375. Zachar. Geizkoffer oznamuje arciknížeti Ferdinandovi o vyjednávání svém s nejvyšším hofmistrem Jiřím st. z Lobkovic v příčině doplacení kupní ceny za panství Křivoklátské, jenž praví se míti požadavek za arciknížetem 2000 zl.

V PRAZE. 1591, 5. června. - Orig. v c. a k. arch. místodrž. v Jinomostí, sub Ferd. 196, 312.

Durchleuchtigister Erzherzog! Gnädigister Herr! Euer Fürstl. Durchlt. seien meine unterthänigiste gehorsamiste und ganz willigiste Dienst angespartes Leibs, Guts und Bluts jederzeit zuvor. Auf dero gnädigisten vom 19. verschienes Monats an mich ausgangener Befehlch, so ich mit allerunterthänigister und gebührender Reverenz empfangen, hab ich gehorsamist nit unterlassen, bei dem Wohlgebornen Herrn Georgen von Lobkowicz, der Kron Beheimb Obristen Landhofmeister, den von dem Verkauf der Herrschaft Pürglitz herrührenden und bis dato noch unbezahlten Rest alles Fleiss zu sollicitiren. Darauf er sich alsbald erklärt, dass er E. Fürstl. Durchlt. unterthänigister, getreuer und alter Diener sein und derselbige die Zeit seines Lebens verbleiben Wölfe. Die Schuld belangend seie er urbietig, do E. Fürstl. Durchlt. durch jemanden mit ihme abrechnen lassen werde, dasjenige, so er noch verbleiben wird, mit unterthänigistem Dank zu erstatten, auch do dieselb ihme in andere Weg was gnädigist schaffen und gebieten werden, dass er für sie thuen, praestiren und leisten solle, seie er gehorsamist erbietig, sich zu dero gnädigisten Wohlgefallen je und allwegen zu erzeigen. Sonsten wiss ich mich wohl zu erindern, was er mir vor diesem von wegen der Gnad, so E. Fürstl. Durchlt. Anfangs der alten Frauen von Luxan umb ihrer langwieriger getreuen Dienste willen Bethall und sie dieselbig ihme und seiner Gemahl seliger am Todbette verschafft, wie auch der ausführlichen Erzählung, wie es hernach darmfit ergangen, was ihme durch den Herrn Grafen von Zimmern, als dazumaln gewesten Obristen Hofmeister auf sein Anhalten von E. Fürstl. Durchlt. Wegen zu Bescheid erfolgt und wessen sich dieselbe endlich auf dero geliebten Sohns, des Herrn Cardinals von Österreich, Unterhandlung und Intercession zu Ambras erklärt, auch ihme Vertröstung gethan, den Brief umb 1000 fl. jährlicher auf die Salzpfannen zur Hall verwiesener Pension mit 20,000 abzulösen, alsbald hieher zu schicken; item wie sich dasselbig etwas verweilet und die Röm. Kais. Mt. Vorhabens gewest, ihne Herrn Landhofmeister in die Niederland zu verschicken, haben E. Fürstl. Durchlt. ihme von eignen Handen zugeschrieben, dass er seinen Weg auf Innspruck zu nehmen und daselbst den Brief, Welcher in meliori forma verfertiget, abholen solle, welches Schreiben er noch bei Handgin. Und weil er dann verhoff, E. Furstl. Durchlt. werden ihme dasjenige, so sie ihm einmal aus Gnaden geschenkt, in Ansehung seiner vorigen und kunftigen Dienst auch wirklich gedeihen und Widerfahren lassen: so bitte er ganz unterthänigist, E. Fürstl. Durchlt. wollen demselben, so mit ihme abzurechnen und das Geld zu empfahen in Befehlch haben wird, die Verschreibung umb berührte 20.000 Gulden mitgeben und darneben ihme gnädigist anweisen, wo er die 10.000 Gulden inmittels davon verfallene Pension einnehmen und empfangen solle. Das wolle er umb E. Fürstl. Durchlt. und dero geliebte Posterität unterthänigist und gehorsamist verdienen.

Darauf ich aber repliciert, ich habe nit in Befehlch, mich diesorts mit ihme in einiche Disputation einzulassen, sonder da er an E. Fürstl. Durchlt. was zu foídern oder Sie ihme etwas versprochen, seie Sie ihme gesessen und ich weiss dieselbe des fürstlichen Gemüths, dass Sie ihms zugesagtermassen halten werden. Und wann dem schon also wäre, davon ich doch kein Nachrichtung, so hab er zu gedenken, dass er weit ein mehrere Summen ohne Verzinsung bis dato in Handen gehabt und also sein Begehren von wegen der Pension E. Fürstl. Durchlt. etwas frembd fürkomben werde, mit der ausführlichen Erinderung, dass er sich selbst der Gebühr weisen, die empfangene Wohlthaten erkennen und zu andere Mitteln nit Ursack geben solle.

Hierüber er mir geantwortet, dass er an E. Fürstl. Durchlt. gnädigister Vollziehung der ihme vermeinten Gnad durchaus nit zweifele. So seie nit ohn, dass er ein mehrere Summen bis dato in Handgin gehabt, E. Fürstl. Durchlt. haben ihme aber anfänglich dieselbe ohne Interesse bewilliget, und sei die mora nit an ihme gewesen, sondern an dem gestanden, dass E. Fürstl. Durchlt. oder dero nachgesetzter Gewalthaber, der Schlosshauptmann, das Geld zu den pactirten Terminen nit abgefordert, und wolle in Summa werkoffen, E. Fürstl. Durchlt. werden ihre, ihren alten Diener, der er je und allwegen gewest und bis an sein End sein wölle, verbleiben lassen. Weil er dann stetigs, unangesehen meiner oft wiederholten Erinderung, auf Iem beharret, hab ich mich erboten, dieses alles E. Fürstl. Durchlt. unterthänigist zu referiren. Die werden sich darüber dero gnädigisten Gelegenheit nach zu entschliessen wissen. Und thue derselben mich zu Gnaden unterthänigist befehlen. Datum Prag den. Juni anno 91. Euer Fürstl. Durchlt. unterthänigister gehorsamister Diener

 

Zacharias Geizkoffer.






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