364. Bedøich kurfiršt Falcký radovi svému v Amberku, Mikuláši Jindøichovi z Eberbachu, instrukcí dává, co by mìl pøednésti nejvyššímu hofmistru a císaøské tajné radì Volfu Rumpfovi v pøíèinì žádosti císaøovy, aby z Falce vypraveno bylo vojsko na ochranu království Èeského proti Turkùm.

VE FRANKENTÁLE, 18. záøí 1594. — Original v archivu Amberském.

Memoriale, was unser Pfalzgrafe Friedrichs Churfürstens Rathzu Amberg und lieber getreuer Claus Heinrich von Eberbach bei der Kais. Mt. obristen Hofmeister und geheimen Rath Wolf Rümpfen, wie auch mit Gelegenheit bei anderen Ihrer Mt. Räthen verrichten soll.

Anfänglich soll er, unser Rath, ohnverzüglich nach Regensburg, wo änderst Ihre Kais. Mt. noch der Enden anzutreffen, reisen, sich ehisten bei gemeltem Herrn Rümpfen beneben Überlieferung unsers Credenzschreibens angeben und nach erlangter Audienz ihme unseren Gruss und geneigten guten Willen vermelden und fürders anzeigen, die Rom. Kais. Mt., unser allergnädigister Herr, hätte uns unlängsten zu erkennen geben, demnach des Türken ausgesandter Sinan Bassa nicht allein mit einer starken Anzahl Türken und Tartaren allbereit im Feld und die Krön Ungarn angefallen, sondern auch des Vorhabens wäre, immer fort und fürnehmblich der Krön Böheim angehörige Fürstenthumb anzugreifen und furder daherein zu brechen, wir aber mit solcher Krön in sonderbarer Erbvereinigung stunden, als wollten Ihr Kais. Mt. uns vermahnet haben, uns also gefasst zu halten, dass wir uf ferner Erfordern derselben zu Hilf senden könnten. Daruf wir uns in Ansehung, wir die Erbverein uf solchen Fall nicht verstünden, erboten, uns der Lehen wegen gegen Ihrer Mt. aller Gebühr, wie herkommen, zu erweisen, hätten auch nicht unterlassen alsbald nothwendige Anstellung zu thun, uns ein Anzahl Pferd zu werben. Jetzo vor wenig Tagen nun thäte uns Ihre Mt. von neuem, deren alsbald alle Stund und Augenblick unser Hilf zu schicken, vermahnen.

Nun sein wir erbietig, bei jetziger leider grosser Noth, darunter wir mit Ihrer Mt. ein Mitleiden trugen, an dem, was uns der Lehen und Herkommens wegen obläge, nichts erwinden zu lassen, hätten auch allbereit, wie kurz gemeldet worden, Anstellung gethan, dass uns zu dem Ende ein Anzahl Pferde geworben werden sollte; wir trügen aber die Vorsorg, allweilen deren Örter unseres obigen Fürstenthumbs die Reiterei sehr abgangen, und was noch reisig gewesen, sich mehrentheils bereit zu diesem ungarischen Kriegswesen werben lassen, wir würden etwas langsamer, als wir selbst hofften, damit ufkommen.

Damit dann Ihre Kais. Mt. solchen Verzug nicht irgend ungleich und uns zu Ungnaden vermerke, so hätten wir deren zu ihme tragenden guten Zuversicht und seines unterschiedlichen gutwilligen Erbietens halben, welches uns durch die Unserige vielmals gerühmbt worden, ihne, unseren Rath, abfertigen und die Gelegenheit andeuten wollen, mit dem gnädigen Gesinnen, er wolle mit guter Bequemheit, deren er zu jetziger Zeit selbst am Besten wahrzunehmen wüsste, die Kais. Mt. dessen neben Vermeidung unserer unterthänigen Dienst gebührlich verständigen und des fürfallenden Verzugs wegen uns zum besten entschuldigen. Das wollten wir in Gnaden erkennen und hätten wir ihne hierinnen uf sein unterschiedlich gutwillig Erbieten bemühen wollen; dann wir unhöflich geachtet, dass wir Ihre Mt. bei anderen Ihr itzo obliegenden schweren Sachen beschweren sollten.

Gedachter unser Rath hat gleichmässige Entschuldigung auch bei andern Ihrer Mt. Räthen, da er die antrifft, zu thun und daneben uf die Zeitung Achtung zu geben, was zu der Zeit seines Keisens gen Regensburg für Zeitungen gehen, ob der Türk noch beharrlich im Feld bleibe; dann im Fall er etwan wegen herbeikommenden Winters wieder zurückweichen thäte, soll er seine Werbung dahin richten, dass wir in Werbung gestanden, doch bishero nicht ufkommen können, vernehmen aber, dass der Türk wiche, hoffen darumb es sollte diesmals des Zuschickens nicht mehr bedörfen. Im Gegenfall und da der Türk nicht weichen thäte, muss er obiges Anbringen verrichten.

Im Fall auch an ihne gesetzt würde, wie starke und was für Hilf wir Ihrer Mt. zusenden würden, kann er darin etwas an sich halten, die Ungelegenheit des Werbens urgieren und endlich zu verstehen geben, man hierin auch das Herkommen in Acht nehme, vermög dessen die Anzahl etwan achtzig Pferd gewesen; könne man aber diesmals hundert zuweg bringen, würde kein Fleiss gespart werden, des Versehens, Ihre Kais. Mt. nach Gelegenheit der Lehenstück geringen Nutzung und dann, dass wir neben anderen Ständen ufm Reichstag jüngst als ein Churfürst eine ansehnliche Steuer bewilligt, nicht allein damit zufrieden sein, sondern daneben verfügen würde, dass selbige dem Herkommen und gemeinen Brauch, auch Rechten gemäss Ihrer Mt. wegen unterhalten würden.

Uber das aber wären wir in Arbeit, unser Unterthanen insgemein zur Bereitschaft zu vermahnen, damit uf den Nothfall, den Gott verhüten wolle, selbige neben anderen Nachbarn auch gefasst seien und wir andere Rettung thun helfen möchten.

Was dann hieruf unser Rath verrichtet, des soll er uns fürderlichst schriftliche Relation zufertigen. Daran geschieht unser zuverlässige Meinung. Signatum Frankenthal den 18. Septembris 1594.

 

Friederich Pfalggrafe, Churfürst.









Pøihlásit/registrovat se do ISP