122. Královské předložení na sněm království Českého, kterým vykládá se stavům " poněvadž posavadní prostředky peněžní nestačí na válku s Turkem, že by potřebí bylo, aby kromě obvyklých berní ještě mimořádnou dobrovolnou pomocí, bud na penězích neb vyzbrojením a vydržováním jistého počtu lidu válečného jízdného i pěšího, k budoucímu polnímu tažení přispěli. Císař žádá stavův především, aby se vyjádřili, jakým způsobem by úmysl tento v Cechách ve skutek uveden býti mohl, poněvadž i v jiných zemích, zejména v říši, za podobnou pomoc žádati hodlá.

1593, 28. října. — Koncept v spol. finančním archivu ve Vídni sub Böhmen 1593.

Die Rom. Kais, auch zu Hungern und Beheimb Kunigl. Mt., unser allergnädigister Herr, stellen gnädigist in keinen Zweifel, es werden die gehorsamen Stand dieser Krön Beheim aus dem, was sich nun ein gute Zeit her verloffen, gnugsame Erinderung empfangen haben, dass allgemeiner Christenheit Erbfeind, der Türk, unangesehen des im verschienen einundneunzigisten auf 8 Jahr lang geschlossenen Friedstands und beschehenen Ermahnens ohne alle gegebne Ursach friedbrüchig worden, Ihrer Mt. Oratorn schmählich tractiert, gefänglichen eingezogen und noch gefänglich hält, auch darüber seinen Obristen Visier Sinam Bassa mit einem grossen Volk etliche Flecken einnehmen lassen auch noch immer fortfahret, wie er dann, so viel es sich noch ansehen lässt, sein Winterlager allda in Hungern in der Nähe zu halten vermeint, also dass Ihre Mt. numehr zu Rettung deren Kunigreich und Lande, ja der ganzen Christenheit ein offnen Krieg mit ihnie fürzunehmen gedrungen werde. Darzu nun, als gegen einem solchen mächtigen Feind, unter anderm auch starke Praeparation an Geld in albeg vonnöten, derwegen sich dann Ihr Kais, und Kunigl. Mt. aller Orten, als sowohl bei den Churfürsten und Ständen des heiligen Römischen Reichs als derselben selbst getreuen Kunigreichen und Landen um erspriessliche Hilfen und andere darzu gehörige Mittel und Anlagen an Kriegsvolk, Munition und anderm äusseristes Fleiss bewerben, wie Sie dann, damit man zu beharrlichen Widerstand gefasst sein müg, sich in Kurzem selbst eigner Person, vermittels göttlicher Hilf und Beistands, ins Reich begeben und also an aller väterlicher Sorgfältigkeit und Mühe Ihres Theils nichts erwinden lassen, sonder alles das, was zu Befürderung dieses christlichen, Gott wohlgefälligen Werks und gemeiner Wohlfahrt gereicht, vollziehen wollen. Es befinden aber Ihre Kais, und Kunigl. Mt., dass zusambt dem, was Ihre Mt. anhero aus Ihrem eignen Vermügen mit Darstreckung Ihrer Gefäll und Kammergüter gethan, die Hilfen, so Sie bishero von dero getreuen Kunigreichen und Landen, wie auch in ander Weg erlangt, zu genügsamer, notwendiger Fortstellung eines solchen grossen Werks, sonderlich da der Krieg, wie es sich ansehen lässt, nit in einem Jahr zu End gebracht, sondern besorglich mehr Jahr beharrlich continuieren möchte, unerklecklich sein, derwegen Ihre Kais. Mt. den gehorsamen Ständen dieser Krön Beheim auch dies gnädigister Meinung vermelden und anbringen lassen wollen, weil Ihre Unterthanen nit so hoch zu belegen, wie es etwo die Nothdurft wohl erforderte, und aber von vielen gutherzigen darfür gehalten und verhofft will werden, dass in diesem Kunigreich Beheim aus allen Ständen und Professionen nit wenig sein möchten, theils auch sich etlichermassen dessen vernehmen lassen, wann es zu offnem Feldzug wider den Erbfeind kommen sollte, dass einer und der ander über die ordinari Landgaben aus freiem Willen, christlicher Lieb und Gott zu Ehren ihr Vermügen, als einer mit Dargebung einer Summa Gelds, andere aber mit Unterhaltung einer Anzahl Pferdoder Fussvolk, so lang die Kriegsexpedition währete, bloss aus gutem Willen, christlicher Lieb und Treuherzigkeit ungezwungen angreifen, sonderlich do im selben nach Gestalt jedes Vermügen ein christliche treuherzige Gleichheit gehalten wurde. Und ist kein Zweifel, do gleich etliche hierzu genaue, dass sie sich durch solich treuherzig Exempel der andern bewegen lassen und in gleichen Nachfolg durch christliche Vermahnung thun wurden, inmassen dann eben dergleichen sich von Manns- und Frauenpersonen in andern Ihrer Mt. Kunigreichen und Landen erklärt, auch allbereit zum Theil an etlichen Orten ins Werk gericht, dardurch dann der arme Unvermügliche nicht beschwert, dem Vermügigen auch wenig geschadet würd, dass auch die schuldige christliche Lieb zu bedenken und sich der armen zu Grund gehenden Christen, die sonsten durch Dargebung zeitliches Vermügens könnten errettet werden, zu erbarmen und auch zu consideriren, dass durch ein solche gemeine wirkliche freie hülfliche Zusammensetzung deren, so es im Vermügen, mehr Gnad, Segen und Glück von Gott zu gewarten, als wann es von den armen Unterthanen mit deren höchster Beschwer, Ungeduld und Klag erzwungen werden solle, wie dann Ihrer Mt. gnädigsten Er-achtens ein jeder lieber guten Theils seines Vermügens dargeben und mangeln, als dass er so augenscheinlich alles mit einander verlieren, sein Vaterland verlassen, sich selbst, Weib, Kinder und Be-freundte zerstreuet in der viehischen Dienstbarkeit zu Verlust seiner christlichen Religion und ewiger Verdammnus seiner und der seinigen Seelen, (darfür uns der Allmächtige allgnädiglicb behüte), wissen solle, weil auch das Dargeben hernach und auf die letzte Noth, wann der Feind fürbrochen und überhand genommen und alle Mittel, Hilf und Rath, wann auch der Reichthumb und Schatz so gross, dass er unaussprechlich wäre, mangelte, vergebens sein wurde, wie leider das Constantinopolitanisch Exempel eben in solchem Fall und mit diesem Feind vor Augen und ein billiche Warnung ist. Wie aber Ihre Rom. Kais, und Kunigl. Mt. solches alles den getreuen Ständen allein väterlich andeuten, als wollen Sie Ihres Rath und Gutachten erwarten, was für Mittel zu Persvadierung dieses hochnutzliehen christlichen Werks allhier in der Krön Beheim fürzunehinen, welches dann Ihre Mt. nit allein allda, sondern auch in andern dero Königreichen und Landen, sonderlich aber im Römischen Reich gleichergestalt in Werk zu richten bedacht. Und zweifeln Ihre Mt. gar nicht, ja sein der gewissen unzweifenlichen Hoffnung, da dies Mittel also in dieser Krön, wie auch andern Ihrer Mt. Kunigreichen und Landen mit rechtem Eifer fürgenummen wurde, es sollt bei jetzt vorstehendem Reichstag bei Churfiirsten und andern des heiligen Reichs Ständen ein sondere Anreizung zu gleicher Naehfolg geben, und also aller Orten ohne mäniglichs sondere Beschwer ein starke extraordinari Türkenhilf erhandelt werden. 28. Octobris, Anno 93.




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