313. Vilém Bedřich z Milkova oznamuje nejvyšším úředníkům a místodržícím v království Českém smrt hraběte Šebestiána Šlika; sám pak ze pro nemoc odebral se do Vídně, odkud však brzy do ležení se navrátí, aby shlédl, v jakém stavu se nachází jízda, kterou hrabe Šlik jeho velení byl svěřil. Žádá za oznámení, kdy on i jezdci jeho mohou nadíti se odbytí a rozpuštění.

VE VÍDNI.1594, 22. srpna. — Orig. v archivu místodrž. král. Českého. Militare 1566—1602.

Wohlgebofne Herren, gestrenge, edle Herren Ritter, Rom. Kais. Mt. Räthe, oberste Herren Landofficierer und Statthalter des Königreichs Beheim. Den Herren seind meine stets bereitwillige Dienst bevor. Und wird E. G. und Gestr. sambt den Herren sambtlichen wohl bekannt sein, wie dass Gott der allmächtige meinen gnädigen Herrn Obersten Grafen Sebastian Schlick von dieser Welt abgefordert, dem der barmherzig Gott ein fröhliche Auferstehung vorleihen wolle, Amen. Gleichfalls hab ich mich wegen grosser Leibsschwachheit, dass ich auch kein Glied hab regen künnen, nach Wien führen lassen. Nun aber schickt es sich, Gott Lob, zur Besserung, wiewohl ich noch etliche Geschwülst in Schenkeln und sonst noch was mehr Beschwerung in Gliedern befinde, und wohl Ursach hätt, meinen Zustand noch in besser Acht zu nehmen, aber doch nichts desto weniger will ich mich nach göttlicher Gnad auf die künftige Mittwoch wieder ins Lager begeben und allda die grosse Unordnung ansehen, dann, wie ich bericht, so lebt ein jeder nach seinem Gefallen, die Herren und Junker zum Theil ziehen ohn mein Vorlaub ab. Mit was Ehren sie das vorantworten künnen, will ich Ihrer Rom. Kais. Mt. sambt den Herren Landofficieren nach Begehren des Abdankens zu erkennen geben.

Was hohe Beschwerung und todtlichen Abgang mit grosser Ungelegenheit die Reiter bis hieher [aus] gestanden, und auf das Abdanken wegen anzeigter Nothdurft zum Heftigsten dringen, ist Ihrer Kais. Mt., unserm allergnädigsten Kaiser, in Gnaden, sowohl den Herren Landofficieren und Statthaltern der Kron Beheim von dem Obersten seeligen mit Vermeidung der Reiter schriftlichen, mundlichen und augenscheinlichen zum öftern zu erkennen gegeben. Dieweil ich mich dann nunmehr anstatt meines gnädigen Herrn Obersten seeligen der Reiter, soviel der noch sein, wie billich, nach Kriegsgebrauch annehmen muss, wie mir dann von dem Herrn Obersten seeligen anstatt Ihrer Kais. Mt. die gemelte Gesellschaft vortraut und aufgetragen ist worden, mir allen Gehorsam zu Zug und Wach für den Feind als ehrliche Kriegsleut zu leisten, wie sie auch dessen mir mit fliegender Fahne geholdt und geschworen, bis hieher nach Gelegenheit als ehrliche Leut Folge gethan; derentwegen ich aus anregender Beschwerung nicht Umbgang haben kann, bei E. G. und Gestr. alsbald zu erfahren, wie bald ich mit den Reitern zum Abdanken kommen soll und auf eueren gnädigen sämbtlichen Bericht die gemelte Sachen auf ein Gewissheit beruhen, darmit nicht Ungelegenheit ihrer Bedrängnus abzuziehen vorfallen möchte und sie sich an Ort und Stell legen möchten, bis sie ihre Bezahlung und Abdankung erlangen künnten, ich auch mittlerweil Zug und Wach für den Feind zu gebrauchen [bis] zu Friedesprechung derer mächtig sein kann.

Was die Reiter den 6. Juni wegen der schweren Höherung in der Münz durch den Herrn von Kolowrat an die Herren Landofficierer gnädigst gesucht, sein sie auch mit Gnaden ingedenk, darauf sie nun von den Herren sämbtlichen gnädiger Resolution gewärtig sein, das ich aus höchster Nothdurft mit grosser Bedrängnus E. G. und Gestr. sämbtlichen hab vermelden wollen, neben dienstlicher Bitt, die Herren Landofficierer und Statthalter wollen mich mit guter nachrichtiger Antwort vorsehen, darmit ich den Reitern in Richtigkeit begegne. Für meine Person bin ich den Herren wieder zu dienen erbotig. Datum Wien, den 22. Augusti Ao. 94.

Der Herrn Landofficierer und Stand der Krön Böhmen unterthäniger williger

Wilhelm Friedrich von Milikau uf Alberöde.






Postscripta. Ferner kann ich den wohlgebornen Herren Herren, gestrengen edlen Herren Rittern, Rom. Kais. Mt. Räthen, obristen Herren Landofficierern und Statthaltern des Königreichs Böheimb nicht vorhalten, dass ich die Fahnen gegen dem Feinde nicht vortheidigen oder bedecken kann; derentwegen (wofern es den Herren gefällig), ich nicht übel bedacht, mit des Obristen Reitern zu handeln, dass sie zu mir unter meine Fahne, oder meine Gesellschaft unter des Obristen rucken sollten, und eine Fahne zurückbehalten, wann die Herren nur den Befehlichshabern die Zeit, so lang es währen möcht, ihre Vortel nicht abkurzen wollten, sondern ihnen denselben folgen lassen. In Vorbleibung kann ich dies vorgeschlagene Mittel nicht ins Werk richten, denn keiner sich vor einen gemeinen Mitreiter unterstellen und seinen Vortel vorlassen wird. — Ich bitte auch, die Herren wollen mich auf Herr Jahn Bedružiczký von Kolowrat Ansprechen, meiner Nothdurft belangt, und auf mein jetziges Schreiben, was ich mich zu getrösten, mit gnädiger Antwort vorsehen.




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