208. Vyslaní Chebští v Praze zprávu dávají radě města Chebu o svém jednání, se na místě nabízené daně 9000 d. žádá se 10.000 tolarů, ze oni (vyslaní) za původy neochoty kraje Chebského považováni jsou i že se jim sa to osudem Jiřího z Lobkovic hrozí.

.1594, 3. dubna.- Orig. v archivu města Chebu

Ehrenfeste, Ehrbare, Fursichtig und Wohlweise! Denselben seind unser willig und beflissene Dienst zuvor. Günstig und gebietende Herren! Derselben Wiederantwort, so sie uns uf unser den 11. dies datiert und den 16. eius ihnen praesentiert Schreiben in Schriften unter ein irrigen dato, den 8. Martii haltend, gethan, ist uns anheut den 22. desselben, alles alten Kalenders, wohl zukommen, daraus wir vernommen, dieselben uns nochmaln, wie zuvor, zur Geduld und dass wir an unsern möglichen Fleiss nichts erwinden lassen sollen, ermahnet, darbei die hundert Thaler, so wir bei Herrn Teufel antieipiert, dieselben hinwieder abzustatten uberschickt, und dass es sonsten gottlob in unsern Hauswesen kein Mangel, berichtet, haben wir empfangen. Und wie schwer uns nun, mit der Geduld, so lang umbzugehen und nichts zu vorrichten bishero und noch vorgefallen, lassen wir ein jeden bei sich ermessen. An unsern Fleiss zwar hat es bishero nit erwunden, allein wie denen bekannt, so vor dem in dergleichen und andern dieser Orten zu schaffen, haben wir den Alten nit abbringen noch die Sachen nöthigen mögen, und werden E. G. E. F. W. aus unsern sub dato den 21. dies Monats ferner an sie ergangenen Schreiben nunmehr genugsam innen und vorstanden haben, dass angedeutes Tags wir beides in Vorhör bei der Kammer vorkommen und was das Begehren gewesen, wess wir uns daraus unterthänigist erboten nnd warbei Ihre G. des endlichen Begehrens und wir des unterthänigisten Erbietens halber vorhört, und dass die Sachen ferner zur Relation und Ihrer Kais. Mt. Resolution vorschoben, daraus dieselben zu ermessen, wie schwer die Sachen sich nachmaln erzeigen.

Und sollen uber dies denselben ferner zu ihren Wissen nit vorhalten, dass unter andern iii der Vorhör, weil unsers Theils Kreis und Stadt Unvormögen so hoch dargeben und desswegen bei den 6000 fl. Bewilligung beharrt, uns lauter angemelt, do wir uns eines andern nit erklären und uf die 12000 Thaler nit willigen würden, dass schon geschlossen, sondern Commissarien nach der Stadt sollen geschicket und eines jedeü Inwohners Vormogen ordentlich beschrieben und die Anlag darauf der Stände Bewilligung gemäss oder wie es sonsten im Reich gehalten, das dann zu itzigen Kriegswesen doppelte Hilfen reichen thät, gemacht werden solle; zudem hätt man schon Bericht genugsam, dass die Menge derart vermögender Leut, und war so viel Berichts vorhanden, dass Stadtschreiber allein in die 70.000 fl. Vermögens, sambt andern Umbständen mehr. Und was nun herwider repliciert, hat es wenig gölten, sondern seind uf ihrer Meinung vorharrt.

Uber dies ist mir, dem Stadtschreiber, ferner insonderheit vorgehalten, dass ich vielen Herren dahin bekannt, ich allein derjenige, so die Ritterschaft und Stadt in vorfallenden Hilfen abhalten thät, dass sie gegen Ihrer Kais. Mt. so hart und schwer mit ihren Bewilligungen sich einlassen thäten. Obwohl mein Unschuld dargegen geboten, seind Ihr G. doch darauf vorharrt, mau hätt dessen Grund. Uber dies, da den 23. dieses Monats, als gestern, wir ferners bei dem Herrn Präsidenten in seiner Behausung ufgewartet und er sich zu Hof tragen lassen und wir Seiner G. umb Abfertigung wollen zusprechen, hat er uns alsbalden zum Bescheid geben, wir sollten vor der Kammer ufwarten, könnte uns allein kein Bescheid gebeu und war schon Ihrer Mt. unsere Bewilligung vorgetragen, die hätten solche zu einer sondern Vorachtung vorstanden und war geschlossen, dass mit der Commission vorfahren werden sollte; würden ein schriftlichen Bescheid derwegen bekommen und des schlechten Nutz oder Gewinn bei Ihrer Kais. Mt. und sonsten erlangen. Uber dieses, do wir also ferner vor der Kammer ufwarten, werden wir in die Kanzlei erfordert und nachmaln der Gefahr halber, so wir ob der Commission zu erwarten, erindert und nochmaln ermahnt, die zwölf Tausend Thaler zu willigen, darumben, dass bei den hievor bewilligten 22000 fl. die Defensionshilf zurück blieben und Ihr Kais. Mt. ihr dieselben lauter bevor behalten, zudem itzige Hilfen an allen Orten uf die Unterthanen, Zapfgeld, Rauchsteuer und anders gelegt, also dass vor alles im Bausch, wie gehört, so viel begehrt, so doch sonsten wohl ein mehrers austragen würde.

Und also uf gehört und anders Vorbringen wir endlich die 9000 fl. zu dreien Terminen, wie anbefohlen und geschlossen, bewilligt, darbei ferner die Nothdurft vorgebracht; es hat aber alles nichts gelten noch angenommen werden wollen, ja, das am beschwerlichsten, hat uns unsere Bewilligung, so allein uf Gulden besehenen, wider unser klares Vorbringen uf Thaler beschehen, wollen gedeut werden, das wir dann nothdurftig widerlegt.

Und nach langwährender Handlung haben Ihre G. der Herr Hofkammerund behemisch Kammerpräsident uns zum Bescheid geben lassen, dass Ihre Kais. Mt., die Herren Officierer und Räth sich dohin beschlossen, Kreis und Stadt zu itzigen nothigen Hilfen, sowohl der restierenden Defension Hilf vor alles im beninischen 10.000 Thaler reichen und dieselben, weil Ihr Mt. zum Kriegswesen, auch angestelten Reichstag mit wichtigen Ausgaben beladen, unter einem baar Georgi erlegen sollten, inmassen denen von Einbogen auch ufgetragen. Ob wir nun darwider allerhand Beschwer und dass es Kreis und Stadt unmöglich, eingewandt, haben wir kein andern Bescheid erlangen mögen, dann dass aus den Abgeordenten zwene, und sonderlich der Stadtschreiber, zurück bleiben und der dritte nach Haus reisen und die Sachen referieren, nachmaln, was diesfalls ferner geschlossen, berichten und ufm Fall ferners Verweigerns erwarten sollten, dass sie ingesampt erfordert. Und ob wir herwider bei dem Herrn Präsidenten angehalten, hat er uns an Secretarium Quintus gewiesen, der hätt schon Befehlich. Da wir zum selben gelangt, ist es bei vorigen Bescheid blieben, und wann die Herrn Räth so emsig ferner anhalten lassen, auch bei den zehen Tausend Thalern vorharrt, uns auch unsere Bewilligung, so uf Gulden beschehen, uf Thaler wollen erstrecken. Und demnach den Sachen etzlichermassen gerathen nnd ihre Meinung der Thaler halber widerlegt, haben wir noch 1000 fl. und in Summa 10.000 doch uf Euer E. F. W. Ratifikation bewilligt, hat aber auch kein Gehör haben noch angenommen weder wollen, sondern beruht noch uf den 10.000 Thalern und baarer Zahlung.

Uber dies haben ferner die Herren Räth mir, dem Stadtschreiber, absonderlich durch den H. Quintum lassen zureden, sie wären soviel bericht, dass ich allein Hinderer war, der die Ritterschaft und Stadt dohin weisen thäte, dass nit könnt geschlossen werden; ich sollt verwarnet sein und bedenken, wie es itzo dem Landhofmeister ergangen, der dann auch gehindert, dass der erste Landtag nit sein Fortgang gehabt, do hätt weder des Babest noch aller Cardinal Vorbitt, auch ander nit geholfen: darumben ich mich sollte vorsehen. Ob wohl nit allein von mir, sondern auch her-nacher den mitabgeordenteu Herren solches widersprochen, auch die Instruction in Original vorgelegt, hat es doch schlechtes Ansehen gehabt. Und wann also ferner wir uf weiter Anhalten an den h. Secretari Quintum gewiesen und ufgewart, haben wir nit verkommen mögen, darumben, dass er eilend vorreisen müssen.

Das ist bis uf dato unsere Expedition. Wie wir darbei gemuthet, geben wir denselben zu bedenken. Ob nun mir, dem Stadtschreiber wegen wichtig vorhergehender Umbstände nit gerathen, mich von Sachen abzufordern, ja Euer E. F. W. selbsten obgelegen, sich und mich hierin, der ich unschuldig, in Acht zu nehmen, stelle ich zu derselben Bedenken Und so viel die Hauptsaehnun an ihr selbsten betreffen thut, weil Euer E. F. W. aus vorgehenden Bericht derselben Zustand und worauf solche beruhen, genugsam innen, also bitten wir uns derselben Gutachten, wess wir uns ferner, do von den begehrten 10.000 Thalern nit wollen abgelassen werden, zu vorhalten, sonsten wollen wir an unsern Fleiss und Mühe, wie bishero, ferner nichts erwinden lassen. Gott schaffe es alles zum besten, in dessen Schutz wir uns dann thun allerseits befehlen. Datum Prag den 24. Martii Ao.etc. 94.

Euer E. F. W. dienstwillige Caspar v. Wirspergk, Adam Crahamer, Clemens Holdorff, Stadtschreiber.




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