314. Petr z Gerstorfu oznamuje arcibiskupovi Pražskému, Zbyňku Berkovi z Dubé, že stavy Hornolužickými tyl přinucen ujati se vedení 200 jezdců, vedle nařízení císařského do Uher vypravených; žádá arcibiskupa, poněvadž jízda ta bude pod velením bratra jeho, jakožto nejvyššího, aby přimluvil se za zaslání peněz na výplatu žoldu a za dodání oděvu, také aby zjednal od císaře neb nejvyšších úředníku zemských přímluvný list ke kurfirštovi Braniborskému, který poddaným svým zapověděl cizí službu válečnou, aby svolil k vyvedení jezdců v zemi jeho již najatých.

1594, 22. srpna. — Orig. v arcib. archivu v Praze. Recepta ab a. 1594.

Hochwürdigister in Gott Fürst, gnädigister Fürst und Herr! E. Fürstl. Durchlt. geb ich zu vornehmen, wie dass das Markgrafthumb Oberlausitz schleunigster Weise 200 Pferd auf der Rom. Kais. Mt. Begehren in Ungarn abfertigen müssen und mich erstlichen angelanget, dieselben hineinzuführen. Wenn ich mich aber dieser Bestallung, so mit Euer Fürstl. G. Herrn Brüdern aufgerichtet, mich entschuldiget und ihnen ihr Begehren ganz abgeschlagen, haben sie mich damit betrauet, dass ich eigener Person von meinem Mundgut auf mein eigen Darlegen fortreiten müsse, inmassen sie auch Befehlich ausgehen lassen, dass meine versprochene Reiter im Markgřafthumb Oberlausitz sich bei hoher Pön mit mir nicht vorrucken sollten, dass ich endlichen wider meinen Willen solche 200 Pferde zu werben und in Ungarn zu führen, bewilliget, Bestallung und Anrittgeld annehmen müssen und auf den 5. Septembris zu Görlitz auf dem Musterplatz erscheinen muss. Doch habe ich solche Bestallung mit dieser Condition endlichen angenommen, auf dass ich solche 200 Pferde, domit E. Fürstl. G. Herrn Bruders Bestallung in Acht genommen und von mir, unangesehen, dass ich uber die Zeit darauf gewartet und mich des Verzuges nicht versehen, möge erfüllet werden durch einen tüchtigen Leutenant, bis ich mit den andern 3 oder 4 Hundert Pferden, soviel ich der aufbringen und werben möchte, fortschicken mag. Und habe also der Landschaft, damit sie sich gegen der Röm. Kais. Mt., unsern allergnädigsten Kaiser und Herrn, unterthänigist gehorsamen, schleunigster Weise die Eeiter im Lande werben und bestellen müssen.

Was Dietrich von Schlieben an mich schreiben thut, haben E. Fürstl. G. beiliegend zu vornehmen. Damit nun dieselben Reiter nicht verlasset wurden, wollen E. Fürstl. G. mich gnädigst berichten, wie es doch umb das Anritt- und Löhngeld gewandt, und doch Anordnung thun, damit mir dasselbe schleunigster Weise möge zugeschickt werden und wegen des langen Verzuges Ergötzlichkeit, weil ich und dieselben mit grossen Unkosten ausgewartet, erfolgen möge; dann ich die Reiter in der Mark auf den 31. Augusti nach Furstewalde, etliche 20 Meil Weges von meinem Hause gelegen, vorschrieben und sie vertröstet, dass ich Bestallung, Anritt und Löhngeld mitbringen will.

Wann auch E. Fürstl. G. und derselben geliebten Herrn Bruder ein sonder Ehr hierin geschieht, da der Landschaft Oberlausitz 200 Pferde unter E. Fürstl. G. Herrn Brüdern, meinen geliebten Herrn Obersten, vorblieben, und E. Fürstl. G. zusammt derselben geliebten Herrn Brüdern, dem Herrn Kammerer, dass es geschehe, wohl dahin bei Hofe richten helfen können, als thue E. Fürstl. G. ich unterthänigist bitten, nicht zu unterlassen und Vorsorge tragen, auf dass die Anordnung geschehe, damit mein Herr Oberster also, weil ich dem Vaterlande zu gehorsamen, die 200 Pferde zu werben und zu führen nicht abschlagen können, zu den vorigen zwei Fahnen noch zwei Fahnen aufrichten und führen könnte, dann ich und meine Gesellchaft zum fordersamsten sämmt-lichen bei Ihr Gnaden uns wissen wollten.

Weil auch der Churfürst zu Brandenburg in seinen Landen durch drei unterschiedliche Mandata schleunig nach einander hat verbieten lassen, dass niemand aus ihren Landen in ander Wege, auch in Kaiserlicher Mt. Bestallung sich nicht einlassen und verreiten sollte, und ich gleichwohl lange Zeit zuvorn viel ehrlicher Leute daselbst in Vorsprechen gehalten, die ich vor etlichen Monaten, do mir das Anrittgeld wäre zugeschickt worden, meinem Herrn Obersten hätt praesentieren wollen, und sie mir nun gleichwohl verschränkt werden: als bitt E. Fürstl. G. ich gar fleissig, do möglichen, von Ihr Kais. Mt. oder, do sie so schleunig nicht zu erreichen, durch die Herren Landofficier mir Inter cessionschriften an Chnrfürstl. Brandenburgische Durchläuchtigkeit helfen auszubringen und mit Zeigern zuzuschicken, damit ich dieselbe eigener Person auf den 31. Augusti überantworten, die versprochenen Reiter erlangen und schleunigster Weile in Ungarn auch fuhren möge. Doran dann E. Fürstl. G. ihren Fleiss nicht sparen und mir es gnädigst zum [guten] wenden, dass ich so ofte, weil es die Noth erfordert, durch Schriften ersuche, dann E. Fürstl. G. und ihren geliebten Herrn Brüdern angenehme Dienste zu erzeigen ich mich willig erfinden lassen will. Actum den 22. Augusti anno 94.

E. Fürstl. G. Unterdienstlicher

Peter von Gerstorff auf Krischau, Rittmeister.






Post scripta. E. Fürstl. G. werden sich der geschehenen versprochenen Vorehrung zu Budissin gnädigst zu erinnern haben. Wann aber E. Fürstl. G. damaln auf der Reise gewesen, habe ich solche nicht abfordern mögen, sondern der Zuversicht bin, dass E. Fürstl. G. mir eben dasselbe Pferd, weil es allbereit zugeritten, ob es gleich desselben Dieners ist, es wohl dahin richten, das er zufrieden, durch Zeigern zuschicken werden, da es aber ja nicht geschehen könnte, doch mich mit dergleichen gnädigst vorsehen. Es werden auch E. Fürstl. G. gnädigst sich zu erinnern wissen, was ich wegen Widerwärtigkeiten meines Weibes mit Ihr geredet. Wann es aber dahin nicht hat bis dahero gereichen mögen, doch ehe der Fortritt geschieht, geschehen möchte, habe ich doch zur Vorsorge beigelegte Supplication an die Rom. Kais. Mt. verfertigen sollen, unterthänigst bittend, E. Fürstl. G., damit ich ein Befehlich darauf bekomme, gnädigst befördern wollten.




Přihlásit/registrovat se do ISP