V ŘEZNĚ. 1594, 19. srpna. — Orig. v archivu Jindřichohradeckém.

Lieber der von Neuhaus! Ich hab euer und der andern Mitgeordneten Statthalter Schreiben vom funfzehenden dies wegen des personlichen Zuzugs wider den Erbfeind empfangen und Inhalts gnädiglich verstanden. Soviel nun den Anzug und die Erscheinung zum Musterplatz anbelangen tliut, bin ich mit euerem, der Statthalter, gethanen Erbieten ganz wohl zufrieden und will nicht zweifeln, ihr werdet demselben gemäss nichts unterlassen, was zu muglichster Befurderung der Sachen dienstlich ist, wie es dann die höchste Notlidurft anjetzt in allweg also erfordert, das darunter kein einzige Stund abzusaumen.

Was dann den General uber das Kriegsvolk zu Ross und Fuss betrifft, stelle ich es zwar zu euer, der Statthalter, Consultation und Discretion, halte aber nochmals darfür, dass der Landkammerer darzu nicht zu verbessern seie, denn wiewohl euerem Vermelden nach zur Ausrüstung und Haltung einer freien Tafel ein merklicher Unkosten gehörig, so kann ihme doch mit ein Tausend Thaler monatlich Zubuss und Tafelgeld geholfen werden, zumaln weiln sich dieser Zug uber zwei oder drei Monat verhoffenlich nit erstrecken wurdet. Dass aber der von Rosenberg zu solchem Generalat zu gebrauchen, dessen hab ich allerhand erhebliche Bedenken und kann es furnehmlich aus dieser Ursach nit für rathsam finden, dass er einer solchen Religion, die nicht allein der Landsordnung zu wider ist, sonder dass er auch seine Prädikanten mit sich ins Läger fuhren und allda derselben Religion öffentliches exercitium anstellen wurde, zudeme er auch dem Wein zuviel ergeben ist. Hab demnach nit unterlassen wollen, euch, den von Neuhaus, dessen aus sonderm zu euch tragenden gnä- digisten Vertrauen absonderlich hiemit zu erinnern, des endlichen Versehens, ihr werdet solches bei euch in geheim zu behalten und auch im übrigen der Sachen zu thun wissen, deme ich mit allen Gnaden vorders geneigt bin. Datum zu Regensburg den 19. Augusti Anno etc 94.