153. Rudolf II. vůči hrozícímu nebezpečí od Turku žádá město Cheb, aby bes odkladu dodali 400 centů prachu střelného.

V PRAZE, 22. prosince 1593. — Koncept v společném archivu finančním ve Vídni, svaz. "Böhmen 1593".

Rudolf etc. Wasmassen unlängst die Unsern mit Hülf und Beistand des Allmächtigen dem meineidigen und friedbruchigen Feind, dem Türken, bei Stuhlweissenburg gottlob glücklichen obgesiegt, denselben geschlagen und der Seinigen über die 11000 Personen erlegt und umbgebracht haben, das wurdet euch numehr sonders Zweifels, wie auch über dieses noch unverborgen sein, dass seithero auch die Unserigen in Oberhungern, als neben dem Temeschwarischen Bassa der Beg von Giula und Hatwan sambt andern zu ihnen gestossenen Granitzer Türken dem Haus Fillek zugezogen, in Meinung dasselbe zu entsetzen, auf jetzt ermelte Türken getroffen, dieselben gleichsfalls geschlagen, ihrer abermals (darfür dem Allmächtigen Lob, Ehr, Preis und Dank gesagt sei) in etlich Tausend erlegt und darauf auch hienach den Hauptflecken Fillek sambt andern türkischen Häusern in Oberhungern erobert haben, daher wir dann auch bei solchem erlangten unterschiedlichen Sieg und Vortheilen jetzt besser Gelegenheit, weder zuvor jemals gehabt haben, auch an andern unterschiedlichen Orten gegen den Feind etwas Tapfers fürzunehmben und zu verrichten, inmassen wir dann in allbeg bedacht sein, und dieses unsers Gluck mit starckem Nachdruck und ehe der Feind sich wieder erholen und von neuem mit Volk stärken kann, soweit wir immer kunnen, zu gebrauchen und angeregte Victoři nach höchster Muglichkeit zu prosequieren. Allein fällt grosser Mangel und Abgang an Pulver für, wird auch zum höchsten bei uns angelangt und gebeten, wir wollten dahin gnädigist bedacht sein, weil in unserm Hauptzeughaus zu Wien soviel Vorrath nit mehr verhauden, dass wir daraus ohne endliche Eatblössung desselben ermelten Gräuzen zu Hülf komben konnten, sintemal das wenige, so im Vorrath gewest, nach der Granitz allbereit abgeführt ist worden, wie in aller muglichister Eil bei Tag und Nacht die Nothdurft hinaus verschafft und aus Mangel desselben nicht das underlassen werden durf, darzu man etwo sonsten bei dieser erwünschten Gelegenheit mit Hülf und Beistand des Allmächtigen gar leichtlichen kommen und gelangen konnte. Wann ihr dann selbst vernunftig zu erwägen habt, wie hoch und viel uns an dem gelegen sein will, dass wir angeregten Vortheil und solche gewünschte .. j

Gelegenheit nicht aus den Händen lassen und dass eben zu demselben End ohne einichen Verzug die Nothdurft Pulvers an die Granitz verschafft werde, und aber wir allhie oder in unsern Landen jdamit aufzukomben genugsambe Gelegenheit nit haben, so kunnen wir gleich nothdrungenlich nit umbgehn, neben etlichen andern unsern und des heiligen Reichs Städten, die wir mit dergleichen Vorrath versehen sein wissen, auch euch in solcher Noth und Eil hiemit zu ersuchen ganz gnädiglich gesinnend, ihr wollet in Betrachtung obstehender Ursach und gemeines Vaterlands Wohlfahrt \willen uns wo muglich mit 400 Centen Pulver, oder so viel euch müglich, zu Hülf komben und uns, wann ihr allso thun künnt, alsbald berichten. Hergegen wollen wir euch zu Erzeugung anders Pulvers i mit Saliter solche Gelegenheit verschaffen, dass ihr euch nit allein ehist wiederumben in euere Zeug häuser staffiert machen und versehen könnt, sondern euch ditsorts also halten lassen, damit ihr nicht in Schaden liegen noch beschwert, sondern vielmehr gehorsambist zufrieden und content sein sollet. Allein weil, wie gemelt, summum periculum in mora ist, so wollet die Sachen nit aufziehen oder für diesmal ichtes darinnen difficultieren, sondern dieselbe muglichist befurdern. Das wollen wir umb euch und die eurigen zu künftiger Furfallenheit hinwieder mit allen Gnaden, damit ihr uns ohne das gewogen habt, erkennen und bedenken. Geben Prag den 22. Decembris anno 93.




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