gleich in Verfertigung dies unsers kaiserlichen Schreibens kummt uns abermals Bericht ein, aus dem wir nicht allein die hohe äusserste Noth und Bedrangnuss der belagerten Festung Raab sambt anderer Gefährlichkeit, tsundern auch den Saumsal und Verweigerung der Befehlichsleut und Kriegsvolks vernomben, wie ihr zum Theil aus beiverwahrter Abschrift zu sehen habt. Vermahnen euch also nochmals ganz gnädigist und väterlich, ihr wollet euch als die getreuen Unter-thanen in dieser hohen Noth, weilen es zuvorderist euch selbst zum Besten gereicht, also erzeigen, dass man dasselbe hernach von euch rühmben und wir Ursach haben kunnen, soliches gegen euch mit Gnaden zu erkennen. Datum ut in literis.

Den wohlgebornen und gestrengen unsern lieben getreuen N. N. unser verordneten Mustercommissarien des behemischen Kriegsvolks anitz zu Znaimb sambt und sunderlich.




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