232. Hrabě Šebestian Šlik oznamuje nejjvyšším úředníkům zemským království Českého, že jezdci pluku jemu svěřeného vyslali do Prahy poselství, aby o zaplacení žoldu již na pátý i šestý měsíc jim dlužného se ucházeli, i žádá jich, aby peněz těch déle nezadržovali a jeho i jezdce nadále správnějším placením ujistili, aneb je propustili, v případě posledním také sám že chce hodnost nejvyššího složiti.

V LEŽENÍ PŘED OSTŘIHOMEM. 1594, 24. května. — Orig. v arch. místodržitelství král. Českého. Militare, 1566—1602.

Wohlgeborne, edle, gestrenge und ehrenfeste Herren obriste Landofficier, freundliche liebe Herren Schwäger und besonders gute Freunde! E. G. und Gestreng seind mein ganz willig Dienst neben Wünschung aller glücklichen Wohlfarth zuvor bereit. Und soll E. G. und G. freundlich nit bergen, demnach dieselben zweifelsfrei sich zu bescheiden, welchergestalt und mit was Condition von der Rom. Kais. Mt., unserem allergnädigisten Herrn, doch uf der Stände der Krön Beheimb Bezahlung, ich zu einem Obristen bestellt und angenommen worden, mir auch und meinen untergebenen Mitreitern versprochen, [dass] unsere Bezahlung uns monatlichen unsäumblich erfolgen solle nach Ausweisen unserer habenden Bestallung, welches aber bishero über vielfältiges Sollicitieren und Anhalten nit geschehen wollen. Derowegen meine untergebene ehrliche Gesellschaft aus Noth gezwungen (wie E. G. und G. aus beigeschlossenem Schreiben nach längs zu ersehen) ihre Noth und Anliegen, so mich nit weniger, als sie drücket, mir schriftlich zu verstehen geben und einen Ausschuss gegen Prag abgefertigt haben, damit E. G. und G. ihre Noth und Beschwer nit allein, wie vielfältig geschehen, schriftlich, sondern auch mündlich fürgebracht, und sie nit länger hülflos gelassen werden, sie auch grundlich erfahren möchten, was doch die Ursachen, dass wir mit unser Bezahlung über Verhoffen so lang aufgezogen worden und noch sein mögen.

Weil man uns dann bis in das fünfte Monat und drüber gleich als verirrete Schafe ohne Hirten in der Irre und ganz verlassen herumb ziehen lassen, und in der Zeit uns nit das geringste Schreiben zukommen, viel weniger Geld, davon wir uns, unser Gesind und Pferd hätten erhalten können, wissen wir also nit, ob man unser vergessen, oder ob man von uns nichts wisse, müssen also neben unserem Gesindlein und Pferden, deren Hungers halben täglich viel dahinfallen, Hunger und Kummer leiden, dass es ja billich zu beklagen, dass wir unser wohl, und mit Darstreckung Leibs, Guts und Bluts verdienten Bezahlung nit habhaft werden können, bevorab an déme Ort, da wir alles, so wir nur bedörfen, umb Geld theuer genug und schier übermässig bezahlen müssen. Derowegen an E. G. und G. mein ganz freundlich Bitten gelanget, sie wollen mich und meine ehrliche untergebene Gesellschaft nit allein mit der Bezahlung länger nit aufhalten, sondern auch mit endlicher Vergewisserung uns versehen, wessen wir uns hinfüro zu versehen und worauf wir uns gewiss zu verlassen, besser als hievor leider uns begegnet, oder aber uns mit Gnaden abdanken, denn ausser diesen zweien Mitteln wir kein tertium wissen, sondern sich eins oder des anders gewiss vertrösten; denn es leider zu erbarmen, dass wir unser Gesindlein Hungers halben sollen sehen verschmachten und umbfallen, wissen also solchergestalt, als ehrliebenden rittermässigen Leuten gebühret, unser Stell nit zu vertreten, zuvoraus, wenn wir anderen Reitern nit gleich gehalten werden sollen. Und obwohl ich für mein Person aus dem Feld zu ziehen nit gedenke, so versehe ich mich doch, es werde ein ander an meine Stell verordnet werden. Solchs E. G. und G. ich in aller Eil aus Noth gezwungen zu berichten nit umbgehen sollen, können noch mögen, und bin sonsten für mein Person E. G. und G. sambt und sonders freundlich zu dienen wohlgeneigt. Göttlicher Gnaden allerseits befohlen. Geben im Feldlager vor Gran den 24. Mai anno 94.

Der Herren dienstwilliger Schwager und Freund, Rom. Kais Mt. Rath und bestellter Obrister Sebastian Schlick, Graf.




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