365. Zpráva vyslaných Chebských (Erazima Eichlera a dra Fuchsia) o tom, co v době od 15. do 19. září 1594 na císařském dvoře v Řezně jednali, aby město Cheb i kraj Chebský nebyly povinny vypraviti lid zbrojný k hotovosti zemské z království Českého do Uher chystané.

1594, 15.—19. září. — Koncept v archiru města Chebu.

Die ander Reise, so Herr Erasmus Aichler neben mir [Dr. Fuchsius, Syndicus der Stadt Eger.] nach Regensburg gethan. Demnach von der Ritterschaft des Egerischen Kreises wie auch Burgermeister. Rath, Gericht und einer ganze geschwornen Gemein in Eger Herrn Erasmo Aichlern und mir anderweit auferlegt und befohlen, weiln wegen des personlichen Zuzugs sowohl Ausrüstung des Zehenten und achten Mannes in Ungeren die Herren obristen Landofficierer, Statthalter und Räthe in der Krön Beheimb kein endlich Resolution erfolget, sondern die Sachen uf die Rom. Kais, auch zu Hungern und Beheimben Kun. Mt. remittiert und gewiesen haben, dass wir alsbald uns erheben und nach Regensburg zu Ihrer Mt. verreisen sollten, als seind solchen zu gehorsamber Folge wir den 5. (15.) Septemb. alldar glücklichen ankommen, haben uns auch nit allein alsbald noch desselben Tages bei Herrn S. Pencken aufgehalten, sowohln bei Herrn Mulnern anmelden lassen, sondern wir haben auch in Vertrauen vernommen, dass die aufm Jochimsthal ebenmässig Volk fortzuschicken sich verwidert und von Kais. Mt. gute Resolution und gleich ein Vorschrift an die Kammer erlanget. So ist uns auch ebenmässig höchst ver-muthlichen vermeldet, wohin die Gelder von Ihrer Kais. Mt. verwiesen worden. Und weil Herr S. Mulner sich des Abends uns zu hören entschuldiget und folgenden Morgen gegen 7 Uhr in sein Losament beschieden, als haben wir auch den 6. (16.) Septemb. uns zu ihm verfuget. Und weil Herr Hofkammer-Präsident S. Gn., bei welchem ich des Abends zuvor an der Tafel und Mahlzeit gewesen, solches für gut angesehen, ihme die Schriften und Supplication an Kais. Mt. zugestellet und insonderheit gebeten, solche für Ihre Kais. Mt. Aufbruch zu erledigen.

Wiewohl er sich nun hierauf aller Beförderung erboten auch für billich erwogen, dass der Kreis ebenmässig den Ständen der Krön Beheimb die Gelder, do sie Volk fortschicken sollen, innen zu behalten nachgesehen, so hat er doch Nachmittag, do wir weiter bei ihm uns anmelden lassen, sich etwas unwillig und verdriesslich erweiset, auch do er uf der Gassen angeredet, uns diesen Bescheid geben, dass die Sachen nit anjetzo zu erledigen und dass er besorge, man uns wieder an die Herren Officierer remittieren und dahin bescheiden würde, damit anjetzo dem Begehren gehorsambund hernach die Gravamina eingewendet; hat auch weiter Eede nit gestehen wollen und darvon gangen.

Bei Herrn Hofkammerpräsidenten aber nach der Abendmahlzeit, deren ich abermals beigewohnet, verstanden, dass zwar Herr S. Mulner bei Ihrer G. die Sachen anbracht und sich derwegen Bescheids erholen wollen, aber doch die Sachen wieder mit sich genommen, und dass Ihr G. die Beisorg, man werde jetzo schwerlich endlich Resolution erlangen und zu Prag weiter anhalten müssen. Do hierauf der beschwerlich Unkosten anzogen und vermeldet, dass weiter unterthänigist Ansuchen wohl mit einen Boten geschehen könnte, hat er solchs eim Rath heimbgestellt, doch gemeldt, dass wenig werde zu erlangen sein und dass es Abgesandten wohl werde genug zu thun machen.

Den 7. (17.) September haben wir an Herrn Mulner ein Memorial lit. A. gestellet und darauf zur Antwort bekommen, dass er sich verwundere, warumb man so wenig in ihme traue, do er doch aller fleissiger Beförderung seines Theils nichts erwinden lassen, und dass man innerhalb einer Stunden ein kaiserlichen Befehlich haben sollte. Seind derwegen timb 10 Uhr gegen Mittag wieder zu sein des Herren S. Mulners Losament gangen und uns durch ein Diener bei ihme anmelden lassen; wann er aber uns nicht allein ein schriftlichen Abschied zugeschickt, sondern auch umb Gottes Willen bitten lassen, dass wir solchen annehmen und, was man zu suchen, ferner bis nach Prag einstellen solle, sich auch uf solchen Fall aller Forderung erboten, und dann augenscheinlichen befunden, dass derzeit für Kais. Mt. zu kommen, sintemal dieselbe höchst betrübt und niemands sust für sich lässt, fast unmüglichen, und dass alle Sachen wie bei den Kammern also auch der Kanzelei eingemacht, fortgeschickt und alles zu Aufbruch bereit, dass auch doch einiges Replicieren an gebührend Ort in keinen Weg einzubringen: als haben wir es auch diesmals darbei müssen beruhen lassen. Und damit einem E. Rath solchs soviel eher insinuieret und weiter Nothdurft darauf befordert werden möchte, haben wir bei Herrn S. Pencken unseren Abschied nur durch ein Diener nehmen lassen und uns alsbald nach der Mahlzeit, welche sich gleichwohl bis zu 2 Uhr ufn Mittag verzogen, wieder ufn Weg begeben und gestriges Abends als den 19. (9.) September gottlob wieder frisch und gesund zu Haus gelanget. Deo laus et gloria.




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